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ISSN 1612-7331
17.11.2009 - Nr. 1090
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Guten Tag!

Nr. 1090 - 17. November 2009


Die Palästinensische Autonomiebehörde bemüht sich um internationale Unterstützung, um bald einen eigenen Staat ausrufen zu können. Dies teilte Chef-Unterhändler Saeb Erekat mit. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu drohte auf die Ankündigung unterdesse mit "einseitigen Schritten" und auch die Hamas geht auf Distanz.
Links zu aktuellen Berichten und Kommentaren in den Rubriken ISRAEL UND NAHOST AKTUELL sowie ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Mit Barack Obamas Amtsantritt wuchs die Hoffnung auf Frieden zwischen Israelis und Palästinensern. Doch die Verhandlungen stecken fest, weil die US-Regierung übertriebene Erwartungen weckte und konfuse Signale sendet, wie Gregor Peter Schmitz und Christoph Schult im SPIEGEL schreiben, allen voran Außenministerin Hillary Clinton: "Nahost-Konflikt überfordert Obamas Krisenteam".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Der israelische Boxer Juri Foreman hat am Samstag in Las Vegas Sportgeschichte geschrieben. Als erster Faustkämpfer seines Landes holte er den Weltmeistertitel. Foreman besiegte den Puerto Ricaner Daniel Santos nach 12 Runden und sicherte sich damit den WBA-Titel im Superweltergewicht…. Besonders bemerkenswert: Der neue Box-Weltmeister ist zugleich angehender Rabbiner. Martin Krauss stellt ihn in der FAZ näher vor: "Harter Box-Weltmeister und einfühlsamer Rabbi".
Der Link zum Porträt in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Eines der ambitioniertesten Projekte im Rahmen der Bemühungen um ein verbessertes deutsch-israelisches Verhältnis ist sicher das der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA). Diese setzt sich in einem fortlaufenden Projekt von September 2009 bis Sommer 2010 zum Ziel, nicht nur israelische Studenten nach Deutschland einzuladen, sondern auch jungen Deutschen ein Kennenlernen Israels zu ermöglichen. Gefördert durch ConAct – dem Koordinierungszentrum für deutsch-israelischen Austausch – wurden daher vom 29. September bis 9. Oktober 15 junge Israelis bei gleichaltrigen deutschen Gastgebern in Berlin einquartiert. Dabei verlief der Austausch keineswegs unproblematisch und irritationslos, wie Martin Grevholm in seiner interessanten Reportage für ZENITH, der Zeitschrift für den Orient, schildert. Beispielsweise:
"Die Israelis sahen sich immer wieder auf ihr Judentum verwiesen. »Ich bin nach Deutschland gekommen, um als Israelin gleichaltrige Deutsche kennenzulernen. Doch letztlich bin ich für die Deutschen hier immer die Jüdin geblieben«, meint Amalia nachdenklich."
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Die Rolle, die der Nahe Osten in den beiden Weltkriegen gespielt hat, ist bis heute nur wenig erforscht. Das Berliner "Zentrum Moderner Orient" versucht daher seit langem, diese Lücken in der Geschichtsschreibung auszufüllen. Sonja Hegasy stellt das Zentrum in einem Beitrag für QANTARA näher vor: "Weltgeschichte ist Geschichtsschreibung gegen den Strich"
Der Link zu ihrem Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Der Volkstrauertag am zurückliegenden Sonntag hat an vielen Orten für regen Besuch der Friedhöfe und die Erinnerung an die Gefallenen der beiden Weltkriege gesorgt. Einer, der sich an diesem Tag auch erinnerte, war Stephan J. Kramer, Generalsekretär der Juden in Deutschland, der in der Hauptkirche St. Michalis zu Hamburg eine bemerkenswerte Gedenkrede hielt: "Frieden, der aus überwundener Feindschaft erwächst". In seiner Rede, die auf den Seiten von HAGALIL nachzulesen ist, heißt es u.a.:
"Und ich möchte ganz bewusst sagen: Letztendlich trugen die jüdischen Kämpfer des Zweiten Weltkrieges auch zur Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus bei. Symbolisch genug: Die Panzerbrigade der Roten Armee, die kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa als erste das Reichtagsgebäude erreichte, wurde von dem jüdischen Oberst, Jewsej Weinrub, befehligt. Heute leben jüdische Kriegsveteranen der Roten Armee in Deutschland. Sie kamen im Rahmen der jüdischen Zuwanderung der beiden letzten Jahrzehnte in die Bundesrepublik. Sie vertrauen dem heutigen, demokratischen Deutschland und haben es zu ihrer Wahlheimat gemacht: In der Tat eine Aussöhnung über Gräber hinweg."
Der Link zum Wortlaut der Rede in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Das Interview mit Imre Kertész zu dessen 80. Geburtstag in der WELT (siehe Compass 09.11.09) sorgte in seiner Heimat Ungarn für Aufregung. Der Vorwurf des Literaturnobelpreisträgers, "die alten Laster der Ungarn, ihre Verlogenheit und ihr Hang zum Verdrängen, gedeihen wie eh und je", wurde von der ungarischen Rechten als "wurzellos" und "verunglimpfend" attackiert. Der aus Ungarn stammende und in Österreich lebende Publizist Paul Lendvai erklärt nun wiederum in der WELT die Gründe. Lendvai, der 1956 aus Budapest floh, ist Herausgeber der "Europäischen Rundschau" und einer der großen Osteuropaexperten im deutschsprachigen Raum. Sein Fazit über die Situation in Ungarn ist wenig beruhigend:
"All das - von den antisemitischen Sprechchören und Transparenten("Holocaust ist eine Lüge") bei Fußballspielen bis zu den rassistischen, juden- und roma-feindlichen Ausbrüchen in Tageszeitungen, TV- und Radiosendern - mag nur die Spitze des Eisbergs sein. Mit den Worten György Konrads: "Die Freiheit erscheint als die Freiheit des Neofaschismus." Die Juden in Ungarn haben (wieder) Angst. Wer kann es ihnen verdenken?"
Hierzu passt, was der Journalist Karl Pfeifer in einem Beitrag für HAGALIL mitteilt. Er hat Teile einer am 13. Februar 2009 von  Gedeon Virágh, Hauptmann der Ungarischen Garde, in Solt im Komitat Bács-Kiskun südlich von Budapest gehaltenen Hetzrede übersetzt. Hier ein Auszug:
"Sie [die Juden] wollen unser Land erobern, es uns wegnehmen. Und Damen und Herren, sie haben dort erfunden, dass dieses System – dass sie über mehrere Tausend Jahre errichtet haben, das Anleihen geben gegen Wucher, gegen Zinsen und dann drängen sie bis zur fünften Generation Deine Familie und fordern zurück – sehr gut funktioniert auf der Erde, auf der ganzen Welt mit zwei Milliarden Menschen."
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Alan Posener ist Korrespondent für die WELT AM SONNNTAG und war mit seinem Weblog "Apocalypso" und seinem Videoblog "Blattkritik" einer der einflussreichsten Blogger in Deutschland. Vor einigen Wochen ist sein neues Buch "Benedikts Kreuzzug. Der Angriff des Vatikans auf die moderne Gesellschaft" erschienen, das eine heftig-polemische Auseinandersetzung mit dem deutschen Papst enthält. In einem Interview mit TELEPOLIS erläutert er seine Motive und Argumente: "Ich greife den Papst an, weil er die Aufklärung angreift". Ergänzend hierzu kann man im TAGESSPIEGEL eine Rezension zu Poseners Streitschrift lesen.
Die Links hierzu in den Rubriken INTERRELIGIÖSE WELT und ONLINE-REZENSIONEN.

Interreligiöse Gespräche zwischen Christen und Muslimen nahmen in den letzten Jahrzehnten zu. War der Dialog erfolgreich? Erfüllte er die Erwartungen? Was kann der christlich-islamische Dialog eigentlich bewirken? Wo stehen wir jetzt? Der deutsche Islamwissenschaftler und Publizist Ralph Ghadban, 1949 im libanesischen Haouche Hala geboren und als Dozent an der Evangelischen Fachhochschule Berlin tätig, schildert im Gespräch mit ZENIT seine Sicht der Dinge, gestützt auf eigene Erfahrungen in Deutschland: „Die Erwartungen der beiden Seiten sind sehr verschieden“.
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Eigentlich sollte in Konstanz eine neue Synagoge gebaut werden. Doch der Bauplatz ist nach wie vor verwaist. Stattdessen gibt es einen nunmehr schon jahrelangen Konflikt zwischen dem badischen Oberrat und der Israelitischen Kultusgemeinde Konstanz  - und er eskaliert, wie einem Bericht in der THURGAUER ZEITUNG zu entnehmen ist. Im Interview mit dem SÜDKURIER nimmt nun auch der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan J. Kramer, Stellung zu dem Streit: „Ich hoffe, Vernunft stellt sich ein“.
Die Links zum Streitthema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die erste Miltenberger Synagoge – es gibt noch zwei weitere, die sich heute ebenfalls in Privatbesitz befinden – ist nach Angaben des städtischen Museumsleiters Hermann Neubert der älteste und einzige original erhaltene jüdische Sakralbau des Mittelalters in Deutschland. Allerdings ist das historische Bauwerk aufgrund seiner Unzugänglichkeit weitgehend unbekannt, wie Agnes Schönberger in ihrer Reportage für die FAZ schildert: "Deutschlands älteste Synagoge: Miltenbergs verstecktes Baudenkmal".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die Zahlen sind alarmierend: In etwa 50 Ländern weltweit werden Christinnen und Christen diskriminiert, verfolgt und manchmal auch getötet. Vor allem in islamischen Ländern wie dem Irak oder Pakistan kommt es zu schweren Übergriffen, aber auch in Indien oder Nordkorea. Warum ist der christliche Westen eher zögerlich beim Protest gegen diese Menschenrechtsverletzungen? Bettina von Clausewitz versucht in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO dieser Frage auf den Grund zu gehen: "Bei Kirchgang Lebensgefahr!".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Der dominikanische Diktator Trujillo gab 1938 tausenden Juden Asyl. Die Hintergründe dieser Geschichte und was aus der jüdischen Gemeinde in Sosúa wurde, berichten nun erstmals ausführlich Ulrich Dillmann und Susanne Heim in ihrem Buch "Fluchtpunkt Karibik". Wolf Dieter Vogel hat es für die TAZ gelesen: "Rettung in den Tropen".
Der Link zur Buchbesprechung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

17. November 2009

 * Israel warnt Palästinenser vor Staatsausrufung ... mehr
 
 * Nahost-Konflikt überfordert Obamas Krisenteam ... mehr
 
 * Harter Box-Weltmeister und einfühlsamer Rabbi ... mehr
 
 * Austauschprojekt: Israelische Studenten in Deutschland ... mehr
 
 * Der Nahe Osten und der Zweite Weltkrieg ... mehr
 
 * Rede des Generalsekretärs des Zentralrats der Juden in Deutschland zum Volkstrauertag ... mehr
 
 * Ungarn: Antisemitische Hetze und Holocaustleugnung ... mehr
 
 * Alan Posener: "Ich greife den Papst an, weil er die Aufklärung angreift" ... mehr
 
 * Christlich-Islamischer Dialog: Zu unterschiedliche Erwartungen? ... mehr
 
 * Konstanz: Streit um Geld und die Synagoge ... mehr
 
 * Älteste Synagoge Deutschlands in Miltenberg ... mehr
 
 * Bei Kirchgang Lebensgefahr! ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Fluchtpunkt Karibik - Juden in der Dominikanischen Republik ... mehr

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