Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
05.10.2017 - Nr. 1740

ACHTUNG

Die nächste Tagesausgabe erscheint am Dienstag nächster Woche, 10. Oktober 2017.



Guten Tag!

Nr. 1740 - 05. Oktober 2017



Erstmals seit drei Jahren hat das palästinensische Kabinett von Ministerpräsident Rami Hamdallah in Gaza getagt. «Das Kabinett hat es sehr geschätzt, dass Hamas die Initiative von Präsident Mahmud Abbas akzeptiert hat, um die innere Teilung zu beenden», verlautete ein Sprecher der Einheitsregierung. Die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas hat bereits den Großteil der Verwaltung im Gazastreifen an die Regierung unter Präsident Mahmud Abbas abgegeben. Im Gegenzug forderte die Hamas Abbas auf, seine Strafmaßnahmen für den Küstenstreifen aufzuheben. Ist das von den Palästinensern im Gaza-Streifen viel umjubelte Treffen der verfeindeten Brüder der Beginn einer Wende? Eine Reihe von Beobachtern hegen Zweifel. So weist u.a. Ulrich Schmid in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG auf einen besonders heiklen Punkt hin, nämlich die bewaffneten Kräfte der Hamas, die berüchtigten Kassem-Brigaden, die "aus rund 25 000 gut ausgerüsteten und trainierten Kämpfern" bestehen "und denen haftet so ganz und gar nichts Suizidales an. Die Hamas hat zwar wenig gegen gesamtpalästinensische Wahlen. Sie ist populär im Westjordanland und würde sie wohl gewinnen. Doch die Waffen abgeben und sich damit der Fatah gleichsam auf Gedeih und Verderb ausliefern, das kommt nicht infrage."
Ähnlich Gudrun Harrer, wenn sie im österreichischen STANDARD ebenfalls im Blick auf die Kassem-Brigaden schreibt, um die Versöhnung zu "vollenden, müsste sich die Hamas gleichsam selbst aufgeben". Besonders kritisch äußert sich Bassam Tawil, der selbst Muslim ist und als Wissenschaftler und Journalist im Nahen Osten lebt. In einem Beitrag für das schweizer Portal AUDIATUR heißt es bei ihm u.a.:
"Das „Versöhnungs“-Abkommen verlangt von der Hamas nicht, dass sie die Terroranschläge auf Israel einstellt. Auch fordert sie nicht von der Hamas, sie müsse ihre Charta, die explizit zur Vernichtung von Israel aufruft, aufgeben. Im Gegenteil, die Vereinbarung, die allerdings noch umgesetzt werden muss, verlangt von Abbas‘ PA-Regierung, dass sie die Finanzierung diverser Regierungsinstitutionen und Beamten im Gazastreifen wieder aufnimmt. Mit anderen Worten, diese Vereinbarung ist zum Vorteil der Hamas, da sie diese ihrer Verantwortung gegenüber den zwei Millionen unter ihrer Herrschaft im Gazastreifen lebenden Palästinenser enthebt. Darüber hinaus stärkt das Abkommen die Hamas, indem es ihr ermöglicht, ihre Ressourcen und Energien umzuleiten, um Waffen anzuhäufen und Tunnel zu graben, die sie dann als Ausgangsbasis für Terroranschläge gegen Israel benutzen will."
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Der Vorwurf wird immer wieder laut: die deutschen Medien seien tendenziös und pro-israelisch. Doch stimmt das wirklich? Oder ist nicht vielmehr das Gegenteil der Fall, dass nämlich der jüdische Staat im Vergleich zu anderen Ländern besonders häufig und besonders vehement am medialen Pranger steht? Diesen Fragen widmete sich kürzlich eine Diskussionsrunde, zu der die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) in Berlin eingeladen hatte. Auf dem Podium saßen neben den beiden Chefredakteuren von ARD und Deutschlandfunk, Rainald Becker und Birgit Wentzien, der Vorsitzende der BILD-Chefredaktionen, Julian Reichelt, und der Historiker und Publizist Michael Wolffsohn. Die JÜDISCHE ALLGEMEINE und DEUTSCHLANDRADIO haben der Debatte zugehört: "Deutsche Medien haben eine besondere Verantwortung"
Die Links zu den Berichten in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Der Journalist und Dokumentarfilmer Georg M. Hafner sympathisierte jahrelang mit Linksradikalen. Deren Antisemitismus und Israelhass blendet er dabei aus. Mitte der 1990er Jahre ändert sich seine Haltung zu Israel – u.a. durch eine Begegnung mit einer Holocaust-Überlebenden. Für seine Filme hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter die Buber-Rosenzweig-Medaille des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit. 2012 befasste er sich in dem Dokumentarfilm „München 1970. Als der Terror zu uns kam“ mit palästinensischem und linkem Terrorismus. 2015 erschien das mit Esther Schapira verfasste Buch „Israel ist an allem Schuld. Warum der Judenstaat so gehasst wird“. Anlässlich seines 70. Geburtstages am 3. Oktober führte das christliche Medienmagazin PRO ein Gespräch mit ihm über seinen Sinneswandel und die Frage nach einer angemessene Berichterstattung über Israel: „Israel war ein blinder Fleck“
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Fast drei Jahre ist es her, dass die Zentrale Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg mit Vorermittlungen zu Verbrechen der NS-Einsatzgruppen begonnen hat und die sich auf Vorwürfe gegen drei mutmaßliche Angehörige der Waffen-SS konzentrierten, die an dem berüchtigten Massaker von Babi Jar im Herbst 1941 in der Ukraine beteiligt gewesen sein könnten. Bei den Betroffenen handele es sich um einen 94-Jährigen und zwei 95 Jahre alte Männer. Alle drei leben in Deutschland und wurden bisher strafrechtlich nicht zur Verantwortung gezogen. Bei dem Massenmord hatten Mitglieder der sogenannten Einsatzgruppe C am 29. und 30. September in einer Schlucht in der Nähe von Kiew mehr als 30.000 Juden, erschossen, unter ihnen viele ältere Menschen, Frauen und Kinder. Nun sagte Jens Rommel, Leiter der Zentralen Stelle in Ludwigsburg und Leitender Oberstaatsanwalt, dass die Vorermittlungen bislang ergebnislos geblieben seien, wie die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichet: "Straffreiheit für die letzten Täter?"
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Chormitglieder wurden angeworben, sie studierten den Text ein, sie probten, sie führten die Totenmesse auf – und anschließend wurden sie umgebracht. Es ist eine der am wenigsten bekannten Geschichten über das Konzentrationslager Theresienstadt. Und eine der bittersten. Blanka Weber erzählt sie für DEUTSCHLANDRADIO: "Sie spielten ihre eigene Totenmesse".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Von einem abenteuerlichen Experiment eines schwedischen Homosexuellen berichtet Michèle Binswanger im schweizer TAGES-ANZEIGER: Ein Jahr lang nämlich waren Neonazis, Alt-Righter, White Supremacists aus England und den USA seine Freunde. Der schwedische Student Patrik Hermansson gab sich als einer der ihren aus, dafür tranken sie mit ihm aus nordischen Trinkhörnern, vertrauten ihm ihre Träume von ethnisch reinen Nationen und neuen Konzentrationslagern an. Sie verrieten ihm, wie sie global organisiert und was Ihre Ziele sind: "Unter Rechtsextremen"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

"Der historische Prozess, der erstmals zum unerfreulichen Einzug einer Rechtsaußenpartei führte, begann lange vor Gründung der AfD. Wer ihn versteht, wird vom AfD-Erfolg nicht überrascht sein und kann gegensteuern. Noch ist Deutschland nicht verloren. Neu-Rechtsaußen (und überwiegend eben nicht Alt-NS-Rechts) ist im Parlament, doch nicht an der Macht, und das wird auf absehbare Zeit so bleiben. Den Aufstieg der Neurechten haben ihre Gegner durch falsches Denken und Sprechen mitverschuldet."
Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag des deutsch-jüdischen Historikers Michael Wolffsohn in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG, in dem er sich mit Ursachen und Konsequenzen des Wahlsiegs der AfD auseinandersetzt: "Gegensteuern!"
Links dazu in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.

Wie ist mit der AfD umzugehen? Wie ihr Wahlerfolg zu deuten? Und was hat es überhaupt mit der Wiedergeburt der Rechtspopulisten in fast ganz Europa auf sich? Und vor allem: soll man das Phänomen eher totschweigen oder besser bekämpfen? In einem Essay für DIE ZEIT versuchen Shimon Stein, ehemaliger israelischer Botschafter in Berlin, und Moshe Zimmermann, Professor emeritus an der Hebräischen Universität Jerusalem, diese Fragen zu reflektieren, die für Juden keineswegs neu sind:
"Totschweigen oder bekämpfen? Das war die Frage, mit der Juden haderten, als der Antisemitismus sie vor hundert Jahren und mehr herausforderte. Die Diskussion in der Öffentlichkeit auszutragen, meinten die einen, verschaffe den Antisemiten eine Plattform, auf der die ihre Vorurteile verbreiten könnten. Totschweigen und ignorieren, meinten hingegen die anderen, überlasse das Feld komplett den Antisemiten."
Die beiden Autoren verdeutlichen mit ihrem Beitrag recht eindrücklich den Zwiespalt im Blick auf den Umgang mit der AfD und dem Rechtspopulismus seitens Israel und der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland.
Der Link zu ihrem gemeinsamen Essay in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Etwa vier rassistische Vorfälle pro Monat zählt Alon Meyer bei Spielen des jüdischen Sportverbandes Makkabi in Deutschland. Der Verbandspräsident berichtet von Beschimpfungen als „Drecksjude“ oder Sprüchen wie „man gehöre vergast“. Die Vorfälle und Beleidigungen seien nicht ungewöhnlich und zeigen, dass Antisemitismus in manchen Teilen der Fußballkultur in Deutschland bis heute verankert sind - und das gilt für den Profi-Fußball in der Bundesliga ebenso wie für den Amateurfußball, wie Lisa Foster in ihrem Beitrag für die NORDWEST-ZEITUNG schildert: "Antisemitismus ist großes Problem im Fußball".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

"Sag: ‚Soll ich euch von etwas Schlimmerem prophezeien,von Gottes Vergeltung? Von dem, den Gott verflucht hat, und auf den er zornig ist; und aus ihnen hat er Affen und Schweine und Götzendiener gemacht. Die sind schlimmer dran und weiter vom rechten Weg abgeirrt.’" 
So heißt es in Sure 5, Vers 60 im Koran. Viele beziehen diese Sure speziell auf Juden, weswegen im Kontext des Antisemitismus immer wieder darauf verwiesen wird. Zu Recht? Holger Zellentin, Associate Professor für Jüdische Studien an der britischen Universität Nottingham mit den Forschungsschwerpunkten Koran und Talmud, versucht mit einer Auslegung dieser Sure für DEUTSCHLANDRADIO Klarheit zu verschaffen: "Antisemitismus? Warum Sünder zu Affen und Schweinen werden".
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

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In einer recht scharfzüngigen Kolumne für die TAGESPOST setzt sich der Medien- und Kommunikationstheoretiker Norbert Bolz mit der "Öko-Religion für die Mittelklasse" auseinander. Zunächst konstatiert er, dass heute "jeder nach seiner Fasson selig" werden könne und wir daher "in einem Polytheismus der Marken und Moden (leben). Die Götter, die aus dem Himmel der Religionen verdrängt wurden, kehren als Idole des Marktes wieder." In Reaktion darauf sei die "Öko-Religion" zum neuen Glauben "für die gebildete Mittelklasse" geworden, "in dem man Technikfeindlichkeit, Antikapitalismus und Aktionismus unterbringen kann. Diejenigen, die sich mit religiöser Inbrunst der Natur zuwenden, sind von der Geschichte enttäuscht. Und weil sie sich nicht mehr in die Arme der Kirche zu werfen wagen, beten sie grüne Rosenkränze."
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

In einer Reportage für DOMRADIO beschreibt Sara Lemel die Hintergründe und schwierige Lage der sogenannten "messianischen Juden" im Staat Israel. Gemeint sind damit jene Juden und Jüdinnen, die sich zum Christentum bekennen, ohne ihr Judentum aufgeben zu wollen. Damit aber sind sie vielen strengreligiösen Juden ein Dorn im Auge. Rabbi Schmuel Lifschitz und seine Organisation "Yad LaAchim" (Hand den Brüdern) kämpft gegen messianische Juden, deren Aktivitäten er als "Betrügerei" beschreibt. "Ihr Glaube ist christlich, aber sie präsentieren sich als Juden und so locken sie Juden ins Netz", sagt er. Sie betrieben letztlich "Seelenraub", sagt Lifschitz. Und auch auf christlicher Seite sind die "messianischen Juden" alles andere als beliebt. So beobachtet etwa auch der deutsche Leiter der Dormitio-Abtei in Jerusalem, Pater Nikodemus Schnabel, die Aktivitäten der "messianischen Juden" mit Skepsis. "Wir als katholische Kirche lehnen Judenmission ab", sagt Schnabel. "Das ist für uns ein Tabu - Juden sollen Juden bleiben." Aktive und teilweise aggressive Missionierungsversuche von Christen und messianischen Juden lehnt er entschieden ab. "Das vergiftet den jüdisch-christlichen Dialog."
Der Link zur Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

"Während Christen in deutschen Strafvollzugsanstalten schon lange mit Pfarrern sprechen und Gottesdienste besuchen können, gab es für Muslime bis Anfang dieses Jahres keine staatlich organisierte religiöse Betreuung hinter Gittern – obwohl rund ein Viertel der 4200 Insassen in Berliner Gefängnissen Muslime sind. Beten konnten sie nur in der eigenen Zelle, für Christen gibt es oft Kapellen. 2012 schlossen sich sieben islamische Verbände zur Arbeitsgemeinschaft «Muslimische Gefängnisseelsorge» zusammen und wählten unter dem Vorsitz Sagirs 28 Imame aus. Der Berliner Senat unterstützte das Projekt und bezahlte Ausbildungskurse, in denen es um Abläufe und Regeln im Justizvollzug ging, aber auch um Deradikalisierung der Häftlinge."
Jenni Roth hat sich für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG die Situation in Berliner Gefängnissen angesehen, wo seit Anfang des Jahres nun auch Imame ihren Dienst tun - in der Hoffnung, damit einer Radikalisierung muslimischer Häftlinge entgegen zu wirken: "Gebetsteppiche hinter Gitterstäben"
Links zu ihrer Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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"Hatikva" lautet der Name der Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur in Sachsen, die dieser Tage ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Übersetzt heißt Hatikva soviel wie »Hoffnung«, etwas, das man derzeit sicher vor allem in Sachsen gebrauchen kann, jenem Bundesland, in dem die AfD ihren größten Wahlerfolg feiern konnte. Um so wichtiger, dass Hatikva auch weiterhin ein vielfältiges Programm rund um jüdische Themen anbieten kann, meint Karin Vogelsberg, die dem Verein in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG gratuliert: »Vielfältig wie das Judentum«
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In der Kleinstadt Seduva im Norden Litauens hat sich eine Privatinitiative zum Ziel gesetzt, das ostjüdische Schtetl wieder aufzubauen, real und virtuell. Seduva ist eine Kleinstadt in Nordlitauen. Bis 1941 war sie eines jener unzähligen jüdischen Schtetl im weitläufigen östlichen Grenzland Europas, deren Welt heute nur mehr in den Büchern von Isaac B. Singer oder Scholem Alejchem oder in den Gemälden von Marc Chagall existiert. Nun soll Seduva zu einem weltweiten Zentrum der Erinnerung an das Phänomen Schtetl werden, berichtet Andreas Stangl für den österreichischen STANDARD. Neben dem Friedhof soll ein modernes Museum inklusive Dokumentationszentrum über das einstige jüdische Kleinstadtleben entstehen. Die Eröffnung ist 2019 geplant, bis zu 50.000 Besucher pro Jahr erhoffen sich die Projektbetreiber: "Die Hebung einer versunkenen Welt".
Dazu passt, was Markus Bauer für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG über den legendären «Hof» der Dynastie des chassidischen «Wunderrabbis» Yisroel Friedman im ebenso legendären Sadagora nahe Czernowitz berichtet. Dieses letzte architektonische Zeugnis einer jüdischen Kultur, die nach der Shoah längst ihre neue Heimstätte fern der sarmatischen Hügel und Ebenen mit ihren Schtetls in New York oder Jerusalem gefunden hatte, schien vergessen und unrettbar verloren - und nun doch aus den Ruinen neu auferstanden: "Der Erinnerung eine Zukunft".
Und noch ein Beitrag, der dieses Umfeld des chassidischen Judentums beleuchtet: Martin Sander schildert für DEUTSCHLANDRADIO aus dem ukrainischen Uman, in das jedes Jahr zum jüdischen Neujahrsfest Zehntausende Chassiden pilgern: "Jedes Jahr sind es mehr, mehr, mehr. Letztes Jahr waren es 30.000. Und dieses Jahr müssen es ca. 40.000 sein. Afrika, Amerika, Deutschland. So viele Leute auch aus Deutschland gibt’s. Von überall fliegen sie, fahren mit Bus nach Uman." Die Pilger werden von den Einwohnern wohlwollend aufgenommen. Doch das war nicht immer so: "Tanzen, singen und beten am Grab von Rabbi Nachman".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Auf Hebräisch nennt man ihn Schadchan. Bekannter ist das jiddische Wort Schadchen. Ein Schadchen verfügt in der Regel über große Menschenkenntnis und hat im Laufe der Zeit gemerkt, dass er ein Händchen dafür hat, junge Leute zusammenzubringen. Anders gesagt: es handelt sich um den jüdischen Heiratsvermittler, der trotz Dating-Apps und Internetpartnerbörsen immer noch ein gefragter Mann ist. Einer von ihnen ist José Weber in Frankfurt am Main. Er ist seit 30 Jahren professioneller Schadchen. Tobias Kühn porträtiert ihn und seinen Beruf - oder besser: seine Berufung für DEUTSCHLANDRADIO näher vor: "Ein Kuppler vor dem Herrn".
Der Link zum Porträt in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Tedd Tripp hat eine wichtige Botschaft: Die Gesellschaft brauche dringend eine biblische Sichtweise von der Aufgabe des Elternseins. Dafür sieht er sich als Experten: Pastor, Familienvater und einer, der seine Inhalte hunderte von Malen gelehrt habe. In seinem Ratgeber 'Kinderherzen erziehen' legt der amerikanische Pastor prägende Einflüsse für die Kindesentwicklung, Erziehungsziele und – wie er es nennt – biblische Methoden dar. Kostprobe? Tripp schreibt: "Der kleine Albert war ein hinterlistiges Kind. Der Grund, weshalb man ihm nicht trauen konnte, war der, dass er ein Sünder ist." Oder: "Wenn du eine Anweisung gegeben hast, die das Kind verstanden hat, und der es nicht gehorcht hat, dann muss es diszipliniert werden. Es ist wichtig, dass dein Kind spürt, dass es diszipliniert wird." Der evangelikale Pastor beruft sich auf das Alte Testament, wo etwa im Kapitel der Sprüche von Züchtigung und vom Schlagen mit der Rute die Rede ist. Und das nimmt er ganz wörtlich. Tripps Ratgeber ist die Neuausgabe eines Vorläufer-Buches von ihm, das die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien vor vier Jahren auf den Index gesetzt hatte. Nun ist es leicht verändert wieder erschienen. Verkauft wird der evangelikale Erziehungsratgeber vor allem von kleineren christlichen Versand-Buchhändlern, wie Burkhard Schäfers in seinem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO berichtet: "Gott schlägt mit".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

"Die Bibel ist das wichtigste Buch der Menschheit. Das Buch der Bücher (hat) einen Ehrenplatz in jedem Bücherregal verdient."  Das schreibt kein frommer Erweckungsprediger, sondern der Evolutionsbiologe Carel van Schaik und der Historiker Kai Michel. Beide Autoren bezeichnen sich selbst als Agnostiker und halten dennoch das, was die Bibel zu sagen hat, für aufregend und in manchem neu. Ihrer Meinung nach zeugt nämlich die Bibel von wichtigen Stationen in der kulturellen und religiösen Entwicklung der Menschheit und verrät uns viel über unsere Evolution. Diederich Lüken stellt Autoren und Buch für DEUTSCHLANDRADIO näher vor: "Die Bibel als Tagebuch der Menschheit".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Der Historiker Peter Hayes will in seinem Buch "Warum? Eine Geschichte des Holocaust" immer wieder gestellte Fragen zu den Gründen und Verlaufsformen des Massenmordes an den Juden beantworten. "Dies gelingt dem Autor im Sinne einer stärkeren Annäherung an Antworten, aber nicht immer wirkliche überzeugend in der Gesamtschau", meint Armin Pfahl-Traughber, der das Buch für den HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST gelesen hat. Gleichwohl liefere das Buch aber eine Fülle von wichtigen Anregungen zu weiteren Forschungen und Reflexionen: "Antworten auf das "Warum?" des Holocaust".
Der Link zu Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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