Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
05.11.2013 - Nr. 1461

Merkel findet Antisemitismus in Deutschland "bedrückend"



Budapest: Horthy-Denkmal in Innenstadt enthüllt

[DIE PRESSE (Österreich)]
Hunderte Gegendemonstranten mit gelben Sternen versammelten sich gegenüber der Kirche, um gegen das Denkmal zu protestieren... 

Merkel, Horthy und die Juden



Von Paul Lendvai | Nicht nur die 80.000 bis 100.000 Juden sind wegen der Horthy-Renaissance empört... 




Russische Märsche mit »deutschem Gruß«



Von Irina Wolkow | Russlands Staatsfeiertag stand am Montag in Moskau im Zeichen der Rechtsextremen: Sie formierten sich zum »Russischen Marsch«... 

Von Feinden umgeben



Von Michael Ludwig | In Moskau sind Tausende Rechtsextreme aufmarschiert, die meisten sind junge Leute ohne Perspektive... 




Bundeskanzlerin Merkel besorgt über Antisemitismus in Deutschland

[02elf ABENDBLATT]
In einem Interview anlässlich des bevorstehenden Jahrestags der Reichspogromnacht am 9. November 1938, dass am Samstag auf der Website Bundeskanzlerin.de erschien, zeigt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel besorgt über den fortdauernden Antisemitismus in Deutschland... 

Merkel findet Antisemitismus in Deutschland "bedrückend"



Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich besorgt über den fortdauernden Antisemitismus in Deutschland gezeigt. Es sei "bedrückend und fast nicht zu erklären, aber doch die Realität, dass keine jüdische Einrichtung ohne Polizeischutz sein kann"... 




Rassismus kinderleicht gemacht



Von Fabian Köhler | Stereotype von Roma und Sinti halten sich heute hartnäckig selbst in wissenschaftlichen Kreisen... 

Antisemitismus ist eine Gefahr für die deutsche Zivilgesellschaft

[STIMME RUSSLANDS]
Von Alexandra Gurkowa | eder fünfte Deutsche ist latent antisemitisch. Das geht aus diversen Studien hervor. Es scheint, dass Judenfeindlichkeit in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Eine Begegnung mit dem Antisemitismus-Beauftragten der jüdischen Gemeinde zu Berlin, Rabbiner Daniel Alter... 

„Sind Sie Jude?“



Von Heinrich Schmitz | Ein Berliner Richter fragt einen Angeklagten, ob er dem Judentum angehört und wird vom Prozess ausgeschlossen. Also alles gut? Im Gegenteil!... 

SPD will Fortbildung für Lehrer zum Thema Antisemitismus – verpflichtend



Sind Lehrer mit dem an Schulen offenbar zunehmenden Antisemitismus überfordert? Die Berliner SPD meint: ja. Sie hat laut „Berliner Morgenpost“ einen Beschluss gefasst, nachdem Pädagogen zum Thema fortgebildet werden, auch unter Einbeziehung des Nahostkonfliktes – und zwar verpflichtend...  





"Judenfeindlichkeit endlich wirksam bekämpfen"


DIG Präsident Robbe fordert Parteichefs zum Handeln auf Berlin. Nach der jüngsten Veröffentlichung von Umfrageergebnissen, die eine zunehmende Judenfeindlichkeit in Deutschland belegen, hat sich der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe, mit einem dringenden Appell an die Parteivorsitzenden gewandt. Der DIGPräsident fordert die Parteichefs auf, endlich intensiver auf die Ursachen zu schauen und eine "nachvollziehbare Strategie für die Bekämpfung von Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit" vorzulegen.

Wie DIG-Präsident Robbe heute in Berlin erklärte, richte sich sein Appell insbesondere an die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel und an den SPD-Vorsitzenden Siegmar Gabriel, die voraussichtlich für die Bildung der nächsten Regierung die Hauptverantwortung trügen. Aber auch die Opposition stehe genau so in der Pflicht wie die nächsten Koalitionspartner. Notwendig sei eine "parteiübergreifende Koalition des Kampfes gegen jegliche Form von Judenhass und Diskriminierung von Minderheiten in Deutschland", erklärte Robbe. Dazu zähle die Bekämpfung von Judenhass und Fremdenfeindlichkeit ebenso wie das entschiedene Eintreten gegen Homophobie und die Diskriminierung von anderen Minderheiten.

Deutschland müsse auch aus guten Gründen in Europa Vorbild sein für diesen Kampf gegen die Judenfeindlichkeit. Wenn es keine eindeutige und wirksame Strategie gegen diese wachsenden rechtsradikalen und antisemitischen gesellschaftlichen Strömungen in Deutschland gebe, dürfe man sich über judenfeindliche Tendenzen in europäischen Nachbarstaaten nicht wundern. Deutschland habe als Konsequenz aus der eigenen Geschichte auf diesem Feld eine ganz eindeutige Vorbildfunktion, betonte der DIG-Präsident.

Die vor wenigen Tagen bekannt gewordenen Umfrageergebnisse im Rahmen einer ARD-Dokumentation würden in erschreckender Weise belegen, dass der Antisemitismus, verbunden mit anti-israelischen Grundeinstellungen in den vergangenen Jahren stark angestiegen seien. Als "geradezu verheerend" bezeichnete Robbe die Tatsache, dass aktuell jeden Tag zwei bis drei Gewalttaten von Rechtsextremisten mit antisemitischer oder fremdenfeindlicher Motivation begangen würden. Der DIG-Präsident beruft sich hierbei auf eine entsprechende Aussage des Präsidenten des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, in der besagten ARDDokumentation. Weiterhin hätten jüngste Forschungsergebnisse eine besorgniserregende Zunahme des Antisemitismus, nicht nur am äußeren rechten und linken Rand sondern in der Mitte der bundesdeutschen Gesellschaft zu Tage befördert, betonte Robbe. Judenkritische bis judenfeindliche Einstellungen gebe es bei mehr als der Hälfte der deutschen Gesellschaft. Dieser nicht nur anonym geäußerte Judenhass gehe einher mit allgemeiner Fremdenfeindlichkeit und verleumderischer Israel-Kritik. Aber auch die Judenfeindlichkeit in islamischen Gruppierungen sei äußerst besorgniserregend und nicht hinnehmbar. Bei allem Verständnis für die berechtigten Bemühungen mit Blick auf ein Verbot der rechtsradikalen NPD dürfe man die anderen Themen nicht aus dem Blick verlieren.

Vor dem Hintergrund des 75. Jahrestages der Reichspogromnacht am 9. November sei es nach Auffassung des DIG-Präsidenten angebracht, sehr selbstkritisch auf die innere Verfasstheit der deutschen Gesellschaft zu blicken. Für die Verantwortungsträger der neuen Bundesregierung könne dies nur bedeuten, die bisherigen Anstrengungen einer kritischen Bewertung und gegebenenfalls auch einer Korrektur zu unterziehen, weil die bisherige Politik offensichtlich nicht ausreichend war. Deshalb sei es nach Auffassung von Robbe unumgänglich, "eine neue und wirksamere Strategie gegen Fremdenfeindlichkeit und Judenhass sowie gegen politischen und religiösen Extremismus in der neuen Koalitionsvereinbarung zu verankern". Nur auf diesem Wege könne die künftige Bundesregierung Glaubwürdigkeit auf diesem Feld für sich in Anspruch nehmen.

Berlin, den 1. November 2013




Vorbild wird abgewickelt



Von Hendrik Lasch | Zwei sächsischen Projekten gegen Rechts fehlt das Geld für 2014... 

Freistaat kriegt noch mal die Linkskurve



Von Michael Bartsch | In Sachsen droht den Mobilen Beratungsteams gegen rechts sowie der Opferberatung RAA das finanzielle Aus. Nun lenkt das sächsische Finanzministerium in letzter Minute ein...  

„Die Rechte“ fällt immer öfter durch Straftaten auf

[WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG]
Von Theo Schumacher | „Die Rechte“ gilt in NRW als Nachfolgerin der verbotenen Neonazi-Kameradschaften. Auch ihr droht wohl bald ein Verbotsverfahren. Denn im Schutz des Parteienprivilegs gedeiht die rechte Kriminalität, wie neue Zahlen des Innenministeriums zeigen... 




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