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ISSN 1612-7331
08.09.2020 - Nr. 1911
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Guten Tag!

Nr. 1911 - 08. September 2020



Die kürzlich besiegelte Normalisierung zwischen Israel und den Emiraten am Golf feiert der israelische Ministerpräsident Netanjahu als großen Erfolg nicht nur seiner diplomatischen Fähigkeiten, sondern mehr noch als einen Beweis für seine uralte Überzeugung, man könne mit der arabischen Welt Frieden schließen, ohne die Palästinenser einzubeziehen. Der ehemalige ARD-Korrespondent Richard C. Schneider sieht dies in einem Beitrag für DIE ZEIT weitaus kritischer, beispielsweise im Blick auf die bislang militärisch-technische Überlegenheit der Israelis, die er durch die vereinbarte erstmalige Lieferung von F-35-Jets, den sogen. Tarnkappenflugzeugen, bedroht sieht. Vor allem aber in Anbetracht des desolaten Zustands der israelischen Gesellschaft, der Bedrohung durch Covid-19 und die wachsenden Proteste gegen Netanyahu zieht er das Fazit:
"Der vermeintlich historische Flug von Tel Aviv nach Abu Dhabi? Eine nette Momentaufnahme, aber die israelische Gesellschaft hat ganz andere Sorgen. Etwa die, wie man in diesen Zeiten wirtschaftlich und gesundheitlich überlebt. Oder die, wie die israelische Demokratie bewahrt werden kann. Netanjahus Pakt mit den Scheichs wird diese Fragen nicht beantworten."
Auch der 1979 in Haifa geborene Philosoph Omri Boehm, der Anfang des Sommers mit seinem jüngsten Buch "Israel - eine Utopie" Schlagzeilen machte (siehe Compass 21. Juli 2020), beschäftigt sich in einem Essay für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG mit den Folgen der jüngsten Annäherung zwischen den arabischen Golf-Staaten und Israel insbesondere im Blick auf die Palästinenser. Diese sieht er als die Verlierer dieser Entwicklung, eine Rolle, die ihnen bereits der Trump-Plan zugewiesen habe: "Israels Einigung mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und der 'Jahrhundert-Deal' von US-Präsident Donald Trump beweisen, dass Israel Frieden mit der arabischen Welt schließen kann, ohne Rücksicht auf die Palästinenser zu nehmen." Boehm warnt freilich vor diesem Hintergrund vor einer bevorstehenden Umsiedlungspolitik oder gar noch extremeren Entwicklungen wie etwa dem "Unterwerfungsplan" von Bezalel Smotrich, bis vor Kurzem Minister in Netanjahus Kabinett:
"Dieser sieht die Annexion des Westjordanlandes vor und stellt die Palästinenser vor drei Alternativen: alle 'nationalen Bestrebungen' aufzugeben, zu emigrieren oder Widerstand zu leisten, 'und dann wird die Israelische Armee schon wissen, was zu tun ist'. ... Auf die Frage, worauf die dritte Option hinausliefe, antwortete Smotrich, der Plan beruhe auf der biblischen Geschichte Josuas. Dieser sah für 'Heiden' unter jüdischer Souveränität drei Wahlmöglichkeiten vor: sich der jüdischen Herrschaft zu beugen, das Land zu verlassen oder den Tod. Premier Netanjahu äußerte Sympathien für Smotrichs Entwurf."
Aus ähnlich besorgten Überlegungen heraus meint Jacques Schuster in der WELT, es sei an der Zeit, die Palästinenser zu einem Teil des sich abzeichnenden arabisch-israelischen Sicherheitsbündnisses zu machen und empfiehlt eine "Nator für den Nahen Osten":
"Kleinasiens Nato würde die Iraner draußen, die Amerikaner drinnen und Israelis und Araber so miteinander verbunden halten, dass ein Krieg zwischen ihnen kaum noch möglich wäre. Es wäre an der Zeit, dass die Emirate wie auch Ägypten, Saudi-Arabien und Jordanien einen diplomatischen Vorstoß wagen, der die Palästinenser unter ihrem Präsidenten Mahmud Abbas zu einem Teil des sich abzeichnenden arabisch-israelischen Sicherheitsbündnisses macht. Das hieße gleichzeitig, dass Israel den Palästinensern entgegenkommt."
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Israel erlebt dieser Tage einen dramatischen Anstieg neuer Corona-Infizierten, in Relation zur Bevölkerungszahl den derzeit weltweit höchsten Anstieg. Mit neuen Lockdown-Maßnahmen in besonders betroffenen Orten will die Regierung eine weitere Ausbreitung des Virus eindämmen. Das aber ist gar nicht so einfach, wie mehrere Berichte deutlich machen:
"In vielen der als »rot« eingestuften Orte mit hohen Fallzahlen leben vornehmlich ultraorthodoxe Juden oder arabische Israelis. Es sind oft Familien mit vielen Kindern, die sich häufig auf engem Raum in kleinen Wohnungen aufhalten. Daher ist es in den Gegenden besonders schwer, Abstand zu halten oder sich zu isolieren. Außerdem hatte Chaim Kanievsky, ein einflussreicher Rabbiner innerhalb der strengreligiösen Gemeinschaft, jüdische Religionsstudenten vergangene Woche dazu aufgerufen, sich nicht auf das Coronavirus testen zu lassen. Als Grund sagte er, eine Corona-Quarantäne gefährde die Bibelstudien."
In Anbetracht dessen hat kürzlich der nationale Corona-Beauftragte Ronni Gamzu einen wahrlich dramatischen Appell im israelischen Fernsehen von sich gegeben:
"Dies ist eine Nachricht an ganz Israel. Schluss mit Hochzeiten. Schluss mit Massenansammlungen. Hört auf, die Regeln in Restaurants zu brechen oder an anderen Orten. Ganz Israel befindet sich im Krieg. Es tut mir leid, dass ich emotional werde. Aber das ist ein entscheidender Moment."
Freilich ändert das alles nichts daran, dass die seit Wochen zu beobachtenden Proteste auf der Straße gegen Netanyahu unvermindert anhalten, wie u.a. Franziska Knupper für DEUTSCHLANDRADIO berichtet. Der Protest vereine Ultraorthodoxe, Studenten und äthiopische Einwanderer – etwas, das es in Israel bisher so nicht gab: "Mit Yoga und Trommeln gegen Netanjahu".
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Eine sehr traurige Geschichte erzählt Steffi Hentschke in der ZEIT: Nach einem halben Jahrhundert muss das einzige Museum in Israel, das die Geschichte der deutschen Juden in Israel dokumentiert, schließen. Erstmals eröffnet wurde das Museum 1968 in Naharija, 1991 dann nahm sich der in Freiburg geborene Unternehmer Stef Wertheimer der Sammlung an und baute das Museum in seinem Industriepark in Tefen, eine halbe Autostunde östlich von Naharija, wieder auf. Seitdem bewahrt die in Salzburg geborene Ruthi Ofek die Erinnerungsstücke auf, kuratiert Ausstellungen, bringt Delegationen deutscher Diplomaten ebenso wie israelischen Studierenden die deutsch-jüdische Geschichte näher. 40.000 Kinder kamen jedes Jahr, oft auch, um mehr über ihre eigenen Vorfahren zu lernen. Hentschke erzählt in ihrer bewegenden Reportage nicht nur die Geschichte des Museums, sondern auch die tragischen Hintergründe der bevorstehenden Schließung: "Die letzten Erinnerungen an Deutschland".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Von rund 40.000 Personen, die in den Konzentrationslagern der Nazis Aufseherfunktionen übernahmen, waren etwa 3500 Frauen. Lediglich 77 von ihnen mussten sich nach Kriegsende vor einem Richter verantworten. Inzwischen werden Verfahren gegen die wenigen noch lebenden Frauen wegen Verhandlungsunfähigkeit eingestellt. Die meisten Aufseherinnen wurden im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück im Norden Brandenburgs "ausgebildet". Ihren Anteil am NS-Terrorsystem ist Thema der Dauerausstellung „SS-Aufseherinnen“ in der dortigen Gedenkstätte, die mit Fotos, Dokumenten und Filmen neu konzipiert wurde und über die Florian Stark in der WELT berichtet: "'Walküre' und 'Revolver-Anna' quälten die Frauen im KZ".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Am 9. Juni 1941 war es zu einem bis dahin beispiellosen Pogrom in der rumänischen Stadt Iassi gekommen. Assistiert von deutschen Offizieren holten rumänische Soldaten und Gendarmen jüdische Männer damals in die Polizeikommandantur. Im Hof der "Chestura" erschlagen und erschießen sie die Zivilisten, nachdem sie sie ausgeraubt hatten. Die Überlebenden werden zusammen mit anderen in zwei Güterzüge gepfercht. Vor der Abfahrt wird die Luftzufuhr weitgehend zugenagelt. Die Menschen in den Waggons ersticken oder verdursten qualvoll. Insgesamt sterben bei dem Pogrom mehr als 13.000 Juden - das bis dahin größte einzelne Vernichtungsverbrechen des deutschen Einflussbereichs. Cristina Marina blickt in einem Beitrag für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG auf einen fast vergessenen Schauplatz des Holocaust zurück und schildert die Beteiligung des rumänischen Regimes unter General Antonescu an der Ermordung der rumänischen Juden: "Diktator von Hitlers Gnaden".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Der aus Österreich vertriebene Mittachtziger Ben Zion Lapid aus Israel ist der Erste, der in den Genuss des neuen österreichischen Staatsbürgerschaftsgesetzes kommt, das einstmals vertriebenen jüdischen Bürgern Österreichs die Möglichkeit bietet, wieder einen österreichischen Pass zu erhalten. Im Interview mit dem STANDARD erzählt Lapid seine Überlebensgeschichte in Wien, von der Emigration nach Israel und warum er nun die österreichische Staatsbürgerschaft wieder angenommen hat: "Hansi aus Hernals darf wieder Österreicher sein".
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Anders als im modernen Fußball fehlt beim Thema Antisemitismus die Technik, um über Abseits-oder-nicht entscheiden zu können. Sagt der israelische Historiker Moshe Zimmermann. Besonders beim Israel-bezogenen Antisemitismus sei das Abseits unklar. Über das Schwanken der Deutschen zwischen Unterwürfigkeit und überzogener Kritik, wenn es um Israel geht, und die Frage, ob es ein Mittel gegen Antisemitismus gibt, unterhalten sich in einem längeren Gespräch in der FRANKFURTER RUNDSCHAU Cilly Kugelmann, Erziehungswissenschaftlerin und von 2002 bis 2017 Programmdirektorin des Jüdischen Museums in Berlin, und Wolf Iro, promovierter Slawist und Literaturwissenschaftler, Leiter des Goethe-Instituts in Tel Aviv in den Jahren 2014 bis 2019: „Bei Israel geht es immer um entweder oder“.
Der Link zum Gespräch in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Beispiele für den klassischen, auf Verfolgung und Vernichtung zielenden Antisemitismus gibt es ja trauriger Weise zuhauf. Schwächer ausgeleuchtet ist das Phänomen der Umarmungsstrategie, meint Malte Lehming in einem Beitrag für den TAGESSPIEGEL. Er beleuchtet exemplarisch den ehemaligen Chef der DDR Erich Honecker und den US-Präsidenten Donald Trump und die mit ihnen verbundene politische Instrumentalisierung einer angeblich judenfreundlicher Haltung: "Über vermeintlich beste Freunde der Juden".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In den frühen Morgenstunden des 5. September 1972 überwanden acht palästinensische Terroristen den Zaun des Olympischen Dorfs in München, verschafften sich unbemerkt von den Wachleuten Zugang zur Unterkunft der israelischen Sportler und nahmen elf Geiseln. Sie töteten dabei den Gewichtheber Josef Romano und den Trainer der Ringer, Mosche Weinberg. Jérôme Buske und Benjamin Männel erinnern in einem Beitrag für die JUNGLE WORLD an das Attentat und thematisieren insbesondere, wie sehr es die Selbstdarstellung der DDR seinerzeit empfindlich störte, hatte der Staat sich doch zuvor mit der »Sache der Palästinenser« deutlich solidarisiert: "Der antisemitische Anschlag von 1972 und die Rolle der DDR".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

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Sich selbst spüren, eins werden mit dem Großen und Ganzen. Spirituelle Bedürfnisse können ganz unterschiedlich gestillt werden. Dabei könnten christliche Kirchen voneinander und von anderen Religionen lernen, sagt die Theologin Jutta Koslowski im Gespräch mit DEUTSCHLANDRADIO. Dabei thematisiert sie auch die Verbindung zur jüdischen Spiritualität:
"Ich glaube, dass da sogar noch eine größere Nähe da ist, weil Christentum und Judentum ja wirklich die gleiche Heilige Schrift haben und noch näher miteinander verwandt sind. Überhaupt, unser Psalmengebet ist etwas Urjüdisches, das sind die gleichen Texte, die auch im Judentum gebetet werden. Unsere ganze liturgische Struktur – ein Morgengebet, ein Abendgebet zu haben, einmal in der Woche in noch größerer Gemeinschaft zusammenzukommen –, die haben wir vom Judentum geerbt."
Der Link zum Gespräch in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Bereits in seiner Kindheit bewegte er sich zwischen jüdischer und christlicher Welt. Das setzte sich fort bis zu seinem Tod am 26. August 1945 im amerikanischen Exil: der jüdische Schriftsteller Franz Werfel. Insbesondere gegen Ende seiner Lebenszeit formulierte er seine jüdisch-christlichen Gedanken auf aphoristische Weise in seinen "Theologumena". Ein zentraler Abschnitt war dabei mit "Von Christus und Israel" überschrieben, in welchem Werfel die Verbindung von Christus und Israel thematisiert. In einem Beitrag für das theologische Portal FEINSCHWARZ schildert der im österreichischen Burgenland für den christlich-jüdischen Dialog zuständige Diözesanbeauftragte Lukas Pallitsch Werfels Ringen um eine jüdisch-christliche Identität und die Rolle Israels dabei:
"In einer Zeit, in der die wenigsten über einen christlich-jüdischen Dialog ernsthaft nachdachten, sah Werfel eine Gefahr darin, dass christliche Dogmenbildungen Jesus zu einer griechischen Figur mythologisieren und dabei den Staub an den Fußsohlen des Wanderpredigers vergessen. Problematisch werden diese Formatierungen, wenn die Herkunft aus Israel im institutionellen Gefüge nicht mehr wahrgenommen wird oder gar erlischt. ... So gesehen nimmt es kaum Wunder, dass Werfel die Protagonisten in vielen seiner Romane als Grenzfiguren gezeichnet hat: als jesusgläubige Juden, die in ihrer religiösen Zerrissenheit nirgends heimisch werden."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Eigentlich ist der Islam eine Friedensreligion, die jedoch von Gotteskriegern, Islamisten und Autokraten missbraucht wird. So lautet in etwa die These des Islamwissenschafters Mouhanad Khorchide, die er in seinem Buch "Gottes falsche Anwälte. Der Verrat am Islam" ausführt. Dem entgegnet der Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi in einem Essay für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, dass diese Ansicht eine Geschichtsklitterung sei. Auch die frühe Geschichte des Islam sei voller Gewalttaten, wie die Ermordung und Versklavung der Juden von Medina zeige:
"Die politische Rolle des Propheten abzustreiten und ihn zum falsch verstandenen Friedensengel zu stilisieren, löst keine Probleme, sondern macht Khorchides Thesen angreifbar. Stattdessen müsste eine muslimische Erinnerungskultur sowohl die Ambiguität des Wirkens des Propheten als auch die im Koran angelegte Ambiguität seines offenbarten Islams zwischen ethisch-moralischen Lehren und politischem Wirken ernst nehmen und für eine Reform des Islams nutzbar machen. Eine solche Erinnerungskultur erlaubte allen Muslimen, Anteil an den Schicksalen der im Namen des Islams vertriebenen und hingerichteten Opfer der damaligen Zeit zu nehmen."
Der Link zum Essay in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Derzeit läuft noch bis 13. September das Jüdische Filmfestival in Berlin und Potsdam. Wegen Corona sind viele Filme auch im Netz zu sehen. Beiträge in RBB, der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG und dem TAGESSPIEGEL stellen die interessantesten Filme des Festivals vor. Unter ihnen ist auch die Premiere einer viel gelobten Liebeskommödie im deutsch-israelisch-nahöstlichen Spannungsfeld, die sich als "hinreißende Culture-Clash-Komödie" entpuppt: "Kiss me Kosher". Der Film erzählt von einer jungen Deutschen, die sich in eine Jüdin aus Tel Aviv verliebt. Dabei werde "munter von einem deutsch-israelischen Fettnäpfchen ins nächste gehüpft", meint etwa Martin Schwickert für RBB: " Lesbisch, nicht jüdisch, deutsch: Die hinreißende Culture-Clash-Komödie 'Kiss Me Kosher'".
Links zu Beiträgen über all dies in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die jüdischen Feiertage Rosch Haschana, Jom Kippur und Sukkot stehen bevor - und anbetracht der grassierenden Corona-Pandemie stellt dies jüdische Gemeinden vor besonderen Herausforderungen. Müssen die Hohen Feiertage diesmal ohne Gottesdienste zugebracht werden? Wie sieht es in den jüdischen Alters- und Pflegeheimen aus? Wie gehen orthodoxe und nicht-orthodoxe Gemeinden mit dem Problem um? Die schweizer-jüdische Wochenzeitung schildert, wie man sich in den jüdischen Gemeinden in der Schweiz vorbereitet und die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG gibt Einblick in die Situation der Gemeinden in den USA: "Wie sich Gemeinden in Zeiten der Pandemie auf die Hohen Feiertage vorbereiten".
Die Links zu den Reportagen in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Dieser Satz von Georg Wilhelm Friedrich Hegel dürfte wohl am häufigsten zitiert werden, sobald die Haltung des berühmten Philosophen gegenüber den Juden zur Sprache kommt:
»Der Mensch gilt so, weil er Mensch ist, nicht weil er Jude, Katholik, Protestant, Deutscher, Italiener usf. ist.« Doch diese Einsicht, die er hier formulierte, kam spät, wie Micha Brumlik in einem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG deutlich macht, den er anlässlich des 250. Geburtstags des Philosophen verfasst hat. Brumlik zeigt auf, dass Hegel immerhin ein lernfähiger Denker war, wenn es um seine Haltung gegenüber dem Judentum ging: "Hegel und die Juden".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Sterben in Würde ist ein zentrales Anliegen vieler Religionen - und natürlich auch im Judentum. Ob und welche Form der Sterbehilfe das einschließt, ist freilich ebenfalls in allen Religionen umstritten. Die jüdische Tradition sieht die Beihilfe zur Selbsttötung kritisch. „Aber es steht an keiner Stelle der Tora: ‚Du musst leben‘ als Gebot“, sagt die Rabbinerin Elisa Klapheck, mit der Mechthild Klein über das schwierige Thema der Sterbehilfe aus jüdischer Sicht gesprochen hat: "Du darfst nicht töten, du musst nicht leiden".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Der Film "Corpus Christi" erzählt von einem jungen Polen, der aus dem Knast entlassen wird und sich erfolgreich als Priester ausgibt. Das Drama mit makellos schönen Bildern war dieses Jahr in der Oscarauswahl und wird auch von den Kritikern hierzulande hoch gelobt. Ein "schmerzhaftes, aber auch erlösungssattes Kinoerlebnis", meint Jörg Taszman im DEUTSCHLANDRADIO. Und Nils Michaelis schreibt im VORWÄRTS: "Dieses Porträt einer unter Druck stehenden Gesellschaft, die sich an ihren Narben weidet, anstatt nach vorne zu blicken, schaut, mitunter mit drastischen Mitteln, genau hin, moralisiert allenfalls in feinen Nuancen und liefert vor allem immer Bilder von überwältigender, mitunter auch trügerischer Schönheit." Einzig José García äußert kritische Vorbehalte in der TAGESPOST: "Der Spielfilm ... gibt sich nicht als offen antikatholisch. Aber die angebliche Feier der Heiligen Messe und die Spendung der Beichte durch einen Betrüger sind für gläubige Katholiken schmerzlich."
Links zu den Filmkritiken in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Colum McCann erzählt in seinem jüngsten Roman „Apeirogon“ von zwei Mädchen, die in israelisch-palästinensischen Auseinandersetzungen umkommen. Und von ihren Väter, die beschließen, Freunde zu werden. Ein umwerfender Roman über Politik und individuellen Schmerz, meint Carsten Hueck, der den Roman für DEUTSCHLANDRADIO gelesen hat: "Der Alltag des Nahost-Konflikts als Epos".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

08. September 2020

 * Israel und die Emirate: Der falsche Frieden ... mehr
 
 * Eine Nato für den Nahen Osten ... mehr
 
 * In Israel droht die Pandemie außer Kontrolle zu geraten ... mehr
 
 * Mit Yoga und Trommeln gegen Netanjahu ... mehr
 
 * Das einzige Jeckes-Museum Israels muss schließen  ... mehr
 
 * 'Walküre' und 'Revolver-Anna' quälten die Frauen im KZ ... mehr
 
 * Diktator von Hitlers Gnaden ... mehr
 
 * Bei Israel geht es immer um entweder oder ... mehr
 
 * Über vermeintlich beste Freunde der Juden ... mehr
 
 * Der antisemitische Anschlag von 1972 und die Rolle der DDR ... mehr
 
 * Was Religionen voneinander lernen können ... mehr
 
 * Franz Werfel: Grenzgänger zwischen Judentum und Christentum  ... mehr
 
 * Die dunklen Seiten des Korans ... mehr
 
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 * Hegel und die Juden ... mehr
 
 * Sterbehilfe aus jüdischer Sicht ... mehr
 
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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Freitag, 11. September 2020