Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
28.04.2021 - Nr. 1947

ACHTUNG:

Die nächste Tagesausgabe erscheint am Dienstag, 04. Mai 2021.


Guten Tag!

Nr. 1947 - 28 April 2021



Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Biden wächst vor allem in Europa die Hoffnung, zum Atomabkommen mit dem Iran zurückzukehren. Doch in Israel stößt die Wiederauflage des Deals auf Widerwillen, berichtet Tim Aßmann für TAGESSCHAU.de. Eine solche Vereinbarung, so die Kritiker in Jersualem, verzögere lediglich die iranischen Bemühungen um Atomwaffen, ohne sie endgültig zu verhindern. Aber Israels Kritik dringt in den USA nicht wirklich durch - und dabei zeige sich ein grundsätzliches Problem, so Aßmann:
"Jahrzehntelang pflegten israelische Regierungen im Umgang mit der US-amerikanischen Parteipolitik Neutralität, hatten gute Beziehungen zu Republikanern und Demokraten. Netanyahu brach mit dieser Linie und ergriff sehr einseitig Partei für die Republikaner und für den ehemaligen Präsidenten Donald Trump. Das belastet nun, nach Trumps Abwahl, die Beziehungen zwischen Jerusalem und Washington."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Nachdem militante Palästinenser in den vergangenen Tagen mehr als 40 Raketen auf israelisches Territorium abgeschossen haben, hat Israels Regierung die Fischereizone geschlossen, in der Bewohnerinnen und Bewohner des Gazastreifens Fischfang betreiben dürfen. Die jüngsten Ereignisse gelten wiederum als Reaktion auf Auseinandersetzungen zwischen rechtsextremen und ultraorthodoxen jüdischen Israelis und Palästinensern, die vor allem in Jerusalem die Stadt seit Tagen in Unruhe versetzen. Außerdem kam es zuletzt immer wieder zu Ausschreitungen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei, nachdem diese mit Beginn des Fastenmonats Ramadan einen wichtigen Zugang zur al-Aksa-Moschee in der Altstadt von Jerusalem eingeschränkt hatte.
Dazu gesellt sich noch ein neues Phänomen, das sogleich mit dem kraftvollen Ausdruck "Tiktok-Terrorismus" oder "Tiktok-Intifada" belegt wurde. In diesem sozialen Netzwerk waren in jüngster Zeit ein paar Videos zu sehen, in denen junge Araber sich stolz dabei zeigten, wie sie in Jerusalem ultraorthodoxe Juden verprügelten, was wiederum für radikale israelische Gruppen ein Anlass für Rachefeldzüge war.
Links zu Hintrgrundberichten über die Unruhen in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Fast 60 Prozent der Bevölkerung Israels ist inzwischen zweimal geimpft - die ersehnte Herdenimmunität scheint fast erreicht. Dementsprechend, so berichtet Mareike Enghusen für den TAGESSPIEGEL, sei die Atmosphäre aller Orten "gelöst, euphorisch gar: Das Virus scheint besiegt". Vergangenen Donnerstag wurden erstmals keine neuen Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet. Für die Geimpften ist der grüne Impfpass das Eintrittsbillet zur Normalität geworden. Kino- und Konzertbesuche sind dann wieder möglich. Doch auch in Israel führt diese Spaltung zwischen Geimpften und noch-nicht-Geimpften auch zu Kritik, selbst unter Kulturschaffenden, so berichtet der ORF. Die israelische Rapperin Noga Erez etwa spricht von Selektion und empfindet das als Bürde und in Sozialen Netzwerken werden Musiker angefeindet, weil sie Konzerte nur für Geimpfte geben: "Euphorie und ethische Fragen in Israel".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Dass in palästinensischen Schulbüchern zu Terroranschlägen aufgerufen wird und gezielt Hass auf Juden geschürt wird, ist seit Jahren bekannt. Vor diesem Hintergrund wird seit längerem schon mit sehr kritischen Augen die Tatsache betrachtet, dass etwa Deutschland das palästinensische Schulsystem jedes Jahr mit Millionenbeträgen unterstützt. Wachsende Kritik daran beantwortete die Regierung bislang damit, man wolle abwarten, was eine 2019 von der EU in Auftrag gegebene Studie zu diesem Thema sagt. Diese Studie freilich, die längst vorliegen sollte, wird und wird nicht fertig. Doch nicht allein das. Darüber hinaus weist die Studie, die in Teilen bekannt ist, offenbar peinliche Fehler auf, wie Sebastian Leber für den TAGESSPIEGEL berichtet: "Warum der Judenhass nicht aus palästinensischen Schulbüchern verschwindet".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Viel ist in diesen Wochen über die Prüfungen zum Abitur unter Corona-Bedingungen diskutiert worden. Der Begriff vom "Notabitur" war dabei schnell zur Hand. Das hat es freilich schon einmal gegeben, allerdings unter gänzlich anderen Bedingungen: die Rede ist von den letzten Kriegsjahren in Deutschland. Sven Felix Kellerhoff schildert  in der WELT u.a. anhand der Erinnerungen des ehemaligen Außenminsters Hans-Dietrich Genscher was für die zu Flak-Helfern rekrutierten Schüler damals ein "Notabitur" bedeutete: „Der ,normale Unterricht‘ bei der Flak war natürlich seltsam“.
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Das „Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts“, kurz NURINST, kann dieses Jahr zwanzigsten Geburtstag feiern. Motor des Projekts ist der Journalist, Historiker und Dokumentarfilmer Jim G. Tobias, der sich seit seiner Jugend mit der Geschichte des Nationalsozialismus, mit der Judenverfolgung und dem jüdischen Leben im 20. Jahrhundert auseinandergesetzt hat. Obwohl es sich um eine kleine Einrichtung handelt, ist die Wirkung des Instituts in Wissenschaft und Öffentlichkeit beträchtlich, erläutert Alexander Schmidt, Mitarbeiter am Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände (Nürnberg), in einem Geburtstagsporträt des Instituts für HAGALIL: "Kleines Institut mit großer Wirkung".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

In langen persönlichen Gesprächen mit Francine R., einer Überlebenden des Konzentrationslagers Ravensbrück, hat Boris Golzio das Schicksal dieser beindruckenden Frau entdeckt und in einer Graphic Novel umgesetzt. Francine R. war während der deutschen Besatzung Frankreichs Mitglied der Résistance. Am 6. April 1944 wird sie zusammen mit ihrer Schwester von der Gestapo verhaftet. Beide werden anschließend in unterschiedliche Lager nach Deutschland deportiert. Schliesslich wird Francine im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert. Sie erzählt aus erster Hand von den unmenschlichen Bedingungen der Zwangsarbeit und des (Über-)Lebens im Lager. Mit seinen zurückgenommenen Zeichnungen findet Boris Golzio einen gekonnten Ansatz, die Geschichte Francines einfühlsam und eindringlich zu erzählen, wie Andreas Rehnolt ein seiner Rezension deutlich macht: "Die Geschichte von Francine R.: Widerstand und Deportation".
Mehr dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Umfragen in den USA belegen, dass die Verschwörungstheorie Qanon unter evangelikalen Christen, die zu Trumps treuesten Unterstützern zählten, besonders starken Anklang fand. Dabei greifen die Botschaften von Qanon geschickt Versatzstücke weltweit bekannter Verschwörungsmythen, aber auch biblische Motive auf, berichtet Elke Wittich in einem Beitrag für die JUNGLE WORLD. Darunter finden sich Schlagworte, die aus dem Glaubenssystem einer rechtsextremen und antisemitischen Gruppierung stammen, die hierzulande wenig bekannt ist: der »Christian Identity«-Bewegung, die seit Jahrzehnten starken Einfluss auf das Denken von Neonazis in den Vereinigten Staaten ausübt, vom Ku-Klux-Klan bis zur rechtsextremen Milizbewegung: "Endzeitstimmung greift um sich".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In einem Beitrag für die FRANKFURTER RUNDSCHAU wehren sich Micha Brumlik, Erziehungswissenschaftler und ehemaliger Direktor des Fritz Bauer Instituts, und Gert Krell, emeritierter Professor für Internationale Beziehungen, gegen die Kritik an der "Jerusalem Decleration", die ältere Antisemitismusdefinitionen wie die der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) von 2016 nicht außer Kraft setzen, sondern ergänzen wolle, weil die IHRA-Definition "nicht sorgfältig zwischen Kritik an israelischer Politik und Antisemitismus unterscheidet". Ausführlich setzen sie sich zu diesem Zweck insbesondere mit dem Konzept der "multidirektionalen Erinnerung" sowie der Debatte um die Arbeiten des afrikanischen Intellektuellen Achille Mbembe auseinander, denen von Kritikern unzulässiger Weise antisemitische und antiisraelische Elemente unterstellt würden. Ihr Debattenbeitrag mündet schließlich in eine Appell:
"Wir sind dafür, Antisemitismus entschieden zu bekämpfen, aber auch, die israelische Besatzung und die weitere Landnahme von Gebieten, die völkerrechtlich den Palästinensern zugesprochen worden sind, zu kritisieren. Und wir plädieren dafür, postkoloniale Kritik ernst zu nehmen und fair zu rezipieren sowie mit ihr selbst kritisch und selbstkritisch umzugehen."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In einem streitbaren und engagierten Essay in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG setzt sich Lucien Scherrer mit der These auseinander, dass die Angst vor dem Islam nach den gleichen Prinzipien funktionere wie der Antisemitismus - und die Muslime hätten die Juden als Lieblingsfeind der europäischen Fremdenhasser und Rassisten abgelöst. Überzeugend sei diese Parallelisierung allerdings nur, wenn man den historischen und ideologischen Kontext völlig ausblende:
"Es gab und gibt keine jüdischen Gruppen, welche die Weltherrschaft anstreben. Umgekehrt gibt es in Europa keine Pogrome gegen Muslime. Dafür beweisen Salafisten, Wahhabiten, Muslimbrüder und andere Anhänger radikaler islamischer Strömungen regelmässig, dass sie gefährlich sind – und dies nicht nur, weil sie tatsächlich von der Bekehrung der ganzen Welt träumen und Terrorakte verharmlosen."
Erschreckend sei zudem, dass zu den prominentesten Verfechtern dieser Theorie auch Wissenschaftler gehörten wie etwa der Historiker und Vorurteilsforscher Wolfgang Benz, der bis 2011 das Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin leitet. Scherrer übt scharfe Kritik an Benz und der These von der Nähe von Islamophobie und Antisemitismus und kritisiert insbesondere die bei Vertretern der These zu beobachtende Instrumentalisierung des Holocaust, die er an einigen erschreckenden Beispiele illustriert: "Islamisten instrumentalisieren den Holocaust – mit Unterstützung von Wissenschaftern".
Der Link zum Essay in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Die Antimoderne hat in Deutschland eine lange Geschichte. Antisemitismus, Anti-Amerikanismus und verschiedene Rassismen gehören zu ihren wirkmächtigsten Traditionsbeständen. Damit beschäftigt sich ein von Martin Jander und Anetta Kahane herausgegebener Sammelband. Er versammelt teilweise eher wissenschaftlich, manchmal auch essayistisch, häufig vornehmlich empirisch, aber auch eher theoretisch argumentierende Autorinnen und Autoren, die Ansätze der Totalitarismus- und Extremismusforschung implizit oder explizit zurückweisen, da sie Rechtsradikalismus, linken Radikalismus und radikalen Islam und ihr Gefährdungspotential tendenziell gleich setzen und dadurch ihre je verschiedenen Entstehungsbedingungen, Motive und Wirkungen verkennen. Zu den Autoren gehören neben den beiden Herausgebern u.a. Natan Sznaider, Samuel Salzborn, Alan Posener, Martin Kloke. Roland Kaufhold hat sich den Sammelband für BELLTOWER näher angesehen: "Welche antimodernen Diskurse gefährden die Demokratie heute?"
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

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Die Rollbergsiedlung galt lange als ein sogenannter „Brennpunkt“ in Berlin-Neukölln. Mitten in diesem sehr jungen und heterogenen Kiez arbeitet seit 2013 das Begegnungsprojekt „Shalom Rollberg“. Kinder und Jugendliche aus dem Kiez sollen durch gezielte Angebote gestärkt werden. Zugleich will das überwiegend ehrenamtlich arbeitende Projektteam durch die Begegnungen auch antisemitische und rassistische Vorurteile abbauen und interreligiöse Begegnung und Kenntnis fördern. Das Portal BELLTOWER sprach mit zwei Mitarbeitern des Projekts: Yonatan Weizman, 39 Jahre alt, in Herzlija in Israel geboren und aufgewachsen und seit 10 Jahren in Deutschland zuhause sowie Yael Michael, ebenfalls in Israel geboren und zum Studium nach Berlin gekommen. Die Arbeit und Begegnung mit muslimischen Kindern hat bei Beiden auch dazu geführt, eigene Vorurteile abzubauen - und auch diese Erkenntnis zu gewinnen: „Je religiöser ein Kind ist, es desto offener ist für andere Glaubenssysteme“
Der Link zum Gespräch mit den Beiden in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

An der Päpstlichen Universität Gregoriana wurde vergangenen Mittwochabend in einer Online-Veranstaltung ein neuer Studiengang vorgestellt. P. Etienne Vetö, Direktor des Kardinal-Bea-Zentrums, das für die Koordinierung verantwortlich ist, bezeichnete dies als „ historischen Moment“: Zum ersten Mal gibt es an einer Päpstlichen Universität das vom Heiligen Stuhl anerkannte Lizentiat für „Jüdische Studien und jüdisch-christliche Beziehungen“. Der kirchlich anerkannte akademische Grad ist ein interdisziplinärer Abschluss der Universität und auf zwei Jahre angelegt. Die Kongregation für das katholische Bildungswesen sowie die akademischen Autoritäten hatten den Studiengang an der Gregoriana am 20. Oktober 2020 genehmigt. Johanne Weißenberger schildert für die VATICAN NEWS die Hintergründe und die Konzeption des bemerkenswerten Studiengangs: "Neuer Studiengang jüdisch-christliche Beziehungen an Papst-Uni".
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Wer eine Moschee leitet, wer in Religionsfragen das Sagen hat – auf diese Fragen gibt es viele Antworten. Nicht alle stimmen. Ist der Imam der Moschee-Chef oder nur der Vorbeter? Heißt es Iman oder Imam? Und kann er auch eine Frau sein? In einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO Abdul Ahmad Rashid Antworten auf diese und weitere Fragen: "Was ist eigentlich ein Imam?".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Unter der Corona-Pandemie leiden auch viele Kinder, nicht nur hier, auch in den USA. Dort bietet die Initiative »Urban Adamah« Kindern einen Aufenthalt auf dem Bauernhof, um sich von den Strapazen zu erholen. Gegründet wurde die Initative von Adam Berman, der eine mehr als 8000 Quadratmeter umfassende gemeinnützige Einrichtung 2011 mit dem Ziel etablierte, Menschen in städtischen Ballungsräumen die Gelegenheit zu bieten, sich gemeinschaftlich und im Einklang mit der Natur zu engagieren. Die Organisation ruhe dabei auf vier Pfeilern: jüdische Traditionen und Rituale, Achtsamkeit, soziale Gerechtigkeit sowie nachhaltige Landwirtschaft und Umweltschutz. »Alles, was wir tun, ist im jüdischen Kalender verwurzelt mit den dazugehörigen Ritualen, Geschichten, Traditionen, Worten und Werten«, sagt Berman. Jessica Donath stellt die Initiative in einer Reportage für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG näher vor: "Raus aufs Land!"
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Sie kamen von der Peripherie des Habsburgerreiches und flüchteten vor den Nazis nach Palästina: David Rokeah und Tuvia Rübner. Dort schufen sie grosse literarische Werke, auf Hebräisch der eine, auf Deutsch der andere. In einem bewegenden und anrührenden Text schildert der Schriftsteller und ehemalige Lektor Michael Krüger in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG den Werdegang der beiden jüdischen Autoren und erinnert sich an manche Begegnung mit ihnen. Etwa seine erste Zusammenarbeit mit David Rokeah, den jiddisch, dann hebräisch schreibende Dichter, der aus Jerusalem nach Berlin gekommen war:
"Es hatte etwas vollkommen Verrücktes, wie wir da an meinem kleinen Küchentisch in der Herzogstrasse sassen, ein Dichter aus Jerusalem, Jahrgang 1916, in Lemberg, am Rand des grossen und in mancher Hinsicht liberalen Habsburgerreiches, geboren, das ich natürlich nur dem Namen nach kannte, und ich, der bei jedem Wort fragte und ausführlich Antwort erhielt, weil eines aus der Bibel kam und das andere aus der jüdischen Mystik, und eine Wendung war übernommen aus dem Talmud und eine andere aus dem Midrasch."
Und an Tuvia Rübner, Dichter aus Pressburg, Jahrgang 1924, der aus einer deutschsprachigen jüdischen Familie kam, die nahezu gänzlich in Auschwitz ermordet wurde, erinnert sich Krüger:
"Ich erinnere mich, mit welcher Präzision, mit welcher Trockenheit er erzählte. Übertreibungen kannte er nicht, er berichtete nur, was er mit den eigenen Sinnen erfahren hatte. In dieser den Schrecken überspielenden Tonart hat er sich später auch in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vorgestellt: «Ich komme aus Bratislava, das auch Pozsony hiess und das wir Pressburg nannten. Jahrelang war ich davon überzeugt, anhand von Literatur brächte ich Leute dazu, ehrlicher zu denken, besser zu fühlen, sich weniger zu belügen und betrügen zu lassen.»
Der Link zum lesenswerten Beitrag Krügers in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Vor zweihundert Jahren, am 23. April wurde der jüdische Komponist Louis Lewandowski in Wreschen in der damals preußischen Provinz Posen geboren. Mit nur zwölf Jahren schickte ihn seine Familie aus finanziellen Gründen nach Berlin, wo der musikalisch talentierte Knabe von dem Bankier Alexander Mendelssohn, ein Enkel des bedeutenden jüdischen Aufklärers Moses Mendelssohn sowie Cousin von Felix und Fanny Mendelssohn Bartholdy, gefördert wurde. Lewandowski fusionierte später dann die weltliche und synagogale Musik im sogenannten deutschen Ritus, der von hier aus seinen Weg in liberale Synagogen weltweit fand. DEUTSCHLANDRADIO und FAZ erinnern an den jüdischen Sänger, Dirigenten und Komponisten mit einer einzigartigen Musikerkarriere: "Synagoge mit Orgel".
Die Links dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Unter US-Evangelikalen ist der Widerstand gegenüber einer Corona-Impfung weit verbreitet, berichet Maxmilian Lutz für die TAGESPOST. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen gibt es da natürlich religiös motivierte Widerstände: So sehen zahlreiche Evangelikale die Corona-Pandemie als Teil von „Gottes Plan“ und setzen darauf, von dem Virus verschont zu bleiben, wenn Gott es denn so wolle. Hinzu komme allerdings auch noch ein weiteres Phänomen, nämlich eine grundlegende Skepsis gegenüber der Wissenschaft: "Warum US-Evangelikale die Corona-Impfung skeptisch sehen".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Für die Juden ist es der Tempelberg, für die Muslime ihr drittwichtigstes Heiligtum: Der Komplex aus Felsendom, Al-Aqsa-Moschee und Klagemauer ist einer der geheimnisvollsten und umstrittensten heilige Ort der Welt. Der Historiker Joseph Croitoru erzählt in seinem Buch „Al Aqsa oder Tempelberg“ die 3000-jährige Geschichte dieses Ortes und schildert, wie der Streit um Jerusalems heilige Stätten seit dem 19. Jahrhundert immer weiter eskaliert ist und wie der uralte Ort des Gebets immer mehr zur Zeitbombe geworden ist. Daniel Bax hat den Band für QANTARA gelesen: "Der Nahost-Konflikt im Kleinformat".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

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Heute Abend im Fernsehen u.a. der Dokumentarfilm "Die Widerständigen 'also machen wir das weiter...'", in dem die letzten Zeitzeugen der Widerstandsbewegung "Die Weiße Rose" schildern, wie sie nach dem Tod der Geschwister Scholl unter Einsatz ihres Lebens weiterhin Widerstand gegen das Hitler-Regime geleistet haben.
Mehr dazu in den FERNSEH-TIPPS.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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