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Synagogenemeinde Köln erinnerte an Gemeinde-Neugründung nach Ende der Schoah vor 80 Jahren
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Köln - Die Synagogengemeinde Köln hat am (gestrigen) Mittwochabend an die Gemeinde-Neugründung nach Ende des Zweiten Weltkriegs am 29. April 1945 erinnert. Beim Jahresempfang 2025 der Synagogengemeinde im während des Zweiten Weltkriegs stark zerstörten jüdischen Gotteshauses sagte der Historiker Ulrich S. Soénius, dass nicht einmal zwei Monate nach der Befreiung der Stadt durch US-Militärs am 4. März vor 80 Jahren der erste offizielle Gottesdienst stattfinden konnte. "Schon früh begannen die überlebenden Juden in Köln mit Aufräumarbeiten in der hiesigen, durch Pogrom und Krieg beschädigten Synagoge", so Soénius. Die Anwesenden Juden wählten dabei auch eine neue Gemeindevertretung.
Noch im Sommer 1945 kam es nach Angaben des Historikers zudem zu drei Rückholaktionen mit Bussen von Überlebenden Kölner Juden aus dem Konzentrationslager Theresienstadt. Auch aus anderen Konzentrations- oder Vernichtungslagern schlugen sich überlebende Juden nah Köln durch. "Im Herbst 1946 lebten wieder 437 jüdische Menschen in der Domstadt am Rhein. "Ihr Anteil war von über 2,3 Prozent 1933, als hier 18.000 jüdiosche Mitbürger lebten, auf unter 0,1 Prozent der Bevölkerung gesunken." Laut Soénius wurden 11.000 Kölner Juden in den Lagern der Nationalsozialisten ermordet. "Es ist nicht sicher, wie viele Jüdinnen und Juden in den Ruinen von Köln versteckt küberlebt haben. Die Zahlen schwanken zwischen 30 bis 40 und 200", so der Historiker.
Im September 1959 schließlich konnte nach Angaben der Synagogen-Gemeinde die renovierte große Synagoge im Kölner Stadtteil Ehrenfeld feierlich wieder eingeweiht werden. Seitdem ist sie Bethaus und Mittelpunkt der Gemeindearbeit. Nur drei Monate nach der Einweihung schmierten zwei junge Männer - Mitglieder der damaligen Deutschen Reichspartei - Hakenkreuze und antisemitische Parolen auf die Außenwand der Synagoge. Die Straftat fand nach den Worten des Historikers Soénius national und international starke Beachtung.
Heute hat die Synagogengemeinde Köln wieder rund 4.500 Mitglieder und ist eine der grösseren jüdischen Gemeinden in Deutschland. Gleichzeitig gilt sie als die älteste jüdische Gemeinde nördlich der Alpen. Erstmals wurde sie im Jahre 321 schriftlich erwähnt. Damals erlaubte Kaiser Konstantin der Große, dass auch jüdische Bürger in die curia des römischen Köln gewählt werden konnten. 1933, bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten hatte die Gemeinde 18.281 Mitglieder. An dem Jahresempfang der Synagogengemeinde nahmen zahlreiche Vertreter aus der Politik sowie von den großen christlichen Kirchen und der Islamischen Gemeinschaft teil.
Henriette Reker, die parteilose Kölner Oberbürgerrmeisterin, errklärte, man müsse, um junge Menschen in Deutschland zu erreichen, "unsere Erinnerungskultur fit machen für das digitale Zeitalter, wir müssen Zeitzeugen berichten lassen, Hologramme – und Gedenkstätten auch interaktiver ausrichten", so Reker. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hob am Mittwochabend beim Jahresempfang die Bedeutung der Synagogen-Gemeinde für die Stadt Köln hervor und wies vor allem auf das Themenjahr "1700 Jahre jüdisches Leben ibn Deutschland" hin und die Bedeutung der Synagogengemeinde dabei.
Felix Schotland vom Vorstand der Gemeinde bedauerte in seiner Rede, dass immer noch viele israelische Geiseln in der Hand der Hamas-Terroristen im Gazastreifen seien und dass "die Welt aber längst zur Tagesordnung übergegangen" sei. Gleichzeitig würden antisemtische Parolen lauter und lauter, so Schotland weiter. Es seien diese Fragen, die Jüdinnen und Juden auch hierzulande ständig begleiten. "Unterschwellig ist die Sorge um Israel und die Sorge um die jüdische Gemeinschaft5 immer da", so das Vorstandsmitglied der Synagogengemeinde beim Jahresempfang weiter.
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Die bis in den September hinein terminierte Schau wirft einen Blick auf jüdische Ideen und Gedanken zum Thema Mensch und Umwelt und zeigt auf, welche Konzepte die diversen jüdischen Traditionen im Laufe der Jahrtausende entwickelt haben, um Erde und Lebewesen Ruhe und Erholung zu verschaffen, sorgsam mit allen Ressourcen umzugehen und die essentiellen Grundlagen für Geist, Körper und Seele zu bewahren.
Die Ausstellung präsentiert jüdische Quellen, jüdisches Denken und jüdische Traditionen, die sich dem Verhältnis des Menschen zu Natur, Erde, Tier, Land, Wasser, Luft und Energie widmen. Die Zeitspanne, in der diese Gedanken aufgeschrieben wurden, reicht von den frühesten Textzeugnissen der hebräischen Bibel aus dem 7. und 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung bis hinein ins aktuelle 21. Jahrhundert. Besucherinnen und Besucher der Schau begegnen Ideen, Menschen und Konzepten, die aus allen denkbaren jüdischen Strömungen kommen, die orthodox sind, konservativ, liberal oder säkular.
Die Ausstellung "Green Jews" wurde kuratiert von der Künstlerin Anna Adam und enthält zahlreiche Texte von Diana Matut. Im Verlauf der Schau gibt es zahlreiche Führungen und Workshops. Letztere widmen sich unter anderem dem Tausch von Kleidern, Pflanzensamen und Pflanzen, der Herstellung von Seedballs (Samenbällchen), dem Umgang mit organischen Abfällen oder auch der Fermentation als Konservierungsmethode.
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet:
www.essen.de/green-jews
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