Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
01.11.2018 - Nr. 1799

ACHTUNG

Die nächste Tagesausgabe erscheint am Dienstag, 06. November 2018.




Guten Tag!

Nr. 1799 - 01. November 2018



Die Palästinenserführung hat entschieden, so berichten die österreichsche PRESSE und STANDARD, angesichts des stockenden Friedensprozesses Israel die Anerkennung als Staat zu entziehen und jegliche Zusammenarbeit zu beenden. Dies betreffe die Sicherheit ebenso wie die Wirtschaft, entschied der PLO-Zentralrat in Ramallah. Die Entscheidung gelte so lange, bis Israel einen Staat Palästina anerkenne. "Wenn die Palästinenserführung jetzt, wie gefordert, tatsächlich die Sicherheitszusammenarbeit mit Israel einstellt, so bestraft sie nicht nur Israel, sondern gefährdet sich auch selbst. Es könnte sich eine Eigendynamik entwickeln, die zur völligen Auflösung der palästinensischen Selbstverwaltung führt: ein großes Problem für Israel, aber auch eine Tragödie für die Palästinenser", kommentiert Gudrun Harrer im STANDARD. Und ISRAELNETZ wie auch TELEPOLIS analysieren ausführlich, welche wirschafts- und sicherheitspolitischen Folgen eine konsequente Umsetzung einer Aberkennung Israels als Staat seitens der PLO hätten: "Die PLO und Israel: Gefährliche Hilflosigkeit".
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Bei den Bürgermeisterwahlen in Israel gab es einige Überraschungen: In Jerusalem schied der Favorit Elkin vorzeitig aus dem Rennen. Pikant, denn Elkin war der ausgemachte Liebling von Netanyahu. Hier kommt es nun zu einer Stichwahl zwischen dem Geschäftsmann und Stadtratsmitglied Moshe Leon und dem unabhängigen liberalen Ofer Berkovitch. Und während in Tel Aviv alles beim alten bleibt, erlangte in Haifa erstmals eine Frau das Bürgermeisteramt: Einat Kalisch Rotem. In einem Kommentar für die TAZ beschäftigt sich Susanne Knaul unterdessen mit dem üblichen Boykottaufruf der palästinensischen Führung, nicht an den Wahlen teilzunehmen:
"Es sieht schlimm aus in Ostjerusalem. Die Straßen sind kaputt und vermüllt, hunderte Häuser sind unmittelbar vom Abriss bedroht, vor allem aber fehlt es an Schulklassen. Dass sich daran in den kommenden Jahren nichts ändern, ja, dass sich die Lage eher noch verschlimmern wird, geht auf das Konto von Abbas, des Muftis und der Ostjerusalemer selbst. 37 Prozent der Bürger Jerusalems sind Palästinenser, die auf Kommunalebene wahlberechtigt sind und damit theoretisch sogar den Bürgermeister hätten stellen können, wären sie sich nur einig gewesen und hätten ihr demokratisches Recht wahrgenommen, anstatt auf ihre skrupellose politische und religiöse Führung zu hören, die selbst den Preis nicht zahlen muss."
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Warum ein Unternehmen im "frommen" Jerusalem hochziehen? Wenn man Gründern diese Frage stellt, herrscht einen Moment Schweigen. Startups, die in Jerusalem arbeiten, müssen sich häufig rechtfertigen. Eine Stunde Fahrtzeit und man könnte in Tel Aviv am Strand liegen. Man könnte in die Szene abtauchen, die coolsten Clubs und Bars besuchen. Die zehn erfolgreichsten internationalen Techfirmen sitzen in Tel Aviv. Dort tobt das Leben. Warum also hier? Warum – um Gottes willen – Jerusalem? Dieser Frage ging Frank Schmiechen für das Magazin GRÜNDERSZENE nach und gewann interessante Einsichten: "Wie sieht die Startup-Szene in der heiligen Stadt aus?".
Der Link zu seiner Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Krav Maga ist hebräisch und bedeutet „Kontaktkampf“. Entwickelt wurde das System von Imi Lichtenfeld. In den 1930er Jahren bildete er in Bratislava eine Art Schutztruppe, um jüdische Mitbürger gegen antisemitische Schläger zu schützen. Diese Erfahrungen ließ er später in Israel in die Weiterentwicklung des Selbstverteidigungssystems einfließen. Heute üben Männer und Frauen weltweit die Abwehrtechniken: sowohl in Israel, wo politische Gewalt und Terror sehr präsent sind, als auch in Japan, das als eines der sichersten Länder gilt. Auch in Deutschland gibt es viele Fans. Was bewegt Menschen, Krav Maga zu lernen? Oliver Beckhoff, Sara Lemel und Lars Nicolaysen haben für die BERLINER ZEITUNG Kämpfer und Kämpferinnen in Tel Aviv, Tokio und Potsdam getroffen: "Kampfsport zur Selbstverteidigung Krav Maga wird auch in Deutschland immer beliebter".
Der Link zu ihrer lesenswerten Reportage in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Orit Noiman leitet in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ein Projekt für das Sammeln von Fotos, Briefen und anderen Gegenständen von Überlebenden. Die 41-jährige dreifache Mutter leitet das Projekt „Gathering the Fragments“. Ihre Aufgabe ist emotional herausfordernd und von unschätzbarem Wert. Dabei hat sie gelernt, ihr Privatleben und die Arbeit zu trennen: „Ich versuche dabei, nicht über mich selbst nachzudenken“, sagt Noiman. Thore Schröder porträtiert sie und informiert über ihr Projekt in der WELT: "Sie bewahrt die Erinnerungen der Überlebenden".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Als „Gerechte unter den Völkern“ zeichnet die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem jene Menschen aus, die während des Holocaust jüdischen Menschen das Leben gerettet haben. ISRAELNETZ und JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichten nun, dass jüngst auch der Gründer von "Aktiion Sühnezeichen", Lothar Kreyssig, posthum die Ehrung erhielt. Er versteckte zusammen mit seiner Ehefrau Johanna 1944 eine Jüdin vor den Nazis. Lothar Kreyssig hat die „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“ (ASF) vor 60 Jahren gegründet. Und ebenfalls posthum geehrt wurde der in den 50er und 60er Jahren in West-Deutschland sehr beliebte Schauspieler Hans Söhnker. Auch er hat während der NS-Diktatur sein Leben riskiert, um verfolgte Juden zu retten.
Die Links zu den Berichten in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Eine Schau in den renommierten New Burlington Galleries in London vereinte vor 80 Jahren rund 300 Spitzenwerke moderner Kunst aus Deutschland. Einem internationalen Organisatorenteam war es innerhalb weniger Monate gelungen, 90 Leihgeber aus ganz Europa für das beispiellose Großprojekt zu gewinnen. In der Schirmherren-Riege firmierten Persönlichkeiten von Picasso bis Virginia Woolf. Es war die größte Ausstellung moderner deutscher Kunst, die bis heute je in Großbritannien gezeigt wurde. Und es war eine Antwort auf die ein Jahr zuvor in München eröffnete NS-Femeausstellung „Entartete Kunst“. Die Liebermann-Villa rekonstruierte jetzt die legendäre Schau. Elke Linda Buchholz hat sich das für den TAGESSPIEGEL näher angesehen: "Kunst gegen Hitler".
Der Link zu ihrem Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Nach wie vor bewegt und schockiert das Hassverbrechen in der Synagoge von Pittsburgh, bei dem elf Menschen ihr Leben verloren und zahlreiche weitere Personen verletzt wurden. In der Diskussion um die Frage nach dem Antisemitismus in den USA geraten sowohl Präsident Trump wie auch das rechtsextreme Umfeld der Republikaner immer mehr in den Fokus der Kommentatoren. Der STANDARD, der SPIEGEL und die FRANKFURTER RUNDSCHAU berichten, dass an verschiedenen Orten der USA bei den bevorstehenden Kongresswahlen ultrarechte Kandidaten, Antisemiten und Islam-Feinde für die Republikaner antreten. Ihre Chance ist gering, der Trend jedoch gefährlich, so die Beobachter der Szene. Ebenfalls zu beobachten ist eine Antisemitismuswelle in den Social Media nach dem Synagogenanschlag. Hashtags wie #jewsdid911 und #88 tauchen vermehrt auf. Vertreter der jüdischen Gemeinde beschuldigten unterdessen Trump, die "wachsende weiße nationalistische Bewegung ermutigt" zu haben. Es genügt eben nicht, wenn Trump nach Terrortaten ein paar Worte über Zusammenhalt verliest. Er müsste es sich auch sonst verkneifen, Gruppen gegeneinander aufzuhetzen. Doch er wird es nicht lassen – weil es funktioniert, kommentiert Andreas Ross in der FAZ. In einem nachdenkenswerten Beitrag für die JUNGLE WORLD weist Carl Melcher darauf hin, dass im laufenden Midterm-Wahlkampf ständig das Bild von der »Polarisierung« der US-Gesellschaft bemüht werde. Der Begriff führe jedoch in die Irre:
"Falsch und geradezu zynisch ist die in dieser Situation mantrahaft wiederholte Rede von der »Polarisierung« der US-Gesellschaft. Als stünden sich zwei gleichwertige Pole gegenüber, hier das überdrehte konservative Milieu, dort das übermäßig politisch korrekte Progressive. Für ein friedliches Miteinander müssten sie nur irgendwie wieder an einer imaginierten Mitte, dem vielfach beschworenen middle ground, zusammenkommen. Das ist Unsinn, wie die Schriftstellerin Tayari Jones zwei Tage vor dem Terrorakt von Pittsburgh auf der Internetseite des Time Magazin schrieb. Der Unterschied ist nämlich so simpel wie drastisch: Leute vom einen Pol greifen regelmäßig zur Waffe, verletzen und töten Menschen, die ihnen missliebig erscheinen, während die von anderen Seite Sandwiches mit Tofu belegen und gegen den Klimawandel protestieren. Einen middle ground könne es, so Jones, bei Menschenfeindlichkeit und Rassismus nicht geben. Welchen middle ground hätte man bezüglich der Sklaverei einnehmen können?"
Auf dem schweizer Portal AUDIATUR meldet sich wiederum Jonathan S. Tobin, Chefredakteur der Nachrichtenagentur Jewish News Syndicate, zu Wort. Er beschreibt, dass vieler Orts Trump verantwortlich gemacht werde für eine aufgehetzte und gewaltbereite Stimmung. Daher würden bereits mehrere jüdischen Kommentatoren dazu aufrufen, jene Juden, die Trump unterstützen, zu isolieren und zu ächten. Diese Argumentation greife jedoch zu kurz, so Tobin, denn die Ursachen lägen tiefer:
"Wie die Wissenschaftlerin Ruth Wisse schrieb, ist es die erfolgreichste Ideologie des 20. Jahrhunderts – ein Virus, das sich vom Faschismus über den Nazismus und Kommunismus bis hin zum Islamismus gewandelt hat. Die Fortführung dieses Trends im 21. Jahrhundert hat nichts mit Trump zu tun, aber umso mehr mit der Tatsache, dass die Juden nach wie vor ein bequemer Sündenbock für Extremisten jeglicher politischer und religiöser Couleur sind."
Sein Fazit:
"Wenn wir anerkennen, dass Trump trotz seiner Fehler weder ein Antisemit, noch der Grund für die hiesige antisemitische Gewalt ist – oder an jedem anderen Ort der Welt, in der eine wachsende Flut von Judenhass weiter zunimmt – dann sind wir gezwungen, der gleichen frustrierenden Wahrheit über dieses Virus ins Gesicht zu sehen, mit der schon unzählige Generationen vor uns zu kämpfen hatten. Man kann leicht erkennen, warum es irgendwie tröstlich ist, die Tat in einen politischen Kontext zu bringen, aber alle, die dies in einer vergeblichen Suche nach dem Sinn hinter antisemitischen Hassverbrechen tun, tun damit weder den Juden noch der Sache der Zivilisation einen Gefallen"
Links zu Berichten, Kommentaren und Analysen in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Am Donnerstagabend kommt der Berliner Historiker Wolfgang Benz, ehemaliger Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin, zu einem Vortrag nach Chemnitz. Im Blick darauf sprach die FREIE PRESSE mit ihm über die verschiedenen Formen von Judenhass und über israelfeindliche Muslime. Auf die Frage, wie der aktuelle Stand der Forschung zum Judenhass aussehe, antwortete Benz:
"Es gibt keinen neuen Antisemitismus. Das wird etwa alle zehn Jahre behauptet, aber es stimmt nicht. Die Argumente gegen die Juden sind immer die gleichen. Auch die Behauptung, der Hass werde immer mehr, stimmt so nicht. Zumindest ist es nicht zu belegen. Der Verweis auf obszöne Äußerungen im Internet ist kein Beleg für die Quantität der Judenfeindschaft. Es mag eine gefühlte Sorge bei manchen Menschen sein, aber in Zahlenwerten oder Kriminalstatistiken ist das nicht zu belegen. Die Situation hierzulande ist seit langer Zeit konstant."
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

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"Kann Literatur modern und zugleich religiös sein? Und was soll das überhaupt sein: religiöses Erzählen, religiöses Dichten? Die Statusanzeige des Weltgeistes steht seit der klassischen Moderne auf „transzendental obdachlos“, wie es Georg Lukács schon vor gut hundert Jahren in seiner „Theorie des Romans“ genannt hat. Mindestens aber hat Gott in der Literatur keinen festen Wohnsitz mehr, taucht mal hier und mal dort auf, kommt vielleicht auf eine Stippvisite vorbei, aber ist nie dauerhaft anzutreffen, ein unzuverlässiger Streuner."
Mit diesen Worten beginnt Richard Kämmerlings in der WELT eine Romantrilogie von Marilynne Robinson vorzustellen, die nun vollständig auf Deutsch vorliegt und die Kämmerlings als "Erzählkunstwerke ersten Ranges" würdigt. Ihr gelinge es auf moderne Weise die religiöse Untergründigkeit der menschlichen Existenz auf beeindruckende Weise darzustellen: "Das Gleichnis vom verlorenen Sohn, für die Gegenwart erzählt".
Der Link zum Essay in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Mit dem grauen Jahresmonat November rücken Sterben und Tod wieder mehr in den Blickwinkel der Menschen. Vor diesem Hintergrund erläutern Susanne Mauthner-Weber, Ute Brühl und Daniela Davidovits in einem Beitrag für den österreichischen KURIER, was die Religionen - Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus - in der Frage nach einem Weiterleben nach dem Tod eint und was sie trennt: "Leben nach dem Tod: Das sagen die Weltreligionen".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Der Verein «Doppeltür», der sich mit der Geschichte der Juden im schweizerischen Surbtal beschäftigt, hat in Lengnau ein historisches Doppeltürhaus gekauft. Dort soll in Zukunft ein Besucherzentrum entstehen, in dem es auch Platz für Vorträge, Konzerte und Ausstellungen geben soll. Mit dem Kauf des Hauses nimmt das Projekt «Doppeltür» konkrete Formen an. Der Verein spricht von einem grossen Schritt. Der Hintergrund: Juden und Christen lebten bis vor 150 Jahren in Endingen und Lengnau in gleichen Gebäuden, jedoch mit verschiedenen Eingangstüren. Es entwickelte sich ein Neben- und Miteinander. «Tür an Tür», sagt der Mitinitiant des Projekts, Roy Oppenheim. Mit dem Projekt «Doppeltür» soll dieses Nebeneinanderleben nun neu aufgearbeitet, vermittelt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Verantwortlichen gehen jährlich von 30 000 Besuchern aus. Daniel Weissenbrunner stellt das christlich-jüdische Projekt in der AARGAUER ZEITUNG näher vor: "Das Projekt «Doppeltür» wird konkret".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Der christlich-islamische Dialog müsse angesichts hitziger Debatten rund um die Themen Migration und Islam offen und ehrlich geführt werden, findet Timo Güzelmansur. Der Geschäftsführer der Christlich-Islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle der Deutschen Bischofskonferenz (CIBEDO) setzt dabei allerdings auf leisere Töne und Sachlichkeit. Die Deutungshoheit über bestimmte Themen dürfe man weder den Populisten noch den Islamisten überlassen. Parteien wie die AfD machten das schwierig, meint er im Interview mit KATHOLISCH.de zum christlich-islamischen Dialog in Zeiten des Populismus: "Die Schwarz-Weiß-Malerei der AfD ist nicht hinnehmbar".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Talismane, rätselhafte Zeichen, eine Himmelsreise als Höllenfahrt, eine Welt der Wunder, des Zaubers, der Kontemplation, des Rausches, eine Welt, in der es um die Überwindung des Egos geht. Dies alles biete die verführerische „Kabbala“-Schau im Jüdischen Museum Wiens, wie den Berichten in der Presse zu entnehmen ist. Wer die Ausstellung besuche, begebe sich auf eine Wanderung durch die einst geheime Wissenschaft, notiert im Buch Zohar, von den frühen spanischen Kabbalisten über die christliche Kabbala bis zu ihrer Hollywood-Popularisierung durch David Bowie, Britney Spears oder Madonna. "Für die Kabbalah-Ausstellung des Jüdischen Museums müssen neue Superlative erfunden werden", schreibt etwa Edwin Baumgartner begeistert in der WIENER ZEITUNG: "Man geht durch die Schau mit ihren Bildern und Pergamenten, ihren Skulpturen und Schmuckstücken - und am Ende hat man gar nichts verstanden und dennoch ein Gefühl bekommen, einen Moment des nebelhaften Erkennens erlebt, was die Kabbalah vielleicht ist."
Die Links zu den Berichten über die Ausstellung in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

80 Jahre nach den Novemberpogromen von 1938 tagt vom 5. bis 11. November der Jüdische Zukunftskongress in Berlin. Das Programm widmet sich nicht nur der Erinnerung an Vertreibung und Vernichtung, sondern beleuchtet vor allem auch die vielfältige jüdische Gegenwart sowie Perspektiven und Herausforderungen für die Zukunft. Simone Flores und Elke Wittich geben in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG vorab einen Einblick in das vielfältige Programm, dessen Themen, Fragen und Probleme zugleich einen Einblick in die gegenwärtige Verfasstheit der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland gibt: "Vielfalt ist ein Gewinn".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Ein neu entbrannter Antisemitismus bedroht das friedliche Zusammenleben in Deutschland. Was bewegt Jüdinnen und Juden, die in Frankfurt und der Region leben? Woran arbeiten sie? Was bedeutet ihnen das Jüdischsein? In einer Serie in den kommenden Wochen will die FRANKFURTER NEUE PRESSE Menschen aus den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Religion vorstellen. Den Beginn in der aktuellen Ausgabe macht Elisa Klapheck, Jahrgang 1962. Seit 2009 ist Klapheck Rabbinerin der liberalen Synagogengemeinschaft „Egalitärer Minjan“ in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Dort beten Frauen und Männer gleichberechtigt. Zuvor war sie Rabbinerin einer liberalen Gemeinde in Amsterdam. Eugen El porträtiert die leidenschaftliche Jüdin: "Vorreiterin für emanzipierten Umgang mit dem Judentum".
Der Link zum Porträt in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Michael Wolffsohn stellt in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG Alt-Neues aus der jüdischen Buchwelt vor, die einen Bogen schlagen vom Reformjudentum bis hin zur Neo-Orthodoxie. Zum ersten ist da eine Publikation von Rabbiner Tovia Ben-Chorin, der in seinen jeweils ebenso kurzen wie gehaltvollen und lehrreichen Abhandlungen viele Themen behandele: Ethik, Tradition, progressive beziehungsweise Reform-Halacha, Israel, Geschichte, Kultur und Gesellschaft, Feiertage und Gedenktage, Philosophie der Religion. Zum weiteren empfiehlt Wolffsohn die Werkausgabe der Schriften von Isaac Breuer, ein "wundervolles Geschenk an diejenigen, die über den Glauben der Juden mehr wissen wollen, ohne indoktriniert zu werden". Und schließlich ein Buch von Boris Fernbacher, der eine Studie über 3000 Jahre jüdischer Musikgeschichte vorgelegt habe.
Die Links zu den Empfehlungen in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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In zwei aktuellen Beiträgen beleuchtet die TAGESPOST das Verhältnis der amerikanischen Katholiken zu US-Präsident Donald Trump. Maximilian Lutz fragt in seinem Beitrag aus katholischer Perspektive, ob Trump ein guter Präsident für gläubige US-Bürger sei. Ergänzt wird der Beitrag von einem Interview mit Michael Hochgeschwender, Professor für Nordamerikanische Kulturgeschichte, Empirische Kulturforschung und Kulturanthropologie an der Ludwig-Maximilian-Universität München. US-Katholiken sind ähnlich gespalten wie die Gesellschaft als Ganzes, meint er und spricht über den amerikanischen Katholizismus, religiöse Milieus und deren politische Bindung - und erklärt schließlich, warum er bezweifelt, dass Donald Trump der gottgesandte US-Präsident ist: „Religiöse Semantik ist verfassungskonform“.
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Oft wird Franziskus für seine Bescheidenheit gelobt und als «progressiver Papst» gefeiert. Nüchtern betrachtet, sind es aber Widersprüche und Enttäuschungen, die sein Pontifikat prägen. Gerade in brennenden Fragen der Gegenwart bewegt sich der Heilige Vater nicht auf der Höhe der Zeit, so der französische Essayist Pasacal Bruckner in einem Beitrag für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG. Dort, wo Franziskus unerbittlich hätte sein sollen, habe er sich nachlässig gezeigt, wo er vorsichtig hätte sein sollen, war er rigoros. Franziskus sei ein Papst der Zerrissenheit – und des Widerspruchs: "Franziskus ist der Papst der Paradoxe".
Der Link zum Essay in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Jerusalem, 1947: Der Zweite Weltkrieg ist vorbei, die Staatsgründung Israels steht unmittelbar bevor. Jossi Brand hat nichts mehr zu verlieren: Seine gesamte Familie, lettische Juden, wurde in Riga von den Deutschen ermordet. Er beschließt, Mitglied der zionistischen Untergrundorganisation Hagana zu werden, aus der nach der Staatsgründung die israelische Armee hervorgehen wird, reist nach Palästina und heuert in Jerusalem als Taxifahrer an. So das Ausgangssetting des neuen Romans von Stewart O'Nan: „Stadt der Geheimnisse“.  Stewart O’Nan setzt diese Geschichte spannungsvoll in Szene. Von der amerikanischen Presse wurde er deshalb mit John Le Carré, Joseph Conrad und Graham Greene verglichen. Das schillernde Jerusalem der vierziger Jahre wirkt schon nach wenigen Seiten ungeheuer vertraut. Und die moralischen Fragen, die der Roman aufwirft, bleiben einem lange im Gedächtnis. Gerrit Bartels hat den Roman für DEUTSCHLANDRADIO gelesen und stellt ihn näher vor: "Der Spion, der aus dem Lager kam".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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