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ISSN 1612-7331
14.09.2009 - Nr. 1068
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Guten Tag!

Nr. 1068 - 14. September 2009


Ayman Taha gehört zum Führungszirkel der Hamas in Gaza. Insgesamt elf Jahre lang saß er in israelischer Haft. Im Gefängnis studierte er neben islamischer Lehre Politikwissenschaft. Im Interview mit der FRANKFURTER RUNDSCHAU sagt er, dass die israelische Besatzung, die Isolation und das Embargo die palästinensische Jugend in den Extremismus treiben. Außerdem äußert er sich zur islamistisch geprägten "Tugendkampagne" der Hamas in Gaza: "Das Volk will die strengeren Regeln".
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Genau diese "Tugendkampagne" der Hamas steht im Mittelpunkt einer Reportage von Inge Günther, ebenfalls in der FRANKFURTER RUNDSCHAU. Die Hamas will mit dieser "Tugendkampagne" im Gaza-Streifen dem Islam gemäße, strenge religiöse Vorschriften durchsetzen. Allerdings sei, so Inge Günther, durchaus weltlicher Widerspruchsgeist auf den Straßen von Gaza zu finden: "Auf dem Schleichweg zur Islamisierung".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Der architektonische Bauhaus-Stil, der in den dreißiger Jahren aus Deutschland kam, ist in der Stadt am Mittelmeer, in Tel Aviv heute zu einem zugkräftigen Verkaufsargument geworden: Und wenn es schon kein historisches Gebäude ist, wollen viele Käufer wenigstens ein wenig „Neo-Bauhaus“ haben. Ganz offenbar eine Trendwende im architektonischen Geschmack der Bewohner, denn noch bis in die neunziger Jahre schienen die gut tausend Bauhaus-Bauten in Tel Aviv dem langsamen Verfall preisgegeben zu sein. Hans-Christian Rößler schildert in der FAZ, wie die "Stadt der Moderne" ihre eigene Geschichte wieder entdeckt.
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Auf einen kleineren Raum als das Innere eines Panzers ist die Ausnahmesituation eines Kriegseinsatzes kaum reduzierbar. Entsprechend effektvoll ist dieser Schauplatz als Darstellungsform: In "Lebanon", dem Film des Israelis Samuel Maoz, entspinnt sich hier ein Kammerspiel der blankliegenden Nerven. Der Blick nach außen ist für die vier Soldaten, die sich im ersten Libanonkrieg von 1982 befinden, nur durch das Zielfernrohr möglich. Eingepfercht im Dunkel, bei brütender Hitze, herrscht Unübersichtlichkeit. Klare Entscheidungen sind kaum zu treffen. Die Jury des 66. Filmfestivals von Venedig hat "Lebanon" Samstagabend mit dem Goldenen Löwen prämiert. Eine Reihe von Berichten gehen heute auf den Siegerfilm aus Israel näher ein: "Die Ruhe im Orkan".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Haben wir zu viele Gedenktage? Der Gedächtnisforscher Christian Gudehus plädiert im Interview mit dem TAGESSPIEGEL für einen neuen Umgang mit der Vergangenheit, vor allem aber für mehr Gegenwartsbezug und Zukunftsdenken. Es sei "Zeit, sich der Zukunft zuzuwenden". Auf die Frage, was aus seiner Sicht denn die unumstößlichen deutschen Gedenk-Marken seien, antwortete er:
"In den letzten dreißig Jahren war das, wenn es um Geschichte geht, der Holocaust, zunehmend seit einigen Jahren auch wieder der Zweite Weltkrieg. Das war nicht immer so und wird auch nicht immer so bleiben. Gerade verlängert sich die deutsche Geschichte wieder nach hinten, mal um 1000, mal um 2000 Jahre. Mit andern Worten: Nichts ist unumstößlich. Gedächtnis ist eine Funktion der Gegenwart. Wenn diese sich verändert, geschieht Gleiches mit dem Gedächtnis."
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Das strahlend verputzte Gebäude in der Berliner Straße 120/21 in Pankow wurde einst 1882 von Justizrat Makower zur Errichtung einer Erziehungsanstalt für Jungen, die zaristischen Pogromen entkamen, erstanden. Als Waisenhaus für 80, schließlich 150 Zöglinge, wird die Institution, bald unter Einbeziehung des Nachbarterrains, von der Jüdischen Gemeinde übernommen. 1938 verwüsten Hitlerjungen die einnehmbare Burg. Die Waisen werden verlegt. Bis 1941 wird die Immobilie als Jüdisches Altersheim genutzt, das Grundstück geht 1942 an das Deutsche Reich. 44 Kinder und Erzieher werden deportiert, ermordet. Architekt Beer stirbt in Theresienstadt. Ab Mai 1945 nutzen das Bezirksamt Pankow, der Deutsche Sportausschuss, die Vertretung Polens, die Botschaft Kubas den Bau. Ab 1991 steht er leer. Dann erwirbt die Walter und Margarete Cajewitz-Stiftung für Senioren das Haus 1999 von der Jewish Claims Conference. Und seitdem werden regelmäßig aus aller Welt Überlebende des Heims eingeladen. Thomas Lackmann erzählt im TAGESSPIEGEL die Geschichte des Hauses und von der Wiederbegegnung der Überlebenden mit ihm: "Jüdisches Waisenhaus bleibt Schauplatz der Erinnerung".
Der Link zur Reportage in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Eine Studentin zeigt am Rande einer Islamisten-Demo die Fahne mit dem Davidstern. Dafür wurde sie nun vergangenen Mittwoch vom Bochumer Amtsgericht wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsrechts zu einer Geldstrafe von 300 Euro - 15 Tagessätze zu je 20 Euro - verurteilt. Bissig fragt Alan Posener in der WELT: "15 Tagessätze, weil man Israel verteidigt?" - und erzählt die Geschichte hinter dieser schrecklich deutschen Geschichte: "Solidarität mit Israel? Bitte nicht in Bochum"
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Im zerstörten Europa des Zweiten Weltkriegs fanden sich Christen von ehemals verfeindeten Nationen, Deutsche, Franzosen und Polen, zusammen und gründeten unter der Initiative von Bischof Théas von Lourdes die Pax-Christi-Bewegung, die heute in über 60 Ländern der Welt aktiv für Frieden und Gerechtigkeit eintritt. Seit 2002 ist der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen Präsident der deutschen Sektion von Pax Christi. Mit ihm sprach die TAGESPOST über Religionsfreiheit, Krieg und die heutigen Aufgaben der Bewegung. U.a. fragte man ihn auch nach seiner Haltung zu Waffenlieferungen aus Deutschland nach Israel. Algermissen antwortete:
"Wir müssen auf beiden Augen scharf sehen. Israelische und palästinensische Politiker sind offensichtlich momentan außerstande, wirklichen Frieden miteinander zu finden. ... Die deutsche Politik muss selbstverständlich prüfen, wohin und zu welchem Zweck wir Waffen liefern. Es ist eigentlich unverantwortlich, das Pulverfass Naher Osten durch deutsche Waffen zu verschärfen. Eine Frage der politischen Ethik! Jedenfalls ist für mich klar: Wenn dem palästinensischen Volk durch Armut, Elend und Erniedrigung die Lebensgrundlage genommen wird, führt dies zu einer Radikalisierung. Und damit beginnt je neu der Kreislauf des Bösen."
Der Link zum vollständigen Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Gemeinsam mit den Muslimen will das „Forum Deutscher Katholiken", das sich auf besondere Weise dem Papst verbunden fühlt und sich als Gegenpol zum eher liberalen Zentralkomitee der Deutschen Katholiken begreift, „die Kultur des Todes" bekämpfen. Nicht die Stärke des Islams sei die gefährlichste Bedrohung Europas. Vielmehr führe die Verdrängung des Glaubens „zu einer geistigen Immunschwäche Europas", wie aus Berichten in der WELT und der FRANKFURTER RUNDSCHAU hervorgeht: "Katholiken sehen sich als Verbündete der Muslime".
Die Links dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Die katholischen deutschen Bischöfe haben sich zur Frage der Taufe von ehedem muslimischen Taufbewerbern geäußert und machen dabei - so offen wie nie - deutlich, dass solche Feiern in Deutschland keine Einzelfälle sind. Sie sprechen von einer "Bewegung vom Islam hin zum Christentum", die in den Medien bislang weniger registriert werde als der umgekehrte Religionswechsel christlicher Deutscher zum Islam. Und die Bischöfe betonen, dass das Recht auf Religionswechsel auch für Muslime gelte. Christoph Strack berichtet für KATHOLISCH.DE über Hintergründe und Einzelheiten der bischöflichen Stellungnahme: "Gefahren für Leib und Leben".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Im abgelegenen Unterengadiner Bergdorf Scuol steht das grösste Koscher Hotel von Europa. Seit das Scuol Palace vom jüdischen Ehepaar Friedman übernommen wurde, steigen hier vor allem strenggläubige Juden ab. Hier im Scuol Palace, wo jahrelang Pauschaltouristen des Robinson-Clubs Partys gefeiert hatten, sind die Bierzapfsäulen versiegt, statt dessen gibt es Tee, Kaffee und Kuchen. Im Speisesaal mit den Mahagoni-Wänden essen orthodoxe Grossfamilien neben jungen Paaren Fleischpasteten aus Frankreich. Natürlich koscher! Corinne Buchser war für SWISS INFO vor Ort schildert "Koschere Ferien im Bergdorf Scoul".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die „Jewish Agency“ hat in den letzten Wochen mit einer besonderen Werbekampagne auf sich aufmerksam gemacht, die nicht nur in Israel, sondern unter Juden weltweit Empörung ausgelöst hat: Juden dürfen nur Juden heiraten – so die indirekte Message. Die FAZ und das schweizer Nachrichtenportal 20min berichten über die hoch umstrittene Kampagne: "Mischehen verlorener Juden".
Die Links dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Gestern noch stand er im Blickpunkt des medialen Zweikampfes mit Kanzlerin Merkel: Frank-Walter Steinmeier, Bundesaußenminister und Kanzlerkandidat der SPD.  Was bedeuten ihm Kirche, Glaube, wo hat er seine Wurzeln, was ist das ethische Fundament seines Handelns? Das wollte das SONNTAGSBLAT von ihm wissen. Auf die Frage, welches Bibelwort er manchmal den Abgeordneten gerne zurufen würde, antwortete Steinemeir:
"»Suchet der Stadt Bestes«. Wer dieser Suche, diesem Streit ausweicht, wer glaubt, er kenne alle Antworten schon, hat nichts verloren in der Politik."
Der Link zum Interview über Gott und die Welt in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

14. September 2009

 * Interview mit Hamas-Führungsmitglied Ayman Taha ... mehr
 
 * Gaza: Auf dem Schleichweg zur Islamisierung ... mehr
 
 * "Neo-Bauhaus" in Tel Aviv ... mehr
 
 * Israelischer Film "Lebanon" gewinnt Goldenen Löwen in Venedig ... mehr
 
 * Gedächtnisforscher meint: Zeit für die Zukunft ... mehr
 
 * Jüdisches Waisenhaus bleibt Schauplatz der Erinnerung ... mehr
 
 * Solidarität mit Israel? Bitte nicht in Bochum ... mehr
 
 * Pax-Christi-Bischof Algermissen im Interview ... mehr
 
 * Katholiken sehen sich als Verbündete der Muslime ... mehr
 
 * Bischöfe zur Konversion von Christen und Muslimen ... mehr
 
 * Koschere Ferien im Bergdorf Scoul ... mehr
 
 * Umstrittene Kampagne: Mischehe verlorener Juden ... mehr
 
 * Frank-Walter Steinmeier über Gott und die Welt ... mehr

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