Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
25.01.2018 - Nr. 1762

ACHTUNG

Am Montag, 29. Januar 2018, erscheint anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar) ONLINE-EXTRA Nr. 268 mit einem Beitrag des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, mit dem Titel: "Erinnern ohne Zeugen – Über die Zukunft der Gedenkkultur".



Guten Tag!

Nr. 1762 - 25. Januar 2018



"Der amerikanische Vizepräsident Mike Pence erhielt einen Empfang, wie er in Jerusalem sonst Staatsführern vorbehalten ist", berichtet Jochen Stahnke für die FAZ. Kein Wunder, hatte er doch für den israelischen Ministerpräsidenten eine Botschaft in der Tasche, die dieser gerne hört: Pence kündigte an, bis Ende 2019 die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Netanjahu zeigte sich begeistert: „Ich stand hier bereits mit Hunderten von Weltenlenkern“, sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor seiner Residenz, „aber es ist das erste Mal, dass beide Führer die drei Worte ‚Israels Hauptstadt, Jerusalem’, sagen“. Unterdessen schlossen die Palästinenser vielerorts Schulen und Geschäfte - aus Wut. "Pence hat Öl ins Feuer gegossen", kommentiert die Leiterin der Heinrich-Böll-Stiftung in Ramallah, Bettina Marx, im Interview mit DEUTSCHLANDRADIO. Auf die Frage, ob sie neben Protesten und Streiks der Palästinenser einen neuen Ausbruch der Gewalt befürchtete, sagte Marx:
"... dass eine große Welle der Gewalt von palästinensischer Seite aus droht mit einer Rückkehr beispielsweise zu Selbstmordanschlägen oder zu Explosionen in Bussen, ist eigentlich nicht zu erwarten. Die meisten Palästinenser sind eher resigniert, sind müde, erschöpft. Auch die Ankündigung, dass es einen Generalstreik heute gibt, hat eigentlich keine große Begeisterung ausgelöst. Die meisten Menschen, mit denen ich zu tun habe, haben ziemlich resigniert mit den Achseln gezuckt und gesagt, was soll das, das bringt uns nicht weiter, damit schaden wir uns nur selbst."
Links zu Berichten und Kommentaren in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

In Deutschland seit 2004 Standard, im Westjordanland jetzt erst verfügbar: 3G, die dritte Generation des Mobilfunkstandards, genannt UMTS, der ein schnelles Surfen und den Transport großer Datenmengen erlaubt. "Es hat sehr, sehr lange gedauert", meint Durgham Maraee, Chef von Wataniya, einem palästinensischen Mobilfunkanbieter. Bereits vor zehn Jahren haben die palästinensischen Mobilfunkunternehmen bei israelischen Behörden um die Freigabe entsprechende Frequenzen angesucht, die Israel jedoch jahrelang blockiert hat. Der Grund: Sicherheitsbedenken, wie Alexandra Föderl-Schmid für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG berichtet: "Westjordanland surft mit 3G - nach zehn Jahren Blockade".
Auf dem kürzlich stattgefundenen «Palestine Digital Activism Forum», an dem in Ramallah gut 300 Online-Aktivisten aus aller Welt teilnahmen, erntete Israel für die lange Blockadepolititik heftig Kritik. Aber überraschender Weise, so Ulrich Schmid in seiner Reportage für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, gab es noch einen weiteren Adressaten der Kritik, nämlich die palästinensische Regierung:
"Das ist kein Widerspruch. Es gibt weltweit wohl kaum eine Plattform, die Gefallen fände an Zensurierung, und Ramallah zensuriert das Internat ganz massiv, nicht anders als viele andere Regime in der Region, zum Beispiel das saudiarabische, das laut «Reporter ohne Grenzen» die Medien und das Internet geradezu «gnadenlos» malträtiert. Die Regierung von Ministerpräsident Mahmud Abbas scheint sich an Riad ein Beispiel zu nehmen. Auf der Grundlage eines 2016 geschaffenen Gesetzes blockiert sie den Zugang zu mindestens 22 Nachrichtenportalen; die letzten elf Sperren kamen im Juni auf Befehl des Generalstaatsanwalts, Ahmad Barrak, hinzu. Die betroffenen Websites wurden über ihre Abschaltung nicht informiert. Eine Begründung wurde nicht gegeben."
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Ebenfalls für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG berichtet Ulrich Schmid über die anhaltenden Versuche der israelischen Regierung, Asylsuchende aus dem Sudan und Eritrea abzuschieben. Das entschlossene Vorgehen ist in weiten Kreisen der Bevölkerung populär, ein oftmals ungehemmter Rassismus sei zu beobachten, so Schmid, "der sich wie in Europa vor allem in Fussballstadien, aber auch im Netz und an Versammlungen von Rechtsparteien Bahn bricht". Eine Reportage von Marina Klimchuk für das Magazin ZENITH unterstreicht diesen Eindruck. Sie hat sich im Süden Tel Avivs umgesehen, dem Stadtteil Neve Shaanan, und dabei wenig Erbauliches erlebt:
"Es klafft eine Lücke zwischen dem Gefühl einer Bedrohung der jüdischen Identität im Staat und dem Wert der Nächstenliebe. Das Andere macht Angst, ist illegal, gewalttätig, nimmt und verkauft Drogen. Das Andere ist die »Schwarze Stadt«. Die »Eindringlinge«, überwiegend aus Eritrea und dem Sudan, seien keine Flüchtlinge, sondern Arbeitsmigranten und sollten möglichst bald wieder nach Afrika abgeschoben werden, proklamieren Sheffi Paz wie auch zahlreiche israelische Politiker und Medien."
Die Links zu den beiden Beiträgen in der Rubrik ISRAEL INTERN.

In Köln sorgt zur Zeit ein Antrag des Historikers Hans-Dieter Arntz für Aufsehen: Er möchte dem 1866 in Köln geborenen Moritz Wallach zu Ehren eine Straße benannt wissen. Warum? Die Begrüdung ist für viele eine Überraschung: Der bislang völlig unbekannte Moritz Wallach ist tatsächlich der erste Ehrenbürger der Stadt Jerusalems! Ayhan Demirci erzählt im Kölner EXPRESS seine Geschichte: "Spurensuche in Südstadt! Wie ein Kölner Jude Held Israels wurde".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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In einem Essay für die WELT beklagt Marko Martin im Blick auf den bevorstehenden Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar, dass die offizielle Erinnerung "seit Langem etwas unangemessen Einlullendes" habe. Er macht dies u.a. an verschiedenen, politisch korrekten Textbausteinen fest wie etwa dem Begriff "Auschwitz". Dazu schreibt er u.a.: "Das Lager Auschwitz, zu dessen ersten Häftlingen polnische Katholiken zählten, ist nicht der einzige Ort, an dem Europas Juden dahingemordet wurden. Es steht zu befürchten, dass selbst diese schlichte Tatsache dem kollektiven Gedächtnis umso mehr entschwindet, als das reale Auschwitz zu „Auschwitz“ zu werden droht, zu einer Redefigur und Metapher, deren Verwendung suggeriert, damit wäre Pars pro Toto eigentlich schon alles gesagt und aller gedacht. Anders nämlich ist das großäugige Staunen auch sensibler Gegenwarts-Deutscher nicht zu erklären, wenn sie mit vermeintlich bislang unbekannten Nazi-Verbrechen in Griechenland, Serbien, Polen oder den baltischen Staaten konfrontiert werden."
Der Link zu seinem Essay in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Am Nachmittag des 30. April 1958 tritt ein nervöser Herr im dunklen Dreiteiler vor die Vertreter der Evangelischen Kirche Deutschlands und stellt seine Vision vor: Jene Länder, die unter den Verbrechen der Nazis gelitten haben, mögen den Deutschen erlauben, mit ihren Händen und ihrem Geld Gutes zu tun: gemeinnützige Arbeit verrichten, in Krankenhäusern helfen, beim Wiederaufbau anpacken. Der Mann, der diesen Vorschlag macht, heißt Lothar Kreyssig - und die Idee, die er skizzierte, war die Geburtsstunde der "Aktion Sühnezeichen / Friedensdienste". 79 von 120 Synodalen unterzeichnen schließlich seinen Aufruf, der die Aktion Sühnezeichen ins Leben ruft. Heute unterhält die Organisation Büros in 13 Ländern und hat in den vergangenen 60 Jahren mehr als 10 000 Freiwilligen einen Einsatz ermöglicht. Wie es freilich gekommen ist, dass ein ehemals national gesinnter Jurist, der die Weimarer Republik „mit angestrengter Verachtung“ betrachtete, der freiwillig im Ersten Weltkrieg kämpfte, der 1920 im Kapp-Putsch mit der Waffe in der Hand aufständischen Arbeitern entgegentrat, so eine Rede hielt, hat mit der erstaunlichen Wandlung Kreyssigs zu tun, die Moritz Honert im TAGESSPIEGEL erzählt: "Der Wiedergeborene: Lothar Kreyssigs erstaunliche Wandlung".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Beinahe hat es schon einen tragikkomischen Hauch: Da setzte Heinz-Christian Strache, der Chef der rechtsradikalen Freiheitlichen (FPÖ) die den Weg in die neue österreichische Regierung geschafft hat, alles daran, den in vielerlei Hinsicht berechtigten Antisemitismus-Verdacht auszuräumen, seine Freundschaft zu Israel mit allen Mitteln unter Beweis zu stellen und den gemässigt-seriösen Charakter seiner Partei unter Beweis zu stellen... und nun dies: Der 32jährige freiheitliche FPÖ-Spitzenkandidat in Niederösterreich, Udo Landbauer, findet sich inmitten eines brandheissen Antisemitismus-Skandals. Landbauer ist stellvertretender Vorsitzender der Burschenschaft „Germania zu Wiener Neustadt“ und diese hat ein – offenbar erst 1997 neu überarbeitetes - „Liedheft“ herausgegeben, in dem die Wehrmacht verherrlicht und die Shoah zynisch ins Lächerliche gezogen wird. Die Texte, die man dort findet, verschlagen einem in der Tatg den Atem. So heißt es dort in einem der Lieder: „Da trat in ihre Mitte der Jude Ben Gurion: Gebt Gas, Ihr alten Germanen, wir schaffen die siebte Million“ – und „Da schritt in ihre Mitte ein schlitzäugiger Chines‘ : Auch wir sind Indogermanen und wollen zur Waffen-SS“. Selbst der österreichische Bundespräsident Van der Bellen macht im Interview im STANDARD aus seinem Entsetzen keinen Hehl: "Das ist zutiefst verabscheuungswürdig".
Links zu Berichten und Kommentaren in dem Fall in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Aber wir haben bei uns in Deutschland ja auch eine "FPÖ", die bei uns AfD heißt - und auch deren Verhältnis zum Antisemitismus ist gelinde gesagt mehr als unklar. Einerseits hat die AfD jüngst - im Gegensatz zu der Linken - für den von Union, SPD, Grüne und FDP am Donnerstag letzter Woche eingebrachten Antrag zum Thema „Antisemitismus entschlossen bekämpfen“ votiert und damit einem künftigen Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung den Weg geebnet. Bei dieser Gelegenheit sagte die AfD-Fraktionsvorsitzende Beatrix von Storch sogar scheinbar deutlich: „Antisemitismus ist ein Angriff auf unsere westliche Zivilisation“. Aber, so Martin Niewendick in einem Beitrag für die WELT über das schwierige Verhältnis der AfD zum Antisemitismus, "ganz so weit her ist es mit dem Kampf von Storchs gegen Judenhass allerdings nicht. Zusammen mit ihrem Mann betreibt sie ein Vereinsnetzwerk, zu dem auch das Onlineportal „Freie Welt“ gehört. Dort wird das klassische antisemitische Märchen von der jüdischen Weltverschwörung aufgewärmt."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In einem persönlichen und sehr bewegenden Essay für DIE ZEIT schildert die jüdische Autorin Alexandra Berlin, wie es dazu gekommen ist, dass sie sich sehr lange vor dem Antisemitismus in Deutschland nicht gefürchtet hat - und es nun nach mehreren Begegnungen mit Flüchtlingen in Deutschland um so mehr tut: "Warum hasst ihr mich?". U.a. berichtet sie von einer Begegnung mit 20 Syrern und Irakern bei einem Begegnungstreffen, zu dem sie eingeladen wurde:
"Die Männer sprechen ganz offen über ihre Einstellung. "Hitler ist bei uns ein Held", sagt ein Syrer. "Ich habe in der ersten Schulstunde gelernt, dass die Juden Schweine sind", erzählt ein Iraker. Sie reden ganz ruhig, ihr Ton ist so sachlich, als würden sie das Steuersystem in ihrem Heimatland erklären.
Es ist heiß im Raum – trotzdem rinnt mir kalter Schweiß über den Rücken.
Fast zwei Stunden lang höre ich zu. Nicht nur den Flüchtlingen, sondern auch den Organisatoren. Sie erklären, dass Deutschland eine Verantwortung gegenüber den Juden hat. Dass Antisemitismus hier nicht geduldet wird. "Wie?", fragt ein Syrer. "Will Deutschland uns etwa zwingen, die Juden nicht zu hassen?"

Der Link zum Essay in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

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Alexander Görlach ist ein Affiliate Professor an der Harvard University, im »In Defense of Democracy«-Programm der F.D.Roosevelt Stiftung am Adams House des Colleges. Alex ist ferner ein Senior Fellow des Carnegie Council for Ethics in International Affairs und ein Fellow am Zentrum für die Forschung in Künsten, Sozial- und Geisteswissenschaften (CRASSH) an der Universität von Cambridge, UK. Und er ist promovierter Theologie und Linguist. In einem Beitrag für das Magazin ZENITH beleuchtet er die weltweite Tendenz, die Verunsicherungen durch Globalisierung und Radikalisierung durch eine Rückkehr zur Religion aufzufangen, eine Rückkehr freilich, die vor allem mit Abgrenzung arbeite und diese politisch instrumentalisiere:
"Das, was die jeweilige Kulturregion auszeichne, sei die Religion: der Konfuzianismus, der Hinduismus, das russisch-orthodoxe Christentum, der sunnitische Islam, die Erwählung durch die Vorsehung, das lateinische Christentum. Es werden nirgends etwa die Merkmale von Herrschaft selbst, wie sie in Demokratien verstanden werden, hervorgehoben – Parlamentarismus, Konstitutionalismus, die Menschenrechte, die Gewaltenteilung. Es ist das religiöse Erbe, das, neu aufgeladen und interpretiert, dazu genutzt wird, Menschen eine Identität zu vermitteln. Eine Identität durch Abgrenzung. Da diese Suche nach Identität heute ein globales Phänomen ist, spreche ich davon, dass wir in einem »Zeitalter der Identität« leben. [...] Die islamische Welt steht beileibe nicht allein da: Die gewaltbereite Einfalt, die monolithische ­Selbstsicht sind Rhetorik und Methode in Moskau und Delhi, in Ankara und Peking, in Budapest und Washington."
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Viele Tagesstätten - auch die in konfessioneller Trägerschaft - nehmen inzwischen Kinder aus verschiedenen Glaubensgemeinschaften auf. Ein neues Projekt in Berlin aber habe die Besonderheit, dass die Religionen miteinander auf Augenhöhe seien, sagt Rabbinerin Gesa Ederberg. Die "Drei-Religionen-Kita" in Berlin, in der 45 jüdisch, muslimische und christliche Kinder unter einem Dach versammelt sind, will schon früh das Bewusstsein für die Gleichheit aller Menschen fördern und ein Zeichen gegen religiöse Intoleranz setzen. Kemal Hür hat sich das Projekt für DEUTSCHLANDRADIO genauer angesehen: "Eine Küche, drei Religionen".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Das Israel-Museum ist das Nationalmuseum Israels, ist längst etabliert und findet weltweit Anerkennung für seine Arbeit. Dass das Museum in seiner Sammlung allerdings auch zahlreiche Stücke frühchristlicher Geschichte hat, ist nur den wenigsten bekannt. Jetzt soll das eine neu konzipierte Tour ändern. In zwölf Stationen führt sie durch die "Wiege der Christenheit", thematisiert die Lebenswelt Jesu und birgt Potential für die interreligiöse Bildung, meint Andrea Krogmann in ihrem Bericht für DOMRADIO: "Alte Exponate neu kombiniert".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Die deutsche Islamwissenschaft hat ihren eigenen Islam erfunden. Nachdem sie den Muslim als homo islamicus lange verteufelt hat, verherrlicht sie ihn nun. Beide Zugänge lenken vom Wesentlichen ab – und schaffen neue Probleme. So lautet die These von Bassam Tibi, emeritierter Professor für Internationale Beziehungen, die er in einem Beitrag für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG erläutert. Seiner sehr kritischen Sicht der deutschen Islamwissenschaft entgegnen in einem zweiten Beitrag Anke von Kügelgen, Professorin für Islamwissenschaft und Neuere Orientalische Philologie an der Universität Bern sowie Ulrich Rudolph, Professor für Islamwissenschaft an der Universität Zürich. Das Fach betreibe weder eine Verherrlichung noch eine Verteufelung des Islams, Tibis Sichtweise sei ein Zerrbild.
Die Links zu den beiden Streit-Artikeln in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Wie haben sich jüdische Flüchtlinge in der unmittelbaren Nachkriegszeit gesellschaftlich engagiert? Zu dieser Frage wurde eine Studie erstellt, deren Ergebnisse 2019 in einer Ausstellung im dann erweiterten Jüdischen Museum am Mainufer präsentiert werden sollen. Einen ersten Einblick in die bislang zusammengetragenen Zeugnisse über das Engagement jüdischer Kriegsflüchtlinge liefert Ludger Fittkau in einer Reportage für DEUTSCHLANDRADIO: "Ein 'besseres Deutschland' aufbauen".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Dass es eine besondere Verbundenheit mit Jerusalem gibt, darüber gibt es kaum Meinungsverschiedenheiten bei Juden in Deutschland. Doch seit US-Präsident Trump angekündigt hat, er werde die US-Botschaft nach Jerusalem verlegen, scheint es mit den Gemeinsamkeiten vorbei. Die Jerusalem-Entscheidung wird in der jungen jüdischen Generation gerade in Berlin lebhaft diskutiert. Carsten Dippel hat für DEUTSCHLANDRADIO mit einigen von ihnen gesprochen und dabei durchaus unterschiedliche Bewertungen angetroffen: "Junge Juden und Jerusalem".
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

1934 erklärte Stalin ein fast menschenleeres Gebiet im russischen Fernen Osten zur Jüdischen Autonomen Region – und versprach den sowjetischen Juden dort eine neue Heimat und eine goldene Zukunft. Die Realität war weniger romantisch: Die umgesiedelten Juden erwartete in Birobidschan zunächst bittere Armut, später fegten die antisemitischen Säuberungswellen Stalins auch über die Jüdische Autonome Region hinweg. Heute leben in Birobidschan kaum mehr Juden. Am jüdischen Erbe jedoch wollen die Bewohner – ob mit oder ohne jüdische Wurzeln – festhalten, wie Carola Schneider in ihrer Reisereportage für das österreichisch-jüdische Magazin NEWS ÜBER UNS schildert: "Der 'Judenstaat' am Ende der Welt".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Der 76-jährige Kardinal Beniamino Stella leitet die Kleruskongregation des Vatikan, eine der ganz wichtigen Behörden in einem kirchlichen System, das seinem Wesen nach ja sehr Priester-zentriert ist. Und dennoch hat nun ausgerechnet er den einen Gedanken geäußert, der zwar nicht ganz neu ist, aber doch revolutionär wirkt. Er empfiehlt seiner Kirche ein Nachdenken über die Priesterweihe für ältere verheiratete Männer. Handelt es sich nur um eine einzelne Meinung - oder steckt mehr dahinter? Dieser Frage geht Christoph Starck in einem Beitrag für die DEUTSCHE WELLE auf den Grund: "Bald verheiratete Priester am Amazonas?"
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Das Malerpaar Felix Nussbaum und Felka Platek wurde von den Nazis verfolgt und ermordet. Heute gilt Nussbaum als einer der bedeutendsten Maler, dem Osnabrück schon lange ein ganz eigenes Museum gewidmet hat. Jetzt hat der Schriftsteller Hans Joachim Schädlich einen Roman über das Schicksal des von den Nazis verfolgten und 1944 in Auschwitz ermordeten Malerpaares Felix Nussbaum und Felka Platek geschrieben, den Gerrit Bartels für den TAGESSPIEGEL gelesen hat: "Bilder können nicht sterben".
Der Link zu Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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