Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
27.06.2019 - Nr. 1847

Israelische Blicke auf Antisemitismus heute





Wieder Anschlag auf Buchenwald-Projekt – und es gibt eine Vermutung



Weimar. Am Gedenkprojekt zum ehemaligen KZ Buchenwald haben sie wieder zugeschlagen. Das Entsetzen ist groß – ebenso wie die Vermutung, dass ein rechtsextremer Hintergrund besteht...

Auschwitz Komitee verurteilt Angriff auf Gedenkprojekt


Unbekannte hatten mehrere Bäume des »1000 Buchen«-Projekts beschädigt...

Das Aufjaulen der Israelhasser verrät, worum es wirklich geht



Von Alan Posener | Organisationen wie die Israel-Boykott-Bewegung BDS sollen nicht verboten werden, sie sollen nur keine Bundesmittel erhalten. So sieht es eine Resolution des Bundestags vor. Kritiker bemängeln eingeengte„Diskursräume“. Ein Widerspruch ...

Berufung gegen »Judensau«-Urteil



Der Rechtsstreit um den Verbleib der antisemitischen Spottplastik geht in die nächste Instanz...

Der andere Blickwinkel



Von Yohana Hirschfeld | Eine Fachtagung ließ Betroffene von Antisemitismus zu Wort kommen und beschäftigte sich mit der Prävention...




„Rational und mit Herz“



„Antisemitische Ressentiments werden auf Israel projiziert“, sagte die israelische Publizistin und Pädagogin Anita Haviv im Interview. Sie hat israelische Juden befragt, wie sie Antisemitismus in Europa wahrnehmen...

Publikation: Israelische Blicke auf Antisemitismus heute





Antisemitismus ist eine kulturelle Konstante der deutschen und europäischen Geschichte. In den vergangenen Jahren ist eine deutliche Zunahme verbaler Anfeindungen und auch tätlicher Angriffe zu verzeichnen. Jüdinnen und Juden in Deutschland und Europa scheinen zunehmend als stereotypes Kollektiv wahrgenommen zu werden. Dies gilt auch für den Blick auf das Regierungshandeln des Staates Israel. Dabei zeigen die von Anita Haviv-Horiner geführten Interviews mit fünfzehn israelischen Jüdinnen und Juden, die Teile ihres Lebens in Deutschland, Österreich, Frankreich, Großbritannien, Ungarn oder Polen verbracht haben, vor allem ein multiperspektivisches und breit gefächertes Bild. Die Einstellungen der Interviewten zu den unterschiedlichen Erscheinungsformen des gegenwärtigen Antisemitismus in Europa, der Rolle Israels und der Frage nach dem Verhältnis von Judenhass und der Ablehnung anderer Minderheiten sind so divers wie ihre Biografien und Familiengeschichten. Diese subjektiven Eindrücke werden von Samuel Salzborn und Moshe Zimmermann mit Beiträgen zu Geschichte und Gegenwart des Antisemitismus aus wissenschaftlicher Perspektive kontextualisiert.

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Entsichert



Von Georg Seeßlen | Der Mord an Walter Lübcke war mutmaßlich politisch motiviert. Wodurch aber zeichnet sich ein politischer Mord aus – und warum ist es so schwierig, auf ihn zu reagieren? Ein Essay ...

Zahl Rechtsextremer in Deutschland steigt

[DER SPIEGEL]
24.100 Rechtsextremisten leben in Deutschland - hundert mehr als 2017. Auffällig findet Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang: Etwa die Hälfte von ihnen ist gewaltbereit...

Anfeindungen gegen Kommunalpolitiker und Nazigegner



Von Frank Jansen | Mehr und mehr Kommunalpolitiker und Nazigegner erfahren Anfeindungen. Inzwischen sind vier von zehn Verwaltungen von verbalen Drohungen betroffen...

Sachsen-AfD droht schon mal



Von Michael Bartsch | Die sächsische AfD gibt bekannt, was sie im Fall eines Wahlsiegs ändern würde. Initiativen für Demokratie und Flüchtlinge bekämen Probleme...

Wie Zivilcourage digital funktioniert



Von Markus Lücker und Sebastian Christ | Wie ist die Gesetzeslage, wie aussichtsreich ist eine Anzeige? Solidarisieren, archivieren, anzeigen – so kann jeder etwas gegen rechten Hass im Netz tun...

Um die "Gladiatorenschule" im Kloster Trisulti wird es einsamer



Von Burkhard Jürgens | Dem ultrakonservativen "Dignitatis Humanae Institute" geht der prominenteste katholische Fürsprecher von der Stange. Der Kampf um die Kaderschmiede für Populisten wird zusehends zum persönlichen Drama ihres Leiters...

Wie kann man in der Sozialen Arbeit mit Rechtsextremismus umgehen?

[INFORMATIONSDIENST WISSENSCHAFT]
Erster Studientag „Rechtsextremismus“ an der Frankfurt UAS, 4. bis 5. Juli 2019...




Kirche gibt Tipps zum Umgang mit Rechtspopulisten



Was antwortet man auf die Aussage, das christliche Abendland werde durch andere Kulturen bedroht? Die katholische Kirche hat eine Arbeitshilfe herausgebracht, die dabei helfen soll, Fragen ernst zu nehmen, aber dem Rechtspopulismus zu widerstehen...

„Dem Populismus widerstehen“

Unter dem Titel Dem Populismus widerstehen hat die Deutsche Bischofskonferenz heute (25. Juni 2019) in Berlin eine Arbeitshilfe zum kirchlichen Umgang mit rechtspopulistischen Tendenzen veröffentlicht. Das Dokument, das im Zusammenwirken der Migrationskommission und der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz sowie der Deutschen Kommission Justitia et Pax als Expertentext entstanden ist, wurde von den drei zuständigen Kommissionsvorsitzenden, Erzbischof Dr. Stefan Heße, Bischof Dr. Franz-Josef Bode und Bischof Dr. Stephan Ackermann vorgestellt.

In einer Einführung zur Arbeitshilfe beschreiben die drei Bischöfe die gegenwärtigen rechtspopulistischen Tendenzen als Herausforderung für Kirche und Gesellschaft: „Der Populismus, der uns herausfordert, zeigt tagtäglich sein bedrohliches Gesicht, weil er zu Schwarz-Weiß-Malerei und neuer Kleingeistigkeit verführt – in der Gesellschaft wie in der Kirche. Tatsächlich wird die Welt immer komplexer, und es ist unbestreitbar, dass diese Komplexität manchen überfordert. Der Populismus aber verspricht zu einfache Antworten.“ Mit Entschiedenheit weisen die Bischöfe jeglichen Versuch zurück, das Christentum für populistische Zwecke zu vereinnahmen: „Wir sind überzeugt, dass unser Glaube und unsere katholische Tradition als Weltkirche im Widerspruch stehen zu entscheidenden Merkmalen des Populismus. Wir denken an die (...) absolute Gleichheit aller Menschen als Geschöpfe Gottes. Wir denken an das fundamentale Gebot der Nächstenliebe, die gerade auch den erreicht, der uns vielleicht am fernsten steht, der aber in seiner Hilfsbedürftigkeit uns zum Nächsten wird.“

Nach Einschätzung der Bischöfe gehen populistische Bewegungen in aller Regel mit der Angst vor gesellschaftlichem Niedergang einher. Demgegenüber sei für die Kirche die Dimension der Hoffnung prägend: „Unser Glaube steht für das Vertrauen in einen Gott, der nicht Angst und Schrecken verbreitet, sondern Zuversicht: die Zuversicht, dass bei der Lösung der Probleme unserer Zeit keine ängstliche Verbissenheit um sich greifen muss.“ Aufgabe der Seelsorge sei es, auch auf jene Menschen zuzugehen, die mit populistischen Tendenzen sympathisieren: „Unser Auftrag besteht darin, mit allen ins Gespräch zu kommen – auch mit denen, die ganz anderer Auffassung sind.“

Die Ausarbeitung der Arbeitshilfe leistete eine Expertengruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl (Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin). Das Dokument gibt Anregungen für Diskussionen und Aktivitäten, vermittelt Hintergrundinformationen und Argumente und stellt beispielhafte kirchliche Initiativen sowie pastorale Anregungen vor. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit rechtspopulistischen Tendenzen orientiert sich an sechs thematischen Schwerpunkten: (1) Welches Volk? Annäherungen an Phänomene des Populismus, (2) Strategien und Inhalte rechtspopulistischer Bewegungen, (3) Flucht und Asyl, (4) Islam und Islamfeindlichkeit, (5) Familienbilder, Frauenbilder, Geschlechterverhältnisse sowie (6) Identität und Heimat.



Dem Populismus widerstehen

Arbeitshilfe zum kirchlichen Umgang
mit rechtspopulistischen Tendenzen


Arbeitshilfen Nr. 305

Hrsg: Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz;
Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz;
Deutsche Kommission Justitia et Pax

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