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ISSN 1612-7331
04.02.2011 - Nr. 1224
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Guten Tag!

Nr. 1224 - 04. Februar 2011


Israel hat bislang mit großer Sorge auf die Unruhen und Proteste in Ägypten geschaut, da man eine islamistische Machtübernahme befürchtet. Unterdessen rückt Jerusalem allerdings von Präsident Mubarak ab. Ministerpräsident Netanjahu betonte nun, daß ein demokratisches Ägypten keine Gefahr für den Frieden darstelle, wie Sebastian Engelbrecht vom ARD-Hörfunkstudio Tel Aviv für die TAGESSCHAU berichtet. Ähnlich forderte bereits der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland und Präsident des israelischen Zentrums für Europäische Studien, Avi Primor, im Interview mit dem DEUTSCHLANDRADIO, Israel müsse offensiver mit der Krise in Ägypten umgehen und sich "energischer einmischen". Ebenfalls im Interview mit DEUTSCHLANDRADIO empfiehlt Uri Avnery, Israel sollte eine ägyptische Demokratie mit islamischen Elementen unterstützen. "Es wäre klug für eine israelische Regierung, wenn sie heute klarmacht, dass sie für die Demokratie in Ägypten ist und auch für die Integration der muslimischen Elemente in diese Demokratie", sagt er. Der Krieg gegen den Islam, der von Seiten Israels propagiert werde, sei "eine dumme und schädliche Idee", die Muslimbruderschaft "eine ziemlich gemäßigte Partei". Während in Ägypten die Massen demonstrieren, bleibt die Lage in den Palästinensergebieten relativ ruhig. Neben leisen Protesten machen sich die Unruhen des Nachbarlandes vor allem durch Benzinknappheit bemerkbar, berichtet Ulrich W. Sahm für ISRAELNETZ. Gleichwohl, so wiederum bemerkt Thomas Pany in seinem Beitrag für TELEPOLIS, seien Hamas und auch die Fatah beunruihgt durch den Aufstand der arabischen Jugend gegen autoritäre Regimes: "Auch sie dürften einen Generationenkonflikt fürchten. Ihre Führungen schweigen zu den Vorgängen in Ägypten; die Regierung Mubarak ist für beide ein wichtiger Partner, der den Status quo, die bisherigen Spielregeln und das gewohnte Macht-und Kräftespiel garantierte."
Alle Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Der Palästinenser Bassam Aramin gründet 2005 mit anderen ehemaligen palästinensischen Widerstandskämpfern und israelischen Reservesoldaten, die den Dienst in den besetzten Gebieten verweigern, die Organisation "Combatants for Peace". Einer der Mitgründer auf israelischer Seite war Elik Elhanan. Dessen Vater wiederum, Rami Elhanan, lernte auf diese Weise Bassam Aramin kennen - und beide entdeckten ihr gemeinsames Schicksal: Beide verloren ihre Töchter durch Gewalttaten. Gemeinsam kämpfen sie nun für den Frieden. Florain Mebes erzählt in der ZEIT die ungewöhnliche und berührende Geschichte zweier Feinde, die zu Freunden geworden sind: "Gelebte Versöhnung im Grenzgebiet".
Der Link zur Geschichte in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Sie hatten keine Ahnung von Landwirtschaft oder Geld - und träumten von einer besseren Welt im Heiligen Land: Viele Kibbuz-Gründer flohen vor über 70 Jahren aus Deutschland. Heute erkennen die Letzten, die noch leben, dass ihre Ideale im gelobten Land verblassen, was offenbar nichts daran ändert, dass noch immer junge Deutsche die Kibbuzim aufsuchen, wie Martin Sümening und Thies Schnack in ihrer Reportage für den SPIEGEL berichten: "Karges Land, große Ideale".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND,EUROPA UND DIE WELT.

Auf den Seiten der BUNDESREGIERUNG sind nun zwei Reden im Wortlaut nachzulesen, die Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich ihres Besuchs in Israel hielt. Zum einen handelt es sich um ihre Rede beim Institut für nationale Sicherheitsstudien (Institute for National Security Studies), zum anderen um ihre Rede, die sie anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Universität Tel Aviv hielt. Hierbei sagte sie u.a.:
"Die immerwährende Verantwortung verpflichtet die deutsche Politik in mehrfacher Hinsicht. Erstens: Wo immer auf der Welt Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit einen Nährboden finden, wo immer ein Staat solcher Menschenverachtung Raum gibt, tritt Deutschland dem entschieden entgegen. Zweitens: Das Eintreten für die des Staates Israel als einem jüdischen, demokratischen Staat ist Teil der Staatsräson Deutschlands. Drittens: Deutschland und Israel sind durch gemeinsame demokratische Werte und Interessen – sowohl politische als auch ökonomische – verbunden. So gestalten wir unsere Zukunft als verlässliche Partner und gute Freunde."
Die Links zu den beiden Reden in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Der Massenmord an den Juden im Zweiten Weltkrieg hat Langzeitfolgen, die bis heute zu spüren sind. So lautet das Fazit einer beklemmenden Studie am Beispiel Russlands. Je mehr Juden in einer Stadt von Deutschen ermordet wurden, so die Studie, desto schlechter hat sich diese in der Nachkriegszeit entwickelt. Olaf Storbeck stellt die Studie und ihre Ergebnisse im HANDELSBLATT vor, wo auch ein Link zum vollständigen Wortlaut der Studie zu finden ist: "Der lange Schatten des Holocaust".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

In der TAZ ist ein Gespärch zu lesen mit Simon Alperavitchius, dem Präsidenten der Jüdischen Gemeinde Litauens, in dem er sich zu der Gefahr äußert, dass der Holocaust im litauischen Gedenkjahr in Vergessenheit zu geraten droht, während überlebende jüdische Partisanen seit Jahren Gegenstand einer Kampagne sind. "In Israel sind viele Namen von Kollaborateuren und Mördern bekannt, aber hier in Litauen werden sie als Partisanen und Helden betrachtet", stellt er fast verbittert fest.
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Der Politikwissenschaftler Matthias Küntzel hat sich nun ebenfalls ins "Tal der Wölfe" begeben - und ist in Anbetracht des Antisemitismus, der ihm hier als "Kinospaß" entgegenkam, entsetzt: "Es sind aber nicht nur die Assoziationen und Plots dieses Films, die den Hass auf Israel schüren, sondern auch dessen Sprache. Das Drehbuch legt den Akteuren klassische Wendungen aus dem Repertoire des Antisemitismus in den Mund." Küntzels Forderung: der Innenminister muß dieses "türkische Machwerk" indizieren: "Antisemitismus als Kinospaß".
Der Link zu Küntzels Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Auf Veranstaltungen der NPD ist Hans Püschel derzeit öfter zu Gast. So auch in Berlin. In einer Schulaula in Berlin-Lichtenberg feierten 180 Gäste den Zusammenschluss der beiden rechtsextremen Parteien NPD und DVU. Der ehemalige Sozialdemokrat Hans Püschel war als Gastredner geladen. Susanne Arlt hat ihn und das Geschehen für DEUTSCHLANDRADIO beobachtet: "Der Parteienwandel des Hans Püschel".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.

Sechs jüdische Gemeinden soll Shaul Nekrich in den kommenden 18 Monaten betreuen. Neben Frankfurt auch die in Cottbus, Bernau, Oranienburg, Königs Wusterhausen und in der Stadt Brandenburg. Eine große Aufgabe, die aus der Not geboren ist, denn fast überall fehlt es an Rabbinern, Kantoren, Bildungsprogrammen –und jungen Gemeindemitgliedern, wie Olaf Glöckner für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichtet: "Rabbis Reisen".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Ein fünfstöckiger moderner Bau, in noblem Grau gehalten und von außen mit Glasplatten verkleidet: so präsentiert sich das neue "National Museum of American History" in Philadelphia und zeigt drei Jahrhunderte Judentum. Von hier, dem neuen Museum, zu der historischen Ziegelhalle, in der Amerikas Unabhängigkeit einst ausgerufen wurde, braucht man wirklich nur ein paar Schritte. "So weit sind Amerikas Juden also gekommen: Sie befinden sich in der Mitte der amerikanischen Gesellschaft, sozusagen Aug in Aug mit George Washington", meint Hannes Stein in seinem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG und stellt das Museum näher vor.
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Ein kleines Redaktionsteam aus Theologen stellt einen Reformkatalog für die katholische Kirche auf und trifft damit einen Nerv: Bislang haben 144 Professoren ein Memorandum unterzeichnet, das den Titel trägt: "Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch". Darin fordern die Theologen tiefgreifende Reformen der katholischen Kirche wie "das Ende des Pflichtzölibats, Frauen als Geistliche, Beteiligung des Kirchenvolks bei der Auswahl der Bischöfe, ein Ende des 'moralischen Rigorismus'". Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG hat das Memorandum im Wortlaut veröffentlicht - und erste Reaktionen gibt es ebenfalls.
Die Links hierzu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Klerikale Fundamentalisten ergreifen in den USA die Macht - das Land der Freiheit wird zum Zentrum moralischer Kreuzritter. Der Kanadier Elliott Hall entwirft in seinem Debütroman ein düsteres Szenario von Sittenwächtern und vermeintlich christlicher Nächstenliebe. Kolja Mensing stellt den Roman im DEUTSCHLANDRADIO näher vor - und ist erschreckt, wie nahe die Realität dem fiktionalen Szenario des Romans bereits gekommen ist: "Der Kreuzzug der Liebe".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag, ein schönes Wochenende und Gut Schabbes wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

04. Februar 2011

 * Netanjahu: "Ein demokratisches Ägypten ist keine Gefahr" ... mehr
 
 * Die Palästinenser und die Unruhen in Ägypten ... mehr
 
 * Hamas und Fatah: Angst vor der Jugend ... mehr
 
 * Gelebte Versöhnung im Grenzgebiet ... mehr
 
 * Karges Land, große Ideale: Der Kibbuz und die Deutschen ... mehr
 
 * Angela Merkels Reden in Israel ... mehr
 
 * Studie: Der lange Schatten des Holocaust ... mehr
 
 * Verdrängte Erinnerung in Litauen ... mehr
 
 * "Tal der Wölfe": Antisemitismus als Kinospaß ... mehr
 
 * Einst Sozi, jetzt zu Gast bei der NPD ... mehr
 
 * Ein Rabbi und sechst Gemeinden ... mehr
 
 * Philadelphia: Drei Jahrhunderte Judentum ... mehr
 
 * Memorandum: "Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch" ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Elliott Hall - Den ersten Stein ... mehr

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