Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
03.05.2018 - Nr. 1769

ACHTUNG

Am Dienstag, 08. Mai 2018, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 269 mit einem Interview mit Nikolaus Rentschler, Biotechnologie-Unternehmer in Laupheim: „Israel hat mich immer fasziniert“.


Guten Tag!

Nr. 1769 - 03. Mai 2018



Medienwirksam präsentierte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu "schlüssige Beweise", dass Iran weiterhin ein Atomwaffenprogramm verfolgen würde. Der Auftritt könnte Einfluss nehmen auf die Entscheidung von US-Präsident Trump, der sich bis zum 12. Mai dazu erklären will, ob er das Nuklearabkommen aufkündigt oder nicht. In Europa stießen die neuen Enthüllungen auf Skepsis. Der außenpolitische Sprecher der Grünen Trittin wirft Netanjahu eine "Geheimdienstshow" vor, meldet etwa der TAGESSPIEGEL. Auch andere gewischtige Stimmen aus Deutschland, Frankreich und den EU reagieren zurückhaltend bis skeptisch und die Internationale Atomenergiebehörde gab bekannt, keine Hinweise auf ein iranisches Atomwaffenprogramm nach 2009 zu haben. In der TAZ kommentiert Silke Mertins, für die Erkenntnis, dass der Iran die Atom-Bombe wolle, brauche es keine "Netanjahu-Show":
"Der israelische Regierungschef offenbart lediglich das Offensichtliche. Für das Atomabkommen aber ist nur eines entscheidend: Hat Teheran seit 2016 gegen das Abkommen verstoßen? Dafür sieht nicht nur die zuständige Internationale Atomenergiebehörde keinerlei Hinweise. Auch bei Netanjahu fehlten Belege. Das präsentierte Material des Mossad mag neu sein – es bezieht sich aber auf die Zeit vor dem Atomdeal."
Clemens Wergin sieht das in der WELT etwas anders und spricht den Enthüllungen durchaus eine Bedeutung zu und mahnt Nachverhandlungen mit dem Iran an:
"In Wirklichkeit bestärken Israels Enthüllungen die Argumente vieler Kritiker des Abkommens. Etwa, dass man Teheran hätte zwingen sollen, das ganze Ausmaß des militärischen Programms offenzulegen, anstatt stillschweigend zu akzeptieren, dass die vielen Fragen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am Ende unbeantwortet blieben. Der Iran hat jahrelang schamlos gelogen über das eigene Atomprogramm. Die israelischen Enthüllungen sind nun eine willkommene Gelegenheit, um das Atomabkommen neu zu verhandeln. Ein Ausstieg wäre hingegen ein Eigentor."
Im Interview mit der WELT argumentiert der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion Jürgen Hardt wiederum:
"Wenn der Vortrag Netanjahus belegt, dass der Iran rein technologisch in der Lage wäre, innerhalb kürzester Zeit eine solche Bombe zu bauen, dann ist es ja umso wichtiger, dass wir verhindern, dass sich das Land die dazu notwendigen technischen Komponenten besorgt, also zum Beispiel hochangereichertes Uran, schweres Wasser, Zentrifugen. Diese Komponenten sind im Rahmen des Abkommens streng reglementiert."
Und im TAGESSPIEGEL kommentiert Stephan-Andreas Casdorff im Hinblick auf die Rolle Deutschlands in diesem Zusammenhang:
"Der neue Außenminister Heiko Maas sagt, er sei „wegen Auschwitz“ in die Politik gegangen. Nie wieder Auschwitz, das heißt heute: Schalom Israel. Vor dem Hintergrund müssen eine Menge Fragen neu vorgelegt werden. Wenn Israels Sicherheit Staatsräson ist, was heißt das konkret? Wie weit hat das iranische Raketenprogramm Auswirkungen auf das bilaterale Verhältnis? Erwägt die Regierung, angeführt von Angela Merkel, von der das Wort „Staatsräson“ stammt, Sanktionen? Im europäischen Rahmen oder notfalls einseitig? Was tut Berlin, um dem Eindruck in Israel zu wehren, dass es den Behauptungen des Teheraner Regimes mehr Plausibilität zubilligt als den Vorwürfen der Jerusalemer Regierung? ... Die Antworten sind es, die das Verhältnis zu Israel bestimmen werden, weit über das Jahr 70 hinaus."
Links zu den Berichten und Kommentaren zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Am morgigan Freitag startetr der Giro d’Italia erstmals in Israel und ist damit der erste Auslandsstart einer großen europäischen Landesrundfahrt außerhalb Europas. Tom Mustroph stellt in seinem Bericht für den TAGESSPIEGEL die zwei Männer vor, die das gewissermaßen ermöglicht haben. Der eine, die italienische Rad-Ikone Gino Bartali, wurde vor wenigen Jahren von der Shoa- Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ aufgenommen - und fürs Geld sorgte der andere, der kanadisch-jüdische Immobilien-Milliardär Sylvan Adams, Sohn eines Holocaustüberlebenden: "Auf heiklem Terrain". Im österreichischen STANDARD erzählt Fabaian Sommavialla die Geschichte des von Yad Vashem geehrten Radsportler Gino Bartali etwas ausführlicher und schildert dessen Aktionen, die rund 800 Juden während des Zweiten Weltkriegs das Leben gerettet haben: "Mehr als ein Radfahrer: Gino Bartali, der Gerechte".
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Ans Herz gelegt sei Ihnen zwei Beiträge, die eine Übersicht geben, mit welchen Beiträgen die Fernseh- und Radiosender in den nächsten Mai-Tagen den 70. Geburtstag des Staates Israel würdigen wollen. Das PRESSEPORTAL informiert über entsprechende Programmschwerpunkte im WDR und das christliche Medienmagazin PRO informiert über diverse Dokumentationen zum Jubiliäum in verschiedenen Fernsehsendern: "70 Jahre Staat Israel im deutschen Fernsehen".
Die Links dazu in der Rubrik  ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Bei der strafrechtlichen Verfolgung lebender NS-Täter driften Österreich und Deutschland immer weiter auseinander, sagt Efraim Zuroff, Historiker und Leiter des Simon Wiesenthal Center in Jerusalem, der als "letzter Nazi-Jäger" in der Tradition Simon Wiesenthals gilt. In einem zornigen Interview mit dem österreichischen STANDARD nennt er Österreichs Umgang mit Tätern "absolut idiotisch" und ergänzt: "Österreich ist der Worst Case der NS-Verfolgung. Naziverbrecher werden hier einfach nicht verfolgt". Unter anderem führt er aus:
"Schauen Sie, was da in Bleiburg passiert (jährliches Rechtsextremen-Treffen Mitte Mai in Kärnten, Anm.). Da gab es ein extrem mörderisches Regime, und in Bleiburg treffen sich jedes Jahr jene Personen, die diesem Regime nachweinen – das ist absolut verrückt. Ante Pavelic war einer der übelsten Massenmörder der europäischen Geschichte, wie kann man ihn ehren? Warum ist so etwas in Österreich möglich? In Kroatien dürfen sie so etwas nicht machen. Und das ist gut so. Also warum erlaubt die österreichische Regierung das? Warum lässt die Kirche das zu?"
Auf den Einwand des STANDARD, dass dies doch in die Zuständigkeit der katholischen Kirche falle, reagiert Zuroff:
"Das ist Bullshit. Das ist so sehr eine Kirchenangelegenheit, wie ich Oberrabbiner von Zululand bin. Man schaut absichtlich weg. Es ist absolut verrückt. Und es macht wütend."
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Kurz nach Hitlers Machtübernahme 1933 bildete sich die Widerstandsgruppe Roter Stoßtrupp. Ihr Gründer Rudolf Küstermeier, der mehrfach in Konzentrationslagern inhaftiert war und als einer der wenigen einen Krankentransport ins KZ Bergen-Belsen überlebt, wurde nach seiner Befreiung 1946 Chefredakteur der WELT und warb für die Aussöhnung mit Israel. Küstermeier leitet die Zeitung bis 1950, dann gründet er mit anderen die Initiative „Aktion Frieden mit Israel“. In Presseartikeln wird um Verzeihung wegen des Holocaust gebeten und für eine Annäherung zwischen Deutschland und Israel geworben. Sechs Jahre später geht Küstermeier als erster deutscher Journalist dauerhaft nach Israel. Er berichtet bis 1968 als Korrespondent für verschiedene Medien, auch über den Prozess gegen Adolf Eichmann. Und er ist Zeuge der Hinrichtung. Dennis Egginger-Gonzalez hat nun ein Buch vorgelegt, in dem er die Geschichte von Küstermeier und vorallem jenes roten Stoßtrupps beschreibt. Lars Broder-Keil hat das Buch für die WELT gelesen: „Mit diesen braunen Bonzen furchtbar abrechnen“.
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hat in einer antisemitischen Rede vor dem Palästinensischen Nationalrat dem jüdischen Volk die Schuld am Holocaust gegeben und damit weltweit für Empörung gesorgt. "Vom elften Jahrhundert bis zum Holocaust, der in Deutschland stattgefunden hat, waren jene Juden, die nach West- und Osteuropa zogen, alle zehn bis 15 Jahre Massakern ausgesetzt", sagte Abbas vor hunderten Delegierten. Juden würden ihre Verfolgung mit ihrer Religion begründen. Er zitierte dann aber aus "drei Büchern" jüdischer Autoren, um zu belegen, dass es "Judenfeindlichkeit nicht wegen ihrer Religion, sondern eher wegen ihrer sozialen Funktion" gebe, und fügte hinzu, es sei an dieser Stelle "deren soziale Funktion im Zusammenhang mit Banken und Zinsen" gemeint. Adolf Hitler habe die Einwanderung von Juden ins historische Palästina durch einen Deal zwischen dem deutschen Wirtschaftsministerium und der Anglo-Palestine Bank unterstützt, sagte Abbas in der Rede. Dadurch hätten Juden bei der Einwanderung all ihr Vermögen durch die Bank mitnehmen können. Israel und USA verurteilten die antisemitische Rede von Abbas scharf und auch in Deutschland hagelte es Kritik. Der Grünen-Politiker Sven Kindler etwa, Vizepräsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, sieht in den Äußerungen von Abbas „keinen Einzelfall“. Es sei höchste Zeit, dass mit deutschen und europäischen Steuergeldern „keine Terrorrenten und kein Antisemitismus in palästinensischen Schulbüchern finanziert wird, direkt oder indirekt“, schrieb Kindler auf Twitter laut der WELT. Und auch Außenminister Maas (SPD) meldete sich zu Wort und verurteilte die „Relativierung des Holocausts“ durch den Palästinenser-Präsidenten. Für TAGESSCHAU.de fordert Ulrich Pick in seinem Kommentar Konsequenzen, die EU müsse sich überlegen, ob sie dem Palästinenserpräsidenten weiterhin zur Seite stehen wolle. Für die WELT wiederlegt und kritisiert Sven Felix Kellerhoff die Argumente von Abbas und geht dabei auf ein interessantes Detail ein, das sich mit Abbas' These beschäftigt, das Dritte Reich habe jüdischen Emigranten nach 1933 ermöglicht, ihr Vermögen nach Palästina zu bringen:
"Natürlich ist diese Behauptung nicht neu; Abbas erhebt sie auch nicht zum ersten Mal, sondern hat Ähnliches schon vor 36 Jahren in seiner Doktorarbeit an der Moskauer Patrice-Lumumba-Universität behauptet. Vor allem aber ist sie nicht wahr. Allerdings hat Abbas’ These, im Gegensatz zu vielen anderen über Juden, einen wenngleich winzig kleinen wahren Kern. Dabei handelt es sich um das gerade in zionistischen Kreisen hoch umstrittene Haavara-Abkommen, das im August 1933 das Reichswirtschaftsministerium mit Vertretern des Zionismus, also der nationaljüdischen Bewegung, in Palästina und Deutschland geschlossen hatte." Kellerhoff erzählt in seinem Beitrag sodann die Geschichte dieses Abkommens.
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG setzt sich Marc Felix Serrao mit dem Antisemitismus in Deutschland auseinander und beleuchtet insbesondere die Reaktionen linker Intellektueller, wenn es um den Aspekt wachsender Judenfeindschaft in muslimischen Kreisen geht. Dann hieße es oft, man dürfe die Muslime nicht gegen Juden und mithin eine Minderheit gegen die andere ausspielen:
"Man dürfe Juden und Muslime nicht gegeneinander ausspielen, sagen die Wohlmeinenden und tun so, als handle es sich um zwei kleine, gleichermassen schutzbedürftige Gruppen. Die Zahlen sehen anders aus: In Deutschland leben mittlerweile fünf Millionen Muslime, und die jüdischen Gemeinden haben knapp 100 000 Mitglieder. Das entspricht einem Verhältnis von 50:1. Und während, wie Wolffsohn berichtet, aufseiten der echten, also der jüdischen Minderheit immer mehr Menschen darüber nachdenken, Deutschland zu verlassen, wird die andere Seite wegen der anhaltenden Migration überwiegend junger muslimischer Männer täglich grösser."
Sein Fazit in Anbetracht der Diskussionen in Deutschland fällt schließlich bitter aus:
"Warum wird, wer Juden angreift, nicht mit vollem Namen und mit Foto der öffentlichen Ächtung preisgegeben? Warum sitzt der Syrer, der mit dem Gürtel zugeschlagen hat, nicht in Abschiebehaft? Warum wird der junge Mann, der das israelische Hoheitszeichen gestohlen und in den Dreck geworfen hat, nur wegen Diebstahls und nicht wegen Volksverhetzung verfolgt? Warum entzieht der Staat bedürftigen Familien, deren Kinder auf Schulhöfen gegen Juden hetzen, nicht nach einer Mahnung die Unterstützung? Die Deutschen sind Meister in der Erinnerung an jene Menschen, die ihre Vorfahren ermordet haben, aber sie versagen beim Schutz der lebenden Juden."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Judenfeindlichkeit ist mehr als Vorurteile: Aus psychoanalytischer Sicht funktioniert Antisemitismus wie eine Wahnerkrankung, sagt der Sozialpsychologe Sebastian Winter. Winter promovierte über Geschlechter- und Sexualitätsentwürfe in der SS-Zeitung "Das Schwarze Korps". 2016 trat er eine Gastprofessur für kritische Gesellschaftstheorie an der Justus-Liebig-Universität Gießen an. Derzeit ist er Lehrbeauftragter an der International Psychoanalytic University Berlin. In dem lesenswerten Interview der ZEIT sagt er u.a.:
"Der Antisemitismus ist nicht einfach nur ein Konglomerat von Vorurteilen. Es handelt sich tatsächlich um eine Leidenschaft. Sigmund Freud hat das Massenpsychologie genannt: Alle Beteiligten des Kollektivs können sich mit einem gemeinsamen Ideal identifizieren. Es herrscht ein Gefühl von Einheit, das nur dadurch funktioniert, dass alles Störende außen ist. Deswegen sagt Sartre auch, der Antisemit habe vor allem Angst, vor sich selbst, vor seiner Willensfreiheit, seiner Verantwortung, seiner Einsamkeit, vor allem – außer vor den Juden. Er braucht sie aber als Feindbild."
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

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In einem Beitrag für die RHEINISCHE POST setzt sich Frank Vollmer mit dem Begriff "christlich-jüdische Tradition" auseinander, der immer öfter zum öffentlichen Sprachgebrauch gehört. Theologisch mag das zutreffen - politisch ist es Geschichtsklitterung, schreibt er: "Eine Anmaßung ist es, von christlich-jüdischer Tradition zu reden, weil diese Tradition in Deutschland vor allem aus Ausgrenzen, Entrechten, Vertreiben, Ermorden der Juden durch Nichtjuden - meist Christen - besteht."
Der Link zu seinem Einspruch in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Die US-Botschaft in Israel wird am 14. Mai von Tel Aviv nach Jerusalem umziehen. Dies ist auch ein Erfolg der Lobby-Arbeit von evangelikalen Christen, die insbesondere in den USA eine starke politische Stimme haben. In einem längeren und sehr informativen Beitrag stellt Franziska Knupper für DEUTSCHLANDRADIO einige der wichtigsten Lobby-Gruppen und deren theologisch-apokalyptische Weltsicht vor, in der Juden und Israel eine zentrale Rolle spielen und geht dabei auch auf deren Auswirkungen für die Nahost-Politik ein: "Ein Schritt zur Apokalypse?".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Dieser Tage könnte man meinen, dass sich insbesondere in Berlin Juden und Muslime nur noch feindselig gegenüberstünden. Dass es noch eine andere muslimisch-jüdische Geschichte in der Stadt gibt, berichet Klaus Hillenbrand in der TAZ: "Zum Beispiel in der altehrwürdigen Ahmadiyya-Mosche in Wilmersdorf. Dort, im ältesten noch existierenden muslimischen Gotteshaus Deutschlands, trafen sich am Sonntagabend Muslime, Juden und Christen im Innenraum unter der großen, gerade erst renovierten Kuppel. Der Saal war so voll, dass die Stühle nicht ausreichten. Das war kein Wunder, denn es ging um eine gemeinsame Geschichte beider Religionsgemeinschaften in der Stadt." Zu Gast war nämlich der israelische Journalist Igal Avidan, den man im Rahmen des jüdisch-muslimischen Dialogs eingeladen hatte, um über einen Muslim zu sprechen, der Juden in der Nazi-Zeit das Leben gerettet hat: "Held von Berlins Juden und Muslimen".
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Mehr als 100 Gäste hörten vergangene Woche dem »Kamingespräch« im Gemeinde- und Kulturzentrum Shalom Europa in Würzburg zu. Kein Wunder, denn zu Gast war einer der mittlerweile prominentesten jüdischen Persönlichkeiten, dessen Familiengeschichte in Würzburg selbst wurzelt: Zentralratspräsident Josef Schuster.  »Wir sitzen hier im David-Schuster-Saal, der nach Ihrem Vater benannt ist«, erinnerte Ex-Bürgermeisterin Pia Beckmann zu Beginn der Unterhaltung, in der sie Josef Schuster zu seinen eigenen Erfahrungen zum jüdischen Leben in Deutschland befragte. Gisela Burger hat das Gespräch aufmerksam für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG verfolgt: "Eine jüdische Kindheit".
Der Link zu ihrem Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die wenigsten nicht-jüdischen Menschen in Deutschland haben persönlich Kontakt zu Menschen jüdischen Glaubens. Die Initiative "Rent a Jew" möchte das ändern und schickt junge Jüdinnen und Juden in Jugendgruppen und Schulklassen. Eine von ihnen ist Liana Kotliar. Ihr Motiv, als "gemietete Jüdin" aktiv zu werden: Sie will mit Vorurteilen gegen Juden aufräumen und den Schülern das Judentum näher bringen.Vor kurzem war sie nun zu Besuch in einem Oberstufenkurs an der Gesamtschule in Bergheim - und Anna Lena Meinheit hat sie für DEUTSCHLANDRADIO dabei begleitet: "Reden und sich kennenlernen".
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Seit der Gründung des Staates Israel ist das Verhältnis der dort lebenden Juden zu jenen, die weltweit in anderen Ländern ein Zuhause gefunden haben, ein vieldiskutiertes und mitunter sehr spannungsreiches Thema. Gleichwohl stand die Solidarität der Juden in der Diaspora mit dem Staat Israel selten infrage, was insbesondere stets auf die große jüdische Gemeinschaft in den USA zutraf. Ausgerechnet dort kommt es nun aber zu Erosionen, wie Daniel Killy für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENÄZEITUNG berichtet:
"In einer Umfrage in der San Francisco Bay, dem viertgrößten Siedlungsgebiet von Juden in den USA nach New York, Südflorida und Los Angeles, gab nur eine Minderheit jüdischer junger Erwachsener an, Israel sei ihnen wichtig. Und nur noch ein Drittel der Befragten hat mehr Sympathie für Israel als für die Palästinenser." In seinem Beitrag geht er der Frage nach, woran das liegt - und ob es tatsächlich überhaupt stimmt: "Lost Generation".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Adolf Holl hat viele Berufe in seinem Leben ausgeübt: Priester, Gelehrter, Prophet, Ketzer, Schriftsteller, Provokateur und Erotiker. 1930 in Wien geboren und 1954 zum Priester geweiht, brachte ihn sein internationaler Bestseller "Jesus in schlechter Gesellschaft" (1971)in Konflikt mit der katholischen Kirche. In Folge wurde ihm die Lehrberechtigung entzogen und er wurde vom Priesteramt suspendiert. Holl hat durch seine geistreichen, aber nicht kirchenkonformen Fragestellungen große Bekanntheit erreicht. Harald Klauhs, ein fundierter Kenner von Holls Werk, hat nun eine Biografie über diesen wilden Denker geschrieben: Holls Leben als Parforceritt durch die abendländische Geistesgeschichte und zugleich ein Sittenbild der Zweiten Republik. Stefan May hat sie für DEUTSCHLANDRADIO gelesen und mit dem Autor Adolf Holl gesprochen: "Da hat der Heilige Geist kein Nickerchen gemacht".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Die Theologische Erklärung zur gegenwärtigen Lage der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK), meist kurz als Barmer Theologische Erklärung bezeichnet oder auch Barmer Bekenntnis genannt, war das theologische Fundament der Bekennenden Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie wurde wesentlich u.a. von Karl Barth ausgearbeitet und auf der ersten Bekenntnissynode vom 29. bis 31. Mai 1934 in Wuppertal-Barmen verabschiedet. Auch in der Nachkriegszeit entfaltete die Erklärung noch große Wirkung unter den Protestanten. Dies genauer zu analysieren ist Gegenstand des Buches von Thomas Martin Schneider, der die Geschichte, Bedeutung und Wirkungsgeschichte der Barmer Erklärung in seinem Buch aufgearbeitet hat. Der Historker Peter Steinbach hat die Studie für die FAZ gelesen: "Erbarmen mit Barmen?".
Der Link zu Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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