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Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
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26.08.2013 - Nr. 1444 |
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Buch und Internet-Auftritt mit Erinnerungen jüdischer Zuwanderer
Leben auf den Trümmern der Hoffnung
[TAZ]
Von Seyda Kurt | Im Mai 1945 wurden in Berlin etwa 8.000 jüdische Überlebende der nationalsozialistischen Verfolgung befreit. Einige von ihnen blieben in der Stadt, womit kaum jemand gerechnet hatte. Von den "Juden im befreiten Berlin" erzählt nun eine Ausstellung im Centrum Judaicum...
Sie gaben Frankfurt sein Gesicht
Von Rainer Hank | Nach 1945 gaben jüdische Immobilienkaufleute Frankfurt sein heutiges Gesicht. Es sind Menschen wie Michael und Max Baum. Sie wurden reich, und die Stadt am Main wurde schön...
Von Vergessenem und Erinnertem
Von Frank Hessenland | Eine Bilanz der Jüdischen Kulturtage in Berlin...
Vorsicht: Sprache
Von Canan Topçu | Die erste Sommerakademie des Zentralrats lehrt Strategien gegen Vorurteile...
„Sammler sind kurzfristige Besitzer“
Von Ida Labudovic | Die Braginsky Collection ist eine bemerkenswerte Privatsammlung von jüdischen illustrierten Handschriften, Heiratsverträgen und Estherrollen. Traditionsbewusstsein und der Einfluss der Geschichte seiner Vorfahren hat René Braginsky bewogen, sie zusammenzutragen...
Wie Polen sein jüdisches Kulturerbe wiederentdeckt
Von Rosalia Romaniec | Jahrzehntelang wurde in Polen nicht über die jüdische Geschichte des Landes gesprochen. Jetzt entdeckt man sie neu: Mit Festivals, Ausstellungen, einem jüdischen Museum - und mit Debatten über Antisemitismus...
Fest der Religionsfreiheit
Von Hannes Stein | In Rhode Island feierte die älteste Synagoge des Landes ihren 250. Geburtstag...
Awinu Malkenu
Von Michelle Berger | Religiöse Begriffe aus der Welt des Judentums...
Buch und Internet-Auftritt mit Erinnerungen jüdischer Zuwanderer
Köln - Auf Initiative der Synagogen Gemeinde Köln und der Landesverbände der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe ist jetzt das Projekt "Lebenswege und Jahrhundertgeschichten" realisiert worden. Dazu hat das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln 40 Menschen der Jahrgänge 1914 bis 1938 interviewt, die als jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen UdSSR nach Nordrhein-Westfalen gekommen sind, teilte die Stadt Köln am Donnerstag mit. Daraus entstanden ein Buch sowie ein Internetauftritt.
Die Zuwanderer erzählten vor der Kamera ihre Lebensgeschichten. Von den Zeiten nach der Russischen Revolution bis zu den Erfahrungen in Deutschland heute. Die Erinnerungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind geprägt von persönlichem Leid. Sie geben unmittelbar Einblick in die Verbrechen des NS-Regimes und die Erfahrung des Krieges. Sie zeigen die Ausgrenzung im Sowjetregime und die ständige Konfrontation mit Antisemitismus.
Die Erinnerungen vermitteln aber auch individuelle Lebenswege und persönliche Blickwinkel, handeln vom "glücklichen Überleben" und Selbstbehauptung, der Notwendigkeit des Neuanfangs und der Bereitschaft, noch im Alter einen neuen Lebensabschnitt in Deutschland zu beginnen. Die Lebensgeschichten stellen nicht nur einen wichtigen Bei-trag zur jüdischen Geschichte dar, sondern zur Geschichte eines ganzen Jahrhunderts.
Das Buch enthält Interviews, ausgewählte Fotos und Dokumente sowie fotografische Porträts der jüdischen Zuwanderer sowie historische Hintergrundinformationen zu den Lebensgeschichten. Um ein breiteres und jüngeres Publikum anzusprechen, wurde darüber hinaus auch eine Internetauftritt eingerichtet. Er präsentiert die für das Projekt geführten Videointerviews und zeigt die Erzählungen der Zeitzeugen in ihrer ganzen Komplexität – mit insgesamt über 50 Stunden Filmmaterial.
Seit Beginn der 1990er Jahre haben über 200.000 Menschen jüdischer Herkunft die frühere Sowjetunion verlassen, um nach Deutschland einzuwandern. Zehntausende kamen nach Nordrhein-Westfalen und belebten auf unverhoffte Weise die jüdischen Gemeinden. Vor allem die älteren jüdischen Zuwanderer brachten vielfältige Erinnerungen und historische Erfahrungen mit nach Deutschland. Sie waren im sowjetischen Regime aufgewachsen, haben unter dem Stalinismus gelitten – und sie überlebten mit Glück den Krieg und den nationalsozialistischen Völkermord.
Beides – Buch und Internet – sind in deutscher und russischer Sprache gehalten. So sollen möglichst viele Menschen in den Herkunftsländern und dem heutigen Lebensumfeld der Zeitzeugen von ihren Geschichten erfahren. Bei einer Pressekonferenz am (kommenden) Mittwoch in Köln werden das im Emons-Verlag erschienene Buch "Lebenswege und Jahrhundertgeschichten" und der Internetauftritt www.juedische-lebensgeschichten.de vorgestellt.
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt )
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