Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
29.10.2019 - Nr. 1865
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ACHTUNG

Am Donnerstag, 31. Oktober 2019, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 294 mit dem zweigen Teil der Analyse von Maximilian Gottschlich: "Die tiefreichenden Wurzeln des (europäischen) Antisemitismus."



Guten Tag!

Nr. 1865 - 29. Oktober 2019



Am 26. Oktober 1994 unterzeichneten Israel und Jordanien einen Friedensvertrag. 25 Jahre ist das nun her - und eigentlich ein Grund zum Feiern. Jitzchak Rabin, damaliger Ministerpräsident Israels, und König Hussein von Jordanien unterzeichneten seinerzeit im Arava-Tal an der Grenze nördlich von Eilat den Vertrag – ebenso US-Präsident Bill Clinton, der den Prozess vorangetrieben hatte. Doch inzwischen sind die Beziehungen zwischen den zwei Ländern abgekühlt und zu einem "kalten Frieden" geworden. Aktuell sorgt ein Streit um die sogenannte "Friedensinsel" für Unmut, einem 80 Hektar großen Gebiet, das zwar im Besitz Jordaniens ist, aber seit über zwei Jahrzehnten von Israelis für Landwirtschaft und als Ausflugsziel genutzt werden durfte. Damit soll nun Schluss sein, wie der österreichische STANDARD, die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und DEUTSCHLANDRADIO berichten: "Nach 25 Jahren wackelt der Frieden zwischen Israel und Jordanien".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Als erster Oppositionspolitiker seit zehn Jahren hat Benny Gantz Verhandlungen zur Bildung einer neuen Koalition aufgenommen. Wird er "König Bibi" ablösen können? "Elf Jahre lang ging es in Israel so: Die Bürgerinnen und Bürger wählten, und am Ende hiess der Regierungschef Benjamin Netanyahu. Viele können sich gar nicht vorstellen, dass es auch anders sein könnte", schreibt Inga Rogg in iherem Bericht für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG. Wenn es nach den Israelis geht, stehen allerdings die Chancen für Gantz gar nicht so schlecht, wie Alexandra Föderl-Schmid in ihrem Bericht über die Verhandlungen in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG schreibt:
"Inzwischen sind bereits mehr Israelis dafür, dass Gantz Regierungschef wird: 46 Prozent sprachen sich in einer Umfrage für ihn aus, 40 Prozent für Netanjahu. Erstmals ist auch eine Mehrheit dafür, dass Netanjahu wegen der Korruptionsvorwürfe sofort zurücktritt, zwei Drittel fordern seinen Abgang nach einer Anklage. Damit hat sich die öffentliche Meinung binnen weniger Wochen zu Ungunsten Netanjahus verschoben."
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Tom Segev zählt zur Generation der ersten Historiker in Israel und hat einige herausragende Standardwerke zum Thema geschrieben wie «Die siebte Million – der Holocaust und Israels Politik der Erinnerung» (1995), «1967. Israels zweite Geburt» (2007) über den Sechstagekrieg oder jüngst die Biografie «David Ben Gurion – ein Staat um jeden Preis» (2018). Segev wurde 1945 in Jerusalem als Sohn deutscher Eltern geboren, die 1933 vor den Nationalsozialisten geflohen waren. Er spricht perfekt deutsch und arbeitete in den siebziger Jahren in Bonn als Deutschlandkorrespondent für die Tageszeitung «Maariv», heute ist er Kolumnist bei der englischsprachigen israelischen Zeitung «Haaretz». Zur Zeit hat er eine Gastprofessur am Institut für Jüdisch-Christliche Forschung der Universität Luzern inne. Das nutze nun die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, um mit ihm ein Gespräch zu führen über jüdische und israelische Identität, die russische Zuwanderung in Israel, den Zustand der politischen Linken, den Antisemitismus in Europa und über das Verhältnis der Säkularen und Orthodoxen in Israel. Auf die Frage, ob es einen Kulturkampf zwischen diesen beiden Kräften gebe, antwortet Segev:
"Politik von Israel sich damit befasst. Das ganze Thema Staat und Religion in Israel ist eine endlose Kette von Kompromissen. Und beide Seiten meinen, dass sie zugunsten der anderen Seite handeln. Also, es sind sehr viele Israeli unzufrieden mit der Situation der Orthodoxie und aber auch mit den verschiedenen Arten von Säkularität. Und wenn Sie mich vorher gefragt haben, was Israel ist: Israel ist zum Beispiel die Geschichte von zwei Städten, Jerusalem und Tel Aviv. Ich sage meinen Freunden, die aus dem Ausland kommen: Wenn sie Israel verstehen wollen, sollen sie am Freitagnachmittag gegen 15 Uhr von Jerusalem nach Tel Aviv fahren. Jerusalem leert sich, beruhigt sich, und in Tel Aviv fängt das Leben dann gerade an."
Der Link zum Gespräch in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Der Psychologe, Philosoph und Publizist Carlo Strenger ist tot. Wie der Suhrkamp-Verlag in Berlin mitteilte, starb der Schweizer völlig überrschend mit nur 61 Jahren in Tel Aviv. Strenger war Professor für Psychologie und Philosophie und Begründer der existentiellen Psychoanalyse. Als Publizist schrieb er über die israelische und europäische Politik, den Nahostkonflikt und kulturelle Themen, vor allem für die israelische Zeitung "Haaretz" und die "Neue Zürcher Zeitung". Geboren wurde er 1958 in Basel, wo er in einem orthodoxen jüdischen Elternhaus aufwuchs. In späteren Jahren lehrte er in Tel Aviv und New York. Sein Tod löste Bestürzung und Trauer aus, wie man den zahlreichen Nachrufen entnehmen kann. Die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG würdigt seinen "wehrhaften Linksliberalismus", die schweizer-jüdische TACHLES bezeichnet ihn als "Analyst und Therapeut der auseinanderbrechenden globalisierten Gesellschaft", Micha Brumlik rühmt ihn in der TAZ als "Stimme der aufgeklärten Vernunft" und die WELT charakterisiert ihn schlicht als "großen Liberalen".
Die Links zu den Nachrufen in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Post aus dem KZ oder Ghetto? Ja, tatsächlich, denn viele Juden konnten in der NS-Zeit von diesen Orten des Grauens noch Postkarten schreiben. Ein besonders eindrückliches Beispiel zeigt aktuell das Koblenzer Stadtarchiv, das die Kommunikation der 1943 aus Koblenz ins Konzentrationslager Theresienstadt deportierten jüdischen Familie Trendle mit ihren Kindern, die zuvor auswandern konnten, dokumentiert. Die Korrespondenz ist auch im Internet zu sehen, wie der STERN berichtet: "Es geht uns gut".
Der Link zum Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass die evangelikale Universalkirche (Igreja Universal) in ihrem »Tempel Salomos« in São Paulo, Brasilien, ein Holocaust-Museum einrichten will. »Momentan befindet sich das Projekt in der Anfangsphase«, man spreche mit Vertretern der jüdischen Gemeinde, teilt die Kirche mit. Der "Tempel Salomos" gilt als größter Kirchenbau Südamerikas, er hat Platz für gut 10.000 Beter. Gegründet wurde er 1977 von Edir Macedo, einem der reichsten und einflussreichsten Unternehmer Brasiliens. Theologisch folgt die Gemeinde der neupfingstlerischen Ausrichtung. Erste Hintergründe zu den Plänen für die Errichtung des Holocaust-Museums und über jüdische Reaktionen vor Ort berichtet Andreas Nöthen für die JÜDISCHE ALLEMEINE WOCHENZEITUNG: "Evangelikales Erinnern".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Sich verstecken - was bedeutet das tatsächlich? Und was bedeutete es für Jüdinnen und Juden, die in der Zeit des Nationalsozialismus, am Leben bedroht, entschieden, unterzutauchen? Wie viele waren sie, wer half ihnen, wie viele überlebten den Naziterror? Welche Auswirkungen hatte das jahrelange Verstecken auf die Psyche der Betroffenen und wie ging man nach dem Ende des Krieges mit den Überlebenden um? Brigitte Ungar-Klein beantwortet diese Fragen in der ersten umfassenden Studie über Verfolgte des NS-Regimes, die in Wien untertauchen konnten. Sie führte zahlreiche Interviews und Gespräche mit Überlebenden und deren Helferinnen und Helfern, den stillen Heldinnen und Helden, und verarbeitete unzählige schriftliche Quellen. Ungar-Klein erzählt die Geschichten der Untergetauchten und der Helfenden und bringt so erstmals ein verborgenes Universum ans Licht. Johannes Koll stellt das Schicksal dieser "Schattenexistenzen" und das Buch über sie in der SÜDDETUSCHEN ZEITUNG näher vor: "Tag und Nacht in Lebensgefahr".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Ein Jahr ist es nun her, als am 27. Oktober 2018 ein Rechtsextremist bei einem Anschlag auf die "Tree of Life"-Synagoge in Pittsburgh/USA elf Menschen erschoss. Wie gehen die Menschen in der jüdischen Gemeinde heute mit diesem Trauma um? Insbesondere vor dem Hintergrund, dass politische Konsequenzen nach dem Attentat bislang ausblieben? Rita Schwarzer hat sich für DEUTSCLANDRADIO einen Eindruck davon verschafft, wie es den Betroffenen heute geht und was sie denken: "Als Juden sind wir aufgefordert zu handeln".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Jeder vierte Deutsche denkt laut einer Studie des Jüdischen Weltkongresses antisemitisch. Auch unter Akademikern sind Vorurteile verbreitet, wie die Studie zu Tage förderte. Vertreter der jüdischen Gemeinschaft und der Bundesregierung in Berlin zeigen sich alarmiert - und der Präsident des Jüdischen Weltkongresses forderte unterdessen die deutsche Gesellschaft auf, entschiedener Position zu beziehen, wie u.a. SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, DIE WELT, KATHPRESS und der österreichische STANDARD berichten: "Jeder vierte Deutsche denkt antisemitisch".
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In Halle war es gerade einmal und glücklicherweise nur eine standhafte Holztür, die ein Massaker in der Synagoge verhinderte. Wie die WELT berichtet, fühlten sich viele jüdische Gemeinden mit ihren Sicherheitsbedenken nicht ernst genommen – jetzt aber wird vielerorts strenger bewacht. Marc Pfitzenmaier hat für die WELT genauer nachgefragt und sich in den jüdischen Gemeinden in Kassel, Magdeburg, Rostock, Regensburg, Freiburg und Aachen umgesehen, wie es um die Sicherheitsmaßnahmen steht und wie man sie in den Gemeinden bewertet. Das Ergebnis ist durchwachsen: „Keine Bedrohung? Das dachten die Menschen in Halle auch“.
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Wie umgehen mit den Wahlerfolgen der Rechtspopulisten? Mit ihnen reden? Gar mit ihnen zusammenarbeiten und etwa durch Regierungsbeteiligungen "zähmen"? Sollte die AfD als "normaler" und legitimer Gesprächspartner angesehen werden? Mit derlei Fragen beschäftigen sich in einem Essay für den TAGESSPIEGEL unter der Überschrift "Warum der Dialog mit Demokratiefeinden eine Gefahr sein kann" der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland Shimon Stein und der emeritierte Historiker der Hebräischen Universität Jerusalem Moshe Zimmermann. Sie warnen insbesondere vor einer Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten:
"Der Blick auf die Geschichte, auf frühere Erfahrungen, kann uns beim Umgang mit dieser Frage weiterhelfen. Der weniger überzeugte Demokrat zog immer den simplen Ausweg vor, nach dem amerikanischen Motto ... wenn du sie nicht schlagen kannst, verbünde dich mit ihnen, oder zumindest: scheue keine Koalition mit ihnen. Das geschieht in Deutschland bereits auf lokaler Ebene. Davor muss gewarnt werden: Am Ende steht nicht die Zähmung der Populisten, sondern die Korrumpierung der Demokraten."
Die Bereitschaft der Demokraten zum Dialog verwenden Populisten als Waffe, meinen sie:
"Populisten, die „das System“ unterwandern wollen, benutzen die Dialogbereitschaft der Vertreter des „Systems“, um die Grundbegriffe der Demokratie neu zu besetzen - und somit ihr Weltbild zu verbreiten. Man täuscht die „authentische Demokratie“, das „authentische Volk“, die „authentische Freiheitsliebe“ vor und schafft somit eine neue Auslegung der Verfassung, des Grundgesetzes, des Anstandes. Der Dialog wird zum Köder, zur Einladung für die Umwertung der Grundwerte der Demokratie."
Insofern sei für wahre Demokraten der Dialog mit den Rechtspopulisten kein Erfolgsrezept:
"Eher umgekehrt. Befindet man sich im Dialog, stellt man sich zwangsläufig auf Augenhöhe mit den Kontrahenten aus dem rechtspopulistischen Block. In dieser Situation hat es der Rechtspopulist leicht, als Gewinner herauszukommen. Früher nannte man solche Provokateure „nicht satisfaktionsfähig“, zumindest „nicht salonfähig“. Und hier gilt die Warnung gegen die von Goebbels angewandte Taktik: Um Wölfe zu bekämpfen, sind nicht die gutwilligen Schafe die passenden Streiter."
Der Link zum Essay in der Rubrik RECHTSEXTREMISMUS.

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Gott ist tot, befand Nietzsche schon vor über hundert Jahren. Und tatsächlich hat man in Deutschland und auch sonst in Europa das Gefühl, die Religionen seien auf dem Rückzug, vor allem das Christentum. Gemeinden werden zusammengelegt, die Kirchen werden nur noch an Weihnachten richtig voll. Doch blickt man auf die Welt als Ganzes, ist das Christentum nach wie vor die Religion mit den meisten Anhängern. Fast jeder dritte Mensch auf Erden ist laut einer Studie des Pew Research Center aus dem Jahr 2012 Christ, knapp jeder Vierte ist Muslim. Mehr noch: Ein immer größerer Anteil der Weltbevölkerung ist religiös - und der Islam wächst am schnellsten. In der FAZ gibt Gustav Theile einen sehr informativen Überblick, bereichert mit einer ganzen Reihe ansprechender Grafiken: "Das neue Jahrhundert der Religionen".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Vor wenigen Tagen ist der Grundstein für den Jüdischen Garten in den Gärten der Welt in Berlin-Marzahn gelegt worden, den weltweit ersten Jüdischen Garten in einer Parkanlage. Der Jüdische Garten ergänzt als landschaftsarchitektonisch-künstlerischer Beitrag den Dialog der Kulturen, Religionen und Weltanschauungen in den Gärten der Welt in Berlin-Marzahn. Zusammen mit dem Christlichen und dem Orientalischen Garten präsentiert der Jüdische Garten zukünftig die drei großen monotheistischen Religionen. Eine Pressemeldung der STADT BERLIN und die BERLINER MORGENPOST berichten ausführlich über die Grundsteinlegung: "Jüdische Garten für die Gärten der Welt".
Die Links dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Bei einer Festveranstaltung zum 70-jährigen Bestehen des Deutschen Koordinierungsrats der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit am Sonntag in Frankfurt am Main hoben Spitzenvertreter aus Politik, Kirche und Judentum die große Bedeutung des Dialogs zwischen den beiden Religionen hervor. Der 1949 gegründete Koordinierungsrat vertritt als bundesweite Vereinigung mehr als 80 lokale und regionale Gesellschaften auf nationaler und internationaler Ebene. Zu den Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland gehören nach eigenen Angaben etwa 20.000 Mitglieder, Freunde und Förderer. Die Festrede im Kaisersaal des Römers sprach Bundestagspräsident Woflgang Schäuble. Die Berichterstattung über den Festakt wird in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG ergänzt von einigen bemerkenswerten Beiträgen über die Geschichte des Deutschen Koordinierungsrates, einem kleinen Porträt des Generalsekretärs des DKR, Rudolf Sirsch, der im Dezember nach 19-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand geht sowie mit einem Interview des langjährigen jüdischen Präsidenten Rabbiner Henry G. Brandt. Auf die Frage, welche Funktion der christlich-jüdische Dialog habe, antwortet Brandt:
"Ich bin überzeugt, dass das Gespräch, die Konfrontation mit Unterschieden und Geschichte die beste Waffe gegen Antisemitismus und Vorurteile ist, besser als der erhobene Zeigefinger. Das ist unbedingt notwendig, um den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft zu fördern. Der Antisemitismus zeigt wieder seine Fratze. Umso notwendiger sind das Gespräch und die gemeinsame Arbeit, dagegen anzukämpfen. Ein Zusammenwirken der jüdischen Gemeinschaft und der christlichen Kirchen ist notwendig."
Die Links zu den Berichten, Interviews und dem Wortlaut der Rede von Wolfgang Schäuble in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Der Vatikan, das Oberrabbinat von Israel und eine muslimische Organisation aus Indonesien haben an diesem Montag gemeinsam ein Dokument unterzeichnet, das dezidiert gegen den „assistierten Suizid und die aktive Sterbehilfe“ Stellung bezieht. Das menschliche Leben sei eine Gabe Gottes und müsse bis zu seinem natürlichen Ende der Verfügung des Menschen entzogen bleiben. Dies sei die gemeinsame Grundüberzeugung von Juden, Christen und Muslimen. Das achtseitige Positionspapier wirbt dafür, Palliativmedizin zu stärken sowie für Gewissensfreiheit von Ärzten und Pflegern zu bewahren, wie die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, KATHPRESS und VATICAN NEWS berichten: "Vatikan: Gemeinsam mit anderen Religionen für das Leben".
Die Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Bundeskanzlerin Merkel ist mit dem Theodor-Herzl-Preis des Jüdischen Weltkongresses ausgezeichnet worden. Bei der Verleihung am Montagabend in München sprach auch die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Knobloch. Sie lobte Merkels „Einsatz für jüdische Bürger in unserem Land, für Europa und für Israel als jüdischen Staat“. Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Lauder, nannte Merkel eine „Hüterin der Zivilisation“. Im Jahr 2008 hatte die Kanzlerin und damalige CDU-Chefin bei einer Rede im israelischen Parlament die Sicherheit Israels zur deutschen Staatsräson erklärt. In ihrer Dankesrede in München nahm Merkel auch Bezug auf den antisemitisch motivierten Anschlag in Halle. „Dieses abscheuliche Verbrechen beschämt uns zutiefst“, sagte Merkel. JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und FAZ waren bei der Preisverleihung mit dabei: "An der Seite Israels und der jüdischen Gemeinschaft".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In einer unscheinbaren Villa inmitten von Häusern in einem Nobelviertel von Dubai beten jüdische Gläubige. Sie haben sich in der ersten voll funktionsfähigen Synagoge auf der arabischen Halbinsel seit Jahrzehnten versammelt. Die Mitglieder halten den genauen Ort ihres Gotteshauses zwar geheim. Doch die bloße Existenz der Synagoge und die stillschweigende Zustimmung, die sie von dem islamischen Scheichtum erfahren hat, spiegeln die langsame Rückkehr jüdischen Lebens am Persischen Golf wieder, wie Aron Heller in seiner Reportage für die TAZ schildert: "Die geheime Synagoge".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk, kurz ELES, fördert jüdische Studierende, die vorzugsweise zum Judentum forschen. Viele von ihnen stammen aus Zuwandererfamilien, die mit ihrer Religion bisher wenig Kontakt hatten. ELES hat den Anspruch, die jüdische Identität und Gemeinschaft zu stärken. So gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm zu jüdischen Themen, Kollegreihen, Studientage oder die „Dialogperspektiven“ zum interreligiösen Gespräch. Begleitet wird das Programm auch von liberalen und orthodoxen Rabbinern. Carsten Dippel hat sich für DEUTSCHLANDRADIO genauer umgesehen und auch mit den Verantwortlichen des Studienwerks sowie den Studierenden gesprochen: "Labor der jüdischen Identitäten".
Der Link zu seinem Feature in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Chana Boteach ist 29 Jahre alt, Israelin mit Wurzeln in den USA. Sie ist orthodoxe Jüdin und hält sich an die Regeln ihrer Religion. Was sie nicht daran gehindert hat, in Tel Aviv einen Sex-Shop zu eröffnen. Ihr Ziel ist es, Sex und Religion in Einklang zu bringen. Damit tritt sie in die Fußstapfen ihres Vaters, einem bekannten Rabbiner aus den USA. Der schrieb vor 20 Jahren einen Ratgeber für koscheren Sex. Benjamin Hammer hat sie und ihr Geschäft für DEUTSCHLANDRADIO besucht: "Der koschere Vibrator".
Der Link zu seiner Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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In den letzten Jahrzehnten ist der sonntägliche Kirchenbesuch kontinuierlich zurückgegangen. Wenn aber kaum jemand noch in die Kirche geht, kann dann nicht gleich der Sonntagsgottesdienst insgesamt abgeschafft werden? Das ist eine Idee, über die zur Zeit in der evangelischen Kirche diskutiert wird. Geben die Protestanten auf, was sie ausmacht? Oder ist das Reform? Das Pro und Contra erregt die Gemüter, wie Thomas Klatt in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO schildert: "Frühstück statt Gebet?".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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In der Nacht auf den 26. Februar 1945 landen ein holländischer und ein deutscher Jude mit einem Tiroler Wehrmachtsdeserteur per Fallschirm in Tirol. Sie sollen dem US-Geheimdienst Informationen aus der Alpenfestung der Nazis liefern. Frauen aus Oberperfuss helfen ihnen. Die Gestapo foltert und tötet, um sie zu enttarnen. Über zwei Monate entspannt sich ein Drama, das in die kampflose Befreiung Innsbrucks mündet. Ein nun vorliegendes Buch schildert die Beteiligten, die Ereignisse und das Vermächtnis jener Geschichte, die Quentin Tarantino zu „Inglourious Basterds“ inspiriert hat. Martin Krauss hat das Buch für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG gelesen und lobt, es sei ein Buch, das "historisch und politisch enorm wichtig ist, das zugleich elegant und verständlich geschrieben ist und das zudem nicht nur sorgfältig illustriert wurde, sondern dem auch ein beeindruckender Fotoessay von Markus Jenewein beigefügt ist, in dem die damals bedeutenden Orte heute gezeigt werden."
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

29. Oktober 2019

 * 25 Jahre: Kalter Frieden zwischen Israel und Jordanien ... mehr
 
 * Gantz beginnt Gespräche zur Regierungsbildung ... mehr
 
 * Israelischer Historier Tom Segev im Interview ... mehr
 
 * Psychologe und Philosoph Carlo Strenger ist tot ... mehr
 
 * Post aus dem KZ ... mehr
 
 * Holocaust: Evangelikales Erinnern in Brasilien ... mehr
 
 * Versteckt in Wien: Tag und Nacht in Lebensgefahr ... mehr
 
 * "Tree of Life"-Synagoge: Ein Jahr nach dem Anschlag ... mehr
 
 * Jeder vierte Deutsche denkt antisemitisch ... mehr
 
 * Keine Bedrohung? Das dachten die Menschen in Halle auch ... mehr
 
 * Warum der Dialog mit Demokratiefeinden eine Gefahr sein kann ... mehr
 
 * Das neue Jahrhundert der Religionen ... mehr
 
 * Christlich-jüdischer Dialog: 70 Jahre Deutscher Koordinierungsrat ... mehr
 
 * Vatikan: Gemeinsam mit anderen Religionen für das Leben ... mehr
 
 * Merkel mit Theodor-Herzl-Preis ausgezeichnet... mehr
 
 * Die geheime Synagoge ... mehr
 
 * Labor der jüdischen Identitäten ... mehr
 
 * Der koschere Vibrator ... mehr
 
 * Frühstück statt Gebet? ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Peter Pirker - Jüdische Agenten im Feindesland ... mehr
 
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EDITORIAL
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ACHTUNG:
Am Donnerstag, 31. Oktober 2019, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 294 mit dem zweiten Teil der Analyse von Maximilian Gottschlich: "Die tiefreichenden Wurzeln des (europäischen) Antisemitismus."