Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
02.07.2018 - Nr. 1779

Thora statt Wehrpflich



Die Skandale der Sara Netanjahu



Von Lissy Kaufmann | Schrei-Anfälle, schlecht behandelte Angestellte, Luxus auf Staatskosten: Seit Jahren gibt es Vorwürfe gegen die Frau des israelischen Premiers – nun wird sie angeklagt...

Scherben und schmutzige Wäsche



Von Sabine Brandes | Sara Netanjahu, die Ehefrau des Premierministers, wird wegen Veruntreuung von Staatsgeldern angeklagt. Sie streitet alle Vorwürfe ab...

Flieg mit Gott, aber flieg!



Von Klaus Ungerer | Manche ultraorthodoxe Juden haben sich bislang geweigert, im Flugzeug neben Frauen zu sitzen – und trieben so die Vorschriften des 3. Buch Mose endgültig ins Groteske. Die israelische Fluglinie El-Al will den Zirkus jetzt endlich unterbinden...

Thora statt Wehrpflicht



Von Till Magnus Steiner | Israel streitet über Wehrpflicht für Talmud-Studenten – Regierung könnte stürzen...




Wieder Stillstand beim Bau einer gemeinsamen Betstätte an der Westmauer

Kultur- und Sportministerin Miri Regev ist von der Parlamentskommission zur Genehmigung einer gemeinsamen Betstätte an der Westmauer, der sogenannten Klagemauer, zurückgetreten und hat somit den x-ten Versuch zu einer Lösung des heiklen Probblems zwischen orthodoxen Juden und Liberalen aufs Neue blockiert.

Regev bekannte plötzlich, dass es gegen ihr Gewissen verstoße, gemeinsame Gebete von Männern und Frauen an der Westmauer, auch wenn es sich um den südlichen Abschnitt handele, zuzustimmen, und überhaupt, Frauen mit Gebetsmänteln seien ihr ein Greuel.

Es geht um die Einrichtung einer neuen Gebetsstätte am südlichen Abschnitt der Westmauer, am sogenannte Wilsonbogen. Bisher gibt es hier einen archäologischen Garten, der in die Zuständigkeit des Amtes für Altertümer fällt. In diesem Falll muss eine Parlamentskommission Veränderungen genehmigen. Die neue Gebetssätte soll den jüdischen  Reform- und konservativen Gruppen sowie der Gruppe „Frauen der Mauer“ zur Verfügung stehen. Alle drei Gruppen konnten bisher nicht an der offiziellen Gebetsstätte, die in eine Abteilung für Männen und eine für  Frauen getrennt ist, Gebete nach ihrer Tradition abhalten. Bei dem Versuch der Frauen kam es immer wider zu Konflikten und Einschreitungen der Polizei.

Premierminister Netanjahu hat Regev mehrfach gedrängt, die Pläne endlich zu genehmigen in der Furcht, das Oberste Gericht könnte sonst entscheiden, dass gemischte Gebete an der offiziellen Gebetsstätte abgehallten werden müssten, was einen Aufstand im orthodoxen Lager bedeuten würde und den Zusammenbruch der Regierung, die aus orthodoxen und Rechtsparteien besteht.

Im Januar hatte Regev noch den Plänen, die der Vorsitzende der Jewish Agency, Nathan Sharansky ausgearbeitet hatte, zugestimmt und sie begrüßt. Auf orthodoxen  Druck hat sie wohl ihre Meinung geändert. Die orthodoxen Parteien versuchen seit Jahren die Einrichtung einer gemischten Gebetsstätte zu verhindern.

(COPYRIGHT: Michael Krupp)




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