Editorial
Guten Tag!
Eine deutsche Geschichte, eine deutsch-israelische Geschichte, eine deutsch-jüdisch-israelische Geschichte, wie sie deutscher und israelischer und jüdischer nicht sein könnte: Eigentlich hätte der deutsche Schriftsteller Günter Grass schon im November 2005 einen Ehrentitel des Netanya Academic College, Israel, erhalten sollen. Weil Grass aus Gesundheitsgründen damals nicht zum Kolloquium «Frieden: Traum oder Vision?», das aus Anlass des 10. Jahrestags der Ermordung Itzhak Rabins stattfand, nach Netanya kommen konnte, wurde die Verleihungszeremonie vertagt. Im Mai dieses Jahres besuchte David Altman, Vizepräsident des College, zusammen mit Botschafter Yitzchak Mayer, einem hochrangigen Berater des Daniel-Abraham-Zentrums für strategischen Dialog am College, Günter Grass in Lübeck, um nach einem neuen Datum für die Ehrung zu suchen. Mayer sprach von einer über einen halben Tag lang andauernden angeregten Unterhaltung mit Grass, den er als «mutige Stimme» in Deutschland bezeichnete und lobte. Über seine SS-Vergangenheit verlor Grass kein Wort. Nicht mal die kleinste Andeutung machte er in dem intimen Gespräch mit zwei Israelis, die zu den Holocaust-Überlebenden und ihren Nachkommen zählen. Der Schock über das spätere Geständnis traf sie umso heftiger. Im neuen Lichte war die Verleihung des Ehrentitels an Grass unmöglich. Der Dichter zeigte dafür vollstes Verständnis. Aber für Mayer, den ehemaligen Diplomaten, war es damit nicht getan. Die Frage, warum Grass bei dem beredten Treffen im Mai geschwiegen hatte, ging ihm nicht aus dem Kopf. "Sie schulden uns eine Erklärung", sagte er zu Grass. Mit "uns" meinte Mayer nicht nur das Kollegium in Netanya, sondern alle Israelis und die Juden insgesamt. Entstanden ist daraus ein erster Briefwechsel zwischen Grass und drei Israelis, von denen einer den Vater und ein zweiter die halbe Familie in Auschwitz verlor. Neben Mayer und Altman hat sich auch Zvi Arad, der Präsident des Netanya Academic College, beteiligt. Erklärte Absicht ist, auf dieser Grundlage einen neuen Dialog zu wagen, der, so Mayer, ergründen soll, "was die Essenz der Erinnerung an den Holocaust ausmacht".
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU dokumentiert nun diesen ebenso bemerkenswerten wie lehrreichen Briefwechsel zwischen dem Deutschen Günter Grass und den drei Israelis und Juden vom Netanya College.
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Kaum ein Bankier hat die deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert so geprägt wie Hjalmar Schacht, Hitlers Reichsbankpräsident bis 1939. Viele Historiker hielten ihm zu Gute, er habe sich mutig für Juden eingesetzt - eine neue Biografie entlarvt das als Mythos, wie Matthias Streitz im SPIEGEL berichtet.
Der Link zum Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Von der Öffentlichkeit kaum bemerkt, vollzog sich bei der Gedenkstunde zum 9. November in der Frankfurter Paulskirche ein kleiner Eklat: Dieter Graumann, Vizepräsident des Zentralrates der Juden, hatte in seiner Rede in der Gedenkstunde der Linken Antisemitismus vorgeworfen. Daraufhin haben die Vertreter dieser Partei die Feierstunde verlassen. Die FRANKFURTER RUNDSCHAU sprach aus diesem Anlass mit dem dem hessischen Landesvorsitzenden der Linken, Ulrich Wilken. Der meint zum Vorwurf Graumanns: "Abstruser Vorwurf".
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
In der Studie über den »Mann Moses und die monotheistische Religion« von Sigmund Freud lautet die zentrale These, dass Moses ein Ägypter war, ein Gedanke, der Freud en passant erörtern ließ, was ihn eigentlich beschäftigte: die Frage, wodurch allein die Idee des mosaischen Gottes »das Volk Israel alle Schicksalsschläge überstehen ließ und es bis in unsere Zeiten am Leben erhielt«. Hierauf aufbauend unternimmt Gerhart Scheit in der JUNGLE WORLD den Versuch, Judentum, Christentum und Islam in ihrem Verhältnis zu Staat und Recht zu beleuchten. Herausgekommen ist dabei eine - wie es der Autor nennt - "Religionskritik nach Sigmund Freud".
Der Link zum Essay in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Der Theologe Christian W. Troll kennt den Islam aus Anschauung und als Wissenschaftler. Troll, geboren 1937 in Berlin, trat 1963 in den Jesuitenorden ein. Der Islamwissenschaftler ist derzeit Professor der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt am Main. Davor lehrte er in Neu Delhi, Birmingham und Ankara. Von 1993 bis 1999 war er Professor für Islamische Institutionen am Päpstlichen Orientalischen Institut in Rom. An der Katholischen Akademie Berlin leitete Troll von 1999 bis 2001 das christlich-islamische Forum. Er berät die Deutsche Bischofskonferenz in Fragen des interreligiösen Dialogs. Die WELT lud ihn zum Gespräch über Vernunft und Religion, die Reformfähigkeit des Islam und seine Wirkung auf das Christentum. Sein Fazit: „Islamische Grundhaltungen können uns helfen“
Der Link zum Interview in der Rubirk INTERRELIGIÖSE WELT.
Charlotte Knobloch, Vorsitzende des Zentralrats der Juden, hatte einen Traum, viele, viele Jahre lang. Den Traum vom jüdischen Leben inmitten der deutschen Gesellschaft. "Von jetzt an", sagt sie am gestrigen 9. November im Jahre 2006 bei der Eröffnung der neuen Münchner Synagoge, "von jetzt an werde ich jeden Morgen aufwachen und feststellen, dass mein Traum Wirklichkeit ist".
Links zu Berichten und Kommentaren über das bewegende Ereignis in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Was ist eigentlich jüdische Musik? Mit dieser nur auf den ersten Blick einfach zu beantwortenden Frage beschäftigte sich Dr. Rachel Herweg am Dienstagabend in der Mühlhäuser Synagoge aus Anlass der 14. Tage der jüdisch-israelischen Kultur in Thüringen.
Dieter Albrecht war dabei und fasst für die THÜRINGISCHE LANDESZEITUNG das Wichtigste zusammen.
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Konzerte, Ausstellungen, Theater: Immer mehr Kirchen in NRW, meistens evangelische, holen sich Kultur ins Haus. Um Menschen anzulocken, zusätzliches Geld zu verdienen - oder aus Leidenschaft: "Gott ist Veranstalter", hat Boris R. Rosenkranz seinen Bericht für die TAZ überschrieben.
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Hermann Kestens schwarze Allegorie auf den Totalitarismus und die Judenverfolgung in Europa erschien erstmals 1936 in einem Exilverlag. Der Autor bietet darin eine heute wieder ungemein spannende Perspektive: Er schildert auf dem Umweg über das 15. Jahrhundert den Nazi-Antisemitismus aus der Perspektive des Zeitgenossen von 1934/35. Marius Meller hat das Buch für DEUTSCHLANDRADIO gelesen und rezensiert,
Der Link zu seiner Rezension in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag, ein schönes Wochenende und Gut Schabbes wünscht
Christoph Münz
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Geschichtliche, soziale, sprachliche und theologische Faktoren greifen dabei ineinander, die in diesem Band dargestellt und mit Texten belegt werden. Sie sind Voraussetzung der verschiedenen religiösen jüdischen Gruppen, also auch der frühen Jesusbewegung wie der Verfasser der Schriften im Neuen Testament und in der frühen Kirche. Soweit deren Verfasser christliche Juden waren, verstanden sie sich weiterhin als Mitglieder der großen jüdischen Familie. Die Frage, wann sich wer von wem in welchem Sinn getrennt hat, ist damit eine offene Frage. Keine Frage sollte es sein, dass Juden und Christen trotz aller Differenzierungs- und Trennungsprozessen im 1. bis 4. Jh. n.Chr. die geschichtlich vorgegebenen gemeinsamen Glaubensgrundlagen für die eigenen Identität stärker beachten.
Der Autor
Prof. Dr. Hubert Frankemölle, geb. 1939, lehrte Katholische Theologie/Neues Testament an den Universitäten Münster (1972-79) und Paderborn (1979-2004). Er gründete im Juni 1987 die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Paderborn und ist seither der geschäftsführende Vorsitzende. Mitglied im Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der Deutschen Katholiken und im Vorstand des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit (DKR).
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