ACHTUNG
Am Freitag, 18. Sept. 09, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 102 mit zwei israelischen Diskussionsbeiträgen zum Thema "Das Leben des jüdischen Staates und Volkes ist der Güter höchstes – oder nicht?" sowie einem schweizer Kommentar hierzu.
Guten Tag!
In der BERLINER UMSCHAU ist Uri Avnerys neuester Kommentar zur Lage in Israel zu lesen. Dabei konzentriert er sich diesmal auf drei der Hauptakteure, bei denen er eine unheilvolle Gemeinsamkeit sieht:
"Nicht einmal die Römer sahen solch ein Spiel in ihrer Arena: drei Gladiatoren kämpfen gegen einander, während jeder von ihnen sich selbst gleichzeitig gegen Angreifer von hinten wehren muss. Alle drei von ihnen – Barack Obama, Binyamin Netanyahu und Mahmoud Abbas – kämpfen um ihr politisches Überleben. Alle drei Kämpfe sind sehr verschieden – doch hängen sie mit einander zusammen."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Inge Günther stellt in der FRANKFURTER RUNDSCHAU das palästinensische Experimentiertheater "The Freedom Theatre" vor, das zur Zeit auch durch Deutschland tourt. Gegründet wurde es von Juliano Mer Khamis, dem Sohn einer jüdischen Mutter und eines palästinensischen Vaters. Sein "Freedom Theatre" hat bereits die erste Schlagzeilen hinter sich:
"Als die 'Farm der Tiere', frei nach George Orwell, als Analogie auf die politische Korruption in den Autonomiebehörden inszeniert wurde, erlebte die Westbank ihren ersten Theaterskandal. 'Die palästinensischen Sicherheitsbehörden mochten es nicht', bemerkt Mer Khamis lakonisch. Die Zuschauer hatten ihre Oberkommandeure in den Orwellschen Schweinen wieder erkannt. Der Regisseur wurde sogar zwei Tage in Haft genommen. Palästinensische Politiker aus dem Bürgerrechtslager wie Hanan Aschrawi oder Mustafa Barghouti verteidigten indes die Freiheit von Meinung und Kunst und damit das Freedom Theatre."
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Heute Abend trifft der FC Bayern München im Rahmen der Champions League in Israel auf Maccabi Haifa. Dass es sich dabei um einen auch über den Fußball hinaus interessanten Verein handelt, macht Norbert Jessen in seinem Porträt des Vereins in der WELT deutlich:
"Maccabi Haifa tritt hingegen seit Jahrzehnten mit arabischen Akteuren an und war damit in den 80er-Jahren der erste Klub, der auf Religion und Herkunft nichts gab. Diese Entscheidung erwies sich auch sportlich und finanziell als hilfreich: Zum einen hatte der Verein Zugriff auf erheblich mehr Spieler, zum anderen auf größere Fanschichten. Werden arabische Spieler verpflichtet, zieht dies auch arabische Zuschauer an. Mittlerweile sind fast 40 Prozent der sportbegeisterten Araber Fans einer jüdischen Elf, die mit arabischen Spielern antritt."
Ergänzend hierzu kann man in der MÜNCHNER ABENDZEITUNG ein Interview mit Lothar Matthäus lesen, der über seine Erfahrungen als Trainer in Israel Auskunft gibt und verrät, warum er in dem kriegs- und krisengeschüttelten Land trotz allem nie Angst bekommen hat.
Die Links hierzu in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Was die schwäbisch klingende Verkleinerungsform - also das Anhängen eines "le" an Substantive wie beispielsweise "Häus-le" oder "Blüm-le" - mit dem hebräischen Wort für "Mutter" (Ima) oder "Vater" (Abba) zu tun hat, und warum dies wiederum in Zusammenhang mit Kakerlaken, Schaben und anderem Geziefer steht, erklärt uns mit einem Lächeln im Gesicht-le Oren Geller in der BERLINER ZEITUNG: "Mamas Käfer-Nottelefon".
Der Link zum Beiträg-le in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Der Hass auf die USA schweißt linke und islamistische Staatsführer zusammen. Antisemitische Propaganda und Verschwörungstheorien gehören zum Weltbild, meint Wolf-Dieter Vogel in seinem Essay für QANTARA: "Falsche Freunde". Vogel lebt und arbeitet heute als Journalist in Berlin, nachdem er sechs Jahre lang in Mexiko-Stadt u.a. für den Nachrichtenpool Lateinamerika, den ARD-Hörfunk und die TAZ gearbeitet hat.
Der Link zum Essay in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Am vergangenen Samstag haben knapp 400 Islamisten, die aus dem gesamten Bundesgebiet und teilweise aus dem europäischen Ausland angereist waren, in Berlin an dem jährlichen antisemitisch gefärbten Aufzug zum sogenannten “Al-Quds-Tag” teilgenommen. An einer zeitgleichen Gegenkundgebung des Bündnisses “No Al-Quds-Tag” nahmen mehr als 300 Menschen teil – trotz widriger Umstände. Zu einem handfesten Skandal könnte sich das Verhalten der Polizei, bzw. der polizeilichen Einsatzleitung an diesem Tag entwickeln, denn auch gegen Mitglieder der Jüdischen Gemeinde gingen die Ordnungshüter relativ rabiat um. Denn offenbar sollten die Islamisten, die am Sonnabend über den Kurfürstendamm marschierten, nicht verärgert werden. Nur so erklären sich die Teilnehmer der Gegendemo, dass es ihnen verboten wurde, hebräische Lieder abzuspielen. Die 600 Islamisten forderten bei ihrer Demo wie jedes Jahr den Tod Israels - und blieben unbehelligt, wie Berichten auf HAGALIL und in der BERLINER ZEITUNG zu entnehmen ist.
Die Links dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Die meisten Imame, die in deutschen Moscheen arbeiten, werden für vier Jahre vom türkischen Religionsministerium entsandt. Um die deutsche Sprache und Kultur kennenzulernen, ist das zu wenig Zeit, sagen Kritiker. Am Berliner Institut Buhara werden deshalb jetzt deutschstämmige Jugendliche zu Imamen ausgebildet. Fritz Schütte stellt im DEUTSCHLANDRADIO das Institut und seine Schüler näher vor: "Besser als auf der Straße zu bleiben".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Archäologen in Israel haben eine jüdische Gebetsstätte entdeckt, die vermutlich kurz vor Jesu Geburt gebaut wurde. Die Römer sollen sie einige Jahrzehnte später zerstört haben. Der Fund in Magdala wurde zufällig gemacht; an der Stelle sollte ein katholisches Pilgerzentrum entstehen. Gefunden wurde dabei auch ein Steinquader, auf dem neben verschiedenen Ornamenten ein siebenarmiger Leuchter, die Menorah, abgebildet ist. Damit wurde erstmals eine Menorah aus der Zeit, als der Tempel in Jerusalem noch stand, im so genannten "Galiläa der Heiden" gefunden. Michael Krupp, die WELT und ISRAELNETZ berichten über den sensationellen Fund: "Synagoge aus der Zeit Jesu entdeckt".
Die Links dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
"Schatz, ich hab eine Idee:
Schau, die Sonne ist warm und die Lüfte sind lau,
geh' ma Taubenvergiften im Park.
Die Bäume sind grün und der Himmel ist blau,
geh' ma Taubenvergiften im Park.
Wir sitzen zusamm' in der Laube
und a jeder vergiftet a Taube."
Diese Verse stammen aus seinem wohl berühmtesten Chanson "Taubenvergiften": Georg Kreisler. Die nun erschienenen Memoiren des 1922 in Wien als Sohn eines jüdischen Rechtsanwaltes geborenen Spötters nahm Jacques Schuster zum Anlass, ein sehr ausführliches Porträt des Chansoniers in der WELT zu veröffentlichen. Deutlich wird dabei, wie sehr Kreislers jüdische Identität an der Erfahrung des Antisemitismus orientiert ist:
"Immer wieder jedenfalls kommt er auf sein Jüdischsein zu sprechen – im Buch genauso wie in Interviews. Worin besteht diese jüdische Identität? „Allein im Verfolgtsein. Der Antisemitismus macht den Juden zum Juden“, stellt Kreisler trocken fest. Gläubig sei er nicht. Immerhin aber gefalle ihm die Nüchternheit der jüdischen Religion, die über weite Strecken eine Religion der Vernunft sei."
Der Link zum Porträt in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Wer verantwortlich lebt, wer sich nicht nur in seine Privatsphäre zurückzieht, wer sich für eine demokratische Entwicklung einsetzt, der wird zwangsläufig in politische Zusammenhänge verwickelt und hineingezogen. Welche Wertorientierungen können das politische Handeln von Christen orientieren, fragt Rainer Mayer im DEUTSCHEN PFARRERBLATT und antwortet mit Blick auf Dietrich Bonhoeffers Ethik: "Das Vorletzte aber ist unser. Das politische Testament Dietrich Bonhoeffers".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Der holländische Autor Leon de Winter schaut in die Zukunft: In seinem soeben erschienenen Roman «Das Recht auf Rückkehr» erzählt er von Israel und der Welt im Jahr 2024: "Das Recht auf Rückkehr". Claus-Ulrich Bielefeld hat den Roman für den Zürcher TAGESANZEIGER gelesen und meint u.a.:
"Dieses Buch irritiert, das ist das mindeste, was man sagen kann. Vordergründig handelt es sich um einen Science-Fiction-Thriller, der in Israel im Jahr 2024 spielt und dem der bekannt fabulierfreudige Leon de Winter mit voller Hand alle notwendigen Ingredienzien beigemischt hat: Sex & Crime, Entführung und Terror, Mord und dunkle Geheimnisse. Im Hinter- und Untergrund dieses Romans werden aber Fragen von grosser Dringlichkeit verhandelt: War und ist es richtig, dass die Juden auf dem Recht auf Rückkehr ins biblische Land beharren? Sind sie nicht in einem neuen Ghetto namens Israel gelandet? Und was ist mit den feindlichen Nachbarn, die ihnen nach dem Leben trachten: Wie lange können sie, die Israeli, noch standhalten?"
Der Link zur Buchbesprechung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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