ACHTUNG:

Guten Tag!
Im Westjordanland gibt es immer mehr Solaranlagen. Dahinter steckt der Wunsch, wirtschaftlich und energietechnisch von Israel unabhängig zu werden. Israel selbst wiederum reagiert auf dieses Bemühen mit Abrissdrohungen, wie Ingo Arzt für die TAZ berichtet. Nun hat die israelische Organisation Rabbis for Peace hat eine Klage gegen den Abriss vor dem Obersten Gerichtshof in Israel eingereicht. Die Verhandlungen könnten den Abriss um Jahre verzögern - bis sich die politische Situation viellicht geändert hat, so die Hoffnung der Aktivisten: "Unabhängig machen von Israel".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Die Berichterstattung über Deutschland in israelischen Medien ist spärlich, es sei denn, es geht um aktuelle Politik mit direktem Bezug zu Israel oder um antisemitische und/oder rechtsradikale Vorfälle in Deutschland. Die Mordserie deutscher Neo-Nazis fand vor diesem Hintergrund allerdings nur eine erstaunlich geringe Beachtung in den israelischen Medien, berichtet Ulrich W. Sahm auf HAGALIL: "Die „Döner-Morde“ und die israelischen Medien".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Während des Nationalsozialismus wurden in Deutschland zehntausende geistig behinderte und psychisch kranke Menschen ermordet. Bislang gibt es viele einzelne kleinere Gedenkstätten, die an dieses Unrecht erinnerten. Neuerdings aber soll sich dies nach dem Willen der Bundestagsfraktionen ändern, man plant einen zentralen Gedenkort für die Opfer der sogenannten Euthanasie. Über die Hintergründe und Pläne in dieser Hinsicht berichtet Pete Smith in der ÄRZTEZEITUNG: "Diskussion um Naziopfer-Denkmal".
Der Link zum Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Der Zweite Weltkrieg findet jetzt statt: zumindest auf Twitter. Auf der Social-Media-Plattform gibt der Oxford-Absolvent Alwyn Collinson seit dem 31. August die geschichtlichen Ereignisse in Echtzeit wieder. Angelegt ist das Projekt auf die ganze Dauer des Krieges, also auf sechs Jahre! Anna Gielas stellt das ungewöhnliche Projekt in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG näher vor: "Der Zweite Weltkrieg auf Twitter".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Hetzpropaganda mit Humor getarnt: Der Karneval bot den Nationalsozialisten illustre Möglichkeiten, ihre Ideologie unters Volk zu bringen. Eine Ausstellung im Kölner NS-Dokumentationszentrum zeigt nun, wie die Nazis dabei zu Werke gingen. Kersten Knipp hat sich die Ausstellung für DEUTSCHLANDRADIO näher angesehen: "Judenhass von der Bütt".
Der Link zu seinen Eindrücken in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Ein kürzlich erschienener Sammelband untersucht nun erstmals die Inhalte und Wirkungen von Comics - und zwar jener, die rechtes Propagandamaterial und antisemitische Einstellungen transportieren wie auch jener Comics, die sich gegen rechte Ideologien und Judenhass wenden. Das großformatige Werk ist unter dem etwas sperrigen Titel »Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus in Comics« im Archiv der Jugendkulturen erschienen. Über 20 Autoren analysieren im interdisziplinären Rahmen Inhalte, Funktionen, Mechanismen und Wirkungen der Comics von Rechts und der Comics gegen Rechts. Tobias Prüwer stellt das Phänomen und den Band in der JUNGLE WORLD näher vor: "Andi, Mandi, Maus und Mucki".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS/RECHTSRADIKALISMUS.
In der immer noch von Entsetzen geprägten Debatte um die rechtsterroristischen Morde der letzten zehn Jahre stellt sich u.a. auch die Frage, was die bislang drei namentlich bekannten Täter - Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe - zu dem gemacht haben, was sie wurden. Bernhard Honnigfort beschreibt in der FRANKFURTER RUNDSCHAU, dass die drei Freunde und Suchende waren, die schließlich ins rechte Lager abdrifteten und zu Killer wurden. Er hat sich in Jena, vo die drei Terroristen aufwuchsen, auf Spurensuche begeben: "Drei Freunde aus Jena".
Jan Feddersen greift in der TAZ die interessante Beobachtung auf, dass alle Opfer der Rechtsterroristen Migranten waren, die in harten Jobs an ihrer Integration arbeiteten:
"Die Opfer der Zwickauer Neonazis waren jedenfalls alle "Handwerker und Kleinunternehmer. Orte wie Frisör- und Gemüseläden symbolisieren aber mehr als Migration. Wer diese betreibt, arbeitet extrem hart und fleißig an der eigenen bürgerlichen Existenz. Der will es in der neuen Heimat unbedingt schaffen, und zwar mit Arbeitszeiten, die vom frühen Morgen bis in den späteren Abend reichen. ... Von den drei mutmaßlichen MörderInnen aus Thüringen ist nicht überliefert, dass sie mit Ehrgeiz und Fleiß aus ihren Leben etwas Anständiges machen wollten."
Sein Fazit: "Beim Topos vom arbeitsscheuen Gesindel, das Rechtsradikale gern in Ausländern sehen, meinen sie sich meist nur selbst."
Die Links zu diesen sowie weiteren Beiträgen zum Thema in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.
Mit dem Internetzeitalter ist auch ein neues Zeitalter der Trauerformen angebrochen, die "virtuellen Gedenkstätten" sind nur eine davon. Angesagt sind Anonyme Bestattungen, Rasenurnengräber, Friedwälder, Baumgräber, Kolumbarien. Anna Barbara Hagin und Friedrich Grotjahn machen sich im DEUTSCHLANDRADIO über diese neuen Wege der Trauerkultur ihre Gedanken: "R.I.P. - Ruhe in Pixeln".
Ergänzend dazu ist ebenfalls bei DEUTSCHLANDRADIO ein Gespräch mit dem Trauerbegleiter Fritz Roth zu lesen, der ebenfalls über neue Wege in der Bestattungskultur spricht und für einen Wandel in der Sterbekultur plädiert. Der Autor des Buchers "Das letzte Hemd ist bunt" möchte, dass man im Umgang mit dem Verlust eines geliebten Menschen vertraut ist. Der Tod sei "der beste Lehrmeister zum bürgerlichen Ungehorsam".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Ob evangelische PfarrerInnen nichtchristliche Partner heiraten dürfen, soll neu diskutiert werden. Der bundesweite Pfarrerverband will sich auf einer seiner nächsten Tagungen mit der Frage beschäftigen, teilte Vorsitzender Thomas Jakubowski am Freitag mit. Der Anlass, erneut über die Regelung nachzudenken, gab die Heirat einer sich in Ausbildung befindenden Pfarrerin in der württembergischen Landeskirche: Der Vikarin wurde zum 31. Dezember gekündigt, weil sie die Ehe mit einem Muslim eingegangen war. Benedikt Angermeier schildert in der TAZ nähere Einzelheiten: "Christsein als Ehepflicht".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
"Man kommt nicht raus. Keine Chance. Man bleibt Jude!" - sagt Rafael Schwarz, geb. 1977 in Wien, wo er die Zwi-Perez-Chajes-Schule der Israelitischen Kultusgemeinde Wien besuchte und später Kommunikationswissenschaften und Judaistik an der Universität Wien studierte. Nach akademischen und beruflichen Zwischenstationen in Tel Aviv und New York arbeitet er seit Ende 2005 wieder in Wien. Vor kurzem hat er ein Buch vorgelegt - "Darf man Juden Ezzes gegen?" -, dessen Untertitel auf einen der bekanntesten Filme von Woody Allen anspielt: "Was Sie schon immer über das Judentum wissen wollten, sich aber nicht zu fragen trauten". Der österreichische STANDARD sprach mit ihm über sein Buch, sein Judesein und darüber, warum er in Österreich bei Rot nicht über die Straße geht: "'Auserwähltes Volk' klingt so gut".
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Am Mittwoch werden in der Bamberger Synagoge vier Männer und eine Frau in ihre Ämter als Rabbiner eingeführt, unter ihnen Antje Yael Deusel, die Rabbinerin für die Israelitische Kultusgemeinde Bamberg wird. Der FRÄNKISCHED TAG und die POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN widmen sich in zwei Beiträgen dem Ereignis. Kritisch beleuchtet Gerald Beyrodt wiederum die Medienberichterstattung im Vorfeld des Ereignisses. Insbesondere stört ihn, dass zu jeder Ordination offenbar "neben Urkunde, Kameras und im liberalen Judentum dem Talar noch etwas Anderes - der unvermeidliche Superlativ" gehört:
"Wenn in Deutschland Rabbiner ordiniert werden und ganz besonders,wenn in Deutschland Rabbinerinnen ordiniert werden, dann hagelt es Superlative. Und die gehen so: "Die ersten in Deutschland ordinierten Rabbiner seit dem Krieg" oder "seit der Schoa" - und dann kommen noch ein paar Einschränkungen. Immer Deutschland, immer erste, immer Krieg oder Schoa."
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
1984 verließ die Schriftstellerin Barbara Honigmann die DDR - und wandte sich ihrem Judentum zu. Am Ende eines langen, teilweise schmerzhaften Weges resümiert sie: „Hier bin ich gelandet vom dreifachen Todessprung ohne Netz: vom Osten in den Westen, von Deutschland nach Frankreich und aus der Assimilation mitten in das Thora-Judentum hinein“. Über diesen „Todesprung“ und den Weg dahin schreibt Barbara Honigmann in ihrem Buch jüngsten Buch „Bilder von A.“ – in einem aufregenden autobiografischen Bericht, wie der Rezensent Günter Nave in der BERLINER LITERATURKRITIK meint: "Ein dreifacher Todessprung ohne Netz".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)

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