Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
25.01.2022 - Nr. 1975
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Am Freitag, 28. Januar 2022, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 320 mit einer Buchvorstellung von Martin Bauschke: "Wenn der Rabbiner eine Frau ist".


Guten Tag!

Nr. 1975 - 25. Januar 2022



Nach jahrelangem Rechtsstreit ist das Haus der Familie Salahiya im umkämpften Viertel Sheikh Jarrah in Ost-Jerusalem von der israelischen Polizei geräumt und abgerissen worden (siehe auch Compass 18.01.2022). Der Anwalt der Familie, Walid Abu Thaya, betonte, dass zum Zeitpunkt der Räumung noch ein Berufungsverfahren lief. Der Abriss stieß auch international auf Protest: Vier europäische Länder haben Israel aufgerufen, Räumungen in Ostjerusalem dauerhaft zu unterlassen.
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Während Netanjahu verkünden lässt, dass er trotz des laufenden Korruptionsverfahrens in der Politik bleiben will, tauchen neue Vorwürfe gegen ihn auf, wie Maria Sterkl für den STANDARD berichet:
"In der Ära von Israels Ex-Premier Benjamin Netanjahu, der seit Juni 2021 mit der Oppositionsbank vorliebnehmen muss, habe die Polizei Netanjahu-Gegner auf Schritt und Tritt überwacht – bis hin zu Details aus ihrem Sexleben. Das geht aus investigativen Recherchen der Plattform Calcalist hervor."
Mehr zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.

In Israel erwartet man trotz aktuell neuer Höchststände an Infektionen bald das Ende der Omikron-Welle. Ein Rückgang der Neuinfektionen könnte bereits in der nächsten Woche zu verzeichnen sein. ließ die Regierung verlauten. Vor allem stützt man sich dabei auf Angaben aus anderen Ländern, wie Südafrika und Großbritannien, die die Welle der höchstansteckenden Corona-Variante bereits hinter sich haben. Damit die Wirtschaft und das öffentliche Leben nicht zum Erliegen kommen, hat nun auch die israelische Regierung die Quarantäne-Vorgaben weitgehend gelockert: "Laufen lassen? – Israels Umgang mit Omikron".
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Thyssenkrupp hat den Auftrag erhalten, drei U-Boote für das israelische Militär zu produzieren. In Tel Aviv wurde das Milliardengeschäft für Thyssenkrupp unterzeichnet, obwohl Korruptionsvorwürfe aus der Ära Netanjahu längst nicht aufgeklärt sind. Zu diesem Zweck hat die israelische Regierung nun sogar die Einrichtung einer Untersuchungskommission zur Aufklärung der sogenannten U-Boot-Affäre beschlossen. Eine Mehrheit der Minister stimmte für den Vorschlag, wie ein Regierungssprecher bestätigte: "U-Boot-Affäre in Israel wird untersucht".
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Israel hat in Zusammenarbeit mit Deutschland bei den Vereinten Nationen eine Resolution zur Bekämpfung von Holocaustleugnung eingebracht. Symbolträchtig am 20. Januar 2022, dem 80. Jahrestag der Wannseekonferenz in Berlin, nahm die Generalversammlung den Vorschlag an. Es war das erste Mal nach 2005, als der 27. Januar als Internationaler Holocaust-Gedenktag in den Kalender der Weltorganisation aufgenommen wurde, dass einem Antrag Israels stattgegeben wurde. Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock und ihr israelischer Amtskollege Yair Lapid haben die Annahme der UN-Resolution gegen Leugnung und Verfälschung des Holocaust begrüsst. In einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten gemeinsam Erklärung heisst es: „Wir sind sehr besorgt über die dramatische Zunahme von Leugnung, Verfälschung und Revisionismus des Holocaust sowie angesichts des aktuellen Phänomens, Vergleiche zwischen gegenwärtigen politischen Auseinandersetzungen und der Shoah zu ziehen“. Derartige Vergleiche seien „eine Pervertierung der Geschichte“ und stellten eine Form des Antisemitismus dar. Sie bereiteten Vorurteilen und Hass den Boden und bedrohten dadurch „letztendlich unsere Gesellschaften“.
Links dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Was geschah auf der Wannsee-Konferenz, die am 20. Januar ihren 80. Jahrestag verzeichnete, eigentlich wirklich? Und wie soll mit der Erinnerung an die Konferenz umgegangen werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer internationalen dreitägigen Konferenz, zu der die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz eingeladen hatte. Klaus Hillenbrand hat die Konferen für die TAZ beobachtet: "80 Jahre Wannsee-Konferenz: Vom Wannsee nach Charlottesville".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Von einem bemerkenswerten Projekt wider das Vergessen berichtet Karlen Vesper für NEUES DEUTSCHLAND: "LastSeen" heißt das Projekt, dessen Aufgabe die Suche nach Bildern der NS-Deportationen ist, den letzten Fotografien von Menschen, die ab 1938 in Konzentrationslager auf deutschem Boden sowie während des Zweiten Weltkrieges in die Ghettos und Vernichtungslager im okkupierten Osten verschleppt und dort ermordet worden sind. Letzte Aufnahmen. Letzte Augenblicke von Männern, Frauen und Kindern, die mörderischem deutschen Antisemitismus und Rassismus zum Opfer fielen. Henning Borggräfe, Leiter des Ressorts Forschung und Bildung der Arolsen Archives vermutet, dass noch unzählige Fotografien in Archiven, auf privaten Dachböden und in Kellern schlummern, in Familienalben und alten Zeitungen aufzustöbern sind. Die Initiative richtet sich an eine breite Öffentlichkeit, vor allem an die Jugend, nach solchen zu fahnden: "Der letzte Augenblick".
Der Link zum Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...

In Polen bildete die Holocaust-Literatur schon früh ein eigenes Genre, auf das die deutsche Verlagslandschaft nur zögerlich reagierte. Nun aber kann man endlich wichtige Zeugnisse und erstaunlich moderne Texte neu entdecken, berichtet Gerhard Zeillinger für den österreichischen STANDARD und stellt gleich mehrere Publikationen näher vor: So etwa die Erzählungen "Medaillons" von Zofia Nalkowska, der Grande Dame der polnischen Literatur. Nalkowskas Erzählungen basieren auf frühen Gesprächen mit Überlebenden und erschienen bereits 1946. Oder der Roman "Brot für die Toten" von Bogdan Wojdowski, eine düstere Elegie auf das Leben im Warschauer Ghetto, die 1971 in Polen erschien. Und nicht zuletzt Renia Spiegels "Tagebuch 1939–1942",  eines der berührendsten Dokumente überhaupt, das erst jetzt publik wurde. Die Aufzeichnungen stammen von einer jungen, jüdischen Frau, die als 18-jährige, nachdem ihr Versteck durch Verrat aufflog, erschossen wurde: "Unfassbares in Worte gefasst: Holocaust-Literatur aus Polen".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Laut einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig darf die Stadt München Veranstaltungen der israelkritischen BDS-Bewegung in städtischen Räumlichkeiten nicht grundsätzlich unterbinden. Das Urteil hat bundesweite Gültigkeit und bedeutet mithin für die Kommunen, dass sie ihre Räume nicht pauschal für Veranstaltungen zum Thema Israelboykott sperren dürfen. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat mit großem Unverständnis auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts von Donnerstag zur Vermietung städtischer Räume für BDS-Veranstaltungen reagiert. Das Gericht habe zu wenig berücksichtigt, dass die israelfeindliche Boykott-Bewegung BDS antisemitische Züge trägt und Antisemitismus schürt: "Kein Raumverbot für Israelboykott".
Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Die Debatte um Antisemitismusvorwürfe an die Adresse der documenta-Macher hält an. Im Kern geht es dabei u.a. um die Beziehungen von Mitgliedern und Verbündeten von Ruangrupa, dem indonesischen Kollektiv, das die documenta kuratiert, zu der Initiative BDS (Boycott, Divestment and Sanctions), die dazu aufruft, den Staat Israel wegen seiner Besatzungspolitik zu boykottieren. Ruangrupa hat wiederum ein palästinensisches Kollektiv zur documenta eingealden, das unter den Namen «Khalil Sakakini Cultural Center» (KSCC) beziehungsweise «Question of Funding» firmiert. Dieses Center engagiert sich für einen umfassenden Israel-Boykott und als Namenspate fungiert eine problematische Persönlichkeit: der arabische Nationalist Khalil al-Sakakini. Der Vorstand der documenta forum Kassel e. V. wies vor einigen Tagen in einem Statement die Antisemitismus-Vorwürfe zurück. Julia Encke kritisiert in der FAZ, mit dieser Stellungnahme stellten sich die Verantwortlichen auf die Seite der „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“, die den Bundestagsbeschluss gegen BDS deutlich kritisierten. Encke sieht nun die Kulturstaatsministerin Claudia Roth in der Pflicht:
"Wenn Claudia Roth hier nicht dagegenhält und sich das nicht nur im Freundeskreis, sondern auch als offizielle Haltung der Documenta durchsetzte, bedeutete das, dass der Bundestagsbeschluss von der Documenta faktisch annulliert wird. Das würde viel darüber aussagen, wie ernst es Deutschland und der neuen Regierung mit den Bekenntnissen zum Antisemitismus ist."
Hans-Joachim Müller bemerkt zu der ganzen Auseinandersetzung beinahe lakonisch in der WELT:
"Überraschen kann das tragischerweise niemanden. Die Documenta hat ihren kuratorischen Anspruch weg von der Kunst hin zur Weltverbesserung immer weiter auf die Spitze getrieben. Man bekommt nun, was man bestellt hat: politisch engagierte Kollektive. Und das Thema Nahost-Konflikt ist natürlich allgegenwärtig."
Den vielleich pfiffigsten Vorschlag, um der Debatte ein Ende zu bereiten, legt Ayala Goldmann in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG vor. Sie empfiehlt schlicht, man solle einfach "auch israelische Künstler (und zwar keine BDS-Aktivisten) einzuladen - zumal die Auswahl der Teilnehmer nicht abgeschlossen ist. Dann müssten die Boykott-Fans Farbe bekennen: Weigern sie sich, mit Israelis zusammenzuarbeiten, kann auf ihre Teilnahme an einer mit deutschem Geld finanzierten Ausstellung getrost verzichtet werden."
Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

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Das Projekt „Konfrontative Religionsbekundungen“ ist eine Idee des Vereins Devi (Demokratie und Vielfalt) und wird vom Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) sowie dem dortigen Sozialstadtrat Falco Liecke (CDU) vehement unterstützt. Nach ihrer Auffassung nehmen religiöse Konflikte an vielen Schulen überhand, die PädagogInnen würden damit allein gelassen. Der Verein will daher eine Anlaufstelle schaffen, die solche Konflikte dokumentiert und den Schulen Hilfen anbietet. Das Projekt stößt freilich auf Widerstand. So haben sich nun ein informelles Bündnis von rund 120 Wissenschaftlern, Mitgliedern der Zivilgesellschaft sowie Organisationen in einer gemeinsamen Stellungnahme kritisch zur geplanten Neuköllner Registerstelle für „konfrontative Religionsbekundung“ positioniert, wie TAZ und TAGESSPIEGEL berichten: "Wie halten sie's mit der Religion?".
Die Links dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT

Sind Verschwörungstheorien eine neue Form von Religion? Und Verschwörungstheoretiker Fanatiker, die blind glauben? Gerade im Kontext der Coronapandemie werden oft Verbindungen zwischen Religionen und Verschwörungstheorien hergestellt. Darin zeigt sich auch, welches Bild von Religion in unserer Gesellschaft verbreitet ist. Was steckt hinter diesen Vorurteilen? Rafaela Estermann hat sich mit diesen Fragen in einem Beitrag für die schweizer Plattform RELIGION auseinandergesetzt: "Verschwörungstheorien - Fake News oder Verheissung?"
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Ausverkaufte Stadien, große Talkshow-Auftritte, The Masked Singer und Duett mit Helene Fischer - Megastar Bülent Ceylan hat alles erreicht, was ein Komiker hierzulande erreichen kann. Nun schildert er in einem sehr persönlichen Buch vom Auwachsen in Mannheim als Sohn einer deutschen, katholischen Mutter und eines türkischen, muslimischen Vaters – in einer Patchworkfamilie mit drei größeren Geschwistern aus erster Ehe der Mutter. Dabei geht es auch um Religion und so bekennt er: „Vater Moslem, Mutter katholisch – und was kommt dabei raus? Evangelisch!“. Denn Ceylan ist tatsächlich in die evangelische Kirche eingetreten. Sein ganzes Leben lang habe er sich mit Gott beschäftigt, sagt er - und es war ein Schlüsselerlebnis, das ihn schließlich zum christlichen Glauben gebracht habe, wie Elmar Krämer in seinem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO berichtet: "Wie der Comedian zum evangelischen Christen wurde".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Zum 80. Jahrestag der sogenannten Wannsee-Konferenz haben Vertreter evangelischer Kirchen und jüdischer Verbände Widerstand gegen zunehmenden »Antisemitismus in Form von Delegitimierungsversuchen der jüdischen Religion sowie des Staates Israel« gefordert. »Das bedeutet konkret, sich der Kriminalisierung der Beschneidung und des koscheren Schlachtens unter dem Deckmantel der Kinderrechte und der Tierschutzgesetze zu widersetzen«, heißt es in einer am vergangenen Freitag veröffentlichten Erklärung. Die Erklärung wurde von den Teilnehmenden eines Symposiums der Evangelischen Akademie zu Berlin und der European Coalition for Israel verabschiedet: "Aufruf: Beschneidung und koscheres Schlachten verteidigen".
Der Wortlaut des Aufrufs in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

In vielen Medien wird Islam eher mit Terror assoziiert als mit Kunst. Das gilt leider auch für Muslime selbst, die die Worte Islam und Kunst kaum miteinander in Verbindung bringen. Für viele Muslime ist Kunst oft nur schlichte Bildhauerei, eine Art Götzendienst, was dazu geführt hat, dass sie sich von Kunst distanziert haben. Wenn man jedoch auf Meisterwerke blickt, die von Muslimen im Laufe der Geschichte der Nachwelt hinterlassen worden sind, erkennt man, dass Muslime nicht immer ein distanziertes Verhältnis zur Kunst hatten, meint Aziz Doganay ist Lehrbeauftragter an der theologischen Fakultät der Marmara-Universität, in einem Beitrag für ISLAMIQ: "Was ist islamische Kunst?"
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Tamar Lewinsky ist Kuratorin des Jüdischen Museums Berlin und als solche mitverantwortlich für eine Wechselausstellung, die sich dem jüdischen Leben in der ehemaligen DDR widmen soll. Im Interview mit der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG erläutert sie die Pläne und ruft auch dazu auf, man möge ihr Gegenstände aus unterschiedlichen Lebensbereichen zur Verfügung zu stellen: "Wir hoffen auf interessante, unbekannte Geschichten".
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Im Judentum spielen Traditionen eine große Rolle, auch für Juden und Jüdinnen, die nicht an Gott glauben. Im Frühjahr 2021 erschien nun in den USA ein jüdisch-humanistisches Siddur – also ein Gebetbuch, das ganz ohne Gott auskommt: „The New Jewish Humanist Siddur“ von William D. Thompson. Es enthält Gebete für die Wochentage, Schabbat und Feiertage und will eine Alternative zu herkömmlichen Siddurim sein. Ob und wie das alles zusammenpasst, erläutert Juna Grossmann in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO: "Beten ohne Gott".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Wie schaffen es Rabbinerinnen und Rabbiner in Zeiten von Corona íhre Gläubigen und Gemeindemitglieder zusammenzuhalten? Wie funktionieren Gemeindeleben und Gottesdienste unter den Bedingungen der Pandemie? Die Rabbinerinnen und Rabbiner von Dessau, Bayern, Konstanz, Erfurt und Berlin geben dazu in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG Auskunft: "Virtuell oder analog?".
Der Link zu den Antworten in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Im vergangenen Jahr fand in Lübeck anlässlich des 90. Geburtstags eine Ausstellung mit Werken des Schauspielers Armin Mueller-Stahl statt, die auch Teile seines wahrscheinlich bedeutendsten malerischen Projekts präsentierte, Jüdische Freunde und Weggefährten. Ingesamt 97 "Jüdische Porträts" sind es, die im März auch als Buch erscheinen. Walter Grünzweig poträtiert im STANDARD den malenden Schauspieler. Befragt zur Motivation seiner jüdischen Porträts, so berichtet Grünzweig, habe Mueller-Stahl erzählt:
"Der Zustand unserer Welt hat mich dazu gebracht, mich mit jüdischen Porträts zu beschäftigen. Sie waren eine Herzensangelegenheit, auch weil ich in Amerika etliche Juden gespielt habe. Und als ich mal bei einer Pressekonferenz deutlich sagte: ‚But I’m not a Jew‘, stand einer der jüdischen Journalisten auf und sagte: ‚You are a Jew. I give you my word.‘"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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In einem Kommentar für den HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST kommentiert Hamed Abdel-Samad die jüngsten Enthüllungen über sexuellen Missbrauch in Josef Ratzingers Diözese und die Ausflüchte des Expapstes:
"Warum lässt ein Mann, der sich selbst Vertreter Christi auf Erden nennt, die Opfer im Stich und steht stattdessen auf der Seite der Täter? Warum verhindert ein Mann, der behauptet, die Wahrheit zu verkünden, dass die Wahrheit ans Licht kommt? Um dem Ansehen der Kirche nicht zu schaden? Das ist ein Argument aus der Welt der Mafia, wenn Skandale unter den Teppich gekehrt werden um das Ansehen der Familie zu bewahren. Vieles in diesem und anderen Kirchen-Missbrauchsskandalen erinnert in der Tat an die Mafia: Hierarchie und patriarchale Strukturen, Kultur der Angst und des Schweigens, Einschüchterung von Abtrünnigen damit kein Insiderwissen nach außen drängt."
Der Link dazu und zu weiteren Reaktionen in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Der habilitierte Philosoph Andreas Edmüller liefert in seinem Buch "Verschwörungsspinner oder seriöser Aufklärer. Wie man Verschwörungstheorien professionell analysiert" aufklärerische Untersuchungskriterien zu derartigen Vorstellungen. Das Werk ist wie ein Lehrbuch strukturiert und motiviert zu einer eigenständigen Stoffaneignung. Angesichts der kursierenden Auffassungen, nicht nur im Internet, sind solche aufklärerischen Projekte überaus wichtig, meint Armin Pfahl-Traughber, der das Buch im HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST vorstellt: "Wie man Verschwörungstheorien professionell analysiert".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

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Dem Jahrestag der Wannseekonferenz (20. Januar) ist es sicher geschuldet, dass auch heute gleich wieder eine ganze Reihe höchst sehenswerter Dokumentationen zu sehen sind. So etwa im ZDF über den "vergessenen Holocaust", der die Ermordung von ca. 2 Millionen Menschen durch Erschießungen behandelt. Ebenso zu sehen eine Dokumentation über die Todesmärsche und über das KZ Mauthausen.
Mehr zu alledem in den FERNSEH-TIPPS.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

25. Januar 2022

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 * U-Boot-Affäre in Israel wird untersucht ... mehr
 
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ACHTUNG:
Am Freitag, 28. Januar 2022, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 320 mit einer Buchvorstellung von Martin Bauschke: "Wenn der Rabbiner eine Frau ist".