Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
10.02.2021 - Nr. 1934
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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Dienstag, 16. Februar 2021.


Guten Tag!

Nr. 1934 - 10. Februar 2021



Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat im Prozess wegen Korruptionsvorwürfen seine Unschuld beteuert. Neben Korruption werden dem 71-Jährigen auch Betrug und Untreue vorgeworfen. Die Justizbehörden beschuldigen Netanjahu unter anderem, sich in Regulierungsfragen für eine Telekommunikationsfirma eingesetzt zu haben. Im Gegenzug soll Netanjahu eine positive Berichterstattung über ihn verlangt haben. Zudem soll er Luxusgeschenke angenommen haben. Michael Bewerunge bemerkt dazu in einem Beitrag für ZDF HEUTE im Blick auf die anstehenden Neuwahlen in Israel:
"Der Prozess wird im März noch lange nicht vorbei sein und doch könnte er Netanjahus Karriere vorzeitig beenden, wenn er sein Ansehen bei den Neuwahlen nachhaltig beschädigt. Denn inzwischen werden die politischen Lager weniger nach links oder rechts eingeteilt, sondern danach, ob für oder gegen Netanjahu. Es geht um für oder gegen das System Netanjahu, der es sich nach allerlei Ränkespielen und Alleingängen in den letzten Jahren nicht nur mit fast allen möglichen Koalitionspartnern verscherzt hat, sondern auch mit weiten Teilen seiner Likud-Partei, die sich deshalb gerade gespalten hat."
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Der Lockdown hat in Israel kaum etwas gebracht. Deshalb setzt die Regierung jetzt voll auf die Impfkampagne, um Corona in den Griff zu bekommen. Doch das Interesse an Impfungen lässt nach, wie Tim Aßmann für die TAGESSCHAU berichtet. In der Altersgruppe der über 60-Jährigen liegt die Impfquote zwar bereits bei beachtlichen 85 Prozent - bei den 20- bis 30-Jährigen dagegen nur bei rund 30 Prozent. Je jünger, desto größer die Impfskepsis. Und auch von anderer Seite wird der Kampf gegen die Pandemie nach wie vor untergraben: immer noch und immer wieder verstoßen ultraorthodoxe Juden gegen die Corona-Regeln. Unmut und Kritik nehmen jedoch zu, wie Tal Leder für N-TV berichtet:
"Zu lange lässt sich das Land von den Haredim erpressen", sagt Professor Yedidia Stern vom Institut für israelische Demokratie in Jerusalem. "Die Menschen sind nicht mehr bereit, eine Gemeinschaft von über einer Million Menschen zu unterstützen, deren Führer westliche Werte verachten und säkulare Autoritäten ablehnen." Der Politologe verdeutlicht, wie sich die israelische Politik seit Jahrzehnten von den frommen Juden erpressen lässt. "Die Unfähigkeit der gegenwärtigen Regierung angesichts des Verhaltens der Ultraorthodoxen zeigt sich während der Pandemie", so Stern. "Ihre Missachtung des Gesetzes könnte die Rechtsstaatlichkeit irreparabel schädigen, weitere unnötige Todesfälle durch Corona verursachen und den Riss in der Gesellschaft fördern."
Vor dem Hintergrund dieser Problematik porträtiert Peter Münch für den schweizer TAGES-ANZEIGER einen der Protagonisten in der ultraorthodoxen Szene Israels: Rabbi Chaim Kanievsky, der von seinen Anhängern wie ein Heiliger verehrt wird. Der 93 Jahre alte Rabbiner ist in das Zentrum der Debatten darüber geraten, dass beträchtliche Teile der ultraorthodoxen Gemeinschaft die vom Staat gesetzten Regeln zur Corona-Bekämpfung unterlaufen: "Die Welt da draussen ist ihm fremd".
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Der Internationale Strafgerichtshof hat entschieden, auch für die palästinensischen Gebiete zuständig zu sein. Das könnte Ermittlungen gegen Israel ermöglichen. Die Entscheidung hat heftige Reaktionen ausgelöst - vor allem in Israel und den USA. Benjamin Netanjahu nennt die Gerichtsentscheidung kurzerhand "antisemitisch", wie die ZEIT berichtet. Und das Außenministerium der Vereinigten Staaten gab „ernsthafte Bedenken“ zu Protokoll, wie Jochen Stahnke in der FAZ mitteilt:
"Washington sehe die Bedingungen, die Palästina als souveränen Staat qualifizierten, für nicht erfüllt an. Deswegen sei es auch nicht rechtens, dass es als Staat in internationalen Organisationen wie dem Internationalen Strafgerichtshof mitwirke. Dieser Darstellung schloss sich einer der drei Haager Richter, der Ungar Péter Kovàcs, im Gegensatz zu seinen beiden Kollegen weitgehend an. Die Entscheidung in Den Haag fiel nicht einstimmig."
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Eine hoch interessante Familiengeschichte erzählt Inga Rogg in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG. Im Mittelpunkt steht Ben Wahlhaus, Major in der israelischen Armee. Seine Urgroßeltern flohen gemeinsam mit den beiden Söhnen einst aus Gersfeld, einer Kleinstadt bei Fulda, vor den Nazis nach Südafrika, die Schwester des Urgroßvaters Frieda, Mutter des grossen israelischen Lyrikers Yehuda Amichai, in das britische Mandatsgebiet Palästina. Als Ben Wahlhaus noch ein kleiner Junge war, zog die Familie von Südafrika nach Zürich, wo sie etwa ein Jahr blieb, bevor sie nach Australien übersiedelte. Vor elf Jahren immigrierte Ben Wahlhaus schließlich im Rahmen des «Lone soldier»-Programms nach Israel, wo er seinen Wehrdienst ableistete, Wirtschaftsanwalt wurde und schliesslich in die Rechtsabteilung der Armee wechselte. Innerhalb der internationalen Rechtsabteilung der Israel Defense Forces (IDF) leitet der 36-Jährige heute die Sektion für Verträge und Verhandlungen: "Eine Familiengeschichte, die von Gersfeld um die halbe Welt bis nach Israel führt".
Der Link zur Geschichte in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

"Zum Friedensnobelpreisträger dieses Jahres empfehle ich Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. Er hat sich um die Erhaltung des Weltfriedens verdient gemacht und Menschenleben bewahrt. 'Wer ein Leben rettet, der rettet die ganze Welt.' Dieser talmudische Gesichtspunkt wiegt in Zeiten der Corona-Pandemie, die bislang über zwei Millionen Menschenleben forderte, mehr als hundert Millionen Infizierte zur Folge hatte und Unzählige in tiefes Elend stürzte, besonders schwer. Es ist ein Leid, dessen Ausmaß viele Kriege übersteigt. In der Vermeidung von Waffengängen und in der Eindämmung der Corona-Seuche in seinem Land leistet Netanjahu im Weltmaßstab Hervorragendes. Das verdient eine entsprechende internationale Würdigung."
In einem engagierten Beitrag für DIE WELT plädiert der deutsch-jüdische Schriftsteller Rafael Seligmann für eine Neubewertung der politischen Leistungen des israelischen Ministerpräsidenten und begründet: "Warum Benjamin Netanjahu den Friedensnobelpreis verdient".
Der Link zum Nachlesen in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Für die Ungenauigkeiten in ihrem Buch sollen in Polen zwei Historiker eine Entschuldigung abgeben. So entschied es nun ein polnisches Gericht. Die renommierten Geschichtsprofessoren Barbara Engelking und Jan Grabowski hatten sich in ihrem 2018 erschienenen Buch „Dalej jest noc“ („Und immer noch ist Nacht“) mit der Vernichtung der Juden in der polnischen Provinz unter deutscher Besatzung befasst (siehe auch: Compass 4.2.2021). Und dann ist etwas passiert, was wohl der Alptraum jedes Wissenschaftlers ist, wie Ivo Mijnssen für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG erläutert: "Man macht einen kleinen Fehler, der nicht nur entdeckt, sondern vor Gericht gebracht und dafür verwendet wird, das gesamte Werk und die eigene Integrität zu diskreditieren." Und er kommentiert: "Die Geschichte könnte als bizarr abgetan werden, wenn sie nicht so bedeutsam wäre und an düstere kommunistische Praktiken erinnerte."
Links zu Berichten und Kommentaren zum Urteil in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Am 10. Juli 1941 fiel die jüdische Bevölkerung der polnischen Kleinstadt Jedwabne einem Pogrom zum Opfer. Hunderte Männer, Frauen und Kinder wurden in einer Scheune verbrannt. Nur wenige überlebten. Es war ein Verbrechen von unermesslicher Grausamkeit. Aber nur wenige Menschen wurden dafür zur Verantwortung gezogen. Was an diesem Tag tatsächlich geschah – und durch wessen Hand –, sollte mehr als sechzig Jahre lang im Dunkeln bleiben. Erst das Buch "Nachbarn" (2000) des Historikers Jan T. Gross legte dar, dass es Polen waren, die in Jedwabne, geschützt von den deutschen Besatzern, ihre wehrlosen jüdischen Nachbarn umgebracht hatten – ein Schock für die polnische Gesellschaft und Auslöser einer erbitterten Debatte um das Tabu eigener Verbrechen gegen die jüdische Bevölkerung des Landes. Die Journalistin Anna Bikont macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Sie reist immer wieder nach Jedwabne. Sie spricht mit Überlebenden und mit Tätern, mit Dorfbewohnern, Historikern und Politikern. Sie durchforstet Prozessakten und Zeitungsarchive. So unerbittlich wie behutsam rekonstruiert sie in ihrem nun auch auf Deutsch vorliegenden Buch "Wir aus Jedwabne" nicht nur die Gewalttat und die Umstände, die sie ermöglicht haben – sie zeichnet zugleich das Porträt einer Stadt, die sich der Erinnerung bis heute verweigert. Judith Leister stellt das Buch für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG näher vor: "Wie konnten die Menschen von nebenan zu Mördern werden?".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Lutz van Dijk ist deutsch-niederländischer Historiker und Autor und gehört zu den Initiator*innen einer Petition an Wolfgang Schäuble, das Gedenken an queere NS-Opfer im Bundestag zu ermöglichen. In einem Beitrag für den TAGESSPIEGEL skizziert er den aktuellen Forschungsstand zur Verfolgung und Ermordung nicht-heterosexueller Menschen und setzt sich mit Kritikern in der Historikerzunft auseinander, die gegen ein Gedenken an diese Opfergruppe argumentieren: "Es ist an der Zeit, historische Forschung zu demaskieren".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Die "Black Lives Matter"-Bewegung in den USA genießt weltweit große Sympathien und hat sich zu einer der wichtigsten zivilbürgerlichen Bewegungen in den USA entwickelt, die auch explizit von vielen jüdischen Persönlichkeiten und Gemeinden in Amerika unterstützt wird. Und dann dies: In Los Angeles wurde die Statue des schwedischen Judenretters während der NS-Zeit Raoul Wallenberg geschändet. Mehrere Synagogen wurden mit „Free Palestine! Fuck Israel!“ besprüht. Bei Demonstrationen in Washington mischten sich Hasschöre gegen Israel, das „Kinder ermordet“ mit den Black Lives Matter-Parolen. In San Diego wurden jüdische Einrichtungen wie das Haus der Studentenorganisation Hillel angegriffen. Thomas Klatt berichtet für DEUTSCHLANDRADIO, dass auch in der "Black Lives Matter"-Bewegung wiederholt antisemitische Vorfälle zu beklagen sind und althergebrachte Verschwörungsmythen gegen Juden kursieren: "Antijüdische Töne machen vielen Angst".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Eine Studie über Unterrichtsmaterialien des Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) hat ergeben, dass die Materialien anti-israelischen und antisemitischen Rassismus, die Ermutigung zu Terrorismus und Dschihad sowie die Ablehnung eines Friedens mit dem jüdischen Staat enthalten. Vorgelegt wurde die Studie von Itam Shalev im Auftrag von IMPACT-se (Institute for Monitoring Peace and Cultural Tolerance in School Education), einem renommierten Institut in Ramat Gan, das sich die Untersuchung von Schulmaterialien im Nahen Osten verschrieben hat. Das schweizer Portal AUDIATUR hat nun eine deutsche Zusammenfassung der Studie von Itam Shalev vom Januar 2021 online gestellt. Unterdessen ist auch die Bundesregierung in den Fokus der Kritik gerückt, da sie nicht bereit ist, sich von UNRWA zu distanzieren, wie DIE WELT und die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichten. Dies wiederum stieß auf Kritik bei dem Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und hessischem Antisemitismusbeauftragten Uwe Becker, der sagte, keine andere Organisation der Vereinten Nationen stehe dem »friedlichen Miteinander von Israelis und Palästinensern so im Weg« wie die UNRWA. Das Hilfswerk vermittle, so Becker, »den Hass auf Israel von einer Generation an Palästinensern an die nächste weiter«.
Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Vor gut einem Jahr ist der sächsische Landesbischof Carsten Rentzing zurückgetreten, unter anderem wegen rechtsradikaler Texte aus seiner Studentenzeit. Ein Nachfolger ist zwar im Amt, aber die Affäre ist nicht abgeschlossen, die Stimmung in den Gemeinden ist schwierig. Schon beim Rücktritt Rentzings gab es eine anonyme Petition, in der von einer "Schmutzkampagne" gesprochen wurde und gefordert wurde, dass Renzing als „letzter verbliebene konservative Bischof in der Evangelischen Kirche in Deutschlands“ im Amt bleiben müsse. Auch Rentzing selbst stellte sich bei seiner Verabschiedung als Opfer dar. Die evangelisch-lutherische Landeskirche Sachsens sieht infolge der Ereignisse Klärungsbedarf. Nun soll eine Spurkommission klären, was sagbar ist und was nicht. Im Zentrum steht die Notwendigkeit, eine Grenze zwischen konservativ und rechtsextrem zu bestimmen, wie Jennifer Stange in ihrem Bericht für DEUTSCHLANDRADIO erläutert.
Der Link dazu in der Rubrik RECHTSEXTREMISMUS.

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Das Abrahamische Forum ist ein Zusammenschluss von Vertretern aus Judentum, Christentum, Islam und Bahaitum sowie Wissenschaftlern und anderen Experten. Am 6. Februar 2001 gab es eine konstituierende Sitzung in Heppenheim für ein "hessisches Modell" für ein Miteinander von Religionen. Daraus entwickelte sich das bundesweite Forum. Den Angaben zufolge gibt es 35 Mitglieder. Das Forum versteht sich als offen für andere Religionen. Nun konnte das Forum sein zwanzigjähriges Jubiläum feiern, wie Letitia Witte für DOMRADIO berichtet: "Mit kleinen Schritten zum Respekt".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Für Christen in aller Welt beginnt die Fastenzeit in diesem Jahr am 17. Februar und dauert bis zum Karsamstag, 3. April. Theologisch gesehen, dient das Fasten als Vorbereitung auf Ostern. Aber nicht nur im Christentum wird gefastet - in allen großen Weltreligionen findet sich dieser Brauch. KATHPRESS gibt einen Überblick, wie man es in Judentum, Christentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus mit Verzicht und Enthaltsamkeit hält: "Fasten in den Religionen".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Kurz vor seinem überraschenden Tod am 22. Oktober 2020 vollendete Klaus-Peter Lehmann sein Buch »Ganz Israel wird gerettet werden. Wege und Irrwege zum Reich Gottes und im Verhältnis zum Judentum«. Klaus-Peter Lehmann studierte Theologie bei H.Gollwitzer und F.-W. Marquardt. Er lebt als Pfarrer i.R. der evangelisch-lutherischen Nordkirche in Augsburg und war aktiv im jüdisch-christlichen Dialog. Regelmäßig publizierte er für evangelische Zeitschriften - und immer ging es darum, die Verbindung zwischen Judentum und Christentum aufzuzeigen und gegen antijüdische Vorurteile anzugehen. Dieter Ferdinand stellt die nun posthum erschienene Essay-Sammlung von Lehmann für "a3KULTUR" näher vor: "Das Gottesreich auf der Erde?".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Wie es ist, in Deutschland, für drei Minderheiten zu stehen, davon kann Philip Egbune viel erzählen. Er ist schwarz, russisch und jüdisch. Und er ist viel rumgekommen, seine ersten Jahre in Nigeria, wuchs dann in Russland auf und lebt nun als Jude in München. „Ich habe als Kind gesagt, lieber Gott, ich möchte die Welt kennenlernen. Und Gott hat geliefert!“. Vom Dorf seiner Kindheit am Rande des nigerianischen Dschungels bis nach Russland und später in die thüringische Provinz, war es ein weiter Weg für Philip Egbune. Carsten Dippel erzählt für DEUTSCHLANDRADIO seine Geschichte und vor allem: "Wie es ist, mit drei Identitäten zu leben".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Seit Wochen ist viel zu lesen, wie sehr die ultarothodoxe Gemeinschaft in Israel die Bemühungen um eine Eindämmen der Pandemie untergräbt. Aber nicht nur dort in Israel ist dies ein Problem, sondern auch in Europa, wo die grösste Gemeinschaft von ultraorthodoxen Juden für Aufsehen sorgt: trotz nationalem Lockdown steigen im Londoner Quartier Stamford Hill offenbar Hochzeitspartys in Kellern und Hinterzimmern. Nun hat eine Auswertung von Blutproben ergeben, dass die streng gläubige Gemeinschaft zu den globalen Hotspots der Pandemie gehört, berichtet Niklaus Nuspliger für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: "Die jüdisch-orthodoxe Gemeinschaft schlägt in London alle Corona-Rekorde".
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Sie hat ein Nasenpiercing, trägt die Haare kurz geschnitten und teilt auf ihrem Instagram-Profil ein Leben, das eher an Influencerin als an Geistliche erinnert. Sie ist jung, weiblich, queer – und lässt sich gerade zur Rabbinerin ausbilden. Helene Shani Braun will junge Menschen für jüdisches Leben begeistern. Katharina Kunert porträtiert im SPIEGEL einen jungen Wildfang, der so gar nicht in das übliche Klischee von Jüdinnen zu passen scheint: "Wenn ich als angehende Rabbinerin nicht über Queerness im Judentum spreche, macht es niemand".
Der Link zum Porträt in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die Frankfurter Goethe-Universität soll eine neue Forschungseinrichtung bekommen. »Das Buber-Rosenzweig-Institut soll sich der Erforschung des Judentums in Moderne und Gegenwart widmen«, hat die Universität am Montag mitgeteilt. Das Institut baut auf der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie auf, die 1989 am Fachbereich Evangelische Theologie ins Leben gerufen wurde. Seit 2010 bekleidet der Religionswissenschaftler und Judaist Christian Wiese die Professur. Was es nun mit dem neuen Institut auf sich hat, erläutert ein Beitrag in FRANKFURT LIVE.
Mehr dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Eigentlich hat Rabbi Klein in seiner Zürcher Gemeinde genug zu tun, doch als in Inzlingen kurz hinter der deutschen Grenze der Zahnarzt Viktor Ehrenreich erschossen wird, fühlt sich Klein zu einem Kondolenzbesuch bei dessen Ehefrau Sonja verpflichtet. Schließlich kannte er den Toten gut: Jedes Jahr zu Beginn des Monats Elul hat er eine »Sichat Nefesch«, ein Seelengespräch, mit ihm geführt. Steht der Mord mit den Eheproblemen der Ehrenreichs in Verbindung? Oder hat er mit der Mussar- Bewegung und Viktors regelmäßigen Reisen in den Kongo zu tun? Und welche Rolle spielt Sonjas Freundin Anouk Kriesi, die mit ihrem Mann einen dubiosen Youtube-Kanal unterhält? Klein beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. So das Setting des mittlerweile sechsten Krimis von Alfred Bodenheimer, die stets einen Mix aus Spannung und Ethik inklusive Wissensvermittlung über das Judentum bieten. Judith Wipfler hat den neuesten Krimi "Der böse Trieb" für den SCHWEIZER RUNDFUNK gelesen: "Ein Krimi, der das Judentum erklärt".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Bidens politisches Denken ist durch die katholische Soziallehre geprägt. Er besucht regelmäßig die Sonntagsmesse und erklärte, dass ihn seine Religion in schwierigen Lebenssituationen getröstet und ermutigt habe. Rechtskonservative Mitkatholik*innen zeigen sich durch Bidens Bekenntnis freilich wenig beeindruckt. Kurt Remele, außerordentlicher Professor für Ethik und christliche Gesellschaftslehre an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz, schildert in einem Beitrag für das theologische Portal FEINSCHWARZ, wie sich Biden im US-amerikanischen Katholizismus positioniert und auf welche Spannungen er dabei trifft: "Joe Biden, die US-Bischofskonferenz und die katholische Rechte".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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2016 hat er mit seinem Israel-Reiseroman „Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“ ein eindrucksvolles Debüt hingelegt: Dmitrij Kapitelman. Im Alter von acht Jahren kam er mit seiner Familie nach Deutschland. Er gehört wie der Pianist Igor Levit, die Politikerin Marina Weisband oder der Schriftsteller Wladimir Kaminer zur Gruppe der jüdischen Sowjetbürger, denen ab 1991 eine Einwanderung in die Bundesrepublik ermöglicht wurde. „Eine Formalie in Kiew“ heißt Kapitelmans zweites Buch, und es erzählt die Geschichte von Dima, der nach 25 Jahren in Leipzig den deutschen Pass beantragt hat und, um ihn endgültig ausgestellt zu bekommen, eine letzte Formalie in Kiew erledigen muss, nämlich die behördliche Beglaubigung seiner Geburtsurkunde besorgen. "Kapitelman erzählt voller Witz, Wärme und Esprit", meint Marc Reichwein, der das Buch für DIE WELT gelesen hat: "Willkommen in Katzastan".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

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Für heute Abend sei eine Reportage empfohlen, die über die verbindenden Elemente zwischen jüdischer Kultur und dem Kölner Karneval informiert, aber auch darüber, wie der Antisemitismus schließlich im Karneval Einzug hielt: "Schalom und Alaaf".
Mehr dazu in den FERNSEH-TIPPS.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

10. Februar 2021

 * Netanjahu muss im Gericht aussagen ... mehr
 
 * Israels tickende Corona-Bombe ... mehr
 
 * Israel protestiert gegen Internationalen Strafgerichtshof ... mehr
 
 * Familiengeschichte: von Gersfeld um die halbe Welt bis nach Israel ... mehr
 
 * Warum Benjamin Netanjahu den Friedensnobelpreis verdient ... mehr
 
 * Polen: "Klima der Angst" ... mehr
 
 * Wie konnten die Menschen von nebenan zu Mördern werden? ... mehr
 
 * Gedenken an queere NS-Opfer ... mehr
 
 * Antijüdische Töne machen vielen Angst ... mehr
 
 * Israelhass an Schulen? ... mehr
 
 * Landeskirche sucht Grenze zwischen konservativ und rechtsextrem ... mehr
 
 * 20 Jahre Abrahamisches Forum ... mehr
 
 * Fasten in den Religionen ... mehr
 
 * Das Gottesreich auf der Erde? ... mehr
 
 * Wie es ist, mit drei Identitäten zu leben ... mehr
 
 * Jüdisch-orthodoxe Gemeinschaft schlägt in London alle Corona-Rekorde ... mehr
 
 * Jung, weiblich, queer – Rabbinerin! ... mehr
 
 * Frankfurt erhält Buber-Rosenzweig-Institut ... mehr
 
 * Ein Krimi, der das Judentum erklärt ... mehr
 
 * Joe Biden, die US-Bischofskonferenz und die katholische Rechte ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Dmitrij Kapitelman - Eine Formalie in Kiew ... mehr
 
 * TV-Tipp: Schalom und Alaaf ... mehr
 
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EDITORIAL


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ACHTUNG:
Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Dienstag, 16. Februar 2021.