Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
17.06.2020 - Nr. 1903

ACHTUNG

Die nächste Tagesausgabe erscheint am Dienstag, 23. Juni 2020.


Guten Tag!

Nr. 1903 - 17. Juni 2020



Je näher der 1. Juli rückt, desto mehr wächst der Widerstand gegen die geplante Annexion von Teilen des Westjordanlandes - und das von mehreren Seiten, so schildert es Alexandra Föderl-Schmid in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. Zu den Kritikern hat sich jetzt sogar der wichtigste proisraelische Lobbyverband in den USA, die Aipac (American Israel Public Affairs Committee), gesellt, die es nach intensiver Debatte den 18 000 Mitgliedern frei gestellt hat, das Projekt "Annexion" zu kritisieren. Einem Bericht der schweizer-jüdischen Wochenzeitung TACHLES zufolge regt sich inzwischen auch innerhalb des US-Repräsentantenhauses Widerstand. Und soeben haben sich auch 50 Experten des UN-Menschenrechtsrates zu Wort gemeldet und Israel davor gewarnt, die Annexionspläne im Westjordanland umzusetzen. In Israel selbst erregte widerum die Warnung der Vereinigten Arabischen Emirate großes Aufsehen, wie Jochen Stahnke für die FAZ berichtet: "Kritiker werden lauter".
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Seit gestern steht die lange angekündigte Corona-Warn-App in Deutschland zur Verfügung. Auch in anderen Ländern setzt man auf elektronische Hilfen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. So auch in Israel, wo es allerdings zu einigen Turbulenzen kam. Als sich das Coronavirus verbreitete, reagierte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu rasch und legte per Notstandsverordnung die Überwachung der Bürger in die Hände des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet. Dabei wurde dem Geheimndienst der Einsatz von Technologien erlaubt, die eigentlich sonst nur im Kampf gegen den Terrorismus und palästinensische Extremisten zum Einsatz kam. In der Folge ermöglichte dies dem Geheimdienst tiefe Einblicke in die Privatsphäre von jedem, der sich in Israel aufhält - weit über Standortabfragen bei Smartphones hinaus. Jetzt stand eine Verlängerung dieser äußerst umstrittenen Vorgangsweise an, aber der Chef des israelischen Geheimdienstes wünscht nicht mehr mit dieser Aufgabe betraut zu werden. Man wolle nicht länger in zivile Angelegenheiten hineingezogen werden, so berichtet die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "Zu tiefer Einblick in die Privatsphäre".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Es liegt in der Natur der Sache, dass Geheimdienstchefs selbst über ihre aktive Laufzeit hinaus ziemlich verschwiegen sind. Um so spektakulärer, dass nun zum 70. Geburtstag des israelischen Geheimdienstes Mossad gleich drei frühere Mossad-Chefs einem ansonsten nur Insidern bekannten Journal recht freizügige Interviews gaben. Nahum Admoni, Danny Yatom und Tamir Pardo gaben nicht nur Anekdoten preis, sondern gestanden sogar Fehler ein. Außerdem äußerten sie sich offen über eine umstrittene Praxis, über die Einsatzkräfte und Geheimdienstleute erst recht gerne schweigen: gezielte Tötungen. Alexandra Föderl-Schmid fasst für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG die wesentlichen Passagen des Interviews zusammen: "Operation mit Todesfolge".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Zum 55-jährigen Bestehen der deutsch-israelischen Beziehungen haben die Nahost-Korrespondentin der Tageszeitung „Die Welt“, Christine Kensche, und der Journalist Assaf Uni, Europa-Korrespondent der englischen Ausgabe des israelischen Wirtschaftsmagazins „Globes“, in einem Video-Gespräch ihre Erfahrungen ausgetauscht. Sowohl die Deutsche als auch der Israeli spüren den „Schatten des Holocaust“. Aber sie sehen auch, wo die beiden Länder voneinander lernen können. ISRAELNETZ hat den beiden genau zugehört: "Deutsch-israelische Beziehungen durch die Linse des Journalismus".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Ein österreichisches Erbe besonderer Art: was machen mit dem Geburtshaus Adolf Hitlers in Braunau am Inn? Für Umbau und Erweiterung hatte das österreichische Innenministerium einen Architektenwettbewerb ausgelobt, dessen explizites Ziel es war, die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus aus dem Erscheinungsbild zu tilgen. Diese Zielsetzung folgte nicht zuletzt einem Urteil des österreichischen Verfassungsgerichtet, das urteilte, „dem Gebäude (müsse) dauerhaft seinen Wiedererkennungswert und damit seine Symbolkraft“ genommen werden. Der siegreiche Entwurf des Architektenwettbewerbs gewannen Marte.Marte, die in Berlin derzeit das „Dokumentationszentrum Vertreibung, Flucht, Versöhnung“ am Anhalter Bahnhof realisieren. Und so steht es nun fest: Adolf Hitlers Geburtshaus in Braunau am Inn soll Polizeistation werden. Dafür wird es ins Jahr 1750 zurückgebaut, wie Jürgen Tietz für den TAGESSPIEGEL näher erläutert: "Unbequemes Denkmal".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Das kürzlich erschienen Buch "EXODUS" der israelischen Autorin Eshter Shakine erzählt die wahre Geschichte eines jüdischen Mädchens aus Ungarn, das nach der Verschleppung ihrer Eltern durch die Nazis mit anderen verwaisten Kindern im völlig zerstörten Land auf sich gestellt ist. 1947 gelangt sie an Bord des Flüchtlingsschiffes »Exodus«, das sie zusammen mit über 4000 Überlebenden des Holocaust nach Palästina bringen soll. Das Bemerkenswerte an dem Buch: Es ist eine "Graphic Novel", gezeichnet und erzählt aus der Perspekive eines Kindes, versehen mit ausdrucksstarken Zeichnungen, einfühlsamen Dialogen und tagebuchartigen Texten. "Es ist eine bewegende Graphic Novel, die aus der kindlichen Perspektive das Trauma des Krieges, der Verfolgung und Heimatlosigkeit eindringlich darstellt, aber auch Zivilcourage, Hoffnung und Menschlichkeit thematisiert", urteilt Anton Maegerle, der die Graphic Novel für den VORWÄRTS näher vorstellt: "Nazi-Terror aus der Perspektive eines Kindes".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

In 180 Online-Ausstellungen stellt das Holocaustmuseum Yad Vashem Informationen über den Holocaust zur Verfügung. Der Internetauftritt ist vielseitig, emotional und informativ. Yad Vashem stellt historische Zeugnisse zur Verfügung und die Seiten werden natürlich kontinuierlich erweitert. In einem kurzen, aber instruktiver Beitrag mit vielen Links macht ISRAELNETZ mit der virtuellen Fundgrube für Informationen über den Holocaust vertraut: "Das virtuelle Angebot von Yad Vashem".
Mehr dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Am Freitag letzter Woche wäre Anne Frank 91 Jahre alt geworden. Immer am 12. Juni erinnern sämtliche knapp 100 Anne-Frank-Schulen in Deutschland an das viel zu kurze Leben des Mädchens - und ziehen dabei stets Parallelen zu den Bedrohungen des Antisemitismus in der Gegenwart, wie Oda Tischewski für MDR berichtet. Wie dies genau aussehen kann, schildert Sebastian Engelbrecht ausführlich am Beispiel des Anne-Frank-Zentrums in Berlin, das seit 2017 einen „Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus an Schulen“ organisiert. Vor allem über Empathie und Identifikation mit Anne Frank soll bei Schülern die Bereitschaft geweckt werden, in ihrem Alltag gegen Judenhass einzutreten: "Wie sich Schüler für Antisemitismus sensibilisieren lassen".
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Wo liegen die Ursprünge antisemitischen Denkens? Was heißt es, jüdisch zu sein, ohne den definierenden Blick des Antisemiten? Und wie hängen Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit zusammen? In ihrem jüngsten Buch denkt die französische Rabbinerin Delphine Horvilleur über den Antisemitismus nach und macht dabei deutlich, wie tief der Hass mit der jüdischen Lebensweise verbunden ist. Dabei gräbt sie erfreulich tief, wie der israelische Soziologe Natan Sznaider in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG schreibt. In bester französischer Manier sei sie keiner wissenschaftlichen Schule verpflichtet und nutze vor allem rabbinische jüdische Quellen, um das Phänomen der Judenfeindschaft von innen heraus zu verstehen. Enstanden sei "kein einfaches Buch". aber ein "enorm wichtiges": "Die Antisemiten hassen die Juden, um sich nicht selbst zu hassen".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

„Es existieren sehr konservative kirchliche Milieus, die eine Affinität für rechtspopulistische Positionen aufweisen.“ Dieser Satz steht in einer Studie, die die Otto-Brenner-Stiftung, die Wissenschaftsstiftung der IG-Metall dieser Tage veröffentlicht hat. Die Forscher wollten herausfinden, wie Akteure der Zivilgesellschaft auf den zunehmenden Einfluss von Rechtspopulisten reagieren. „Bedrängte Zivilgesellschaft von rechts“ heißt der Titel (Siehe COMPASS 9.6.2020). Und in einem Kapitel geht es um Religion und Kirchen – um die Frage also, welche Rolle Rechtspopulisten und rechte Einstellungen in den Kirchen spielen, wie stark etwa die AfD dort vertreten ist und wie kirchliche Funktionäre damit umgehen. Ermöglichen sie eine Debatte, eine Diskussion? Auch mit Vertretern des rechten Milieus? Oder grenzen sie ab und aus? Über diese Fragen sprach DEUTSCHLANDRADIO mit Wolfgang Schroeder, Projektleiter und Mitautor der Studie sowie Professor für Politikwissenschaft an der Universität Kassel: „Die Kirchen müssen rote Linien ziehen“.
Der Link zum Interview in der Rubrik RECHTSEXTREMISMUS.

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Michael Wolffsohn ist jüdischer Historiker - und zugleich ein Grenzgänger, der stets sowohl die eigene wie auch andere Religionsgemeinschaften im Blick hat. DEUTSCHLANDRADIO hat vor diesem Hintergrund kürzlich mit ihm ein ausführliches Gespräch geführt über Gott und Corona, über Seele und Sorge in Pandemiezeiten. Und vor allem über die Frage, ob der Gottesglaube in einer Pandemie helfen kann. U.a. beklagt Wolffsohn in dem Gespräch das Schweigen in Kirche und Theologie in Zeiten der Coronakrise:
"Man hat meistens mit Bibelzitaten oder anderen frommen Zitaten agiert, aber nicht die Grundfragen des Seins gestellt, nämlich: Ist so etwas gottgewollt? Ich rede gar nicht von Gottes Strafe. Also: Weniger zitieren und mehr reflektieren, das wäre eigentlich meine Aufforderung gewesen. Und das wäre in der Moderne auch notwendig."
Wolffsohn diskutiert und erläutert dies im weiteren Verlauf des Gesprächs dann ausführlich und insbesondere mit differenierendem blick auf das Spezifische von Judentum und Christentum in diesem Zusammenhang. Sein Fazit und seine Forderung an Kirchen und Religionen:
"Also, diese Seinsfragen jenseits der Vergnügungsfragen zu stellen, das ist die Aufgabe der Religion; und nicht, Vollzugsorgan und auch noch Lieferant von Ideologien der jeweiligen Politik."
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Vermutlich haben sie das Interview mit Wolffsohn zwar nicht gelesen, aber durchaus in dessen Geist  reflektieren nun eine Reihe prominenter Bischöfe, Imame, Rabbiner und Swamis im Rahmen der Online-Initiative "Coronaspection" über Herausforderungen für die Menschheit in der Pandemie. Rund 40 Religionsführer äußerten sich dabei in Video-Interviews zu ihren Einsichten in Glaube und Gesellschaft während der Pandemiezeit. "Die Welt braucht derzeit mehr als nur Schutzmasken. Sie braucht Sinn, Orientierung und Hoffnung", betonte Alon Goshen-Gottstein, Gründer und Direktor des "Elijah Interfaith Institute" in Jerusalem, zu den zahlreichen religiösen Stimmen, von denen KATHPRESS einen Eindruck vermittelt: "Religionsführer geben Impulse zum Umgang mit Corona-Krise".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Die schiitische Muslimin Zeinab Ahmadi und die katholische Christin Simone Jeannin unterhielten sich kürzlich im Haus der Religionen in Bern über ihre persönliche Religiosität und gesellschaftliche Klischees. Das Gespräch ist nun im Pfarrblatt des Kantons Zürich nachzulesen. Gegen Ende des Gesprächs formuliert die Muslimin ihr persönliche Vision mit folgenden Worten:
"Ich kann gute Impulse geben, die andere zum Nachdenken animieren und ein Verständnis schaffen, dass es verschiedene Lebensrealitäten gibt. Das passiert in der Gesellschaft noch nicht genug. Ich hoffe aber inständig, dass der Tag kommt, an dem dieser Job nicht mehr nötig sein wird! Wie schön wäre es, wenn es das Haus der Religionen in fünfzig Jahren nicht mehr bräuchte, zumindest in der Funktion als Ort für gesellschaftliche Sensibilisierung. Es könnte ein Museum werden, und Menschen lachen dann darüber, dass es das einst gebraucht hat, damit wir in der Gesellschaft gut miteinander umgehen und verschiedene kulturelle und religiöse Traditionen ihren Platz finden."
Der Link zum Gespräch in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Die Corona-Pandemie hat auch die jüdischen Gemeinden in Europa schwer getroffen – allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Während vor allem in den großen Ländern zahlreiche Todesfälle zu beklagen waren, kamen andere Gemeinden mit dem Schrecken davon. Allerdings müssen einige neben den gesundheitlichen auch mit gravierenden ökonomischen Auswirkungen rechnen. Michael Thaidigsmann gibt in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG einen informativen Abriss über die Lage der jüdischen Gemeinden während der Pandemie in nahezu allen europäischen Ländern: "Ein Virus und seine Folgen".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Gleich nach dem Krieg suchte das American Jewish Committee (AJC) Kontakt zur Bundesrepublik – als erste weltweite jüdische Organisation. So kurz nach Auschwitz wirkte das Vorhaben fast aberwitzig. Heute trägt es reiche Früchte. Dies geht aus einem Beitrag von David Harris, Chief Executive Officer des American Jewish Committee, hervor, der in der WELT zu lesen ist. Harris erläutert die Beweggründe, die zu der frühen Kontaktufnahme mit Deutschland nach dem Holocaust führten und beschreibt die entscheidenden Stationen auf dem Weg zwischen Juden und Deutschen in den letzten Jahrzehnten: "Eine für unmöglich gehaltene Freundschaft".
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

„An den Wassern von Babel, da saßen wir und wir weinten, wenn wir Zions gedachten“, so der berühmte erste Satz von Psalm 137, der Komponisten und Interpreten von Heinrich Schütz bis Boney M. inspiriert hat. Nach der Eroberung Jerusalems durch die Babylonier 587 v. Chr. wurden viele Juden nach Mesopotamien deportiert. Dort sollen sie sich nach Zion verzehrt haben, heißt es in der Bibel. Das Gegenteil aber war wohl der Fall, wenn man den Erkenntnissen der Bibelexegeten glauben darf, deren Positionen Berthold Seewald in der WELT darlegt und erläutert: "Weinten die Juden wirklich an den Wassern von Babylon?".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Es gibt Menschen in Deutschland, die gewissermaßen doppelt systemrelevant sind – so wie die Bamberger Rabbinerin der liberalen Jüdischen Gemeinde Mischkan ha-Tfila. Antje Yael Deusel ist nämlich seit über 30 Jahren als Fachärztin für Urologie in einem Krankenhaus tätig - und eben als Seelsorgerin in ihrer jüdischen Gemeinde. Was diese doppelte Systemrelevanz für sie bedeutet, schildert Rocco Thiede im DEUTSCHLANDRADIO in einem Porträt der Medizinerin und Rabbinerin. Und was diese selbs sagt über ihre Doppelbelastung während der zurückliegenden Pandemie-Wochen, kann man in einem Interview mit Deusel nachlesen, das in der TAGESPOST veröffentlicht ist. In dem Gespräch ging es unter anderem auch um schwierige Fragen wie etwa die nach der Verantwortung Gottes im Blick auf die Pandemie. Dazu sagt die Rabbinerin:
"Die Frage nach der Theodizee ist so alt wie die Menschheit. Darauf gibt es keine einfache Antwort, falls es überhaupt eine Antwort in der Olam ha-se, in unserer diesseitigen Welt, geben kann. Menschen haben stets ein Bedürfnis nach Erklärungen, aber manchmal kann man nach menschlichem Ermessen keine finden. Ich habe im Hinblick auf die Pandemie auch keine einfache Antwort. Aber ich habe eine Frage, nicht an den Ewigen, sondern an die Menschen: Wo hätte der Mensch sich anders verhalten müssen? Was hätte er tun können, um das Entstehen der Pandemie zu verhindern?"
Die Links zu Porträt und Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Maria Lazar (1895–1948) entstammte einer jüdisch-großbürgerlichen Wiener Familie. Sie absolvierte das berühmte Mädchengymnasium der Eugenia Schwarzwald, in deren Salon Oskar Kokoschka sie 1916 porträtierte und in dem sie mit zahlreichen prominenten Figuren der damaligen Wiener Kulturszene zusammentraf, darunter Adolf Loos, Hermann Broch und Egon Friedell. Seit den frühen 20er Jahren war sie als Übersetzerin tätig und schrieb für renommierte österreichische, skandinavische und Schweizer Zeitungen. Erst als sie 1930 zum nordischen Pseudonym Esther Grenen greift, stellt sich quasi über Nacht ihr verdienter literarischer Ruhm ein; ein Erfolg, der allerdings durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten ein jähes Ende findet. Aufgrund des repressiven Klimas verlässt sie schon 1933 mit ihrer Tochter Österreich und geht zuerst, gemeinsam mit Bertolt Brecht und Helene Weigel, ins Exil nach Dänemark. 1939 flüchtet sie nach Schweden und scheidet 1948 nach einer langwierigen, unheilbaren Krankheit freiwillig aus dem Leben. Ihr breitgefächertes und wagemutiges literarisches Oeuvre geriet schon vor 1945 völlig in Vergessenheit. Das versucht der kleine Wiener Verlag "Das vergessene Buch" nun zu ändern und legt einige Werke der jüdischen Autorin neu auf, wie etwa zuletzt den Thriller "Leben verboten!". Das Buch wie auch seine Autorin stellt Magdalena Miedl für den ORF näher vor: "Zwischenkriegsthriller mit politischem Gewicht".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Im Gegensatz zur „Religiösen Rechten“, die vornehmlich aus weißen Christen im evangelikalen Spektrum besteht, ist die „Religiöse Linke“ in den USA sehr vielfältig, auch konfessionell. Sie engagiert sich für Minderheiten und gegen Polizeigewalt und hat unter der Präsidentschaft Donald Trumps enorm an Zulauf gewonnen, wie Sinje Stadtlich in ihrer Reportage für DEUTSCHLANDRADIO berichtet: "Religiöse Linke – stark im Protest gegen Trump".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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