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ISSN 1612-7331
17.09.2018 - Nr. 1788
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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Montag, 17. September 2018.


Guten Tag!

Nr. 1788 - 17. September 2018



Es war am 13. September 1993 als Israel und die Palästinenser die Oslo-Vereinbarung miteinander trafen. Heute, ein Vierteljahrhundert später, scheint von der Hoffnung auf Frieden und eine Zweistaatenlösung kaum noch etwas übrig. Warum ist das so? Das fragen sich Christian Böhme und Lissy Kaufmann in ihrem Beitrag für den TAGESSPIEGEL. Einen Teil der Antwort sehen sie darin, "weil die mittlerweile 129 israelischen Siedlungen und 101 Außenposten, die selbst nach israelischem Recht illegal sind, einen zusammenhängenden palästinensischen Staat nahezu unmöglich machen." Aber auch auf der anderen Seite gibt es ihres Erachtens Friedenshindernisse:
"Die Palästinenser haben zudem nicht zuletzt ein Problem mit ihrer Führung. Denn die im Gazastreifen herrschende Hamas und Abbas’ Fatah im Westjordanland sind sich nach wie vor spinnefeind. Wer verhandelt also mit Israel? Ist der Palästinenserpräsident tatsächlich legitimiert, die Gespräche im Namen seines Volkes zu führen?"
In der TAZ resümiert Kerstin Augustin 25 Jahre nach Oslo:
"Es gibt noch einen Faktor, der die Lage in Israel und Palästina prägen wird. Es ist die Demografie. In vierzig Jahren, für den Nahostkonflikt ist das eine überschaubare Zeit, könnte die Mehrheit der Bevölkerung in Israel nicht mehr zionistisch sein. Dann bilden laut Israelischer Statistikbehörde Ultraorthodoxe und Araber die Mehrheit im Land. Schon heute leben unter israelischer Herrschaft, also in Israel und den besetzten Gebieten, ebenso viele Araber wie jüdische Israelis. Was bedeutet das für Israel? Es muss einen Weg finden, die Araber so in den Staat zu integrieren, dass sie sich selbst als einen Teil dessen verstehen. Es muss ein Staatsverständnis entwickeln, das über den Zionismus hinaus weist."
Und Susanne Knaul hat sich ebenfalls für die TAZ auf Spurensuche vor Ort begeben und eine Reise in die Zonen A, B und C begeben und mit Palästinensern und Israelis gesprochen: "Zonen-Grenzen in Palästina".
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

25 Jahre nach dem Abkommen von Oslo geht es den meisten Israelis gut - die Wirtschaft wächst und es finden praktisch keine Terroranschläge mehr statt. Von einem friedlichen Zusammenleben mit den Palästinensern ist man gleichwohl weiter entfernt denn je. Dies liegt auch daran, dass die Friedensbewegung seit damals in weiten Teilen der Bevölkerung an Rückhalt verloren. Und an ein Wiedererstarken ist derzeit nicht zu denken, wie Benjamin Hammer für DEUTSCHLANDRADIO berichtet. U.a. zitiert er in seinem Beitrag Yariv Oppenheimer, den früheren Vorsitzenden der israelischen Organisation "Peace Now":
"Wir haben ein Problem mit der jungen Generation. Sie ist im Grunde genommen nur mit Benjamin Netanjahu als Premierminister großgeworden. Sie kennt die Diskussion über den Frieden gar nicht. Und leider ist es so: Viele ältere Menschen, die in der Zeit der Oslo-Verträge jung waren, sind heute tief enttäuscht von diesem Prozess."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL INTERN.

In einem Beitrag für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG reflektiert Ulrich Schmid über das "Elend der israelischen Linken" und kritisiert insbesondere die Fixierung der Linken auf die Person Netanyahus:
"Mit ihrem konstanten Weinen über die Verkommenheit Netanyahus kaschiert die Linke ihr eigenes Versagen. Sie lebt tatsächlich im Elend. Aber ihr Elend ist nicht das Israels, es ist das Elend der Linken generell: Sie hat nichts anzubieten. Den Sozialismus wagt sie nicht mehr, der Kapitalismus hat gewonnen. Die Arbeiter sind längst bei den Rechtspopulisten, ebenso wie die Antikapitalisten, die Protektionisten und die Globalisierungskritiker."
Der Link zum Essay in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Die neutrale Schweiz unterstützt eine ganze Reihe palästinensische NGOs (Nichtregierungsorganisationen): Insgesamt mehr als 70 Positionen umfasst die Liste mit Organisationen und Projekten, die von Bern mitfinanziert werden. Pikant ist daran u.a. die Tatsache, dass diese zumeist zu den Kritikern von Israels Politik gehören und nicht selten die umstrittene Boykottbewegung BDS unterstützen. Hinzu kommt, dass einige der Organisationen sogar doppelt oder dreifach aus der Schweiz alimentiert werden. Damit bewege sich die Schweiz inmitten eines epischen Konflikts mit vielen Fallstricken, meint Marcel Gyr in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG.
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Im Frühjahr 1938 wurde Wilhelm Rohde nach Börgermoor nahe der niederländischen Grenze versetzt, eines der 15 Emslandlager. Die Nationalsozialisten hatten sie kurz nach ihrer Machtübernahme errichtet, um Andersdenkende und gewöhnliche Verbrecher wegzusperren. Dort mussten die Gefangenen jeden Tag bis zu zwölf Stunden im Moor Torf stechen. Es waren Häftlinge aus dem Börgermoorlager, die das Lied "Die Moorsoldaten" dichteten. Lagerleiter Rohde wiederum quälte die Häftlinge offenbar weit über die ohnehin schon schreckliche Zwangsarbeit hinaus. Nach dem Krieg stand Rohde im Herbst 1959 für seine Taten als ehemaliger Leiter des Strafgefangenenlagers Börgermoor in Berlin-Moabit vor Gericht. Zeugen warfen ihm zehn Morde, Hunderte Körperverletzungen sowie viele andere Schikanen und Demütigungen vor. Ehemaligen Häftlinge beschrieben den Angeklagten als sadistische Bestie. Freilich die Richter, Verteidiger und selbst der Staatsanwalt misstrauten den Zeugen und glaubten eher den einstigen SA-Männern, die Rohde entlastet hatten. Am 31. Oktober 1959 sprach das Gericht den Angeklagten frei. Für Martin Pfaffenzeller steht der Fall Rohde "beispielhaft für die milde Justiz im Westdeutschland der Adenauer-Jahre, für eine Bundesrepublik, die sich nach einem "Schlussstrich" unter die Nazizeit sehnte", wie er für den SPIEGEL schreibt: "Freispruch für den Höllenmeister".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Welche abstrusen Blüten die Esoterik treibt, wenn sie sich mit Fragen des Nationalsozialismus oder der Person Adolf Hitlers beschäftigt, illustriert Huga Stamm für den HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST anhand eines aktuellen Falls. Dort steht Hitler im Mittelpunkt und die Frage, wie sein jenseitiges Schicksal vor dem Hintergrund der Karma-Theorie einzuordnen wäre: "Wie die moderne Esoterik Hitler und den Holocaust verharmlost".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Was bewegte das junge Mädchen, der NSDAP zu folgen, als diese noch eine relativ kleine Bewegung am äußersten rechtsextremen Rand der Weimarer Republik war? Über 80 Jahre schlummerte an der Hoover Institution der Stanford University in Kalifornien ein im deutschsprachigen Raum bisher großzügig übersehener Quellenbestand, der zur Lösung dieser Frage beitragen kann. Dabei ist allein schon die Entstehung der Texte ein Kuriosum für sich, verdanken sie ihre Existenz doch einem Schreibwettbewerb, den ein US-Amerikaner mitten im nationalsozialistischen Deutschland auslobte. Jetzt erscheint zum ersten Mal eine Auswahl von knapp hundert Texte daraus als Buch, das Johannes Habermehl in der WELT vorstellt: "Wer Nazi wurde, war dafür ganz allein verantwortlich".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Am 21. April dieses Jahres erschien in der Zeitung »Le Parisien« das »Manifest gegen einen neuen Antisemitismus«. Das Besondere an diesem Manifest war jedoch weniger die Vielzahl prominenter Unterzeichner (u.a. etliche Künstler wie Françoise Hardy, Gérard Dépardieu und Charles Aznavour) als vielmehr dessen inhaltliche Ausrichtung: So wurde – mit den Unterschriften etwa des Imams der Drancy-Moschee in Paris und des prominenten Bloggers Waleed al-Husseini – dezidiert der muslimische Klerus in Frankreich aufgefordert, zu erklären, dass antisemitische Passagen des Korans nicht mehr gültig sind. Die Erklärung stieß kaum verwunderlich auf wütende Reaktionen konservativer Islamverbände sowie der türkischen Regierung. Gleichwohl - wie Daniel Killy für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichtet - müsse festgehalten werden:
"Die Tatsache, dass muslimische Geistliche feststellen, dass die Rolle einiger Koranpassagen und deren Auslegung beim islamistischen Antisemitismus und Terrorismus eine Rolle spielen, ist eine revolutionäre Entwicklung. Denn sie nimmt die großen Islamverbände in Frankreich mit ins gesamtgesellschaftliche Boot, das seinen demokratischen Kurs zum Wohle aller halten soll."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Sally Perel wurde 1925 in Peine als Sohn eines Rabbiners geboren. Nachdem die Wehrmacht 1939 in Polen einmarschiert war, schickten Sallys Eltern ihn Richtung Sowjetunion. Bei Minsk wurde Perel von deutschen Soldaten festgenommen.Er gab sich als Volksdeutscher aus und nannte sich Josef Perjell. Er arbeitete danach zwei Jahre für die Wehrmacht, als Dolmetscher für die Deutschen. Sein Hauptmann schickte ihn 1943 auf eine Akademie der Hitlerjugend in Braunschweig: Als Hitlerjunge "Jupp" überlebte der Jude Salomon "Sally" Perel den Holocaust. Seine Geschichte wurde unter dem Titel "Ich war Hitlerjunge Salomon" veröffentlicht. Heute ist Perel 93, lebt in Israel und reist immer wieder nach Deutschland, um in Schulen junge Leute über die Nazi-Zeit aufzuklären. Im Gespräch mit dem SPIEGEL äußert er sich zum Rechtsruck in Deutschland und sieht beängstigende Parallelen zur Weimarer Republik:
"Das hat ja damals auch so angefangen. Eine kleine Gruppe, die ersten Wahlen, die kriegen ein paar Prozent und dann wurde es immer mehr. Jetzt hat die AfD auch hier 13 Prozent. Und wenn ich sehe, was in Chemnitz geschieht, da muss man fragen: Deutschland, wohin geht das? Das hat dasselbe Potential. Dieses völkische Denken - damals waren es die Juden, heute geht es gegen alles, was nicht "deutsch" ist. Als ich damals in der Hitlerjugend war, wir wurden auch zum Hass erzogen. Alles, was nicht "deutsch" ist, fängst du an zu hassen. Uns wurde sogar verboten, uns auch nur in der Nähe von Ausländern aufzuhalten. Und wohin führte das? Deutschland lag in Trümmern. Ich habe ja selbst jahrelang diese Indoktrinierung mitgemacht."
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Weltverschwörung, Geldverschwörung, Ursache allen Übels: So werden Juden von Rechtsrock-Bands dargestellt. Manche CDs sind verboten, aber die Musik ist im Netz verfügbar. Auch auf legalen Veröffentlichungen finden sich antisemitische Versatzstücke und Motive, berichtet Henry Bernhard in einer Reportage für DEUTSCHLANDRADIO. U.a. zitiert er Martin Langebach, einen ausgewiesenen Spezialisteb für rechte Rockmusik in allen Facetten:
"Wir haben mal im Rahmen einer anderen Arbeit in die Zeitschrift 'Der Stürmer' reingeguckt; und was uns erstaunt hat, dass wir ganz viele antisemitische Karikaturen im "Stürmer" gefunden haben, die wir aus den vergangenen Jahren von CD-Covern kannten. Der "Stürmer" ist also eine der Quellen, wo sie sich mit antisemitischen Karikaturen ausstatten, um heutige Begleithefte oder auch Publikationen zu layouten."
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

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Die klein gewordene jüdische Gemeinschaft auf Sizilien, wo einst in 1492 die größte jüdische Gemeinde Europas lebte, hofft auf ein eigenes Gotteshaus. Eine katholische Kapelle könnte zur Synagoge umgewidmet werden - 500 Jahre nach der Vertreibung der Juden von der Mittelmeerinsel durch die damaligen spanischen Herrscher. Seit einigen Jahren können nämlich die einheimischen Juden im Versammlungssaal einer kleinen Waldenser-Kirche feiern, berichet Igal Avidan für DEUTSCHLANDRADIO. Der evangelische Pastor Peter Ciaccio solidarisiert sich mit den Juden, denn auch seine kleine Gemeinde musste jahrelang von einem gemieteten Saal zum anderen umziehen, bevor sie eine eigene Kirche bauen konnte. Selbst der Erzbischof will, dass diese kleine Gemeinschaft von Juden den hier seit 1493 abgebrochenen Weg wieder aufnehmen kann. "Das erste Mal, das die Kirche den Juden etwas gibt", wie einer der Betroffenen es formuliert. Doch dieser Weg ist trotz des christlich-jüdischen Miteinanders vor Ort noch voller Hindernisse: "Eine Synagoge für Palermo".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Das Verhältnis zwischen Christen und Juden ist seit Jahrhunderten belastet. All zu oft war die Kirche an der Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung von Juden beteiligt. Dass Israel dennoch auch viele christliche Unterstützer hatte und hat, zeigt in eindrucksvoller Weise das „Museum der Freunde von Zion“. Es wurde vor drei Jahren in einem Haus in Jerusalem eröffnet, das einst der Familie von Staatspräsident Reuven Rivlin gehörte. Die Ausstellung porträtiert Nichtjuden, die sich für Juden und Israel eingesetzt haben – in Vergangenheit und in Gegenwart. Das christliches Medienmagazin PRO stellt das Museum näher vor: "Museum in Jerusalem porträtiert christliche Israelfreunde".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Vom 28. August bis 1. September fand in Marokko erstmals ein jüdisch-muslimisches Forum statt. Es kamen über 150 TeilnehmerInnen - Juden und Muslime - zusammen,  um mehr voreinander zu lernen, Vorurteile abzubauen, Gemeinsamkeiten zu finden und gemeinsam Lösungen zu finden für ein Zusammenleben in schwierigen Zeiten wie diesen. Ersin Demircan berichtet für ISLAMIQ von dem bemerkenswerten Treffen: „Zusammenhalt, kein Hass!“
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Samuel Schirmbeck (Jg. 1941) ist Soziologe, Autor und Filmemacher. Er hat ab 1991 das ARD-Büro Nordafrika in Algier aufgebaut und berichtete als Korrespondent über Algerien. Im österreichischen STANDARD ist derzeit ein Auszug aus seinem neuen Buch "Gefährliche Toleranz – Der fatale Umgang der Linken mit dem Islam" zu lesen, dass in wenigen Tagen im Orel-Füssli Verlag erscheint:
"Die deutsche Linke und der Islam, das ist eine monströse Geschichte. Denn es ist die Begegnung zweier Seelenlagen, jede von ihnen voller Schuldgefühle. Das linke Schuldgefühl kommt aus der Hölle der deutschen Vergangenheit. Das islamische Schuldgefühl kommt aus dem allmächtigen Himmel, in dessen Dienst die muslimische Welt ihre Zukunft verpasst. Das linke Schuldgefühl entlastet sich durch maximale Toleranz. Das islamische Schuldgefühl besänftigt sich durch maximale Intoleranz. Beide Schuldgefühle erzeugen ein Monstrum an Irrationalität auf deutschem Boden."
Der Link zum Textauszug in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Von einem hochspannenden und interaktiven Web-Projekt berichten DEUTSCHLANDRADIO und HEISE.de: "Jewish Places". "Jewish Places" stellt ausführliche Informationen zu Orten jüdischen Lebens in Deutschland auf einer interaktiven Karte dar. Besucher*innen können aktuelle und historische jüdische Orte entdecken. Die auf der Website gebündelten Informationen umfassen Angaben zu den Gemeindeeinrichtungen (bspw. Synagogen, Bethäuser, Friedhöfe oder Mikwaot). Zudem finden säkulare Einrichtungen wie Sportvereine, jüdische Salons oder Cafés Eingang in die Karte. Virtuell geführte Spaziergänge bieten einen Überblick über die jüdischen Orte in verschiedenen Städten. Ebenso kann man den Spuren historischer Persönlichkeiten folgen und nachvollziehen, um welche Orte ihre Biografien kreisten. Jewish Places möchte darüber hinaus seine Nutzer*innen dazu ermuntern, sich selbst auf gezielte Spurensuche vor Ort zu begeben, sie auf der Karte zu markieren und so aktiv Inhalte beizutragen. Besucher*innen haben die Möglichkeit, eigene Bilder, Filme und Texte hochzuladen. Durch das Engagement seiner Nutzer*innen soll das Portal kontinuerlich wachsen und Inhalte stetig ergänzt und verbessert werden.
Links zu den Berichten über das Projekt sowie zu der Homepage des Projekts selbst in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Geschätzt zwei Millionen Menschen sprechen weltweit noch Jiddisch. Das Zentrum für jüdische Kulturgeschichte in Salzburg arbeitet an einem Sprachlexikon mit ehrgeizigem Anspruch: "In Summe sollen es Einträge zu rund 25.000 Stichwörtern werden", sagt Armin Eidherr. Gemeinsam mit zwei Mitarbeitern aus dem Kreis der Studierenden arbeitet der Germanist und Jiddist federführend an dem Wörterbuch Jiddisch/Deutsch, wie Thomas Neuhold für den österreichischen STANDARD berichet: "Den jiddischen Wortschatz Österreichs bewahren".
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In einer aktuellen Umfrage des PEW Research Center aus den USA wurde untersuchte, wie Menschen ihren Glauben leben – wenn sie denn einen haben. Auch Rabbiner Julian Chaim Soussan hat die Studie gelesen und war schockiert: 45 Prozent der »Jewish Americans« können oder wollen sich nicht mit der sogenannten organisierten Religion identifizieren. Sie sind entweder »solidly secular« (28 Prozent) oder »religion resisters« (17 Prozent), sie glauben entweder an gar keine höhere Macht oder zumindest an irgendeine spirituelle Kraft, New Age und Ähnliches. In seinem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG setzt er sich mit diesen Zahlen und der Frage auseinander, wie man wieder Begeisterung für den jüdischen Glauben wecken kann: "Gemeinschaft bauen".
Der Link zu seinen Gedanken in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Das „säkulare Bedürfnis nach Rahmung“ (etwa bei Hochzeit oder Begräbnissen) sichert dem Christentum seine Existenz – allerdings immer mehr als Kultur und immer weniger als Religion. So der Tenor eines Beitrags von Boris Holzer in der FAZ. Holzer stützt sich vor allem auf eine Studie von Heiner Meulemann. Dieser räume erst einmal mit dem Eindruck auf, "viele Christen seien gläubig, kehrten aber der Kirche und ihren Ritualen den Rücken zu. Im Gegenteil, fiel doch in den letzten Jahrzehnten die Abkehr von der Kirche in Deutschland geringer aus als der Abschied vom Glauben: Es gibt inzwischen mehr Menschen, die an kirchlichen Praktiken teilnehmen, als solche, die sich zum christlichen Glauben bekennen. Das Christentum befinde sich deshalb in einer Situation, in der es 'mehrheitlich praktiziert, aber nicht mehrheitlich geglaubt' wird".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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In jeder Familie gibt es Geheimnisse und Gerüchte, die von Generation zu Generation weiterleben. Manchmal geht es dabei um Leben und Tod. In seinem neuen Roman erzählt Maxim Biller von einem solchen Gerücht, dessen böse Kraft bis in die Gegenwart reicht. »Sechs Koffer« – die Geschichte einer russisch-jüdischen Familie auf der Flucht von Ost nach West, von Moskau über Prag nach Hamburg und Zürich – ist ein virtuoses literarisches Kunststück. Aus sechs Perspektiven erzählt der Roman von einem großen Verrat, einer Denunziation. Das Opfer: der Großvater des inzwischen in Berlin lebenden Erzählers, der 1960 in der Sowjetunion hingerichtet wurde. Unter Verdacht: die eigene Verwandtschaft. Marko Martin hat den Roman für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG gelesen: "Eine Geschichte von Liebe und Verrat".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

17. September 2018

 * Warum das Nahost-Abkommen von Oslo gescheitert ist ... mehr
 
 * Der israelischen Friedensbewegung fehlt ein Anführer ... mehr
 
 * Das Elend der israelischen Linken ... mehr
 
 * Die neutrale Schweiz und die palästinensischen NGOs ... mehr
 
 * Nachkriegsjustiz und NS: Freispruch für den Höllenmeister ... mehr
 
 * Wie die moderne Esoterik Hitler und den Holocaust verharmlost ... mehr
 
 * Wer Nazi wurde, war dafür ganz allein verantwortlich ... mehr
 
 * Antisemitismus und Islam: Eingeständnis der Imame ... mehr
 
 * Sally Perel: "Es fängt wieder an" ... mehr
 
 * Wie Juden von Rechtsrock-Bands dargestellt werden ... mehr
 
 * Christlich-jüdisches Miteinander: Eine Synagoge für Palermo ... mehr
 
 * Museum in Jerusalem porträtiert christliche Israelfreunde ... mehr
 
 * Erstmals ein jüdisch-muslimisches Forum in Marokko ... mehr
 
 * Der fatale Umgang der Linken mit dem Islam ... mehr
 
 * jewish places: Interaktives Projekt über jüdisches Leben in Deutschland ... mehr
 
 * Den jiddischen Wortschatz Österreichs bewahren ... mehr
 
 * Juden und Religion: Gemeinschaft bauen ... mehr
 
 * Und die Kirche bleibt doch im Dorf ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Maxim Biller - Sechs Koffer ... mehr

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ACHTUNG:
Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Donnerstag, 20. September 2018.