Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
11.04.2019 - Nr. 1831

ACHTUNG

Am Montag, 15. April 2019, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 285 mit einem Beitrag von Christian Wiese: "Martin Buber, der Prager Kreis und die Folgen des Ersten Weltkriegs".



Guten Tag!

Nr. 1831 - 11. April 2019



"Fußballfans kennen den alten Spruch: Ein Spiel dauert 90 Minuten, und am Ende gewinnen die Deutschen. Seit der letzten Weltmeisterschaft stimmt das nicht mehr. In Israel gilt aber noch immer: Ein Wahlkampf dauert drei Monate, und am Ende gewinnt Benjamin Netanjahu."
Mit diesen lakonisch-launigen Worten leitet Ben Segenreich seinen Kommentar im österreichischen STANDARD zum Wahlsieg Netanyahus ein. "Ein grosser Erfolg für den Likud-Block und ein ebenso klarer Triumph der rechten Parteien: Israel ist auf dem Weg zu einer weiteren rechtsreligiösen Regierung. Für die Palästinenser und den Friedensprozess ist dies keine gute Nachricht." So schreibt Ulrich Schmid in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG und gibt beinahe repräsentativ den Tenor auch fast aller anderen Kommentatoren wieder. Ähnlich auch Alexandra Föderl-Schmid in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG:
"Netanjahu hat in seiner Amtszeit die Spaltung der Gesellschaft und die Erosion von Institutionen zu verantworten. Dass jüdische Siedlungen ausgebaut wurden und die Zusage an die Palästinenser, einen eigenen Staat zu bekommen, in seiner Amtszeit nicht realisiert wurde, ebenso. Das ist das Erbe, das er hinterlässt - egal, wie lange er im Amt bleibt."
In der ZEIT kommentiert der ehemalige ARD-Israel-Korrespondent Richard C. Schneider: "Kein gutes Signal für Liberalismus und Demokratie". Er sieht die Zukunft der israelischen Demokratie mit großer Sorge:
"Israels Liberalismus und Demokratie sind ernsthaft bedroht. Allein dass der Likud mit 1.200 geheimen Kameras die Wahllokale arabischer Israelis "kontrollieren" wollte, beweist, dass der Versuch der Einschüchterung eines wichtigen gesellschaftlichen Sektors im Staat des Benjamin Netanjahu eine gangbare Wahlkampftaktik geworden ist. [...] "King Bibi", wie einst das Magazin Time titelte, könnte in seinem Erfolgstaumel in Versuchung geraten, die Reste des liberal-demokratischen Staates einreißen zu wollen. Mit politischen Folgen, die im Augenblick noch gar nicht abzusehen sind."
Stefan Kornelius sieht in seinem Kommentar in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG nur noch eine Hoffnung, die den weiteren Verfall demokratischer Werte in Israel stoppen könnte:
"Diese Wahl mag Netanjahu überstanden haben. Der politische Trend aber wirkt gegen ihn. Nach zehn Jahren hält der Premier Israel nur noch auf seiner Seite, indem er Feindbilder aufbaut, Tabus bricht, die Medien drangsaliert und Israel immer stärkere autokratische Züge verpasst. Das Korruptionsverfahren und die Mühen der Koalitionsbildung werden da hoffentlich für Nüchternheit sorgen."
Und Susanne Knaul setzt ihre Hoffnungen auf politischen Druck von außen, wenn es um eine Zähmung Netanyahus und die Rettung des Friedensprozesses geht:
"Um den Palästinensern den Traum von der Eigenstaatlichkeit zu erhalten, und um Israels Zukunft als jüdischer und demokratischer Staat zu sichern, können die Linken, die Demokraten und die Friedensbefürworter im Land jetzt nur noch auf Rettung aus dem Ausland hoffen."
Summa summarum: viel Frustration und Sorge herrschen in den deutschsprachigen Kommentaren zum Wahlergebnis vor. Freilich weitaus drastischer aber fällt beispielsweise ein Kommentar in der linksliberalen israelischen Tageszeitung HA'ARETZ aus, deren Schlagzeile kurz und bündig lautet:
"With Netanyahu Victory, It's Time We Admit: Israel Has Become a Dictatorship".
Links zu ausgewählten Berichten und Kommentaren zum Ausgang der israelischen Parlamentswahlen in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Ofer Waldman ist ein Journalist aus Jerusalem, der heute in Berlin lebt. Als Musiker hat er im West-Eastern Divan Orchestra sowie für das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, die Deutsche Oper Berlin und die New Israeli Opera gespielt. In einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO setzt er sich mit einem der meist kritisiertesten Aussprüche Netanyahus in jüngster Zeit auseinander: „Der Staat Israel gehört nicht all seinen Bürgern. Er gehört der jüdischen Nation – und ihr allein.“ So sieht es Premier Netanjahu. Waldman fragt vor diesem Hintergrund: "Wem gehört der Staat?". In seiner Antwort schreibt er dann u.a.:
"Die Verschiebung des israelischen Selbstverständnisses als jüdischer Staat durch den religiösen Nationalismus bedroht nicht nur die Rechte der arabischen Minderheit, sondern auch die Substanz der demokratischen Gesellschaft für die jüdische Bevölkerung."
Der Link zum Essay in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Im TAGESSPIEGEL kommt im Interview der Vorsitzende der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe Graf Lambsdorff zu Wort und spricht über Schwierigkeiten mit Netanjahu und die deutsche Rolle in Nahost. Auf die Frage, ob der erneute Sieg Netanyahus bei den Wahlen gut oder schlecht für die die deutsch-israelischen Beziehungen sei, antwortet er:
"Netanjahu ist ein Politiker mit einem ziemlich rauen Politikstil. Das bedeutet auch, dass er sich vor allem Richtung Washington und Moskau orientieren wird. Deutschland und die Europäer dürfte der israelische Premier dann wohl – wie in der Vergangenheit – weniger in seine politischen Kalkulationen einbeziehen. Solange Europa uneins ist und deshalb keine Rolle im Nahen Osten spielt, wird Netanjahu nicht auf uns setzen."
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Kurz vor dem Holocaust-Erinnerungstag Yom HaShoah am 2. Mai lanciert die "World Jewish Restitution Organization" (WJRO) eine Kampagne auf Social Media und einer eigenen Website. Damit sollen die Schicksale von Überlebenden anschaulich gemacht und deren Heimat und beruflicher Alltag aufgezeigt werden, berichtet Andreas Mink in der schweizer-jüdischen Wochenzeitung TACHLES. Zugleich wolle man damit auch jüdischen Entschädigungsansprüchen von Nazi-Opfern gegenüber anderen Staaten als Deutschland neue Aufmerksamkeit verleihen: "Neue Web-Initiative der WJRO".
Der Link zum Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Anders als die "Weiße Rose" oder die Verschwörer um Stauffenberg kennt sie kaum jemand: die "Gemeinschaft für Frieden und Aufbau". Sie versteckte verfolgte Juden und verteilte Flugblätter, um Krieg und Holocaust zu stoppen. In einem informativen Beitrag erzählt die Historikerin Barbara Schieb, die für die Gedenkstätte Stille Helden Berlin arbeitet, für den FOCUS die eindrucksvolle Geschichte dieser Widerstandsgruppe: "Wie mutige Widerstandskämpfer sich gegen das NS-Regime auflehnten".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Papst Pius XII. wird vorgeworfen, zur Judenverfolgung geschwiegen zu haben - eine Diskussion, die in den letzten Jahren immer wieder aufflammte. Kürzlich hat der Vatikan vor diesem Hintergrund angekündigt, die Akten aus seiner Amtszeit zugänglich zu machen. Das links-katholische Magazin PUBLIK FORUM hat den Theologen Klaus Kühlwein befragt, was er sich davon verspricht. Auf die Frage, was der Papst für die Juden hätte tun sollen, antwortet Kühlwein:
"Das, was Edith Stein und viele andere von ihm forderten. 14 Tage nach Machtübernahme der Nazis schrieb Edith Stein einen Brandbrief, den Pacelli seinem Vorgänger Papst Pius XI. übergab. Edith Stein schrieb schon 1933, das neue Regime habe einen Vernichtungskampf gegen die Juden begonnen. Das sei auch eine Schmähung von Maria, Jesus und den Aposteln, die alle Juden waren. Sie forderte den Vatikan massiv auf, sich nicht der Illusion hinzugeben, den Frieden durch Schweigen erkaufen zu können. Der Stellvertreter Christi müsse aufstehen und sein Wort erheben. Papst Pius XI. hat über Pacelli den Nuntius in Berlin gefragt, ob man etwas für die Juden tun könne. Der Nuntius schrieb zurück: Jetzt, wo diese Regierung an der Macht ist, ist Antisemitismus offiziell nationale Politik und da dürfen wir uns nicht einmischen."
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Manche sammeln Münzen, andere Briefmarken – Arthur Langerman sammelt antisemitische Bücher und Plakate. Der Holocaust-Überlebende nennt Antisemitisches aus ganz Europa sein Eigen und hilft mit seinen Objekten Antisemitismusforschern, den Hass besser zu ergründen. Für DEUTSCHLANDRADIO porträtiert Silke Nora Kehl den ungewöhnlichen Sammler und erläutert dessen Motive: "Der Sammler des Hasses".
Der Link zum Porträt in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In Debatten über den wachsenden „neuen“ Antisemitismus wird regelmäßig darauf hingewiesen, dass etwa 95 % der registrierten antisemitischen Taten in Deutschland auf das Konto von Rechtsextremisten gingen und nicht von Muslimen. Diesem Befund mißtraut der Theologe Kai Funkenschmidt, denn das Verstörende an derlei Statistik sei "ihr offensichtlicher Widerspruch zur europäischen Realität, wie sie sich in vielen antijüdischen Gewalttaten der letzten Jahre darstellt". Damit ergebe sich zudem eine signifikante "Diskrepanz zwischen den offiziellen Zahlen und der Realität, welche Juden erleben". In einem längeren Beitrag, der auf der Seite der EVANGELISCHEN ZENTRALSTELLE FÜR WELTANSCHAUUNGSFRAGEN zu lesen ist versucht er dieses "eklatante Auseinanderklaffen von offizieller und erlebter Wirklichkeit" zu entschlüsseln. Dabei ist für ihn klar: "Die Erklärung liegt nicht in der Opferwahrnehmung, sondern im Ansatz der PMK-Statistik des Bundeskriminalamts (BKA). Sie verhindert von vornherein, dass ein adäquates Bild der Lage entsteht. Das Problem besteht a) in der Systematik und b) in der Erfassungspraxis."
Im Ergebnis, so Funkenschmidt, werde dadurch die eigentliche Problematik einer steigenden Zahl und Problematik des muslimisch motivierten Antisemitismus verschleiert.
Funkenschmidts Analyse wird wiederum heftig kritisiert in einem weiteren Beitrag, der auf der Seite des Internetportals ISLAMIQ zu lesen ist. Dort antwortet ihm Debora Mendelin und wirft ihm vor:
"Der Theologe interpretiert die zugrundeliegenden Daten höchst subjektiv, blendet relativierende Aussagen in den von ihm verwendeten Quellen aus, fährt mit Halbwahrheiten auf, verirrt sich argumentativ in verschiedenen Kategorien und dreht Tatsachen einfach um."
In Ergänzung zu dieser Debatte ebenfalls lesenswert, was die österreichische Politologin und Buchautorin Nina Scholz in einem Artikel für die österreichsiche Tageszeitung DIE PRESSE schreibt. Sie führt zahlreiche Beschuldigungen gegenüber Juden auf, die nicht nur christlichen Ursprungs, sondern auch schon im Koran selbst entworfen wurden und sich bis heute auch im Repertoire der üblichen Antisemitismen von links und von rechts wiederfinden lassen. Doch während die Kirchen sich ihres antisemitischen Erbes inzwischen selbstkritisch annehmen, fehle es bei Muslimen an einem Schuldbekenntnis. Ihr Fazit lautet u.a.:
"In der islamischen Welt ist eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte bis heute kaum möglich. Jede Kritik am Islam und seiner Geschichte wird als Verrat betrachtet. Diese fehlende Selbstkritik lässt keinen offenen Diskurs zu und macht Initiativen des interreligiösen Dialogs und solche gegen Antisemitismus oft ebenso schwerfällig wie oberflächlich. Solange die jahrhundertelange Abwertung von und Feindschaft gegenüber Juden im Islam selbst virulent bleiben, geht davon eine Gefahr für Juden aus."
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ANTISEMITISMUS

Für ausländische Rechtsradikale, Rassisten, Verschwörungstheoretiker und Antisemiten ist die Schweiz eher ein steiniger Boden. Offenbar verhindert das feher stabile politische System der Schweiz bislang die nennenswerte Bildung von großen braunen Zellen und Bewegungen. Und dennoch gibt es auch in der Schweiz Menschen, die sich nach einem starken Führer, radikalen Strukturen und völkischen Ideologien sehnen. Seit einiger Zeit nun drängt eine weitere braune Bewegung in die Schweiz. Sie nennt sich "Urahnenerbe Germania" und wurde von Frank Willy Ludwig gegründet. Hugo Stamm berichtet für den HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST, was genau sich dahinter verbirgt: "Braune Esoteriker im Berner Oberland".
Der Link zum Beitragn in der Rubrik RECHTSEXTREMISMUS.

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Seit einem Jahr ist Markus Grübel der Bundesbeauftragte für weltweite Religionsfreiheit. Bei der Einführung dieses neuen Amtes im April 2018 sagte Bundesminister Gerd Müller: "Weltweit werden Menschen aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit verfolgt. Gewalt gegen Christen und andere Religionen nimmt zu. Mit dem neuen Amt des Beauftragten für Religionsfreiheit setzt die Bundesregierung ein klares Signal für Religionsfreiheit und den Dialog der Religionen zur Stärkung gemeinsamer Werte und des Friedens. Mit Markus Grübel wird ein international versierter Experte dieses Amt führen." DOMRADIO hat nun anlässlich des einjährigen Jubiläums Markus Grübel zum Gespräch gebeten über die Situation in Deutschland, den Papstbesuch auf der arabischen Halbinsel und das interreligiöse Berliner "House of One". Auf die Frage, wie es denn hierzulande in Deutschland um die Religionsfreiheit stünde, antwortet Grübel:
"Auf den ersten Blick ist Deutschland eine Insel der Seeligen. Mit vielen Dingen haben wir es hier gar nicht zu tun. Aber auch bei uns gibt es Probleme. Wir erleben antijüdische Straftaten und auch islamfeindliche Äußerungen. Es gibt immer wieder Konflikte um das Thema Schächten, um Beschneidung, aber auch um liturgisches Läuten. Da sagt jemand, dass das Läuten der Kirchenglocken am Sonntag um neun Uhr gegen seine Weltanschauungsfreiheit verstößt. Es geht auch bei uns darum, Kompromisse zu finden."
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Bei allen Schwierigkeiten, die sich im theologischen Gespräch zwischen Christen und Muslimen ergeben, gibt es nichtsdestotrotz bei vielen Angehörigen verschiedener Religionen weltweit im Kontext ihres beruflichen Alltags eine vielfach erfolgreiche Kooperation. Für diese Menschen sind die theologischen Fragen schon insoweit geklärt, als dass Kooperation möglich und Teil ihres Alltags ist; oder für sie klären sich theologische Fragen auf dem Weg gemeinsamer Praxis. Dirk Siedler, Islambeauftragter des Kirchenkreises Jülich, berichtet vor diesem Hintergrund für das DEUTSCHE PFARRERBLATT vom »Internationalen Seminar für Interkulturelle Seelsorge und Beratung«, das im Oktober 2018 in Wien mit 100 Teilnehmenden aus aller Welt zum 30. Mal stattfand: "Religionen im Dialog: Interkulturelle und interreligiöse Zusammenarbeit in der Seelsorge".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Nachdem die politische Entscheidung für die Etablierung von Militärrabbinern gefallen ist (siehe Compass 9.4.2019), stellt sich verstärkt auch die Frage nach der Etablierung von Militärimamen - insbesondere vor dem Hintergrund, dass zunehmend Angehörige muslimischen Glaubens in der Bundeswehr dienen. Was dies bedeutet, welche Herausforderungen und Chancen das mit sich bringt, darüber reflektieren in einem gemeinsamen Beitrag für das DEUTSCHE PFARRERBLATT Militärbischof Dr. Sigurd Rink, seit 2014 erster hauptamtlicher Militärbischof der EKD (Dienstsitz Berlin), und Militärdekan Dr. Klaus Beckmann, Militärdekan im Evang. Kirchenamt für die Bundeswehr: "Fenster ins Zivile. Überlegungen zu einer künftigen islamischen Militärseelsorge".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Hermann Simon war bis 2015 Direktor der Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum. Zu seinem 70. Geburtstag ehrte die Humboldt-Universität ihn nun mit einer Ringvorlesung – zur jüdischen Geschichte Berlins. Den Auftakt machte der Geehrte selbst und zwar mit einem Werkstattbericht über Recherchen zu Annemarie Schierz, einer „sorbisch-katholischen Jüdin“. Das Schicksal der 1918 als uneheliche Tochter einer jungen jüdischen Dresdnerin im sorbischen Horka geborenen Annemarie begleitet ihn seit 1990, wie Simon berichtet. Amory Burchard hat den Ausführungen Simons für den TAGESSPIEGEL zugehört: "Sie spricht Sorbisch, trägt Tracht - und nennt sich Esther".
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die CDU-Politikerin und schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien ist Sprecherin des "Jüdischen Forums in der CDU". Über die Schwierigkeiten von Juden in der Politik äußerte sie sich nun im Interview mit der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG. Über ihr Selbstverständnis sagte sie u.a.:
"Meine Entscheidung, politisch aktiv zu werden, hat natürlich auch viel mit meiner Familiengeschichte zu tun. Ich komme aus einer klassischen jüdischen europäischen Migrantenfamilie. Die Schoa spielte bei uns eine beherrschende Rolle. Meine Eltern waren in gewisser Weise entwurzelt, und ich empfinde es als großes Privileg, in einem freien Land zu leben, in dem ich heute starke Verwurzelung empfinde."
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die Erkrankung an Masern machen sich aktuell in ultraorthodoxen jüdischen Gemeinden in Israel und den USA massiv breit. Bill de Blasio, der Bürgermeister von New York, hat dieser Tage deswegen sogar den Gesundheits-Notstand in der Stadt ausgerufen. In Williamsburg, Heimat von ultraorthodoxen Gemeinden, haben die Fälle von Masern zugenommen. Seit vergangenen Oktober sind 285 Menschen erkrankt, darunter 246 Kinder. De Blasio greift nun durch: Wer sich nicht impfen lässt, muss eine Strafe in Höhe von 1.000 Dollar zahlen. Jeschiwot, die ungeimpfte Kinder und Jugendliche zum Unterricht zulassen, droht er mit Schließung, wie Alexia Weiss für die WIENER ZEITUNG berichet. Und Hannes Stein hat sich für die WELT im Landstrich des Bundesstaates New York aufgrund des ausgerufenen Ausnahmezustandes ebenfalls umgesehen. Impfgegner laufen Sturm und Impfbefürworter verbreiten absurde Verschwörungstheorien, weiß er zu berichten: "Verschwörungstheorien im Masern-Ausnahmezustand".
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Religiöse Juden halten den wöchentlichen Ruhetag Sabbat ein. Von Freitag- bis Samstagabend stehen seit Tausenden von Jahren Familie, Gebete, Entspannung und Reflexion im Vordergrund. Dabei ist etwa Auto fahren, telefonieren, das Licht einschalten und kochen verboten. Doch viele Juden möchten trotzdem nicht auf die Vorzüge moderner Technik während des Sabbat verzichten - im Gegenteil, sind es inzwischen gerade technische Lösungen, die den Familien helfen, die Sabbat-Regeln einzuhalten, wie das in Luxemburg erscheinende TAGEBLATT berichtet: "Sabbat: Wie Juden Gottes Gebote mit moderner Technik befolgen".
Der Link zur Reportag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Eine Binsenhweisheit, die jeder kennt: Wer katholischer Priester werden will, muss sexuelle Enthaltsamkeit versprechen. Ebenfalls nicht ist, dass Studien den Zölibat als einen Risikofaktor sexueller Gewalt ausmachen. Wie attraktiv oder wie abschreckend der Zölibat auf diejenigen wirkt, die katholische Theologie studieren, das wollten die Professoren Jochen Sautermeister und Albert Biesinger herausfinden. Sie haben vor vier Jahren 479 Theologie-Studentinnen und -Studenten an 7 deutschen Hochschulen gefragt. Über die Ergebnisse und die damit verbundene Problematik hat DEUTSCHLANDRADIO nun mit Jochen Sautermeister, Moraltheologe an der Uni Bonn, ein ausführliches Gespräch geführt: „Sinngehalt des Zölibats ist für viele nicht mehr einsichtig“.
Der Link zum Gespräch in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Der israelische Schriftsteller Tomer Gardi, geboren 1974 im Kibbuz Dan in Galiläa, lebt in Berlin. Er studierte Literatur und Erziehungswissenschaft in Tel Aviv und Berlin. Nun ist sein neuer Roman "Sonst kriegen Sie ihr Geld zurück" erschienen, eine moderne Scheherezade-Geschichte, die im heutigen Israel spielt und durch eine rasante Abfolge grotesker Geschichten den konfliktreichen israelischen Alltag transparent macht. Verspielt in Ton und Form, doch bitterernst im Kern, meint Paul Stoop, der den Roman für DEUTSCHLANDRADIO gelesen hat: "Fabulieren als Waffe".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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