Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
01.10.2012 - Nr. 1367

Holocaust & Bergsteigen: Hüter der Erinnerung



"D-Day” 1944 – Die Mutter aller Wetterberichte

[DIE WELT]
Von Ulli Kulke | Es durfte nicht regnen, stürmen, musste Neu- oder Vollmond geben und anlandigen Wind. Die alliierte Landung in der Normandie war eine meteorologische Herausforderung ersten Ranges... 

Ein KZ-Helfer entgeht der Sühne



Von Hellmuth Vensky | Der in den USA lebende ehemalige SS-Wachmann Johann B. soll in Deutschland vor Gericht gestellt werden. Der 87-Jährige wird aber wohl nicht ausgeliefert und angeklagt... 

„Soldatenkinder“: Tabuthema seit 65 Jahren



Von Reinhard Linke | Die Mutter Österreicherin, der Vater Angehöriger einer Besatzungstruppe: Historiker erforschen das Schicksal der „Soldatenkinder“. Viele schämten sich wegen ihrer Herkunft, wie Anna E., die 1945 infolge einer Vergewaltigung zur Welt kam... 

Wehrmachtsdeserteur: "Ich glaube, die wollen kein Denkmal"



Seit zwei Jahren verhandeln Sie mit SPÖ und Grünen über ein Denkmal für Wehrmachtsdeserteure. Weiter Streit über den richtigen Standort: Die Stadt ziehe Suche in die Länge, klagt Richard Wadani. Interview...  

Ein Meisterfälscher im Wettlauf gegen den Tod



Von Stefan Brändle | Sein Leben war ein Thriller: Der französische Meisterfälscher Adolfo Kaminsky rettete Tausenden das Leben, ohne dass es jemand wusste... 

Holocaust & Bergsteigen: Hüter der Erinnerung



Von Gerald Lehner | Hubert Fritzenwallner aus St. Veit (Pongau) hatte als Hüttenwirt bis vor kurzem einen sehr sensiblen Job. Das Friesenberghaus im Tiroler Zillertal ist die einzige Hütte des Deutschen Alpenvereins, die von einer mehrheitlich jüdischen Sektion erbaut wurde. Viele der Pioniere starben im Holocaust... 

PR für das neue Ungarn



Von Tobias Kühn | Budapests Botschaft in Berlin eröffnet Schoa-Ausstellung ...bsp;




Kunstsammlung NRW präsentiert 101 Werke von Paul Klee

Düsseldorf - Die Kunstsammlung K21 im Ständehaus der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf präsentiert ab dem (morgigen) Samstag die Ausstellung "100 x Paul Klee. Geschichte der Bilder". Tatsächlich sind in der bis zum 10. Februar nächsten Jahres terminierten Schau sogar 101 Werke des 1940 in der Schweiz verstorbenen Künstlers zu sehen, verriet Museumschefin Marion Ackermann am Freitag bei der Vorbesichtigung. Überraschend hat die Kunstsammlung das Bild "in seiner Brust" aus dem Jahr 1937 als Schenkung der verstorbenen Kunstsammlerin Sonja von Ostau erhalten.

Die Ausstellung ist die erste in Düsseldorf seit Errichtung der Kunstsammlung im Jahre 1986, die alle Werke aus der Paul Klee-Sammlung des Hauses zeigt und präsentiert Bilder aus den Schaffensjahren des Künstlers von 1906 bis 1940. Die Schau will laut Ackermann mehr, als nur die Werke zeigen, sie erzählt - ausgehend von der Ästhetik der Bilder - zudem auch noch die Geschichten rund um die Exponate und möchte dadurch "neue Schichten im Werk von Klee sichtbar machen." So wird nach den Worten von Kuratorin Anette Kruszynski auch über die einzelnen Sammler der Klee-Werke informiert, über das Engagement von Galeristen und über frühere Ausstellungen, bei denen die zur Sammlung gehörenden Bilder gezeigt wurden.
 
Die sehenswerte Schau im ehemaligen Landtag von NRW gibt einen Überblick über fast das gesamte Schaffen von Klee mit Ausnahme seines druckgraphischen Werkes. So sind Ölbilder zu sehen, Aquarelle und Zeichnungen. Wunderschön das 1920 entstandene Bild "Kamel (in rhytm. Baumlandschaft", das Klee auf Gaze auf Karton schuf. Schön auch die Federzeichnung mit dem Titel "verzückte Priesterin" aus dem Jahr 1921. Aus dem Spätwerk Klees sind unter anderem die Gemälde "Gezeichneter" von 1935, die Arbeit "heisse Botschaft" von 1937 und das Werk "der Boulevard der Abnormen" von 1938 zu sehen.
 
Als großartig muss man wohl die Idee der Ausstellungsmacher bezeichnen, bei nicht wenigen der Klee-Werke auch die Rückseite sichtbar zu machen. Neben sonst "unsichtbaren" Farbstudien oder Vorskizzen entdecken die Betrachter zudem auch, wie unterschiedlich der Künstler die Ränder seiner Bilder oder die Rahmen gestaltet hat. Zudem wird in der Schau auch deutlich, dass Klee mal auf Leinwand, mal auf Karton oder Papier und dann wieder auf Seide, auf Jute oder auf Holz gemalt hat.
 
Die Ausstellung informiert zudem darüber, dass das Werk des Malers, der 1933 - von den Nationalsozialisten als "entarteter" Künstler diffamiert - in die Schweiz emigrierte, nach Ende des Zweiten Weltkriegs auch "als Botschafter" in politischer Mission eingesetzt wurde. Laut Kruszynski galt Klee etwa ab 1966 als "Idol der Moderne". 20 Jahre lang war die Sammlung - in Teilen oder als Ganzes - auf Tournee in vielen Ländern der Welt. Sicherlich nicht zufällig waren die israelischen Städte Tel Aviv und Jerusalem die ersten, in denen die Klee-Sammlung ausgestellt wurden.
 
In Düsseldorf gab es nach den Worten der Kuratorin übrigens schon einmal eine große Klee-Ausstellung. Das war im Jahr 1931, als Klee seine Lehrtätigkeit an der Düsseldorfer Kunstakademie aufnahm. Die damalige Schau war im Kunstverein zu sehen und von dem Galeristen Alfred Flechtheim organisiert worden. Bei der Konzeption der damaligen Ausstellung war der Maler selbst beteiligt. In einem Brief an seine Frau schrieb Klee damals, es sei eine Ausstellung, "so schön, wie ich noch keine hatte." Die jetzt im K21 mit einem abendlichen Lichterfest im Ständehauspark startende Schau hätte beim Künstler sicherlich in mehrfacher Hinsicht eine ähnliche Bewertung gefunden.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr und jeden 1. Mittwoch/Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
Internet:
www.kunstsammlung.de

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt)




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