Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
10.11.2020 - Nr. 1922

„Lehrer oftmals nicht in der Lage, mit Antisemitismus umzugehen“



Gemeinsam gegen den Hass

[JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG]
Von Sabine Brandes | Die Präsidenten Israels, Deutschlands und Österreichs sprechen sich in einem Video gegen Antisemitismus aus...

„Handeln, bevor wieder Synagogen brennen“

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Uwe Becker, warnt zum 82. Jahrestag der Reichspogromnacht vor einer gesellschaftlichen Gleichgültigkeit gegenüber einer stärker werdenden Judenfeindlichkeit. 

„Der 9. November sollte uns immer Erinnerung und Mahnung zugleich sein. Dieser Tag war nicht der Beginn des nationalsozialistischen Terrors gegen Juden, sondern markierte den Übergang von der Entrechtung, Enteignung und Unterdrückung in den industriell organisierten Massenmord. Der Nationalsozialismus ist nicht plötzlich über Deutschland hereingebrochen. Es war ein schrecklicher Prozess von einer entmenschlichten Gesellschaft in die absolute Unmenschlichkeit und mit den brennenden Synagogen verbrannte auch der Rest an Menschlichkeit in unserem Land. Umso wichtiger ist es, dass wir auch heute aufmerksam sind und modernen Formen des Antisemitismus, gerade auch dem israelbezogenen Judenhass, entschlossen entgegentreten“, betonte DIG-Präsident Uwe Becker.

„Leider beobachten wir 82 Jahre nach der Schreckensnacht von 1938 jedoch, dass Judenfeindlichkeit in unserem Land, wie überall in Europa, wieder am Erstarken ist. Und leider findet wieder eine viel zu schnelle Gewöhnung der Gesellschaft an antisemitisches Verhalten, an Judenfeindlichkeit in der Öffentlichkeit, an Schmierereien und damit an die Bedrohung jüdischen Lebens bei uns statt. Auch Israelhass wird von interessierten Kreisen öffentlich demonstriert. Dagegen müssen wir als Gesellschaft aufstehen, uns für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus einsetzen und dabei ist jede und jeder einzelne gefordert. Wir alle müssen handeln, bevor wieder Synagogen brennen“, betonte DIG-Präsident Uwe Becker.

Gewalt gegen Juden gab es schon vor dem 9. November 1938. Bis dahin haben Boykotte, Berufs-verbote, Nürnberger Rassegesetze und andere Schikanen Juden das Hierbleiben bereits unerträglich gemacht. Mit dem 9. November 1938 begann die systematische Arisierung Deutschlands.

„Der Holocaust wurde von Menschen an Menschen verbrochen, von Nachbarn an Nachbarn. In den Städten und Gemeinden sind die Verwaltungen zu willfährigen Apparaten des nationalsozialistischen Terrors geworden. Nein, die Kommunen in unserem Land haben ihre jüdischen Bürgerinnen und Bürger nicht geschützt, sie haben sie verraten und sind an ihnen schuldig geworden. Umso mehr erwächst daraus die Verantwortung, für die Zukunft jüdischen Lebens in unseren Städten und Gemeinden in Deutschland und einzutreten, es zu fördern und zu stärken“, betont DIG-Präsident Uwe Becker abschließend.

Berlin, den 09.11.2020
________________________________

Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Littenstraße 105
D-10179 Berlin
www.digev.de


„Es war schlimmer, als wir befürchtet hatten“

[WESFALEN-BLATT]
Von Christian Althoff | Nach zweieinhalb Jahren Haft ist die mehrfach vorbestrafte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck (91) aus Vlotho am Donnerstag aus dem Bielefelder Gefängnis entlassen worden. Was bisher nicht öffentlich bekannt war: Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Bielefeld haben die Frau, die den millionenfachen Mord an Juden leugnet, vor längerer Zeit im Gefängnis besucht ...

Experte: Einsatz gegen Antisemitismus muss konkreter werden



Wien, 08.11.2020 (KAP) Noch mehr Anstrengungen für ein "aktiv offenes und wertschätzendes Zusammenleben" in Österreich und eine Absage an Polarisierungen hat der Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Prof. Martin Jäggle, eingefordert...

Geschichtsvergessen und gewaltbereit

[JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG]
Meron Mendel äußert Besorgnis über die Szene militanter Corona-Leugner...

„Lehrer oftmals nicht in der Lage, mit Antisemitismus umzugehen“



Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, fordert, die Themen Judenfeindlichkeit und Rassismus verbindlich in die Lehrerausbildung zu integrieren. Vielen Pädagoginnen und Pädagogen fehle es im Umgang mit Antisemitismus an Schulen an Kompetenzen, sagte Klein im Gespräch...

«Wir erleben den Antisemitismus täglich»

[KATH.ch (Schweiz)]
Von Boris Burkhardt | Isaac Froehlich (72) aus Saint-Louis im Elsass erzählt wie der Antisemitismus ihn seit seiner Zeit auf dem Schulhof begleitet und er trotzdem mit Muslimen gut auskommt...

Das Lernen über Antisemitismus sollte nie aufhören



Diese Bücher, Filme und Social-Media-Kanäle empfehlen wir...

Ein Theologe als geistiger Mittäter



Von Manfred Gailus | Der Fall des evangelischen Hochschullehrers Gerhard Kittel zeigt exemplarisch christlichen Antisemitismus in der NS-Zeit. [Der Autor ist apl. Professor für Neuere Geschichte am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin] ...




Aufruhr der Bosheit



Wolfgang Benz über Vorurteile und Gewaltbreitschaft, soziale und politische Feindbilder und Hate Crimes. Interview...







Akademie-Leiter: Evangelische Kirche hat Antisemitismusproblem



Udo Hahn: Der christliche Glaube schützt nicht per se vor Judenhass...




Abo-Hinweis

 Die Information, in welchem externen Medium Sie den vollständigen Text kostenfrei lesen können sowie einen Link dorthin ist angemeldeten Abonnenten vorbehalten!
Sie möchten die Information über die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link zum Artikel sehen und nutzen, um den angegebenen Artikel zu lesen?
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen

Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!

Anmeldung