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Die ungerechtfertigte Ungleichbehandlung
Problematische Darstellungen vermeiden und die Vielfalt des Judentums zeigen
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Ziel ist es, "in Lehrmaterialien die jüdische Geschichte und das jüdische Leben umfassend differenziert und frei von Vorurteilen darzustellen," so Ministerin Feller.
Sie sprach vor dem Hintergrund der Eindrücke, die sie erst in der vergangenen Woche bei einem Besuch der Gedenkstätte Auschwitz gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus Neuss gewonnen hatte. 80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz "bleibt es unsere Aufgabe, die Erinnerung an dieses menschenverachtende Verbrechen wach zu halten und gegen jede Form von Antisemitismus konsequent vorzugehen," so Feller weiter. Gleichzeitig dürfte man "unsere jüdischen Mitmenschen nicht auf ihre Rolle als Opfer des Nationalsozialismus reduzieren."
Es sei vielmehr ein wesentlicher Bestandteil in der Bekämpfung des Antisemitismus, in Bildungsmedien "auch die Vielfalt und Lebendigkeit des jüdischen Lebens darzustellen." Die Ministerin betonte, dass die Art und Weise, wie Personengruppen in Büchern dargestellt werden, einen maßgeblichen Einfluss auf die Wahrnehmung der Leserinnen und Leser habe. Schulbücher seien dabei keine Ausnahmen und spielten eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung von Wissen und Werten.
"Mit den neuen Leitlinien geben wir Lehrkräften, Schulbuchautoren und Verlagen ein Werkzeug an die Hand, das hilft, ein realistisches Bild jüdischen Lebens in Lernmitteln zu zeichnen und Vorurteile abzubauen. Damit leisten wir einen Beitrag, um unsere Demokratie zu stärken und Antisemitismus zu bekämpfen," betonte die NRW-Schulministerin. Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Mitglied des Vorstands der Synagogen-Gemeinde Köln, Abraham Lehrer, betonte, die Leitlinien schafften "einen Rahmen für eine sachlich korrekte, vorurteilsfreie, unverzerrte und differenzierte Darstellung des Judentums in Bildungsmedien."
Der Geschäftsführer des Verband Bildungsmedien e.V., Christoph Pienkoß, betonte: "Judentum und jüdisches Leben müssen in Bildungsmedien in ihrer Vielfalt angemessen dargestellt werden. Dies ist nicht nur Teil des demokratischen Selbstverständnisses der Bildungsmedienanbieter. Es ist auch Teil ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, wenn es um den Kampf gegen Antisemitismus geht." Die Materialien richten sich an Ersteller von Bildungsmedien, an die Bildungsverwaltungen und an die Lehrkräfte. Sie bieten Orientierung, um Vorurteile, Stereotype und Verzerrungen über die jüdische Geschichte, Kultur und Religion zu vermeiden.
Jüdisches Leben soll demnach in seiner Gegenwart und Vielfalt dargestellt werden. Die Erklärung betont, dass das Judentum in Deutschland, Europa und der Welt ein lebendiger Teil der Gesellschaft ist, dessen Stimmen in Bildungsmedien Gehör finden müssen. Jüdinnen und Juden sind laut Erklärung "ein integraler Bestandteil der deutschen Gesellschaft." Bildungsmedien sollten vermeiden, sie als Fremde oder Andere darzustellen. Die Darstellung des Judentums muss laut Erklärung zudem auch die unterschiedlichen Lebensentwürfe, sowohl religiöse als auch säkulare, berücksichtigen und die Vielfalt jüdischer Identitäten widerspiegeln.
Bildungsmedien werden in der Erklärung aufgefordert, stereotype Darstellungen zu vermeiden, die zu antisemitischen Vorurteilen führen können. Dies schließt eine kritische Auseinandersetzung mit historischen und gegenwärtigen Darstellungen ein. In den seinen praWeiter itismus informieren und dessen Erscheinungsformen erklären. Den Punkten der Erklärung folgen detaillierte praxisnahe Empfehlungen zu den zentralen Themenbereichen "Jüdisches Leben heute", "Jüdische Religion, Ethik und Kultur", "Jüdische Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart", "Der Staat Israel“ und "Historischer und gegenwärtiger Antisemitismus".
Microtext-Journalistenbüro)
DARSTELLUNG DES JUDENTUMS IN BILDUNGSMEDIEN
Gemeinsame Erklärung und gemeinsame Empfehlungen
des Zentralrats der Juden in Deutschland, des Verband Bildungsmedien und
der Kultusministerkonferenz
(Beschluss des Präsidiums des Zentralrats der Juden in Deutschland vom 14.10.2024, Beschluss des Verband Bildungsmedien vom 15.10.2024, Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 13.12.2024)
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Sozialmanagerin Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann mit Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf geehrt
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Vergeben wurde die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung vom Chefdirigenten der Düsseldorfer Symphoniker, Adam Fischer. Er zeichnet seit 2016 jährlich eine Person oder Organisation aus, die sich in besonderem Maße für die Menschenrechte einsetzt. Hassoun und Hoffmann sprechen beide mit Schülerinnen und Schülern über den Nahostkonflikt, Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus.
Die beiden Preisträger wollen damit palästinensisches und jüdisches Leid sichtbar machen, hieß es bei der Preisvergabe. Seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des mörderischen Überfalls der radikalmuslimischen Terrororganisation Hamas auf Israel gehen beide gemeinsam an Schulen in Deutschland und engagieren sich im Duo in einem "Trialog"-Projekt für Toleranz und Mitgefühl von Jugendlichen. Die Preisträger bringen nach eigener Darstellung in einem geschützten Raum unterschiedliche Perspektiven zusammen und fördern Verständnis und Dialog, um ihre "Botschaft von Menschlichkeit und eines friedlichen Miteinanders" zu vermitteln.
Die Zeremonie fand im Rahmen des Menschenrechtskonzertes der Düsseldorfer Symphoniker unter Leitung des Chefdirigenten Adam Fischer statt. Auf dem musikalischen Programm standen die "Tragische Ouvertüre" und die "vierte Symphonie von Brahms. Der Menschenrechtspreis der Tonhalle wird 2025 bereits zum zehnten Mal verliehen. Der Chefdirigent der Düsseldorfer Symphoniker, Adam Fischer, will mit dem Preis ein Zeichen setzen und aufmerksam machen auf die Gefahren für Menschen- und Bürgerrechte in Ländern, in denen Politiker gegen diese Grundrechte verstoßen.
Bisherige Preisträger waren unter anderem die Praxis ohne Grenzen in Bad Segeberg (2019), die Klimaaktivistinnen und -aktivisten von Fridays for Future Deutschland (2021), der türkische Kulturförderer und Menschenrechtsaktivist Osman Kavala (2022) sowie die iranische Aktivistin Sanaz Azimipour vom Woman Life Freedom Kollektiv Berlin (2023).
Microtext-Journalistenbüro)
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