Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
27.06.2013 - Nr. 1435

Lehrkörper entschieden gegen Geschlechtersegregation an der Hebräischen Universität



Urteil: Sabbat-Gesetz gilt auch für Supermärkte

[ISRAELNETZ]
Das Oberste Gericht in Jerusalem hat am Dienstag angeordnet, dass sich auch Filialen großer Supermarktketten in Tel Aviv an das Ruhe-Gesetz zum Sabbat halten müssen. Die Stadt müsse effektiver gegen die Verstöße vorgehen... 

„Unabhängigkeitserklärung erfüllt Kriterien einer Verfassung“



Die Unabhängigkeitserklärung von 1948 sollte zur Verfassung des israelischen Staates werden. Das fordert die Knessetabgeordnete Ruth Calderon in einem Gesetzesvorschlag. Sie gehört der Zukunftspartei von Finanzminister Jair Lapid an... 

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Lehrkörper entschieden gegen Geschlechtersegregation an der Hebräischen Universität

Dreihundert Dozenten der Hebräischen Universität haben ein Protestbrief an das Direktorium der  Universität geschickt, wobei sie energisch  dagegen protestieren, dass die Universität  Geschlechtersegregation erwägt, um ultraorthodoxe  Studenten zu erreichen. In einer stürmischen  Debatte über diesen Problem beschloss der Rektor  auf Grund des unübersehbaren Widerstandes, diesen  Punkt nicht zu Abstimmung zu bringen.

Die Protestierenden weisen darauf hin, dass ein solcher Schritt gegen die Statuten der  Universität selbst verstoße, wo es ausdrücklich  heißt, dass die Universität allen Menschen offen  stehen müsse unbeschadet der Religion, der Nation oder des Geschlechts.

Geschlechtersegregation würde bedeuten, dass es Klassen nur für Männer und eventuell nur für  Frauen gibt. In den Männerklassen dürften Frauen  nicht unterrichten, aber Männer in Frauenklassen.

Die Protestierenden weisen darauf hin, dass eine Geschlechtersegregation gegen demokratische  Prinzipien verstoße und gegen die  Gleichbehandlung von Mann und Frau. Es wäre das  falsche Signal an die Adresse der  Ultraorthodoxen, sichin eine freie demokratische Gesellschaft zu intgrieren.

Professorin Orna Kupfermann, die unter anderen für die Integration ultraorthodoxer Studierenden  verantwortlich ist, sagte, es studierten z.Zt  50  ultraorthodoxe Studierende an der Universität,  und 70 in den Präparationskursen. 85 Prozent  davon hätten ihre Bereitschaft erklärt, weiterhin  in den gemischten Klassen bis zum B.A. zu  studieren. Für diese Gruppe von Studierenden wäre  die Einführung getrennter Klassen das Ende des gemeinsamen Lernens.

Geschlechtersegregation gibt es an verschiedenen teils privaten Colleges an denen ca. 7500  Ultraorthodoxe, meist Männer, studieren. Aber  auch die religiöse Bar Ilan Universität hat  Klassen mit Geschlechtersegregation, ebenso das  Technion in Haifa, und sogar in der einem  Praeparationskurs der Hebräischen Universität gibt es Geschlechtertrennung.

Der Rektor der Bar Ilan Universität, Haim Teitelbaum, verteidigte die Segregation. Die  Ultraorthoxen forderten sie als Bedingung. Er  sehe keinen Grund, sich in die religiösen Lebens-  und Werteinstellungen eines Teils der Bevölkerung  einzumischen. Die Parole der Universität sei  "Leben und Leben lassen". Im Grunde genommen  komme dies beiden entgegen, denn für den Staat  sei  die Ausbildung von Ultraorthodoxen lebensnotwendig.

(COPYRIGHT: Michael Krupp, epd
Nachdruck nur mit Genehmigung des Verfassers)





Inschrift einer bisher unbekannten monumentalen Moschee aus dem 14. Jahrhundert in Israel entdeckt


Bei Instandsetzung eines islamischen Brunnenhauses in Jaffa aus dem Anfang des 19.  Jahrhunderts machten die Archäologen eine  erstaunliche und unerwartete Entdeckung. Oben in  dem Brunnengebäude fanden sie einen Stein mit  einer Inschrift, die von der Errichtung einer  monumentalen Moschee berichtet, die  Mamelukkenherrscher Sultan Al-Malik Az-Zahir Sayf  ad-Din Barquq errichtet hat. Der Sultan regierte von 1382 bis 1399.

Der Stein mit der Inschrift war von den Bauherrn des Brunnenhauses als Baumaterial verwendet  worden. Er war von der Straße aus nicht sichtbar  und deshalb bisher übersehen worden. Das der  Stein in Zweitbenutzung verwendet worden war,  geht auch aus der Tatsache hervor, dass die  Inschrift, wie sie eingemauert war, auf dem Kopf stand.

Die Frage ist nun, wo diese Moschee, von der man bisher nichts wusste, stand. Sicherlich nicht in  Jaffo, denn Jaffo war zur Zeit Barquqs ein  Trümmerhaufen, in dem kein Haus stand. Jaffa  wurde nach der Vertreibung Napoleons Anfang des  19 Jahrhunderts prächtig vom Lokalherrscher Abu  Nabbut wieder aufgebaut. Der Marmor und die  verzierten archektonischen Elemente sind von den  Trümmerstätten Caesareas und Aschkalon nach Jaffo  gebracht worden. Aber auch hier kann die  monumentale Moschee nicht gestanden haben, denn  auch Caesarea und Aschkalon waren zur Zeit Baruqs unbewohnt.

So bleibt der Stein ein Rätsel und der genaue Standort der monumentalen Moschee wird weiter unbekannt sein.

(COPYRIGHT: Michael Krupp, epd
Nachdruck nur mit Genehmigung des Verfassers)




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