Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
07.04.2016 - Nr. 1632

ACHTUNG

Am Montag, 11. April 2016, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 236 mit einem Auszug aus dem Buch "Israel Trail mit Herz. Das Heilige Land zu Fuß, allein und ohne Geld" von Christian Seebauer.



Guten Tag!

Nr. 1632 - 07. April 2016



Bis zu 150 000 Raketen, mehr als 40 000 Kämpfer unter Waffen: So schätzt man die Stärke der libanesischen Hisbollah an Israels Nordgrenze ein. Nachdem man sich lange mit den Feinden an der Südgrenze, der Hamas, beschäftigt hat, rückt die Angst vor der Miliz im Norden immer mehr in den Fokus, berichet Peter Münch in einer Reportage für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "Warten auf den Sturm".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Die sogenannten "Panama Papers" machen seit Tagen weltweit Schlagzeilen. Auche eine Reihe Namen von Israelis sind mittlerweile in den Papieren aufgetaucht: Die Tageszeitung Haaretz berichtet von 600 Firmen und 850 Anteilseignern, darunter Geschäftsmann Jacob Weinroth, Dov Weinglass, der ehemalige Büroleiter von Ariel Sharon, sowie Idan Ofer, Sohn einer der erfolgreichsten israelischen Geschäftsmänner, Sammy Ofer. Ebenfalls findet man den Namen Jakob Engel, dessen Name in Israel zwar weniger bekannt ist, dessen Geschäfte im Zusammenhang mit den Briefkastenfirmen jedoch um so brisanter sind, berichet Lissy Kaufmann für den TAGESSPIEGEL: "Welche Israelis Briefkastenfirmen haben."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL INTERN.

In einem kleinen Special widmet sich der TAGESSPIEGEL mit drei Beiträgen dem erstaunlichen Erfolg israelischer Hightech-Firmen in Israel. Johannes C. Bockenheimer etwa erklärt, wie Israel zur Hightech-Großmacht wurde, Lissy Kaufmann porträtiert einen der erfolgreichsten Start-up-Gründer, den Israeli Yotam Cohen, und abschließend gibt es noch ein Interview mit der Rabbinerin Gesa Ederberg, die von Christian Böhme danach befragt wurde, warum Israels High-Tech-Firmen so erfolgreich sind und den Zusammenhang von Judentum und Hochtechnologie. U.a. erklärt die Rabbinerin:
"Jüdisches Leben war immer bedroht. Juden wurden jahrhundertelang verfolgt und vertrieben. Deshalb hat man schon sehr frühzeitig großen Wert auf Wissen gelegt, das man „mitnehmen“ kann. Nach dem Motto: Was du im Kopf hast, kann dir niemand wegnehmen. Hinzu kommt, dass die jüdische Religion etwas sehr Demokratisches ist. Es gibt eben keinen Klerus, der vorgibt, was falsch und richtig ist. Sondern jeder muss selbst lernen, verstehen und bewerten."
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Die Herausforderungen, vor denen ultraorthodoxe Frauen in Israel stehen, sind durchaus widersprüchlich, wie Lissy Kaufmann in einer Reportage für DEUTSCHLANDRADIO schildert. Sie hat sich auf Spurensuche zwischen traditionellem Verständnis von Religion und Aufgaben eines modernen Lebens gemacht und ist dabei auch Ruth Colian begegnet, der Gründerin einer ultraorthodoxen Partei für Frauen in Israel: "Israels stille Rebellinnen".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Die sogenannten "enfants cachés" - versteckte Kinder - sind Überlebende des Holocaust, die sich in Frankreich als Kinder verstecken mussten, um der Verhaftung und Deportation zu entgehen. Ungefähr 10.000 Kinder haben auf diese Weise überlebt. Viele stammten aus jüdischen Familien, die vor dem nationalsozialistischen Regime aus Deutschland und Österreich nach Frankreich geflohen waren, wie Isabella Ferenci in einem Beitrag für den ORF erläutert: "Versteckte Kinder in Frankreich während der NS-Zeit".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Was ist hier im KZ, Internierungslager und der Gedenkstätte Buchenwald noch authentisch? 70 Jahre, nachdem US-amerikanische Truppen das KZ einnahmen und das Grauen öffentlich machten? Über 60 Jahre, nachdem die Sowjetunion das düstere Nachkriegskapitel, die Nutzung als Internierungslager nicht nur für NS-Täter, sondern auch für Oppositionelle und unschuldig Verfolgte, abschloss? Fast 60 Jahre, nachdem die DDR ihre propagandistisch ausgerichtete Gedenkstätte hier errichtet hatte? Was ist authentisch an einem solchen Ort? Diesen Fragen stellte sich der Regisseur Siegfried Kessel und drehte dazu einen Film - "Buchenwald. Nächste Generateion" -, der am 31. Mai um 22.20 Uhr auf 3sat gezeigt wird. In einem längeren Essay für DEUTSCHLANDRADIO reflektiert er seine Eindrücke, Fragen und Erfahrungen, die er beim Filmen in Buchenwald gemacht hat: "Wie heute noch das Grauen in Buchenwald vermitteln?"
Der Link zum Essay in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Gedenkstätte Kreuzstadl in Rechnitz im österreichischen Burgenland. Das sogenannte Kreuzstadl, damals ein Teil der Batthyány'schen Landwirtschaft, ist heute nur noch als Ruine erhalten. Auf freiem Feld in der Nähe des Gebäudes, wurden in der Nacht vom 24. auf den 25. März 1945 rund 180 ungarische jüdische Zwangsarbeiter ermordet und verscharrt. Bis heute wird nach dem Massengrab gesucht. Sacha Batthyany erforschte dieses Kapitel, das zugleich ein Kapitel seiner Familiengeschichte ist und schrieb darüber ein Buch: „Und was hat das mit mir zu tun?“. DEUTSCHLANDRADIO und FAZ stellen Buch und Autor näher vor: "Die Schuld der Großeltern".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Eine Zunahme von Vorfällen mit islamistischem Hintergrund zeigt der österreichische Antisemitismusbericht für das Jahr 2015. Aber auch allgemein würden sich Drohungen und Beleidigungen häufen, sagte Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, am Mittwoch bei einem Pressegespräch. Er forderte eine weltweite Definition von Antisemitismus sowie Integrationsmaßnahmen von Migranten in Österreich. Der österreichische STANDARD und die WIENER ZEITUNG berichten über die Pressekonferenz: "Ein furchterregendes Bild"
Die Links dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

"Ein Gespenst geht um im Jüdischen Museum Berlin. Das Gespenst E.T.A. Hoffmanns. An seiner Wirkungsstätte, dem früheren Kammergericht, später Berlin-Museum, heute Eingangsgebäude und Veranstaltungsort des Jüdischen Museums, erinnert nichts mehr an den Kammergerichtsrat und – in den Augen der preußischen Obrigkeit – "gefährlichen Staatsbeamten", der mutig die Gesinnungsfreiheit gegen die Reaktion verteidigte."
Mit diesen Worten beginnt Alan A. Posener in der WELT einen lesenswerten Beitrag über die Frage, ob E.T.A. Hoffmann tatsächlich ein Antisemit war. Das Urteil bezieht sich hauptsächlich auf Hoffmanns Erzählung "Die Brautwahl", in der Juden als "dummdreist, vorlaut, zudringlich", geldsüchtig, aus Opportunismus zur Konversion bereit und, kurz und schlecht, als typische Angehörige eines "Volks aus dem Orient" bezeichnet. Aber ganz so einfach ist der Fall nicht, wie Posener darlegt: "War E.T.A. Hoffmann nun ein Antisemit?"
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Die Angst vieler Deutscher gegenüber muslimischen Flüchtlingen könnte dem Jesuitenpater Frido Pflüger zufolge an deren starker Religiosität liegen. Dieser stünden viele Deutsche hilflos gegenüber, weil sie ihre eigenen Werte aus den Augen verloren hätten, meint der Pater im Interview mit DEUTSCHLANDRADIO und verweist darauf: "In der Fremde wird die Religion wichtiger".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIIGÖSE WELT.

Nach Ansicht des Religionswissenschaftlers Christian Wiese, dem Inhaber der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie an der Universität Frankfurt am Main, hatte das Judentum vor dem Holocaust ein überwiegend positives Bild von Martin Luther. „Es war der verzweifelte Versuch, dazuzugehören und sich mit der Figur Luther zu identifizieren“, sagte der evangelische Theologe in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst, das nun auf den Seiten der Zeitschrift BLICKPUNKT.E nachzulesen ist: "Ein idealisierender Blick auf Luther".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIIGÖSE WELT.

Eine klare Mehrheit der Menschen in Deutschland steht Muslimen positiv gegenüber. Bei Christen, Juden, Buddhisten und Kofessionslosen sind die Sympathiewerte jedoch deutlich höher. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes hervor, deren wichtigsten Ergebnisse MiGAZIN und DONAUKURIER zusammenfassen: "Mehrheit will gleiche Rechte für alle Religionen."
Die Links dazu in der Rubrik INTERRELIIGÖSE WELT.

Die jüdische Gemeinde Frankfurt war die erste in Deutschland, die nach dem Krieg wieder eine jüdische Schule gründete. Am 18. April feiert die Einrichtung, die nach dem Rabbiner Isaak Emil Lichtigfeld benannt wurde, ihren 50. Geburtstag, wie einem Beitrag im JOURNAL FRANKFURT zu entnehmen ist, der einen Blick auf die Entwicklung der Schule wirft: "Vor 50 Jahren: Erste jüdische Schule in Deutschland wiedereröffnet"
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Der Rausschmiss Armin Langers am jüdischen Abraham-Geiger-Kolleg sorgt weiter für Diskussionen (siehe auch: Compass 04.04.2016). Einerseits hat der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, unterdessen laut TAGESSPIEGEL dementiert, im Fall Langer irgendeine Art von Einfluss ausgeübt zu haben. Andererseits rücken interne Email-Dokumente aus dem Geiger-Kolleg in den Fokus, die nahelegen, dass der Ausschluss entegegen offizieller Stellungnahmen doch etwas mit Langers Engagement für einen jüdisch-muslimischen Dialog zu tun haben könnten, wie das MiGAZIN berichet. Bei den aufgetauchten Emails spielt der Kolleg-Sprecher Hartmut Bomhoff eine zentrale und nicht eben glückliche Rolle: "Jüdisch-Muslimische Dialoge sind 'heikler als politische Diskussionen'“
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In der ZEIT ist ein kleines, aber feines Porträt von Theodor Herzl zu lesen, das von dem Journalisten und Schriftsteller Markus Flohr ("Wo Samstags immer Sonntag ist") verfasst wurde. Und irgenwie ergänzend dazu kann man dann einen Essay des in Weißrussland geborenen, in den USA lebenden Kabbalisten Michael Landman lesen, der in der HUFFINGTON POST darüber nachdenkt, warum es ausgerechnet auch jüdische Antizionisten gibt.
Die Links zu den beiden Beiträgen in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Das Selbstbestimmungsrecht, das dem Kranken garantiert, über seinen eigenen Körper und die Durchführung medizinischer Maßnahmen entscheiden zu dürfen, ist heute ein nicht infrage zu stellendes Grundkonzept medizinischen Handelns - auch wenn es in mancherlei Kontext stets schwierige ethische und moralisch Fragen aufwirft. Inwieweit dabei dieses Patientenrecht auf Unabhängigkeit und Autonomie mit der jüdischen Ethik der Halacha in Konflikt geraten kann, dieser Frage widmet sich in einem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG der leitende Oberarzt für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Klinikum Bielefeld, Stephan Probst, der zugleich auch Mitglied der Jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld »Beit Tikwa« ist: "Zwischen Autonomie und Fürsorge".
Der Link zu seinem Essay in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Bekannt wurde er in Deutschland vor allem durch seine „Dienstanweisung für einen Unterteufel“: Der englische Schriftsteller C.S. Lewis. Eine Wiederentdeckung erlebte er erst in den letzten Jahren mit der Neuauflage und Verfilmung seines siebenbändigen, christlich konnotierten Phantasie-Epos "Die Chroniken von Narnia". Wer war dieser Mann, der mit G.K. Chesterton und auch J.R.R.Tolkien zu den großen Apologeten Großbritanniens gehört? Auf diese Frage findet man nun in einer Biographie von Alister McGrath Antworten, wie die TAGESPOST in ihrer Rezension deutlich macht: "Ein Meister der Apologetik".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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