Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
06.11.2018 - Nr. 1800

ACHTUNG

Am Donnerstag, 8. November 2018, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 276 mit einem Beitrag des israelischen Historikers Yehuda Bauer: "Der Novemberpogrom – Historische und aktuelle Kontexte".




Guten Tag!

Nr. 1800 - 06. November 2018



Seit Wochen machen sie Furore: die brennenden Papierdrachen, die vom Gaza-Streifen aus ihren Weg über die Grenze nach Israel finden. Susanne Knaul hat für die TAZ mit "Tätern" und "Opfern" gesprochen. So etwa mit Ahmad und Sami, zwei 26-jährigen Palästinensern, die solche brennenden Drachen auf die Felder Israels schicken. „Wir suchen kein Blut, nur unsere Rechte“, sagen sie. Die Angriffe mit den Brandsätzen betrachten die beiden Männer als „friedlichen Widerstand“, schließlich entstehe dabei nur Sachschaden, was harmlos sei „im Vergleich zu dem, was die Israelis uns antun“. Und auf der anderen Seite, kaum 10 Kilometer südöstlich von Gaza-Stadt, sitzt derweil rund um die Uhr israelisches Militär, um die fliegenden Brandsätze am Himmel zu entdecken und Alarm zu schlagen. Gelingt die Abwehr nicht, landen die Feuerdrachen etwa bei Bosmat Burstein, die in dem Kibbuz lebt, den einst ihre Großeltern mit begründeten und in dem heute rund eintausend Menschen wohnen. Die permanenten Brandanschläge empfindet die dreifache Mutter als zermürbend. Solange die Felder brennen, „kannst du nicht aus dem Haus, du kannst nicht mehr atmen, der Rauch schneidet dir die Luft ab“.
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Innerhalb und außerhalb Israels ist Anat Hoffman am bekanntesten für ihre Rolle als Mitbegründerin und Gesicht der feministischen Organisation „Women of the Wall“, den „Frauen der Mauer“, die seit Ende der Achtzigerjahre dafür kämpfen, dass Frauen an der Klagemauer auf die gleiche Weise beten dürfen wie Männer. Doch ihre Karriere als politische und soziale Aktivistin ist länger und breiter gefächert: Vor knapp vierzig Jahren engagierte sie sich als eine der „Women in Black“ gegen Israels Politik in den Palästinensergebieten; von 1988 bis 2002 saß sie im Jerusalemer Stadtparlament; anschließend wurde sie Direktorin des „Israel Religious Action Center“. Ihre Hartnäckigkeit hat ihr die Bezeichnung „Bulldogge“ eingebracht, was sie als Kompliment versteht, wie Mareike Enghusen in ihrem Porträt der 64-jährigen berichtet: "Die Mauerfrau".
Der Link zum Porträt in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Das Israel Museum, das Nationalmuseum in Jeruslaem, beherbergt die größte und bekannteste Sammlung des Landes. Errichtet 1965 auf einem Hügel im Regierungsbezirk in Jerusalems Westen neben der Knesset, findet sich hier eine große Kunstsammlung, dazu eine beeindruckende Judaika-Kollektion, komplette Synagogeneinrichtungen aus verschiedenen Erdteilen und nicht zuletzt die so bedeutsamen archäologischen Artefakte aus einer der für die Geschichte der Antike fruchtbarsten Regionen. Eine einzigartige Sammlung, wobei vieles aus der Stadt selbst stammt. Und seit vergangenem Jahr gibt es im Israel Museum einen besonderen Pfad: die Wiege des Christentums. Das sind zwölf Stationen in verschiedenen Sektionen, Spektakuläres aus der Religionsgeschichte, aus den Epochen des Alten und Neuen Testaments sowie der Frühzeit des Christentums. Leitender Kurator für römische, byzantinische und hellenistische Archäologie im Israel Museum ist Dudi Mevorah, den Thore Schröder in der WELT porträtiert: "Jäger der verlorenen Schätze".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Willkommen in der Bar Shuka, dem neuesten Restaurant der Ardinast-Brüder James (46) und David (42) im Bahnhofsviertel. Schon seit Jahren mischen die beiden sehr erfolgreich die Gastroszene auf. „Was wir in der Bar Shuka machen wollen, ist Neue Tel-Aviv-Küche“, erzählt James Ardinast. „Die kulinarische Bewegung ‚New Tel Aviv Cuisine‘, die in den letzten Jahren in Israel, aber hauptsächlich in Tel Aviv entstanden ist, versuchen wir auch hier umzusetzen“, lautet ihr Credo, das sie Kathrin Rosendorff für die FRANKFURTER RUNDSCHAU erläutern: „Eine Küche, die keine Grenze kennt“.
Passend dazu in der ZEIT ein Interview mit Haya Molcho, der Frau des berühmten israelischen Pantomimen Samy Molcho. Lange bevor von globalen Foodtrends die Rede war, lernte Haya Molcho auf den Reisen mit ihrem Mann neue Aromen, Geschmacksrichtungen und Produkte kennen. Doch erst 2009 eröffnete sie ihr erstes Restaurant in Wien – und wurde zur Botschafterin der Levante-Küche, in der sich der Libanon, Syrien, Palästina, Jordanien und Ägypten treffen: "Wir haben schon völlig Fremde in unserem Restaurant verkuppelt"
Die Links zu Artikel und Interview in der Rubrik Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Der 94-jährige Johann R. muss sich vor dem Landgericht Münster wegen seiner Tätigkeit im KZ Stutthof verantworten. Judy Meisel war damals 14 Jahre alt und sah unvorstellbare Grausamkeiten. Heute ist Judy 89 Jahre alt, und seit Jahrzehnten erzählt sie in Schulen, Universitäten und im Holocaust-Museum, was ihr in ihrem Heimatland Litauen in den 40er-Jahren widerfahren ist. Wie zuerst die Russen in der Stadt Kaunas einfielen, dann 1941 die Deutschen, wie die Juden ins Getto gepfercht wurden, wie sie in Vernichtungslager deportiert wurden und wie sie ihre Mutter auf ihrem Weg in die Gaskammer beobachtete, diese „schönste Frau, die man sich vorstellen kann“. Von all dem hat sie Hunderte Mal Zeugnis abgelegt, doch dass eines Tages im Jahre 2017 zwei deutsche Kriminalbeamte ihre Geschichte hören wollten, hätte sie nie für möglich gehalten. Die beiden Ermittler sammeln Material gegen Johann R., den die Dortmunder Staatsanwaltschaft kurz darauf, am 6. November 2017, wegen der Beihilfe zum Mord „in mehreren Hundert tateinheitlich zusammentreffenden Fällen“ anklagt. Per Hinrichs hat sie in den USA für die WELT besucht und mit ihr über Johann R. gesprochen: "Der SS-Mann, den sie 'Bubi' nannten".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Die Revolte im Konzentrationslager Sobibor im Jahr 1943 hatte zwei Ziele: Faschisten zu ermorden und der Welt die Wahrheit zu erzählen. Doch der Aufstand widerlegt auch die Metapher vom angeblich passiven Juden. Jens Rosbach erinnert in einem lesenswerten Beitrag an den Aufstand im KZ Sobibor vor 75 Jahren. Dabei schildert er auch, wie es zu dem Vorwurf kam, Juden würden sich wie Schafe zur Schlachtbank treiben lassen, welche Entwicklung das Narrativ vom jüdischen Widerstand in Israel genommen hat, welche Rolle die Judenräte spielten und welche Funktion die Religion im Blick auf Aktivität oder Passivität in Sachen Widerstand spielte. Schließlich erläutert er, wie sich auch in der Forschung die Definition von Widerstand im Laufe der Jahrzehnte geändert hat - und dass man heute schon die Bewahrung der menschlichen Würde als eine Form der Gegenwehr interpretiert, eine Einschätzung freilich, die der jüdische Philosoph Emil Fackenheim bereits in den 70er Jahren formulierte: "Der falsche Mythos vom wehrlosen Diaspora-Juden".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Am 10. November 1938 – die Pogromnacht hatte zahllosen Juden Tod und Deportation gebracht, aus der Ruine der zerstörten Berliner Synagoge drang noch Rauch – stieg der inzwischen zum Dompropst ernannte Bernhard Lichtenberg auf die Kanzel der Hedwigskathedrale und sagte mit ruhiger Stimme: »Ich bete für die Priester in den Konzentrationslagern, für die Juden, für die Nichtarier (...). Draußen brennt die Synagoge! Das ist auch ein Gotteshaus.« Im September 1941 wurde er - denunziert von zwei Studentinnen - wegen »Kanzelmissbrauchs« zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Kaum war er im Oktober 1943 aus der Haft entlassen, wurde er von der Gestapo erneut in "Schutzhaft" genommen und starb schließlich völlig entkräftet am 5. November 1943 auf dem Weg ins KZ Dachau. In der Jüdischen ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG und für KATHOLISCH.de erinnern Christian Feldmann und Steffen Zimmermann an den mutigen Geistlichen: "Der Dompropst, der den Nazis die Stirn bot".
Die Links dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Schon vor dem Massaker in der Pittsburger Synagoge wüteten Vandalen mit erschreckender Regelmässigkeit auf jüdischen Friedhöfen in den USA. Vor einer Woche entdeckte der Friedhofswart in Orange, Texas, umgestürzte Grabsteine und abgebrochene Blumenvasen. Obwohl sie bloss zwei Prozent der Bevölkerung ausmachen, sehen sich Juden in den USA öfter von Hassern angegriffen als jede andere religiöse Minderheit. Die Ursachen für den offener und gewalttätiger werdenden Antisemitismus sieht Martin Stuter in einem Beitrag für die BASLER ZEITUNG vor allem in einer gefährlichen Identitätspolitik, die von konservativen Kräften in den USA geschürt werden. In der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG knüpft Jacob S. Eder ebenfalls an diesem Gedanken an und beleuchtet insbesondere die Rolle Donald Trumps in diesem Zusammenhang. Donald Trump könne man zwar kaum als Antisemiten bezeichnen, aber er trage "mit seinen Polemiken gegen eine angeblich jüdisch geprägte globale Elite zur wachsenden und zunehmend gewalttätigen Judenfeindschaft in den USA bei", schreibt Eder: "Amerika entdeckt den Antisemitismus neu".
Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Das Anfang der 2000er-Jahre gegründete „Dignitatis Humanae Institute“ residiert in einem Kloster südlich von Rom. Der Chef: der in Italien lebende Brite Benjamin Harnwell. Das Institut verbreitet im Namen des Christentums antisemitische, anti-islamische und autoritäre Ideen. Ex-Trump-Berater Steve Bannon hält dort regelmäßig Vorträge. Der Papst gilt als Feind, aber die Beziehungen zur Kurie sind eng. Thomas Migge schildert in seiner Reportage für DEUTSCHLANDRADIO, wie das Institut sein Gift auf ganz Europa ausbreiten will: "Mit Gott und Steve Bannon".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Achtzig Jahre nach der Reichspogromnacht sieht sich der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, an „Zeiten wie am Ende der Weimarer Republik“ erinnert. Die Juden seien besorgt, sagte der Kölner Synagogen-Vorstand im Gespräch mit MiGAZIN. Er wünsche sich mehr Unterstützung in der Bevölkerung und ein entschiedeneres Eingreifen der Behörden. Auf die Frage, wann eine völlige Normalität jüdischen Lebens in Deutschland erreicht wäre, antwortet er schnörkellos: "Wenn vor jüdischen Einrichtungen kein Polizeiwagen mehr stehen müsste."
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Im ersten Halbjahr 2018 hat die Berliner Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) durchschnittlich drei antisemitische Vorfälle in Berlin pro Tag registriert: 527 gemeldete Taten belegen das konstant hohe Niveau. Darunter waren 18 Angriffe, 21 gezielte Sachbeschädigungen, 18 Bedrohungen, 401 Fälle verletzenden Verhaltens sowie 69 antisemitische Massenzuschriften. Das geht aus dem Ende Oktober veröffentlichten Bericht von RIAS hervor, der antisemitische Vorfälle von Januar bis Juni 2018 in der Hauptstadt dokumentiert. Besonderen Anlass zur Sorge gibt unter anderem die deutliche Zunahme gemeldeter antisemitischer Angriffe, deren Zahl sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt hat, heißt es in dem Bericht. Mehr dazu in der Pressemitteilung von RIAS sowie dem Bericht selbst, der zum Download bereitsteht.
Text und Link zum Wortlaut des Berichts in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

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"Im Jahre 2015 beglückwünschte sich Facebook, das erste soziale Netzwerk mit einer Milliarde Nutzer pro Tag zu sein. Eine Dimension, die das Unternehmen in die Liga der Weltreligionen hebt: 2,2 Milliarden Christen, 1,6 Milliarden Muslime, 1 Milliarde Hindus. Facebook ist nicht nur vom Einfluss, sondern auch von der Zielsetzung her gesehen eine Art Religion. Mark Zuckerberg spricht von der «Community». Diese Community hat eine Mission: jedem eine Stimme geben, das gegenseitige Verständnis fördern, Teilnahme aller an den Segnungen moderner Technologie. Facebook ist zumindest eine Religion im alten Sinne des Wortes «religio», des Zusammenkommens durch Rückbindung an Gott. Nur kennt Facebook keinen Gott. Oder vielmehr: Der Gott ist die Technologie, und die Religion bedeutet jetzt Vernetzen durch technische Mittel."
Mit diesen Worten beginnt der Physiker und promovierter Philosoph Eduard Kaeser seinen Essay in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG, in dem er Facebook als säkulare Religion beschreibt und zugleich warnt, dass dahinter ein knallhartes Technologieunternehmen steht: "Die Religion der Herde – Facebook, mit Nietzsche betrachtet".
Der Link zum Essay in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Wenn sich ein Moslem, der seine Herkunft verachtet, ein Jude, welcher Political Correctness über alles stellt, eine aufgestiegene Afroamerikanerin im Karriererausch und eine weisse Christin, die der Kunst des Islams verfallen, ist zum gemütlichen Abendessen unter Freunden treffen, ist das Konfliktpotenzial riesig. «Geächtet» aus der Feder von Ayad Akhtar ist ein Schauspiel, das die Probleme der verschiedenen Glaubensrichtungen und deren Weltanschauungen direkt und ohne Umschweife thematisiert. In der Tonhalle des schweizerischen Wil wurde das mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Stück nun aufgeführt. Christoph Heer hat es sich für das schweizer TAGBLATT angesehen: "Die Krux mit dem Glauben".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Im katholischen Sankt-Louis-Krankenhaus in Jerusalem werden Juden, Christen und Muslime Seite an Seite gepflegt. Die katholische Ordensschwester und Direktorin Monika Düllmann und ihr Team wurden jetzt für ihr soziales Engagement für Sterbende und chronisch Kranke mit dem Moses-Mendelssohn-Preis des Landes Berlin geehrt. Sie setze sich vorbildlich für die Verständigung von Menschen verschiedener Kulturen und Bekenntnisse ein, hieß es zur Begründung. DOMRADIO stellt die Ordensschwester und ihre Arbeit näher vor: "Bei 'den Nonnen' sterben".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Im Vatikan empfing Papst Franziskus am gestrigen Montag eine Gruppe von "Bergjuden" aus dem Kaukasus. Als "Bergjuden" werden die Angehörigen einer alten jüdischen Diasporagemeinde im Kaukasus bezeichnet. Seit dem Zerfall der Sowjetunion sind diese zum Teil nach Israel ausgewandert, aber auch in andere Länder, unter anderem nach Deutschland. Erstmals wurden Vertreter dieser jüdischen Volksgruppe von einem Papst empfangen. Papst Franziskus hat bei dieser Gelegenheit die Bedeutung eines Gedenkens an den Holocaust wie auch das Grundrecht der Religionsfreiheit bekräftigt. Für eine "lebendige Erinnerung" sei das Gedenken der Schoah notwendig, betonte Franziskus und bekräftigte einmal mehr: "Ein Christ kann kein Antisemit sein". Ebenso äußerte er sich zum jüdisch-katholischen Verhältnis, wie VATICAN NEWS berichten und sagte u.a.:
„Mir war es immer ein Anliegen zu betonen, wie wichtig Freundschaft zwischen Juden und Katholiken ist. Sie fußt auf einer Geschwisterlichkeit, die ihre Wurzeln in der Heilsgeschichte hat, und sie wird in Aufmerksamkeit füreinander konkret. Mit Ihnen zusammen danke ich dem Geber alles Guten für das Geschenk unserer Freundschaft – sie ist der Motor unseres Dialogs.“
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

In den Sozialen Medien wird das israelische Top-Model Bar Refaeli wegen vermeintlich islamfeindlicher Werbung kritisiert. In einem Werbevideo für eine israelische Bekleidungsfirma entledigt sich das israelische Topmodel einer traditionellen muslimischen Kopfbedeckung für Frauen, des Niqab, um danach im bauchfreien Outfit und mit offenen Haaren vor der Kamera eine Mischung von Tanz und Kampfsport zu präsentieren, berichtet ISRAELNETZ. Im Jugendmagazin JETZT der "Süddeutschen Zeitung" wirft man ihr nun Islamophobie vor: "Werbespot mit Israelin Bar Refaeli erhitzt Gemüter".
Die Links zu den Berichten wie auch das umstrittene Werbevideo selbst gibt es in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Zwei Wochen vor seinem 18. Geburtstag landete einst Sergey Lagodinsky mit seinen Eltern als jüdischer Kontingentflüchtling in einem Flüchtlingsheim in Schleswig-Holstein. Der Öffentlichkeit wurde der Mann, der sich am 9. November auf dem Bundesparteitag der Grünen um ein Mandat für das Europaparlament bewerben möchte, erstmals 2011 bekannt. Da trat er aus Protest gegen Thilo Sarrazin aus der SPD aus. Im selben Jahr bewarb er sich erstmals um den Vorsitz der heillos zerstrittenen Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Lagodinsky unterlag und ist seitdem Oppositionsführer in der Repräsentantenversammlung der Gemeinde. Anfang September hat er auf seiner Facebook-Seite geschrieben: "Seit gestern bin ich Mutter" - und reagierte damit auf die Äußerung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), der die Migration die „Mutter aller Probleme“ genannt hatte. „Eingewandert November 1993, Dr. Sergey Lagodinsky“, war das Posting unterschrieben. Marina Mai porträtiert den Juristen, Publizisten und Referatsleiter der Grünen-nahen Heinrich Böll Stiftung für die TAZ: "Jetzt auch noch Mutter".
Der Link zum Porträt in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In Berlin ist der erste Jüdische Zukunftskongress offiziell eröffnet worden. Zu der bis Donnerstag andauernden Tagung unter dem Motto "Weil ich hier leben will" haben sich nach Veranstalterangaben mehr als 1.000 Teilnehmer angemeldet. Die Organisatoren wünschen sich, dass der Kongress Anstöße für eine Festigung und Erneuerung jüdischen Lebens hierzulande in "seiner ganzen Vielfalt" geben könne. Der Blick nach vorn ist verschränkt mit dem 80. Jahrestag der NS-Novemberpogrome an diesem Freitag. U.a. der TAGESSPIEGEL, die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG und DOMRADIO berichten über den Kongress und eine Reihe von interessanten Interviews etwa mit Rabbiner Walter Homolka oder Dmitrij Belkin, einem der Koordinatoren des Kongresses, ergänzen die Berichterstattung: "So viel Zukunft war nie seit der Schoah".
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In der BASLER ZEITUNG schildert Pierre Heumann die Reaktionen von Amerikas Juden auf den Anschlag von Pittsburgh und sieht eine wachsende Diskrepanz zwischen dem amerikanischen Judentum und Israel: "Amerikas Juden werden Israels Reaktion auf das Massaker nicht so schnell verzeihen, kommentierte gestern die Tageszeitung Haaretz. In der Schocksituation hätte sie von Israel Trost und Unterstützung erwartet. Stattdessen mussten sie sich belehren lassen, dass es «unfair» und «ungerecht» sei, den amerikanischen Präsidenten zu kritisieren. Nie zuvor habe Israel so unverblümt gezeigt, dass es sich für seine eigenen politischen Interessen auf Kosten amerikanischer Juden einsetze, fasst Haaretz die gereizte Stimmung in jüdischen Gemeinden Amerikas zusammen. Die diametral entgegengesetzten Reaktionen auf das Massaker in der Pittsburgher Synagoge Tree of Life illustrieren deutlich, wie tief die Kluft ist."
Auch Jasper Berenberg schildert für DEUTSCHLANDRADIO, wie sich durch den Anschlag auf die Tree of Life Synagoge das Leben der Juden in Phildelphia verändert, man sich aber gleichwohl nicht einschüchtern lassen wolle - und für Präsident Trump eine sehr deutliche Botschaft formuliert. In der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG schildert schließlich Jo Frank, Geschäftsführer des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES), wie er den Anschlag erlebt hat, denn er war just zum Zeitpunkt des Geschehens gemeinsam mit anderen Stipendiaten im Gottesdienst in einer der ältesten, 1882 von deutschen Auswanderern gegründeten Synagoge in New York: "Heute wird gebetet, morgen kämpfen wir".
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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"81 Prozent der weißen Evangelikalen haben Donald Trump vor zwei Jahren ihre Stimme gegeben. Einem zum dritten Mal verheirateten Milliardär und sechsfachen Bankrotteur, der mit seiner „Trump University“ Tausende von Absolventen um ihr Geld betrog, im Wahlkampf mexikanische Einwanderer pauschal als Kriminelle und Drogendealer und Muslime als Terroristen verunglimpfte, der sich öffentlich über einen Behinderten lustig machte, die islamischen Eltern eines gefallenen US-Soldaten verhöhnte und damit prahlte, Frauen ungefragt küssen und zwischen die Beine greifen zu können. Viele von jenen, die ihm zum Sieg verholfen hatten, priesen Trumps Wahl nun öffentlich als gottgewollt."
Für DEUTSCHLANDRADIO schildert und analysiert Rita Schwarzer das scheinbar ungebrochen positive Verhältnis der amerikanischen Evangelikalen zu Donald Trump: "Treu zu Trump und moralisch flexibel".
Der Link zu ihrem Bericht in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Wo die katholische Kirche und die evangelischen Kirchen stehen – darüber sprach DEUTSCHLANDRADIO mit dem evangelischen Theologen Ulrich Körtner und dem katholischen Theologen Thomas Söding. Beide Professoren, der eine in Wien für Systematische Theologie der andere in Bochum fürs Neue Testament. Im Zentrum des Gesprächs ein Gedankenspiel, das sich mit der Frage befasst, wo die christlichen Kirchen in hundert Jahren wohl stehen mögen: „Christen werden in Europa eine Minderheit sein“.
Der Link zum Gespräch in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Laszlo Trankovits war 25 Jahre Auslandskorrespondent für die Deutsche Presse-Agentur (dpa), davon vier in Israel. Jetzt ist er zurückgekehrt, um mit seiner Erfahrung als Autor kurzer, prägnanter Miniaturen einen Reiseführer zu Jerusalem zu verfassen: "111 Orte in Jerusalem, die man gesehen haben muss." Ulrich W. Sahm, seines Zeichens ebenfalls seit vielen Jahren Israel-Korrespondent, hat das Buch für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG gelesen: "Hundertundelf Miniaturen".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

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Der britische Historiker Christopher Clark spürt in einer Reportage, die heute Abend im Fernsehen zur besten Sendezeit zu sehen ist, den Ursachen für den zunehmenden Antisemitismus in Europa nach, spricht mit Betroffenen und besucht Brennpunkte. Auf seiner Spurensuche spannt der Historiker den Bogen von der Vergangenheit zur Gegenwart. Die Geschichte der Juden ist nicht nur eine der Verfolgung. Die Doku zeigt, welche Errungenschaften das Judentum in Wissenschaft und Kultur Europas hinterlassen hat.
Mehr dazu in den FERNSEH-TIPPS.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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