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ISSN 1612-7331
01.02.2010 - Nr. 1111
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ACHTUNG:

Morgen, Dienstag 02. Februar 2010, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 110 mit einem Auszug aus den Erinnerungen des ehemaligen Außenministers der Sowjetunion, Eduard Schewardnadse, in denen er von den Anfängen der jüdischen Auswanderung aus der Sowjetunion sowie seinen Begegnungen mit Papst Johannes Paul II. berichtet.

Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Mittwoch, 03. Februar 2010.


Guten Tag!

Nr. 1111 - 01. Februar 2010


Am Türgriff zu seinem Hotelzimmer in Dubai hatten die Mörder von Mahmud al-Mabhuh das Schild "Bitte nicht stören" gehängt. Deshalb wurde die Leiche des 50-Jährigen erst einen Tag später vom Zimmermädchen entdeckt. Der prominente Waffenschmuggler der radikal-islamischen Hamas-Organisation war vermutlich schon am 19. Januar ermordet worden, wie Ulrich W. Sahm in seinem Bericht für ISRAELNETZ schreibt. Auch die FRANKFURTER RUNDSCHAU und die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG befassen sich heute mit dem Fall: "Racheschwüre nach Mord in Dubai".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Ramallah. Die Mandelblüte war verfrüht. Der plötzliche Wintereinbruch hat die weiße Blütenpracht zerrupft. Die malerische Lage der Westbank-Hügel nördlich der Birzeit-Universität erschließt sich auch so. Es könnte schön sein, hier zu wohnen. Und das ist nicht mal ein Traum. In Hanglage zwei benachbarter Anhöhen soll eine neue palästinensische Stadt entstehen - die erste seit hunderten von Jahren, wie Inge Günther in ihrer Reportage für die FRANKFURTER RUNDSCHAU berichtet: "Eine neue Stadt für Palästina".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Immer mehr moderate israelische Kräfte schließen sich dem wöchentlichen Protest gegen die Vertreibung palästinensischer Familien aus Ostjerusalem an. „Manchmal ist es unmöglich zu schweigen“, begründete der Schriftsteller David Grossman am vergangenen Freitag sein Kommen bei der Protestaktion. Zudem erlaubte nun auch ein israelisches Gericht die Demonstrationen im Ostjerusalemer Viertel Scheich Dscharrah gegen die Räumung, wie Susanne Knaul in der TAZ berichtet: "Der Protest wird breiter"
Ergänzend hierzu kann man in der österreichischen PRESSE ein Interview mit dem Gründer des umstrittenen „Israel Land Fund“, dem Immobilientycoon Arieh King, lesen. Dieser Fund kauft Grundstücke von palästinensischen Eigentümern, um sie dann an Juden weiter zu verkaufen. Für Arieh King ist das schlicht „eine Vermarktung des Zionismus“, wie er im Interview freimütig bekennt.
Die Links zu Reportage und Interview in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Liebe in Zeiten der braunen Pest: Die französische Comicserie "Unter dem Hakenkreuz" von Jean-Michel Beuriot und Philippe Richelle beschreibt das Leben in Hitler-Deutschland. Obwohl die Geschichte der Hauptakteure funktioniert, fühlt man sich von den Autoren bisweilen ein wenig unterschätzt, meint Brigitte Preissler, die in einem Beitrag für die WELT die Comics näher vorstellt: "So sehen Franzosen die Deutschen zur Nazi-Zeit".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

DD-Day in Dresden: Das Bündnis »Dresden nazifrei« hat Ärger mit der Staatsmacht, weil es zur Blockade des Nazi-Aufmarschs am 13. Februar aufgerufen hat. Blockieren soll verboten sein. Demonstrieren auch. Drum hat der sächsische Landtag flugs das Versammlungsrecht geändert, wohl nicht zuletzt - wie die Kritiker vermuten - damit niemand das offizielle Gedenken an die Bombenangriffe im Februar 1945 stört. Ein "Gedenken, das mit seiner bizarren Symbolik die deutsche Bevölkerung zum kollektiven Opfer stilisiert", wie die JUNGLE WORLD meint. Sie widmet in ihrer jüngsten Ausgabe den Dresdner Zuständen vier Beiträge, die sich mit dem "offiziellen Geschichtsrevisionismus" und den "Repressalien gegen die Antifa" befassen: "Dresden nazifrei - Opferkult und Repression"
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.

In der bisweilen heftig geführten Debatte um Islam und Islamkritiker meldet sich erneut Thomas Steinfeld in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG zu Wort. Steinfeld wurde vor allem wegen seines Vorwurfs kritisiert, Islamkritiker wie Henryk M. Broder oder Necla Kelek seien die neuen "Hassprediger". Den Islam- und Religionsgegnern hält Steinfeld entgegen:
"Sie haben zu erklären, wie und warum sie als Liberale für die präventive Einschränkung der Religionsfreiheit sind und was sie daraus an praktischen Schlüssen ziehen wollen: nicht für Iran, nicht für den Jemen, nicht für die Taliban, sondern hier, für das eigene Land. Solange sie das nicht tun, muss man annehmen, dass sie den Islam gar nicht kritisieren wollen, sondern vertreiben."
Ganz anders sieht das die Schriftstellerin Monika Maron, die im SPIEGEL zu der Debatte Stellung nahm. Ihr Beitrag ist nun im Blog der ACHSE DES GUTEN zu lesen. Sie schreibt u.a.:
"Es ist verrückt: Die Süddeutsche Zeitung behauptet, wer die Toleranz verteidigt, ist intolerant und vergleicht den schreibenden Henryk Broder mit einem bombenzündenden Terroristen. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung verteidigt pathetisch das Kopftuch gegen die Meinungsfreiheit, und in der taz wird Necla Kelek und mit ihr der gesamte Feminismus in die Nähe der Nazis gerückt. Was ist eigentlich los? Warum haftet dem Wort säkular neuerdings etwas Zweifelhaftes an? Was bewegt unsere aufgeklärten, toleranten Zeitgenossen in den Redaktionen, die gesetzlichen Garantien für unsere individuelle Freiheit infrage zu stellen und selbst als erste die Meinungsfreiheit, nämlich die der Islamkritiker, zu attackieren, indem sie diese zu „Hasspredigern“ und „heiligen Kriegern“ erklären, denen eigentlich das Wort entzogen gehörte? Wer sind sie, daß sie säkularen oder gläubigen Muslimen das Recht absprechen, sich mit ihrer Kultur, ihrer Religion auseinanderzusetzen? Wie kommen sie überhaupt dazu, Menschen in deren eigenen Konflikten zu entmündigen und statt ihrer das Wort zu ergreifen? "
In der BERLINER ZEITUNG versucht Dirk Pilz die Debatten-Beteiligten zur Räson zu rufen. Er befürchtet, der Streit um die richtige Islamkritik drohe in erstarrtes Lagerdenken zu verfallen und erinnert an die Tugenden der Aufklärung:
"Der Ton ist auf beiden Seiten eitelkeitsgetränkt und herablassend, ja geradezu gesinnungsmilitaristisch - mit Siegermiene starren sich zwei Ideologien an. Beängstigend ist auch hier die Verschlossenheit gegenüber dem Anderen, mit dem sich die beiden Lager der Islamkritik gegenüberstehen. Wo sind sie denn, die westlichen Tugenden der Rationalität und des Dialogs? ... Wir haben Angst vor dem hegemonialen Anspruch eines radikalen Islam, weil er unsere Ruhe stört. Im Grunde will ja die Mehrheit des Westens von religiösen Fragen und ganz besonders vom Islam schlicht in Ruhe gelassen werden. Mögen Moslems, Christen, Juden beten zu wem auch immer, mögen sie glauben, was sie wollen, aber bitte, sie sollen uns verschonen damit. Genau dieser privatistische Blick auf die Religion ist für radikale Islamisten aber eine Provokation - und für uns säkulare Westler eine Selbstverständlichkeit. Ehrlich zu sein hieße also, einzugestehen, wie fremd vielen von uns die radikale Version des islamischen Glaubens ist."
Ähnlich versucht auch der Islamwissenschaftler und Publizist Stefan Weidner im RHEINISCHEN MERKUR den "neuen Kalten Krieg" zu befrieden und plädiert für "mehr Sachlichkeit und weniger Polemik". U.a. schreibt er:
"Die Debattenlage ist verwirrend, und ein um Sachlichkeit bemühter Beobachter wird kaum eine Position finden, mit der er sich vorbehaltlos identifizieren kann. Dabei wurde die Frage, wie es sich mit dem Islam nun in Wahrheit verhält – falls er als solcher überhaupt zu greifen ist – , noch gar nicht berührt. Mit gutem Grund. Es geht nämlich nur in zweiter Linie um den Islam als solchen. Tatsächlich geht es um die Frage, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Es geht um Deutschland und um Europa."
Die Links zu sämtlichen Beiträgen in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

14 Jahre sind vergangen, seitdem der ehemalige Staatspräsident Ezer Weizmann für Aufregung sorgte, als er die Juden aufrief, Deutschland zu verlassen und in ihre Heimat Israel zurückzukehren. Einen Tag vor dem internationalen Holocaust-Gedenktag empfing die jüdische Gemeinde den jetzigen Präsidenten des Staates Israels. Shimon Peres fand jedoch eine andere jüdische Gemeinde vor, eine Gemeinde mit mehr Selbstbewusstsein, die Israel als Partner betrachtet, nicht als Heimat - und damit repräsentativ für eine neue Generation der Juden in Deutschland steht, meint Igal Avidan in seinem Beitrag für die israelische Zeitung MA'ARIV. Sein Bericht ist in deutscher Sprache auf den Seiten von HAGALIL zu lesen: "Juden in Deutschland".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Kaum 100 Menschen folgten dem Sarg des Malers Max Liebermann auf den Jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee in Berlin. Keine Zeitung widmete dem Maler einen Nachruf. Als Liebermann vor 75 Jahren am 8. Februar 1935 starb, war der langjährige Berliner Ehrenbürger und Akademiepräsident verfemt und als Jude ausgegrenzt. Noch wenige Jahre zuvor war er zu seinem 80. Geburtstag mit Ehrungen geradezu überhäuft worden. Sigrid Hoff erinnert im SONNTAGSBLATT an ihn: "Geehrt und verfemt. Vor 75 Jahren starb der Maler Max Liebermann".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die Unionsparteien führen das C im Namen, doch auch in den übrigen großen Parteien schließen sich christliche Aktivisten zu Arbeitskreisen zusammen oder sprechen gezielt Gläubige als Wähler an, wie Jens Rosbach in seiner Reportage für DEUTSCHLANDRADIO schildert. Passend dazu stellt im DOMRADIO Christoph Strack die Kirchenbeauftragten aller Bundestagsfraktionen näher vor: "Mit Gesangbuch und Parteibuch".
Die Links zu den beiden Beiträgen in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

01. Februar 2010

 * Racheschwüre nach Mord in Dubai ... mehr
 
 * Eine neue Stadt für Palästina ... mehr
 
 * Ostjerusalem: Der Protest wird breiter ... mehr
 
 * Arieh King: "Vermarktung des Zionismus" ... mehr
 
 * Comic: So sehen Franzosen die Deutschen zur Nazi-Zeit ... mehr
 
 * Dresden nazifrei: Opferkult und Repression ... mehr
 
 * Debatte um Islam und Islamkritik: Der neue Kalte Krieg ... mehr
 
 * Juden in Deutschland: Neues Selbstbewußtsein ... mehr
 
 * Geehrt und verfemt: Der Maler Max Liebermann ... mehr
 
 * Christen machen mobil: Mit Gesangbuch und Parteibuch ... mehr 

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Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Mittwoch, 03. Februar 2010.