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ISSN 1612-7331
09.04.2019 - Nr. 1830
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Spalten, hetzen, lügen: Übler Wahlkampf in Israel geht zu Ende



Gantz führt in den Umfragen - Netanyahu hat die besseren Chancen



6,3 Millionen Israelis wählen am Dienstag ein neues Parlament - und Premier Benjamin Netanyahu hat wieder gute Chancen, Chef der nächsten Regierung zu werden. Das Mitte-links-Lager schwächelt...

Kopf-an-Kopf-Rennen in Israel: Netanyahu kämpft um Mehrheit



Am morgigen Dienstag wählen die Israelis ein neues Parlament. Regierungschef Netanyahu bangt Umfragen zufolge um eine Mehrheit. Mit einem Angebot an Rechtsaußen versucht er, das Ruder noch herumzureißen...

Benny und Bibi Kopf an Kopf um die Macht

[DER STANDARD (Österreich)]
Von Lissy Kaufmann | Bei Israels Parlamentswahl geht es um zwei Namen: Benjamin Netanjahu und Benny Gantz...

Eine zerrissene, aber vitale Demokratie



Von Ulrich Schmid | Israels Exponiertheit trägt automatisch zur Politisierung bei. Nach einem regen und polarisierten Wahlkampf haben mehr als 6 Millionen Bürger das Recht, ihre neue Regierung zu wählen. Die meisten werden es wahrnehmen...

Spalten, hetzen, lügen: Übler Wahlkampf in Israel geht zu Ende



Am Dienstag entscheidet sich, ob Premier Netanjahu trotz Anklage im Amt bleibt. Der Wahlkampf war so schmutzig wie nie...

Israel: Das Phänomen Bibi



Von Thomas Vieregge | Seit zehn Jahren dominiert der Premier die Agenda. Vehement vertritt er nationale Interessen, überstand bisher alle Affären. Bei der Knesset-Wahl kämpft er morgen um seine Existenz...

"König Bibi" bangt um die erneute Krönung



Von Benjamin Hammer | Im Wahlkampf inszeniert sich Israels Premierminister Netanyahu als erfolgreicher Staatsmann. Er befindet sich aber gleichzeitig in der schwersten Krise seiner Karriere...

Endet die Ära Netanjahu?



Von Inge Günther | Die Wahl in Israel ist ein Referendum über die Amtszeit des Premiers Netanjahu. Sein Herausforderer Benny Gantz hat gute Chancen, die Macht zu übernehmen – aber ist er auch ein Hoffnungsträger? ...

Setzt „Bibi“ sich noch einmal durch?



Von Jochen Stahnke | Bei den Parlamentswahlen in Israel ringt Ministerpräsident Netanjahu um seine Macht. In letzten Umfragen lag er mit seinem Herausforderer Gantz ungefähr gleichauf – und die Mehrheiten sind unklarer denn je...

Netanjahus Angst vor dem Ex-General



Von Tim Aßmann | Am 9. April wählt Israel ein neues Parlament. Premierminister Netanjahu will im Amt bleiben – trotz Korruptionsvorwürfen. Doch beim wahlentscheidenden Thema, der Sicherheitspolitik, hat Netanjahu sein Alleinstellungsmerkmal verloren. Mit Ex-Armeechef Gantz fordert ihn ein gefährlicher Gegner heraus...

Politik-Neuling mit Vertrauensbonus



Von Benjamin Hammer | Der frühere Armeechef Gantz tritt bei den Wahlen in Israel gegen Premierminister Netanyahu an. Er genießt einen großen Vertrauensvorschuss bei den politikverdrossenen Bürgern...

Benjamin gewinnt die Wahl in Israel - Aber welcher?



Von Peter Philipp | Die Spitzenkandidaten Netanjahu und Gantz liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen in Israel. Aber egal wer gewinnt - ein fundamentaler Kurswechsel in Israel ist nicht zu erwarten. Kommentar...

Israel hat eine echte Wahl

[NEUE ZÜRCHER ZEITUNG]
Von Ulrich Schmid | Zwischen Netanyahu und den Blau-Weissen gibt es Unterschiede, die den Charakter Israels verändern würden...

In Israel dominieren die Werte und Sprache der Rechten



Von Shimon Stein Moshe Zimmermann |  Die Wahl in Israel ist ein Zweikampf: Netanjahu gegen die neue „Blau-Weiß“-Partei. Politische Unterschiede gibt es dabei aber kaum. Ein Gastbeitrag...

"Netanjahu hat uns zu Feinden gemacht"



Von Richard C. Schneider |  Kein israelischer Premier ist so umstritten wie Benjamin Netanjahu. Doch es gibt kaum öffentliche Proteste. Wer sind seine politischen Gegner? Zum Beispiel Emilie Moatti...

In einer anderen Liga



Von Alexandra Föderl-Schmid | Vor der Wahl in Israel am 9. April kämpfen die Kandidaten mit harten Bandagen. Am Ende könnte eine Partei zum Königsmacher werden, die hauptsächlich Cannabis legalisieren will...

Zwischen Ultraorthodoxen und Marihuana: Wer noch antritt



Von Lissy Kaufmann | Eine ganze Menge Parteien tritt neben den beiden großen Blöcken an. Geht die Wahl eng aus, könnten einige davon Königsmacher werden...

Viel rechts, wenig links - Israels Parteien vor der Wahl



Wenn man den israelischen Wahlkampf mit nur zwei Wörtern zusammenfassen will, kommt man an diesen beiden nicht vorbei: "Links" und "rechts". Besonders Netanjahus Likud-Partei hat Gefallen an diesen vermeintlichen politischen Richtungen gefunden...

Israel: Rechtsextremisten als mögliche Königsmacher



Von Tania Krämer | Richtungswahl in Israel: Bleibt Benjamin Netanjahu Premier oder wird Politik-Neuling Benny Gantz regieren? Am kommenden Dienstag könnten Rechtsaußenparteien Zünglein an der Waage sein...

Christen als Königsmacher



Von Pierre Heumann | Bei den Wahlen könnte die Stimme der Christen entscheidend sein – und den Amtsinhaber weiter schwächen...

Ein Land, zwei Welten



Von Alexandra Föderl-Schmid |  Der Wunsch vieler Araber nach einem eigenen Staat ist im Wahlkampf kein Thema. Das sorgt für Enttäuschung - ein Boykott könnte allerdings den rechten Parteien zugutekommen...

Kampf um den Alltag, nicht um den Traum von Palästina



Von Anna Reimann | Im Wahlkampf warnt Israels Rechte vor dem Einfluss der arabischen Parteien im Land. Die stehen vor einem Umbruch. Welche Zukunft haben sie im jüdischen Staat? ...

Netanjahu enttäuscht beim Treffen mit Israels queeren Aktivisten



Von Christian Lütjens | Zwei Tage vor der Knesset-Wahl am 9. April hat sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag mit Vertretern der LGBTIQ*-Organisation The Aguda getroffen. Es ging ihm vermutlich darum, Boden bei queeren Wählern gutzumachen. Doch das ging schief...

Eine Kuh aus Israel liefert mit 13,2 Tonnen Milch im Jahr weltweit die meiste Milch



Von Stefanie Järkel | Eine Kuh aus Israel liefert 13,2 Tonnen Milch im Jahr. Die deutsche Durchschnittskuh hinkt da weit hinterher: Sie gibt rund 7,8 Tonnen. Fachleute in Deutschland zeigen sich vom System in Israel beeindruckt. Tierschützer kritisieren besonders die Ernährung der Tiere...

Israels Sonde kurvt jetzt um den Mond



Die israelische Mondmission hat eine entscheidende Phase gemeistert. Das Ziel, am 11. April auf dem Erdtrabanten zu landen, rückt damit näher...




Antike Jüdische Siedlung bei Beer Sheva entdeckt

Ein  seit langem bestehendes Rätsel ist endlich gelüftet worden. Die Stadt Beer Scheva, auf Deutsch „Sieben Brunnen“ ist ein altes seit mindest 6500 Jahren von Menschen besiedeltes Gebiet, eine wasserreiche Oase in der Wüste, die vielen Unterkunft und Ernährung gewährte.

  


In den Geschichten der Erzväter spielt sie eine besondere Rolle. Abraham siedelte in Beer Scheva wie Isaak und Jakob. Zu Zeit des judäischen Königreichs war Beerscheva eine Grenzstadt gegenüber den Völkern des Südens. In dem Heiligtum aus dieser Zeit wurde ein vierhörniger Altar entdeckt, der heute im Israelmuseum steht.

Danach aber ist wenig über die Stadt bekannt.  Erst in byzantinischer Zeit erreicht die Stadt wieder einen Höhepunkt und wird zum Mittelpunkt mehrerer Kirchen mit einer christlichen, meist nabatäischen Bevölkerung. Die Nabatäer sind Vorläufer Vorläufer der Araber.

Zahlreiche Bodenfunde zeigten aber, dass es hier auch neben einer nabatäischen auch eine jüdische Besiedlung Ende der Zeit des Zweiten Tempels und wenig danach gegeben haben muss. Allerdings eine jüdische Siedlung wurde nicht gefunden.

Dies änderte sich, als Archäologen den Boden für die Anlage eines neuen Siedlungskomplexes am Nordeingang der Stadt vorbereiteten. Endlich wurde eine jüdische Siedlung gefunden. Die Ausgrabungen stehen erst am Anfang, so ist über die Größe dieser Siedlung bisher nichts zu sagen. Dass es sich aber um eine jüdische Siedlung handelt; geht aus den Funden eindeutig hervor.
Besonder ertragreich war eine antike Schutthalde in der Nähe eines Wehrturms, der 10 mal 10 m misst und mehrstöckig war mit Mauern von einer Dicke von 1 ½ Meteren.

Hier auf dem antiken Müllhaufen fanden die Archäologen ungter der Leitung von Shira Bloch von der Ben Gurion Universität Beer Scheva eine Fülle von Bruchstücken, die eindeutig jüdischen Ursprungs sind, wie Bruchstücken von Öllampen, sowie Kalksteingefäßen und anderer Keramik.

Die meisten Öllampen sind vom Typ der sogenannte Herodesform, schlichte Lampen, die typisch sind für das erste nachchristliche Jahrhundert.

Kalksteingefäße wurden besonder aus rituellen Gründen von Juden benutzt, da sie nach dem jüdischen Religionsgesetz keine Unreinheit annehmen anders als Tongefäße. Eine Mikwe, ein Ritualbad, wurde gefunden, obwohl sich die Archäologen hier noch nicht sicher sind, weil sie noch nicht zum Boden des Bades gekommen sind.

  

Das Besondere aber sind Bruchstücke von Öllampen mit wunderbaren Verzierungen wie Weintrauben, Granatäpfeln, Weizenähren und Ähnlichem. Was aber die Archäologen in besonderer Weise erregte, ist die Scherbe mit einem neunarmigen Leuchter. Von dem sie behaupten, es sei eine der frühsten Darstellungen eines Leuchters überhaupt.

Das ist zum Teil richtig. Ein siebenarmiger Leuchter erschein zum ersten mal  zweihundert Jahre früher auf einer Münze des letzten jüdischen makkabäischen Königs Mattaja Antigonos, der schließlich Herodes dem Großen unterlag und von ihm umgebracht wurde. Der Leuchter sollte wohl ein Weckruf an die Bevölkerung sein, dass mit den Makkabäern oder Hasmonäern das reine Judentum vertreten wurde gegenüber dem Proselyten Herodes.

Es gibt noch eine Reihe von Zeichnung an Hauswänden und ähnlichem aus einer Zeit, als der Tempel noch bestand. Die wichtigste Darstellung findet sich in Rom im Titusbogen, nachdem die Römer die goldenen Leuchter aus dem Tempel als Beute mit nach Rom genommen hatten.

Die Darstellung auf dem Öllampenfragment ist ein neunarmiger Leuchter. Dies entspricht dem Verbot des Talmud, siebenarmige Leuchte darzustellen, da diese Form dem Tempel vorbehalten bleiben sollte. Siebenarmige Leuchter gibt es aber aus mehreren Synagogen aus spätrömischer byzantinischer Zeit und auch auf jüdischen und samaritanischen Öllampen aus byzantinischer Zeit in Palästina sowie in der jüdischen Diaspora.

Der Leuchter auf dem Brucstük ist aber älter und lässt sich ungefähr datieren, obwohl das die Archäolgen und die Zeitungsberichte darünber merkwürdiger Weise nicht getan haben. Auf dem Schutthaufen wurden auch allerlei Fruchtrückstände wie Olivenkerne gefunden, die derzeit untersucht werden und dann ein genaues Datum ergeben werden.

Die gefundenen Öllampenfragmente lassen sich aber auch schon vorher zeitlich bestimmen. Die Lampen des herodianischen Typs gibt es nur in einem Zeitraum um die Zeitwende bis zur Mite oder bis zum Ende des ersten Jahrhunderts. Die verzierten Lampen und das Bruchstück mit der Menora gehören nun zu einem Lampentyp der wissenschaftlich erst in den 70er Jahren entdeckt wurden. Es handelt sich um den Typ der Südlampen (nerot ha-darom), die nur im Bereich südlich von Hebron gefunden wurden, 70 nach unserer Zeitrechnung bis zum Bar Kochbakrieg 135 nach unserer Zeitrechnung. Die Bruchstücke in Beerscheva sind der südlichste Punkt, wo diese Lanmpen gefunden wurden.

Varda Sussman, die Frau der TalmudistenYaakov Sussman, die eine Katalog über diesen Lampentyp herausgegeben hat (in Englisch: ornamented Jewish Oillamps from the Destrucktion of the Second Tempel through the Bar-Kokhba Revolt, Jerusalem 1972), ist der Meinung, dass die Lampen von jüdischen Flüchtlingen hergestellt wurden, die auch Baumeister am herodianischen Tempel waren und dort die wichtigsten Stuckarbeiten geschaffen haben.

Diese Lampen sind besonder selten, es gibt an die 200 verschiedenen Motive, wobei die meisten Lampen in nur wenigen Exemplaren auf uns gekommen sind, und viele davon sint überhaupt nur Einzeslstücke. Sie wurden in Formen hergestellt, wobei der frische Ton in eine Form aus Kalkstein gepresst wurde. Es handelt sich um die ersten verzierten jüdischen Lampen und um Lampen von einer künstlerischen Schönheit, die später nicht mehr erreicht wurde.

Der Zufall nun will es, dass das Lampenfragment mit der Menora  nun auch im Katalog von Varda Sussman zu finden ist, und dort als vollständige Lampe, was den Archäologen und Journalisten, die darüber geschrieben haben, anscheinend entgangen ist.

Nicht nur, dass diese Lampe vorhanden ist, sie hat auch noch eine Nachgeschichte, die interessant für die jüdischen Vorstellungen der Zeit ist. Zwar ist die Menora neunarmig wie der Chanukkaleuchter, aber auch das war schon für die damalige Zeit zu anstößig. Es handelt sich zweifelsohne um einen Leuchter, dessen Flammen mitabgebildet sind. Diesem Leuchter hat man links und rechts in der betreffenden Mulde zwei Ohren angebracht, so dass es sich jetzt nicht mehr um einen Leuchter, sondern um einen lodernden Kochtopf handelt.

Die Stadt wurde während des Bar Kachba-Aufstandes oder kurz danach verlassen. Warum ist unklar. Wahrscheinlich war die nabatäische Nachbarschaft eine Bedrohung fü die jüdischen Bewohner. Es sind keine Brandspuren entdeckt worden, die darauf hinweisen würden, dass die Stadt kriegerisch erobert wurde. Es gab keine Leichenfunde in der Stadt. Die Stadt scheint von ihren Bewohnern vor dem Verlassen aufgeräumt worden zu sein, sodass man nur antike Bruchstücke von Geräten auf dem Abfallberg finden konnte.

Beer Schewa wurde erst wieder in der Neuzeit aufgebaut, zuerst als kleine Beduinensiedlung und nach 1948 als Großstadt mit allen Kultureinrichtungen und einer Universität, heute die drittgrößte Stadt Israels, nach Jerusalem und Haifa, oder viertgrößte Stadt, wenn man Tel Aviv mit seinen Trabantenstädten dazu nehmen will.

(Michael Krupp, Israel)




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