Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
20.06.2016 - Nr. 1652

Der Soundtrack der Shoah



Ausstellung zum 35. Jahrestag des Urteils im Majdanek-Prozess in Düsseldorf

Düsseldorf - 35 nach dem Urteil des Landgerichts Düsseldorf im Majdanek-Prozess am 30. Juni 1981 findet am 30. Juni im Landgericht der NRW-Landeshauptstadt eine Gedenkveranstaltung statt. Zugleich wird nach einer Mitteilung des Gerichts vom Freitag eine Ausstellung zum Majdanek-Urteil im Foyer des Landgerichts eröffnet.

Dicht gedrängt standen Pressefotografen vor der Urteilsverkündung vor 30 Jahren an der Anklagebank, in der unter anderem Ex-Lagerführer Hermann Hackmann sowie die frühere SS-Aufseherin Hermine Ryan saßen.

NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) wird die Veranstaltung mit einem Vortrag zur Bedeutung des Majdanek-Prozesses für die rechtliche Bewertung von NS-Gewalttaten von 1941 bis 1945 in der westdeutschen Strafjustiz eröffnen. Zudem wird Oberstaatsanwalt a.D. Wolfgang Weber, der die Anklageschriften im Majdanek-Verfahren verfasst und die Staatsanwaltschaft in dem vom 26. November 1974 bis zum 30. Juni 1981 verhandelten Strafverfahren vertreten hat, aus seiner Erinnerung berichten. Schließlich wird auch Rechtsanwalt Lothar Lindenau aus Düsseldorf, der als junger Rechtsanwalt Pflichtverteidiger des Angeklagten Fritz Heinrich Petrick war, seine Eindrücke schildern. Die Veranstaltung wird unterstützt vom Düsseldorfer AnwaltVerein e.V.

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)




"Den Massenmord befördert"



Für Beihilfe zum Mord an 170 000 Häftlingen im Konzentrationslager Auschwitz ist ein ehemaliger SS-Mann zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Mit dem Strafmaß blieb das Gericht unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die sechs Jahre Haft gefordert hatte...


Verurteilung hat hohe Bedeutung



Von Josef Schuster | Kein Täter soll sagen können: Für mich ist es vorbei...




"Blitzkrieg" sollte mangelhafte Ausrüstung ersetzen



Von Johann Althaus | 3,1 Millionen Soldaten bot die Wehrmacht im Juni 1941 zum Angriff gegen die Sowjetunion auf. Die Planung hatte nur einen Haken: Die Hälfte der Truppe war nicht für einen schnellen Feldzug ausgerüstet...

Verordnetes Vergessen

[NEUES DEUTSCHLAND]
Von Sevim Dagdelen | Die Bundesregierung will nicht an den Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 erinnern. Das hat unmittelbar mit dem aktuellen NATO-Aufmarsch an Russlands Westgrenze zu tun...

Der Krieg gegen die Sowjetunion



Von Götz Aly | Was tut unser Bundespräsident am 22. Juni, dem 75. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion? Er wird in Rumänien weilen – also in dem Staat, der am selben Tag vor 75 Jahren gemeinsam mit Deutschland in der Sowjetunion einfiel, dessen Soldaten und Polizisten in Moldawien, Transnistrien und in der Region Odessa an die 250.000 Juden ermordeten...

Der Soundtrack der Shoah



Von Heidemarie Weinhäupl | Musikwissenschafter Elias Berner analysiert die Musik von Filmen über den Holocaust...

Feuer des Lebens



Von Adolf Karl Gottwald | Das Holocaust-Gedenkkonzert von Jürgen Rothaug in der ehemaligen MD-Papierfabrik in Dachau... 

Gedenken an jüdische Zwangsarbeiter



Von Stefanie Kothbauer | In Gerasdorf bei Wien (Bezirk Wien-Umgebung) ist am Freitag der Opfer des NS-Regimes gedacht worden. Mehr als 280 jüdische Zwangsarbeiter aus Ungarn waren im Jahr 1944 in dem Arbeitslager gefangen...

Den Naziterror in einer Dachkammer überlebt



Von Elisabeth Tondera | Johanna Reiss hat als jüdisches Kind den Naziterror in den Niederlanden in einer kleinen Dachkammer versteckt überlebt. Ihre Erlebnisse hat sie in dem Buch „Und im Fenster der Himmel“ aufgeschrieben...

Das „braune Erbe“ in den Stadien



Von Dagmar Hub | „Kicker, Kämpfer und Legenden – Juden im deutschen Fußball“ heißt eine neue Ausstellung in Ulm...

Als die Hakenkreuzfahnen verschwanden



Von Doris Griesser | Neue Erkenntnisse über die Umbrüche und Kontinuitäten, die das Ende des NS-Regimes mit sich brachte, wurden am Zeitgeschichtetag 2016 in Graz präsentiert. Auch Flucht und Migration waren Thema...

Auf den Spuren jüdischer Ärzte



Von Stefanie Schoene | Unter den 117 Augsburger Ärzten praktizierten 1933 etwa 15 jüdische Mediziner. Ein Stadtführer zeigt, was mit ihnen passierte...


Ausstellung in Bochum erinnert an Opfer der NS-Justiz

Bochum - "Schicksalsort Gefängnis. Opfer der NS-Justiz in der Krümmede" lautet der Titel einer Ausstellung, die am vergangenen Donnerstag im Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte eröffnet wurde.

Die bis auf weiteres terminierte Schau wurde von Pastoralreferent Alfons Zimmer, der seit 24 Jahren in den Bochumer Strafvollzugsanstalten beschäftigt ist, in privater Initiative konzipiert, hieß es am Dienstag in einer Ankündigung der Schau. Während der NS-Diktatur saßen im damaligen Strafgefängnis "Krümmede", der heutigen Justizvollzugsanstalt Bochum, nicht nur kriminelle Gefangene ein.
 
Zahlreiche Bürger wurden von Sondergerichten aus politischen Gründen zu Haftstrafen oder zur Todesstrafe verurteilt. An sie soll die Ausstellung erinnern. Sie zeigt sechzig Gesichter, Porträts von politischen Gefangenen, die in den Jahren 1933 bis 1945 in der "Krümmede" einsaßen. Diese Gesichter wirken unmittelbar auf den Betrachter und stehen für eine viel größere Zahl von unbekannten und vergessenen politischen Gefangenen des Hitlerregimes, darunter viele Kommunisten und Mitglieder der Arbeiterbewegung sowie Gefangene aus den Beneluxländern, die dem Widerstand in ihrer Heimat angehörten.
 
"Es geht um die Anerkennung der Personen und um die Ehrung an einem zentralen Schicksalsort ihres Lebens," erklärte Zimmer vor dem Start der Ausstellung. Im Herbst wird es ein wissenschaftliches Begleitprogramm geben, unter anderem mit Führungen durch die aktuelle Ausstellung sowie mit Vorträgen, beispielsweise von Dirk Frenking, dem Leiter der Dokumentations- und Forschungsstelle in der Justizakademie des Landes Nordrhein-Westfalen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
 
Internet:
www.bochum.de

(COPYRIGHT:Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)







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