ACHTUNG:

Guten Tag!
In einer Kolumne für die TAZ denkt Micha Brumlik über falsche und richtige Kritik an der israelischen Besiedlung des Westjordanlands nach. Zu diesem Zweck stellt er drei neuere Publikationen vor. Zum einen ist da der amerikanisch-jüdischer Friedensaktivist und Psychotherapeut Mark Braverman mit seinem Buch "Verhängnisvolle Scham. Israels Politik und das Schweigen der Christen", zum anderen Carlo Strengers Buch "Israel. Einführung in ein schwieriges Land" verwiesen. Der Autor ist Professor für Psychologie an der Universität Tel Aviv, Und schließlich einen Gesprächsband "Israel und Palästina. Recht auf Frieden und Recht auf Land", in dem sich der durch sein Pamphlet "Empört Euch" bekannt gewordene französische Publizist Stéphane Hessel und der Botschafter Palästinas bei der Unesco, Elias Sanbar, miteinander unterhalten.
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Das Oberste Gericht Israels hat am Montag ein Gesuch auf Freilassung zweier palästinensischer Häftlinge abgelehnt, die sich im Hungerstreik befinden. Die in Haft befindlichen Bilal Diab und Thaer Halahla verweigern seit nunmehr 71 Tagen die Nahrungsaufnahme. In vielen Fällen von Hungerstreik tritt der Tod nach 55 bis 75 Tagen ein. Sollte einer der Häftlinge sterben, werden Unruhen befürchtet. Die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, der STANDARD und ISRAELNETZ schildern weitere Einzelheiten: "Keine Rechte, keine Nahrung".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Zahlreiche Gäste – unter ihnen Verlegerin Friede Springer, Botschafter Yakov Hadas-Handelsman, Ida Bubis, die Witwe des früheren Zentralratspräsidenten Ignatz Bubis, Ex-Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, Filmproduzent Artur Brauner und Zentralratsgeneralsekretär Stephan J. Kramer – nahmen an einer Feierstunde zum 100. Geburtstag Axel Springers teil, zu der die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) geladen hatte. Ebenfalls anwesend zwei Außenminister: der israelische, Avigdor Lieberman, und der deutsche, Guido Westerwelle, Hauptredner des Abends. U.a. sagte Westerwelle:
"Iran bedroht Israel. Nicht Israel bedroht Iran. Israel und Iran auf eine gleiche moralische Stufe zu stellen, ist nicht geistreich, sondern absurd und schadet dem Ansehen unseres Landes."
Links zu einem Bericht über die Veranstaltung sowie zur Rede Westerwelles im Wortlaut in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Deutsche Wissenschaftler haben sich meist aus freien Stücken in der Forschung des NS-Staats engagiert. Historiker sind mittlerweile darüber einig: Nach 1933 wurden die Forscher keinesfalls von nationalsozialistischen Funktionären und Politikern für ihre Ziele missbraucht. Sie bombardierten die Behörden geradezu mit ihren eigenen, neuen Projektvorschlägen. Wie es zu dieser bereitwilligen "Selbstmobilisierung" für den faschistischen Staat kam, lässt sich jetzt in detaillierten historische Studien nachlesen, die Matthias Hennies auf DEUTSCHLANDRADIO vorstellt: "Wenn Nationalismus zur wissenschaftlichen Norm wird".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Nach dem Auswärtigen Amt geht nun auch das Bundesjustizministerium seiner frühen NS-Belastung nach. Ministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat den Historiker Manfred Görtemaker von der Universität Potsdam und den Strafrechtler Christoph Safferling von der Universität Marburg damit beauftragt, die »Kontinuität des nationalsozialistischen Deutschlands« im »Regierungshandeln des Bundesministeriums der Justiz« während der Nachkriegszeit zu untersuchen. Die Arbeit wird wohl drei bis vier Jahre dauern. In der ZEIT sprach die Ministerin über die Motive und Ziele des Vorhabens: "Unfassbar. Aber so war das".
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Wegen des Streits über das Günter-Grass-Gedicht "Was gesagt werden muss" will der Dramatiker Rolf Hochhuth aus der Berliner Akademie der Künste austreten. Dort seien seiner Ansicht nach "Antisemiten" zugange, wie die WELT, DEUTSCHLANDRADIO und TAGESSPIEGEL berichten. In diesem Zusammenhang wiederholte Hochhuth ausdrücklich seinen Vorwurf des Antisemitismus gegenüber dem Gedicht "Was gesagt werden muss" von Günter Grass: "Wenn nun ein Deutscher ( ... ), der selber SS-Mann war ( ... ), wenn ausgerechnet der nun den Israelis verbieten will, ein U-Boot zu kaufen, dann ist er ein ausgemachter Antisemit, was denn sonst", so Hochhuth.
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Ausgerechnet in dem Land, in dem die Arabellion begann - in Tunesien - ist die Konterrevolution im vollen Gange. Wesentlicher Teil davon sind die kaum sanktionierten salafistischen Angriffe auf die jüdische Minderheit. Vor diesem Hintergrund hat Gilbert Naccache nun eine flammende Anklage verfasst, die in der TAZ zu lesen ist. Naccache wurde 1968 wegen politischer Aktivitäten inhaftiert. Nach seiner Freilassung 1979 emigrierte er nach Frankreich und veröffentlichte zahlreiche Bücher zur tunesischen Diktatur. Im Januar 2011 kehrte er nach Tunis zurück. In seinem Text heißt es u.a.:
"Ich erstatte Anzeige. Ich erstatte Anzeige gegen diejenigen, die auf der Avenue Habib Bourguiba zum Mord an den Juden aufgerufen haben. Es ist nicht das erste Mal, dass ich Opfer rassistischer Angriffe wurde. Doch bislang entschied ich mich gegen eine Anzeige, in der Annahme, es handle sich bei den Tätern um junge, unwissende Menschen. Inzwischen hat sich die Lage verändert: Der Antisemitismus ist in Tunesien zu einer politischen Bewegung geworden. Der Aufruf zum Mord an den Juden ist die Basis seiner Propaganda. Die neuen Antisemiten melden sich immer, immer wieder zu Wort. Ich erstatte Anzeige, denn diese Mordaufrufe haben nichts mit dem Gefühl der tunesischen Bürger oder ihrer Einstellung zu der jüdischen Minderheit zu tun. Sie dienen allein dazu, die Konterrevolution zu etablieren, im Namen einer sogenannten Ordnung, die die aktuelle Regierung noch nicht herstellen kann."
Der Link zum vollständigen Text in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
"Atheist werden ist nicht leicht", meint der Journalist Alan Posener in einem sehr persönlichen Text, in dem er sich Rechenschaft über seine Beziehung zur Religion ablegt:
"Eigentlich liegt es eher nahe, irgendwie religiös zu sein. Obwohl meine Eltern beide nicht besonders gläubig waren (mein Vater ein jüdischer Agnostiker mit Sympathien für das Christentum, meine Mutter eine anglikanische Agnostikerin mit einer Schwäche für Astrologie), war ich als Kind ein frommer Christ."
Im weiteren Verlauf des Textes, der auf den Seiten des HUMANISTISCHEN PRESSEDIENESTES zu lesen ist, reflektiert er dann vor allem über die Rolle des Gebets. "Wenn Atheisten beten".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Im brandenburgischen Cottbus passiert dieser Tage etwas, das unter religiösen und kirchlichen Aspekten Seltenheitswert hat. Die Jüdische Gemeinde möchte die Schlosskirche, eine alte Hugenottenkirche, von der evangelischen Kirchengemeinde St. Nikolai kaufen. Beide Seiten wollen das im letzten Jahr beschlossene Vorhaben umsetzen. Frank Ellers beschreibt in der JÜDISCHEN ZEIUNG den Stan der Dinge: "In der entscheidenden Phase".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
"Hat nichts als Singen im Sinn", stand in seiner Stasi-Akte. In der Tat war Estrongo Nachama ein begnadeter Kantor, aber vor allem lag ihm der interreligiöse Dialog am Herzen. Ihm zu Ehren wurde jetzt ein Preis für Zivilcourage und Toleranz gestiftet, mit dem Berliner Bürger ausgezeichnet werden sollen. Der TAGESSPIEGEL und die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichten nähere Hintergründe.
Die Links zu den Berichten in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Gegen die Novellierung des sogen. Israelitengesetzes in Österreich formiert sich zunehmend auch ein breiter internationaler Protest. So wendete sich nun Weltunion für liberales Judentum sowie sechs Rabbinerinnen aus Deutschland und Großbritannien in Briefen an die österreichische Bildungsministerin Claudia Schmied. Sie warnen vor massiven Diskriminierungen der liberalen Juden durch den orthodoxen Mehrheitsflügel in Österreich, der etwa keine Frauen als Rabbiner zulässt. Auch bei der rechtlichen Anerkennung von Übertritten gibt es Differenzen. KATHWEB berichtet über den Stand der Dinge und in der WIENER ZEITUNG kommentiert Antje Yael Deusel die Vorgänge: "Auch die jüdische Gemeinde braucht Pluralität".
Die Links dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Zu den neuen Mitgliedern des Deutschen Ethikrats gehört nun auch Leo Latasch, seines Zeichens ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Frankfurt - und Direktoriumsmitglied des Zentralrates der Juden. Damit gehört erstmals ein Jude dem Ethikrat an. Seine Maxime für diese Arbeit lautet: "Zuerst kommt der Mensch und dann erst Religion". Michael Hollenbach porträtiert im DEUTSCHLANDRADIO den Rettungsmediziner: "Ich kämpfe doch nicht gegen den lieben Gott"
Der Link zum Porträt in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Mehr als 150 Frauen aus 24 Ländern nahmen kürzlich an der 14. Europäischen Konferenz des International Council of Jewish Women (ICJW) teil, die in diesem Jahr im Berliner Centrum Judaicum stattfand. Das Motto lautete »Mauern durchbrechen – jüdisches Leben bewahren«. André Anchuelo hat für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG die Konferenz beobachtet: "Weibliche Kraft".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
In der JUNGLE WORLD rezensiert Klaus Bittermann die jüngste Publikation "Vergeßt Auschwitz!" von Henryk M. Broder - und zeigt sich beeindruckt:
"Broder wirkt nie verbissen, sondern immer schön entspannt, wenn er den Deutschen mit Ironie und Sarkasmus erklärt, warum es so komisch ist, wenn ausgerechnet sie sich immerzu große Sorgen um Israel machen."
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Mit drei Dokumentationen und zwei filmischen Doku-Spielen kann man heute Abend mehr als sechs Stunden in die Banalität des Bösen eindringen. Anlässlich des 60. Jahrestages der Hinrichtung von Adolf Eichmann (30. Mai 2962) in Israel ist dabei u.a. die Erstausstrahlung der Dokumentation "Der Mann, der Adolf Eichmanns Asche ins Meer streute. Die unglaubliche Geschichte des Michael Gilead" von Georg M. Hafner und Esther Schapira zu sehen.
Weitere Infos in den FERNSEH-TIPPS.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)

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