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ISSN 1612-7331
31.03.2009 - Nr. 1016
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Guten Tag!

Nr. 1016 - 31. März 2009


Musik verbindet Völker über Grenzen hinweg, heißt es, und so war es auch am vergangenen Mittwoch in Holon, einer ärmlichen Stadt im Süden von Tel Aviv. Eine Stunde lang schwebte eine Ahnung davon, wie es sich ohne Nahost-Konflikt leben ließe, durch die Räume einer Vereinigung für Holocaust-Überlebende. Es war ein besonderer Moment: Eine Gruppe von 13 palästinensischen Jugendlichen im Alter von elf bis 17 Jahren aus dem Flüchtlingslager von Dschenin gab für dreißig jüdische Schoah-Opfer ein Konzert mit Geigen und Darboukas (siehe Bericht im Compass 26.03.09). Aber das gefiel denn doch nicht allen: Das palästinensische Jugendorchester aus Dschenin darf nämlich nicht mehr musizieren und ist aufgelöst worden. Das entschied Adnan Hindi (Fatah), Chef der lokalen Verwaltung im Flüchtlingslager Dschenin. Die 50-Jährige Leiterin des Orchesters, Wafa Junis, habe "die Kinder missbraucht", zitierte die Nachrichtenagentur AP am Sonntag den lokalen Verwaltungschef Hindi. TAZ und SÜDDEUTSCHE berichten über den traurigen Eklat.
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Al-Quds, so heißt das arabische Ost-Jerusalem. Es darf sich seit letztem Samstag "Arabische Kulturhauptstadt 2009" nennen. Mit diesem Titel würdigt die Konferenz der arabischen Kulturminister seit 1996 herausragende Orte. Damit soll auf die jeweilige arabische Landeskultur aufmerksam gemacht und der innerarabische Dialog gestärkt werden. Die Wahl Ost-Jerusalems schmeckt dagegen den Israelis, wie zu erwarten, nicht besonders. Joseph Coitoru berichtet für DEUTSCHLANDRADIO vom "Kampf um Jerusalem".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Das „Königreich Gottes“ muss gar nicht jenseits unserer irdischen Wahrnehmung liegen: Prinz Immanuel Ben-Yehuda ist einer der spirituellen Führer der Gemeinde der „schwarzen Hebräer“, einer Gruppe afrikanischstämmiger Juden, die in den 60er-Jahren nach Israel einwanderte. Dieses „ganz reale Königreich“ liegt in Dimona, einer Kleinstadt im Negev in Südisrael, wo, umgeben von Wüste und nahe Israels geheimnisvoller Atomanlage, rund 1300 Mitglieder dieser Gemeinde in einfachen kleinen Plattenbauten leben, die die „Jewish Agency“ vor mehr als einem halben Jahrhundert für Immigranten am Rande der Stadt errichten ließ. Susanne Knaul war im dort und schildert ihre Eindrücke in der österreichischen PRESSE: "Das schwarze Reich Gottes im Heiligen Land".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.

China steht in Flammen, als ein deutscher Kaufmann fern der Heimat zum Held wird. Als die kaiserliche japanische Armee 1937 China überfällt und mit ungeahnter Brutalität gegen die Zivilbevölkerung der Hauptstadt Nanking vorgeht, handelt der deutsche Kaufmann John Rabe. Ungeachtet der Gefahr für sein eigenes Leben, kämpft er mit einer kleinen Gruppe in der Stadt verbliebener Ausländer für eine Sicherheitszone und rettet so über 250.000 Menschen das Leben. Doch die Japaner planen, die Zone unter einem Vorwand zu stürmen - für Rabe beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Rabes Geschichte hat der deutsche Filmemacher und Oscar Preisträger Florian Gallenberger verfilmt, was man ab kommenden Donnerstag nun im Kino sehen kann. Die BERLINER ZEITUNG und die WELT stellen den Film um die Geschichte des "Oskar Schindler von China" näher vor und die BERLINER MORGENPOST bat den Regisseur zum Interview.
Die Links dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

In Deutschland wandert Host Mahler nach wiederholtem Leugnen des Holocaust für 5 Jahre und für Volksverhetzung für weitere sechs Jahre ins Gefängnis. Papst Benedikt hat Probleme, weil er sich um das Seelenheil von Holocaustleugnern sorgt und diese wieder in die Kirche aufnimmt. Aber im EU-Staat Griechenland wird ein selbsterklärter Antisemit, Neonazi und Rassist höchstinstanzlich freigesprochen. Kostas Plevris heißt der selbsternannte Judenhasser, der Hitler preist, Juden "Untermenschen" nennt und das KZ Auschwitz erhalten will - man könne es ja noch gebrauchen. Nun darf er also straffrei weiter hetzen, wie TELEPOLIS und die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG berichten. Sie machen mit dem skandalösen Fall und Mann bekannt: "Freispruch für Holocaustbefürworter und Antisemiten".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In der bayerischen Landeskirche sorgt das »Wort aller kirchenleitenden Organe zur Entwicklung des christlich-jüdischen Verhältnisses« weiter für Diskussionen. Kritiker sehen zentrale christliche Glaubenswahrheiten infrage gestellt, wie etwa den christlichen Taufbefehl und das Bekenntnis zur Trinität. Die Kritik richtet sich gegen die Aussage, Aktivitäten mit dem Ziel einer Bekehrung von Juden zum Christentum seien »undenkbar«. Das SONNTAGSBLATT bat Professor Walter Sparn aus Erlangen, ein Kritiker der Erklärung, und den Synodalen Pfarrer Peter Hirschberg (siehe Online-Extra Nr. 77) zu einem Forumsgespräch über die umstrittenen Fragen: "Als Christ erkennbar leben. Streit um Judenmission und Trinitätslehre"
Der Link zu dem Gespräch in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Der Streit im idyllischen Konstanz um das Grundstück für eine neue Synagoge spitzt sich zu. Inzwischen erheben zwei jüdische Gemeinden Anspruch auf die von der Stadt zur Verfügung gestellte Fläche in der Sigismundstraße. Die Verwaltung verweigert trotz eines letztinstanzlichen Urteils seit Monaten eine konkrete Aussage, welche Gruppe zum Zug kommen soll. Der SÜDKURIER versucht in einem Beitrag den verworren strittigen Stand der Dinge zu klären: "Synagogen-Bau kommt nicht voran".
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Auf dem Hamburger Parteitag 2007 hat die SPD das Judentum als die erste der geistigen Wurzeln der Sozialdemokratie in ihr neues Grundsatzprogramm aufgenommen und folgte damit einer Initiative von Hans Erler, Sohn des 1967 verstorbenen Fraktions- und stellvertretenden Parteivorsitzenden. Nun legt Erler ein Buch vor, das gewissermaßen das Fundament für seine Initiative entfaltet: "Judentum und Sozialdemokratie". HAGALIL stellt das Buch kurz vor und stellt das Vowort aus der Feder von Micha Brumlik online.
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Eigentlich kennen wir das ja von TV-Moderator Harald Schmidt, dass er vor einem Millionenpublikum in seinen Shows mit Hilfe von Playmobil-Figuren antike Dramen nachspielt oder auch schon mal aus einer Playmobil-Figur Adolf Hitler macht. Jetzt ahmt ihn ein evangelischer Pfarrer aus Hessen nach und stellt mit Playmobil-Figuren Szenen aus der Bibel dar - und bekommt Ärger mit dem fränkischen Spielzeughersteller, wie die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG berichtet: "Apostel, Propheten und Sünder".
Der Link zum Bericht in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Während sich Israel und Hamas über den Jahreswechsel gegenseitig bekämpften, brach im Internet ein ganz anderer Krieg aus. Die Rede ist vom medialen Krieg, in den beiden Seiten sowie ihre Sympathisanten aktiv eingreifen, Videos zur Verfügung stellen und das Geschehen kommentieren. An vorderster Front steht dabei die Internationale Linke, deren Geister sich am Nahostkonflikt seit jeher scheiden. Die linke Sympathie für den antiimperialistischen Kampf trifft auf proisraelische Tendenzen. Damit stehen sich zwei Konzepte gegenüber, die konträrer kaum sein könnten. Mit diesen hat sich der Politologe Peter Ullrich im Rahmen seiner Dissertation befasst, die nun unter dem Titel "Die Linke, Israel und Palästina. Nahostdiskurse in Großbritannien und Deutschland" im Dietz-Verlag vorliegt. Thomas Hummitzsch hat das Buch für LITERATURKRITIK gelesen und berichtet u.a., dass der Autor beim "Durchforsten der einschlägigen Foren und Diskussionskreise ... Dialoge und Debatten entdeckt (hat), die diese geradezu kafkaesk-absurde Diskussion um das eigene Sein und Nicht-Sein vor der Kulisse des Nahostkonflikts deutlich machen. Das linkspolitische Spektrum in Deutschland steht mit sich selbst in einer Art Nah(ost)kampf."
Der Link zur Buchbesprechung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

31. März 2009


 * Jugend-Orchester von Dschenin nach Konzert vor Holocaust-Überlebenden aufgelöst ... mehr
 
 * Kampf um Jerusalem, die arabische Kulturhauptstadt 2009 ... mehr
 
 * Das schwarze Reich Gottes im Heiligen Land ... mehr
 
 * Film: John Rabe - Der Schindler Chinas ... mehr
 
 * Griechenland: Freispruch für Holocaustbefürworter und Antisemiten ... mehr
 
 * Streit um Judenmission in bayrischer Landeskirche ... mehr
 
 * Konstanz: Synagogen-Bau kommt nicht voran ... mehr
 
 * Judentum und Sozialdemokratie ... mehr
 
 * Hessischer Pfarrer wegen Playmobil-Figuren in Not ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Die Linke, Israel und Palästina ... mehr

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