Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
02.12.2011 - Nr. 1305

Dialog ohne Partner: Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit



Dialog ohne Partner



Von Igal Avidan | Sie heißen Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit – aber Juden sind nur selten vertreten... 




Richter sehen Schulfrieden gefährdet



Berliner Schüler scheitert im Rechtsstreit um muslimische Gebete an seiner Schule ... 

Kirchen freuen sich über Gebetsverbot



Von Barbara Cunietti und Marlen Kess | Ende des Gebetsraumstreits in Weddinger Schule wird unterschiedlich aufgenommen ... 

Schulgebete haben die Schranke des Schulfriedens

[HUMANISTISCHER PRESSEDIENST]
Das Bundesverwaltungsgericht hat heute entschieden, dass ein Schüler des Diesterweg-Gymnasiums in Berlin nicht berechtigt ist, während des Besuchs der Schule außerhalb der Unterrichtszeit ein Gebet zu verrichten, wenn dies im konkreten Einzelfall geeignet ist, den Schulfrieden zu stören... 




Ort für interkulturelle Theologie



Von Klaus Schlupp | Das Missionswissenschaftliche Institut in Aachen wird 40 Jahre alt... 

„Ich darf keine Currywurst essen“



Von Annette Siebert | „Ich freue mich über jeden, der in die Kirche geht.“ Das sagt einer, der selber nicht in die Kirche geht: Aharon Ran Vernikovsky ist Rabbiner in der jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal und in Schwelm kein Unbekannter. Bei seinem dritten Besuch im evangelischen Petrus-Gemeindehaus ging es um die großen Weltreligionen aus der Sicht des Judentums... 




Budge-Stiftung: Christlich-jüdisches Altenheim im
"Goldenen Buch der Stiftungen"



Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld und Heinz Rauber, Geschäftsführer Henry und Emma Budge-Stiftung, tragen die Budge-Stiftung in Goldene Buch Frankfurts ein.


Frankfurt. Am 21. November 2011 erhielt die Henry und Emma Budge- Stiftung im Römer den Eintrag in das „Goldene Buch der Stiftungen“ der Stadt Frankfurt am Main. „1920 wurde die Stiftung vom Ehepaar Henry und Emma Budge ins Leben gerufen, um vor allem benachteiligte und hilfebedürftige Menschen sowohl christlichen als auch jüdischen Glaubens zu unterstützen und ihnen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen“, sagte Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld zu den Gästen im voll besetzten Kaisersaal. Die Budge waren philanthropisch sehr aktiv. So hätten sie u.a. auch zudem Startkapital zur Entwicklung der Johann- Wolfgang-Goethe-Universität beigetragen.

Den Frankfurtern ist die Budge- Stiftung heute besonders als Einrichtung für Senioren bekannt. Als einzige Einrichtung Europas beherbergt es sowohl eine Synagoge als auch eine Kapelle. Dies entspricht dem Willen des Stifterehepaares, das diese in der Stiftssatzung verfügten, dass Juden und Christen in einem Altenheim unter einem Dach zusammenleben.

Geschichte des Budgeheims

Das erste Altenheim der Stiftung wurde 1930 im Dornbusch-Viertel errichtet im damals modernen Stil des Bauhauses. Es handelte sich seinerzeit um das fortschrittlichste Haus seiner Art.

(Foto links: Andrew Steiman, Rabbiner der Budge-Stiftung, blies auf dem Scholar, ein Widderhorn, das am jüdischen Neujahrsfest u. a. den Gedanken an den Eintrag in das „Buch des Lebens“ wachruft.)

Ab 1933 wurden die Einrichtung und die Stiftung selbst vom Terror der Nazis bedrängt. „Ab 1939 hat kein Jude mehr im Altenheim gelebt. 23 von ihnen wurden von den Nazis ermordet“, so Birkenfeld. 1941 erfuhr die Budge-Stiftung ihre Auflösung, was wegen Rechtswidrigkeit 1951 widerrufen wurde. 1956 konnte die Stiftung gemäß der Satzung von 1920 wieder aufgebaut werden. Das neue Budgeheim wurde im östlichen Stadtteil Seckbach in den 60er Jahren errichtet und in den 90er Jahren durch einen Neubau ersetzt.

Frankfurt wahrt Tradition

„Wir haben mit der Stiftung nach der Shoa etwas Wichtiges fortgeführt“, unterstrich Heinz Rauber, Geschäftsführer der Budge- Stiftung. Die Tradition des jüdischchristlichen Zusammenlebens werde im Alltäglichen auch in der Gegenwart fortgeführt. Mehr als 5000 Menschen hätten bislang in der Stiftung gelebt. Man habe sich damit in Frankfurt dem jüdischen Leben geöffnet. Mit Schulklassen und interessierten Bürgern werde im Haus über das jüdische Leben diskutiert. Rauber sprach der Stadt ein Lob aus, dass sie sich
zum Leben der Budge-Stiftung bekannt hat.

Buch des Lebens

„Wir haben im Judentum die Vorstellung von einem Buch des Lebens, in das wir eingetragen werden. Daran wird im Gebet zum jüdischen Neujahr gedacht“, so Andrew Steiman, Rabbiner in der Budge-Stiftung. Was das Buch des Lebens und das Goldene Buch der Stiftungen Frankfurt gemeinsam haben: Beide Bücher stehen für die Erinnerung. „Denn Zukunft kommt von Herkunft.“ Es sei ein Tag der Freude, dass sich die Budge-Stiftung nun auch im „Goldenen Buch der Frankfurter Stiftungen“ befinde.   




Ich erinnere mich



Von Leila Marouane | Mit Islamisten macht man keine Witze oder Warum Satire kein wohlfeiler Selbstzweck ist: Über das andauernd gespannte Verhältnis von Humor und religiösem Fundamentalismus... 




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