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ISSN 1612-7331
14.12.2009 - Nr. 1101
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Guten Tag!

Nr. 1101 - 14. Dezember 2009


Die Palästinenser stehen vor einem politischen Vakuum. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ist amtsmüde und will den Bettel hinwerfen. Seine Amtszeit sowie die Legislaturperiode des Palästinenserparlamentes laufen Ende Januar aus. Und weil alle Versuche, die beiden größten Palästinenserorganisationen – die Fatah von Abbas und die radikal-islamischen Hamas – auszusöhnen, bislang nicht gefruchtet haben, gibt es keinen Wahltermin. Hans Dahne berichtet für die VOLKSSTIMME von der aktuellen Lage vor Ort: "Offener Wahltermin und ein amtsmüder Präsident Abbas".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Israel tut sich schwer mit seinen arabischen Beduinen. Denn 80.000 Nomaden leben in der Negev-Wüste lieber in informellen Siedlungen ohne Strom und Wasser, als in den eigens von der Regierung für sie gebauten Städten. In einer Reportage für die FAZ versucht Hans-Christian Rößler den Ursachen auf den Grund zu gehen - und wie der Staat Israel damit umgeht: "Die Wüste bebt".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Mit einem kleinen Quiz beginnt Uri Avnery einen seiner jüngsten Artikel, hier in der SAARLÄNDISCHEN ONLINE-ZEITUNG:
"Welcher Staat entstand nach einem Völkermord, der ein Drittel seiner Bevölkerung dahin raffte?
… zog aus dem Erleiden dieses Völkermord die Schlussfolgerung, dass allein überlegene militärische Schlagkraft sein Überleben sichern könne?
… sprach der Armee eine derartig zentrale Rolle in seinem Leben zu, dass es sich schließlich eher um “eine Armee, die einen Staat hat, denn um einen Staat, der eine Armee hat” handelte? ..."
Und die für manchen vielleicht überraschende Antwort Avnerys lautet: "Der Preußenstaat!", genauer: die Mark Brandenburg. Preußen und Israel: Die Ähnlichkeit zwischen den beiden Staaten ist bemerkenswert. Die Länder sind zwar geographisch sehr verschieden von einander und das gleiche gilt für die historischen Epochen, aber gewisse Ähnlichkeiten können kaum geleugnet werden, meint Avnery und erläutert seinen überraschenden Vergleich: "Suche den Unterschied".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Er bewahrte die persönliche Geschichte Hunderttausender Deutscher: 1946 verwaltete Henry Sternweiler das Archiv der Wehrmacht. Als die Amerikaner den Befehl gaben, alles zu verbrennen, weigerte sich der US-Soldat - und rettete tonnenweise Dokumente. Nun erhält er dafür das Bundesverdienstkreuz. Christian Taske porträtiert im SPIEGEL den Dokumentenretter und erzählt von den Motiven seines Tuns: "Ich habe gedacht, die spinnen doch".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Der 67jährige Niederländer Max Degen ist Nebenkläger und Zeuge im Prozess gegen den mutmaßlichen NS-Täter John Demjanjuk, der als Wachmann im Vernichtungslager Sobibor daran beteiligt gewesen sein soll, die zur Ermordung bestimmten Juden aus den Zügen in die Gaskammern zu treiben. Am Verfahren gegen den 89jährigen gebürtigen Ukrainer, der im Mai aus den USA nach Deutschland ausgeliefert wurde, nehmen insgesamt 35 Nebenkläger aus den Niederlanden, Israel, den USA und Deutschland teil. Mit einem von ihnen, mit Max Degen, sprach die JUNGLE WORLD: "Der Mord an meiner Familie beherrscht mein ganzes Leben".
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Hamburg: Rund 500 Demonstranten sind gestern von der Roten Flora durch die Schanze vor das B-Movie-Kino an der Brigittenstraße auf St. Pauli gezogen. Ziel der Demonstranten war es, auf die "antisemitische Filmzensur in Hamburg" aufmerksam zu machen. Vor dem Kino trafen die Protestler auf Gegendemonstranten. Links gegen Links. Es kam zu Übergriffen, heftige Auseinandersetzungen konnten Hunderte Polizisten jedoch verhindern. Hintergrund war der Boykott einer linken Gruppierung von Claude Lanzmanns Film "Warum Israel" in einem Hamburger Kino (siehe Compass 11.12.09). Die Demonstration vom Sonntag ist der Höhepunkt einer Auseinandersetzung, "die als Hamburger Kiezposse begonnen hat und mittlerweile nicht nur in vielen deutschen Medien, sondern auch in Israel und Frankreich diskutiert wird", schreibt Peter Nowak in seinem Bericht für TELEPOLIS: "Neuer Nahostkonflikt in Hamburg".
Der Link dazu sowie zu weiteren Beiträgen zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Es war im August dieses Jahres. Beim Auftakt zum österreichischen Landtagswahlkampf der Vorarlberger FPÖ in seiner Heimatstadt Hohenems, lässt Spitzenkandidat Dieter Egger mit einer Verbalattacke gegen den Direktor des hiesigen Jüdischen Museums, Hanno Loewy, aufhorchen. Der „Exiljude aus Amerika in seinem hoch subventionierten Museum“ habe sich nicht in die Vorarlberger Innenpolitik einzumischen. Plötzlich war der bis dato unscheinbare FPÖ-Chef weit über die Grenzen seines kleinen Bundeslandes hinaus bekannt. Als Antisemit zwar, aber immerhin. Die zweifelhafte neue Berühmtheit gereichte Egger in seiner alemannischen Heimat zum Kantersieg beim Urnengang im September. Zweitstärkste Partei mit mehr als einem Viertel der Stimmen. Nun könnte er Bürgermeister der historischen "Judenstadt" Hohenems werden, berichtet Steffen Arora in der österreichischen PRESSE: "Dieter Egger als Bürgermeister der 'Judenstadt'?"
Der Link zur Reportage in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Vielleicht ist es kein Zufall, dass die katholische Kirche gerade in der Stadt des Westfälischen Friedens die guten Beziehungen zur jüdischen und muslimischen Religionsgemeinden mit einem gemeinsamen Projekt ausbauen möchte. In Osnabrück nämlich soll eine Grundschule der „Abrahamischen Religionen“ entstehen. Was es mit dem Konzept dieser Ganztagsschule auf sich hat, verrät der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Osnabrück Michael Grünberg im Interview mit RADIO VATIKAN: "Schulprofil 'Abrahamische Religionen'".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Kürzlich erschien ein Band, der die Beiträge einer im November 2008 stattgefundenen Tagung der Buber-Rosenzweig-Stiftung und der Konrad-Adenauer-Stiftung dokumentiert. Thema der Tagung - und des Buches nun - war die Frage "Was ist ein guter Religionslehrer?". Das Interessante an Tagung und Tagungsband: Es sind Juden, Christen und Muslime, die hier eine Antwort auf diese Frage zu geben versuchen. Der evangelische Theologe und ehemalige Oberkirchenrat Dr. Hans Maaß, viele Jahre während seines aktiven Dienstes für die Ausbildung von Religionslehrern mitverantwortlich, hat sich die Antworten genauer angeschaut und den Tagungsband rezensiert.
Den Text seiner Original-Rezension finden Sie heute in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Als der Eiserne Vorhang verschwand, erschien Ostmitteleuropa auf der Landkarte der Tourismusziele. Der Osten lockte mit bunter Exotik und dem Reiz des lange Verbotenen. Orte wie Czernowitz oder Lemberg hatten einen geradezu mythischen Klang, waren sie doch bislang kaum erreichbar gewesen und boten sich nun dem westlichen Auge als unrenovierte, authentische Zeugen einer multikulturellen europäischen Vergangenheit dar. Das ostjüdische Schtetl, in Bildbänden intensiv imaginiert, konnte nun vor Ort erkundet werden. Vor dem Hintergrund dieser Ausgangslage beschreibtr Monica Rüthers in einem Essay für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, wie die "fehlenden" Ostjuden als Teil der polnischen Kultur wiederentdeckt und touristisch vermarktet werden: "Zwischen Klischee und Folklore".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Kaum ein anderer deutscher Schriftsteller hat so analytisch präzise das unheimliche Beziehungsgeflecht zwischen Verfolgern und Verfolgten ausgeleuchtet und literarisch überzeugend dargestellt, wie Hans Keilson. Am Samstag, 12. Dezember, feierte er im niederländischen Bussum seinen 100. Geburtstag. 1936 war der Sohn einer jüdischen Familie rechtzeitig mit seiner katholischen Frau in die Niederlande emigriert, wo er sich im Krieg unter anderem Namen um versteckte jüdische Kinder kümmerte. 1970 wurde er von der Universität Amsterdam für seine international bahnbrechende Untersuchung „sequenziell traumatisierter jüdischer Waisenkinder“ promoviert und ist bis heute in Bussum als Psychotherapeut tätig. In zwei Interviews - in der WELT und in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG - kann man ihm nun dabei zuhören, wie er auf sein Leben zurückblickt. In der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG etwa wird er gefragt, warum er auf die schrecklichen Ereignisse in seinem Leben - seine Eltern wurden in Auschwitz-Birkenau ermordet - nicht mit Feindseligkeit und Hass reagiert habe. Keilson antwortet:
"Meine Trauer ist tiefer als der Hass. Ich habe gesehen, wohin der bedingungslose Hass führen kann, nämlich zur Selbstzerstörung. Die Nationalsozialisten haben uns das ein für alle Mal gezeigt."
Die Links zu den Interviews in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

"Verletzte religiöse Gefühle", die nächste Runde: Zwei Karikaturen von Manfred Deix haben mehrere Diakone der Erzdiözese Wien veranlasst, der Staatsanwaltschaft Wien eine "Sachverhaltsdarstellung" zu übermitteln. Wie es in einer Aussendung der Erzdiözese heißt, verweisen die Diakone darauf, "dass in den Deix-Karikaturen zum Thema 'Gott' (12. November) bzw. 'Kruzifix' (19. November) u.a. auch gegen das NS-Verbotsgesetz verstoßen wird; außerdem würden religiöse Lehren herabgewürdigt (Paragraf 188 Strafgesetzbuch)." Erschienen sind die Zeichnungen in den österreichischen "News".
Links zu Berichten über den Fall, einer ersten Reaktion von Deix selbst sowie zu den beiden inkriminierten Karikaturen in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Christliche Manager sind nicht besser als andere, aber krisenfester und sensibler, meint Jan Thomas Otte in einem Beitrag für die TAGESPOST. Otte hat selbst Ökonomie und Theologie studiert und sich als Journalist auf die Suche nach Frommen in New York gemacht. Dabei stellte er fest: Der New Yorker Finanzdistrikt wird nicht nur von Geiz und Gier beherrscht – Gott ist wieder mehr gefragt –. Ganz offenbar lässt die Kriese den Glaubenskredit bei den gestressten Managern steigen.
Der Link zur Reportage in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Offener Rassismus wird in Deutschland seit Jahrzehnten geächtet. Doch das könnte sich bald ändern. Das behauptet jedenfalls der Autor Kay Sokolowsky. Die weit verbreitete Abscheu vor dem Islam, die einige Politiker und Medien schürten, sei oftmals der alte Rassismus in neuem Gewand, lautet die These seines provokanten Buches "Feindbild Moslem". Nils Michaelis hat das Buch für den VORWÄRTS gelesen und stellt es näher vor: "Gefährliche Parallelen: Islamhasser und Neonazis".
Der Link zur Buchbesprechung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

14. Dezember 2009

 * Offener Wahltermin und ein amtsmüder Präsident Abbas ... mehr
 
 * Die Wüste bebt: Israel und seine Beduinen ... mehr
 
 * Uri Avnery: Israel und Preußen ... mehr
 
 * US-Soldat rettete tonnenweise Wehrmachtsdokumente ... mehr
 
 * "Der Mord an meiner Familie beherrscht mein ganzes Leben" ... mehr
 
 * Neuer Nahost-Konflikt in Hamburg ... mehr
 
 * Hohenems: Ein Antisemit als Bürgermeister? ... mehr
 
 * Schulprofil "Abrahamische Religionen" ... mehr
 
 * Was ist ein guter Religionslehrer? Juden, Christen und Muslime antworten ... mehr
 
 * Judentum in Osteuropa: Zwischen Klischee und Folklore ... mehr
 
 * Hans Keilson zum 100. Geburtstag  - Interviews ... mehr
 
 * Österreich: Karikaturist Deix wegen religiöser Verunglimpfung im Visier des Gesetzes ... mehr
 
 * Wall Street: Krise lässt Glaubenskredit steigen ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Kay Sokolowsky - Feindbild Moslem ... mehr

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