Alte Synagoge Essen zeigt Ausstellung "Jüdisches Leben am Bosporus"

Essen - "Jüdisches Leben am Bosporus" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem heutigen Dienstag in der Alten Synagoge Essen zu sehen ist.

Wie der Verein Ruhrdialog anlässlich der Eröffnung der bis zum 3. November terminierten Schau erklärte, durften nach dem Jahr 1492 aus Spanien vertriebene Juden ins Osmanische Reich und auch nach Istanbul zuwandern. Sie bildeten dort eine bedeutende Gemeinde, die ihre spanisch-jüdische Kultur bis ins 20. Jahrhundert beibehielt. Im Gedenken an die Ansiedlung wurde 1992 das Jüdische Museum in Istanbul gegründet, das in einer ehemaligen Synagoge eine Dauerausstellung zu jüdischem Leben in der Türkei präsentiert.

Juden waren wie Christen verschiedener Denominationen nach Angaben der Ausstellungsmacher "Schutzverwandte" im multi-ethnischen osmanischen Reich und regelten ihre internen Angelegenheiten autonom. Mit den Verfolgungen und der Wirtschaftskrise in Osteuropa in den 1880er Jahren und später kamen aschkenasische Juden in die Stadt. Nach 1923 setzte mit den Reformen von Kemal Atatürk eine stärkere Türkisierung ein. Die Türkei bot jüdischen und nichtjüdischen Emigranten auch in der Zeit nach 1933 Zuflucht. Heute leben in Istanbul nach Angaben der Ausstellungsmacher insgesamt etwa 16.000 Juden. 

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet:
www.alte-synagoge.essen.de
und
www.ruhrdialog.org

(Copyright: Andreas Rehnolt)