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ISSN 1612-7331
26.06.2018 - Nr. 1777
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Am Freitag, 29. Juni 2018, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 271 mit einer Buchvorstellung und Rezension zu "Martin Luther und die Kabbala".


Guten Tag!

Nr. 1777 - 26. Juni 2018



In Kürze wollen die USA einen Friedensplan für Nahost vorstellen und könnten das auch ohne Unterstützung des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas tun, so Jared Kushner, Schwiegersohn und Berater des US-Präsidenten Donald Trump, in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der palästinensischen Zeitung »Al-Quds« über das N-TV, DIE ZEIT und ISRAELNETZ berichten. Freilich weckt die herbe Kritik des Präsidenten-Beraters an Mahmoud Abbas in seinem Interview neue Zweifel an den Chancen des heiss erwarteten Friedensplanes, meint Andreas Mink in der schweizer-jüdischen Wochenzeitung TACHLES: "Palästinenser werfen Kushner Hetze vor".
Die Links zu den Berichten in den Rubriken ISRAEL UND NAHOST AKTUELL sowie ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

"Seit Jahren gibt es ihn: den Krieg zwischen dem Iran und Israel. Viele Jahre vor allem verdeckt, mittels israelischer Geheimdienstoperationen oder Terroranschläge, die vom Iran finanziert wurden. Gelegentlich in Kriegen, die Israel mit der Schiiten-Miliz Hisbollah führte, dem Stellvertreter des Irans im Libanon. In den vergangenen Wochen und Monaten tritt der Konflikt zwischen dem Iran und Israel jedoch immer offener zutage."
So der langjährige ehemalige Korrespondent der ARD Richard C. Schneider in einem längeren Beitrag für DIE ZEIT, in dem er die zunehmende Gefahr einer Eskalation im Nahen Osten beschreibt. Die Lage hält er deshalb für sehr heikel, weil es vielfältige Szenarien und Kampfgebiete gibt, von denen er die wichtigsten in seinem Beitrag beschreibt und analysiert: "Wie lange noch bis zum Krieg?"
Der Link zum Beitrag der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Bekanntermaßen gilt der Islam als bilderfeindliche Religion. So wundert es kaum, dass ein Ort, an dem sich Bilder in Bewegung setzen und das Publikum mitreißen - das Kino -, nicht ins Konzept der islamistischen Hamas im Gazastreifen passt. Zwar behauptet Anwar al-Barawi, der Minister für Kultur ist und der Hamas angehört, nichts gegen Filme zu haben - »unter gewissen Bedingungen. Solange keine Körper gezeigt werden oder gar Nacktheit«. In Gaza "gilt jedoch bereits der Auftritt von Schauspielerinnen ohne Kopftuch - ob im Film oder auf der Bühne - als eine Art von Pornografie. Selbst der Ausdruck von Gefühl oder der Gesang gelten als obszön. Schauspielerinnen leiden folglich nicht nur unter Zensur, sondern auch der »Schande«, die sie im Fall des Falles über ihre Familien bringen." Die Sehnsucht nach Filmen aber bleibt gleichwohl vor allem unter den jungen Palästinensern im Gazastreifen lebendig, wie Miriam Sachs in ihrer Spurensuche für NEUES DEUTSCHLAND schildert: "Aus Angst vor der Kraft der Filme".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Es ist der erste offizielle Besuch eines Mitgliedes der britischen Königsfamilie in Israel seit der Staatsgründung 1948 vor 70 Jahren: Für fünf Tage bereist Prinz William den Nahen Osten. Offiziell gilt der Besuch als unpolitisch, aber der Herzog von Cambridge setzt gleichwohl eigene Akzente, wie die Berichte in der FRANKFURTER RUNDSCHAU, dem SPIEGEL und der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG deutlich machen: "Prinz William besucht bei Israel-Visite Yad Vashem".
Die Links zu den Berichten in der RubrikISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Der erfolgreichste Fußball-WM-Teilnehmer Israels ist kein Spieler, sondern ein Schiedsrichter. Während sich das Nationalteam bislang nur einmal für die Weltmeisterschaft qualifizieren konnte, kam Abraham Klein gleich bei drei Turnieren zum Einsatz. Zweimal war er sogar als Schiedsrichter für das Finale im Gespräch. Dass es dazu nicht kam und er zudem eine vierte Endrunde verpasste, hatte auch politische Gründe, wie Alex Feuerherdt für JUNGLE WORLD in seinem Porträt des israelischen Unparteiischen erzählt: "Pionier mit Pfeife".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Heute vor 80 Jahren, am 26. Juni 1938, gewann eine Bochumer Fußballmannschaft den Deutschen Meistertitel. Das Jubiläum ist jedoch nicht nur Anlass zur Freude: Für die jüdischen Fußballer von Hakoah Bochum sollte der Titelgewinn in der damals sogenannten „Schild“-Meisterschaft der letzte sportliche Erfolg sein. Viele von ihnen wurden Opfer des Nationalsozialismus. Jörg Laumann erinnert in WESTLINE, dem Fussballmagazin für Westfalen, an eine all zu deutsche Fussball-Geschichte: "Deutscher Meister Bochum - ein Triumph mit traurigem Hintergrund".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Im April 1945 wird die Mutter von Susanne Fritz, die mit ihrer Familie auf der Flucht vor der Roten Armee ist, von der sowjetischen Geheimpolizei festgenommen. Fünf Jahre zuvor hatte sie sich – wie die übrigen Mitglieder ihrer Familie auch – als polnische Staatsbürgerin in die Deutsche Volksliste aufnehmen lassen. Ein Akt, der ihr nun, mit Zusammenbruch des Dritten Reiches, als "Abfall von der polnischen Nationalität" und "Volksverrat" ausgelegt wird. Ihr Vater, NSDAP-Mitglied und zeitweilig als Schutzpolizist tätig, ist bei ihrer Gefangennahme bereits tot. Die 14-Jährige muss für die Gesinnung ihrer Eltern büßen: Sie wird ins Arbeitslager Potulice gebracht und leistet drei Jahre Zwangsarbeit auf einem polnischen Staatsgut, bevor sie 1948 nach Deutschland entlassen wird und ihre Familie wiedersieht. So das spärlich zusammengefasste Grundgerüst einer Familiengeschichte, die die Autorin in ihrem Buch "Wie kommt der Krieg ins Kind" aufzuarbeiten versucht. Felix Stephan und Anja Kümmel, die das Buch in der ZEIT und der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG vorstellen, sind zutiefst beeindruckt von der sprachlichen Kraft der Autorin und ihrer im besten Sinne des Wortes verstörenden Wirkung, die sich jeden moralischen Urteils entsagt. Auf diese Weise gelinge es Susanne Fritz ihre persönliche Spurensuche mit der Debatte um die gesellschaftliche Erinnerungskultur miteinander zu verweben und tief in das Herz der Gegenwartsdebatten einzudringen: "Die Traumata schreiben sich fort".
Die Links zu den beiden Beiträgen in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Hohe Wellen schlägt derzeit ein Streit über BDS-nahe Musiker und Antisemitismus die Ruhrtriennale. "Immerhin ist die Ruhrtriennale kein kleiner, privatwirtschaftlich finanzierter Klub, sondern ein staatlich gefördertes Repräsentationsfestival, das für sich überdies eine besondere Sensibilität bei der politischen Reflexion ästhetischer Phänomene in Anspruch nimmt. Wie passt das mit der Einladung einer Gruppe zusammen - konkret das britische Hip-Hop-Trio Young Fathers -, die eine Kampagne unterstützt, die das Existenzrecht Israels prinzipiell leugnet und die – auch wenn nicht alle ihre Unterstützerinnen und Unterstützer deswegen notwendig Antisemiten sind – jedenfalls mit antisemitischen Gruppen kooperiert?", fragt Jens Balzer in der ZEIT und beleuchtet das das unrühmliche Hin- und Her von Ein- und Ausladung inklusive hanebüchener Argumentationen der amtierenden Intendantin der Ruhrtriennale Stefanie Carp. Unterdessen haben auch die Landesverbände der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein, von Westfalen-Lippe, der Progressiven Jüdischen Gemeinden von NRW und die Synagogen-Gemeinde Köln die Ruhrtriennale-Chefin heftig kritisiert, wie die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichtet: »Vehikel einer antisemitischen Kampagne«
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Der 19-jährige Knaan Al S., der durch seinen Gürtel-Angriff auf einen Kippa tragenden Israeli zu trauriger Berühmtheit gelangte, wurde am heutigen Montag zu einem vierwöchigen Arrest verurteilt. Eine Zeit, die durch die U-Haft von mehr als zwei Monaten allerdings abgegolten ist. Der Flüchtling aus Syrien soll zudem für ein Jahr einem Betreuungshelfer unterstellt werden. Und er soll bei einem Besuch im Haus der Wannsee-Konferenz begreifen, welche Werte in Deutschland gelten. „Ein sehr unbefriedigendes Urteil“, sagte Mike Samuel Delberg nach der Verkündung, wie die TAZ berichtet. „Das Wort Antisemitismus ist in der Urteilsbegründung kein einziges Mal gefallen“, so Delberg, „und die Botschaft lautet nun: Wer einen anderen schlägt, weil der Jude ist, bekommt vier Wochen Arrest, einen Ausstellungsbesuch und einen Life-Coach.“ Mit dem „Life-Coach“ meint Delberg, der auch zum zweiten Prozesstag am Montag demonstrativ mit Kippa erschienen war, den Betreuungshelfer, der Al S. ein Jahr lang zur Seite stehen soll.
Links zu den Berichten über das Urteil in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Die "Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus" hat ein Online-Portal entwickelt, das Lehrer in Sachen Antisemitismus in der Schule weiterhelfen und vor allem weiterbilden soll. "Unser Ziel war, einen Platz zu schaffen, der niedrigschwellig und bundesweit Zugang schafft, für Lehrkräfte, sich zum Thema Bildungsarbeit und Antisemitismus zu informieren und auch konkret Bildungsmaterialien für die eigene Praxis runterladen zu können und damit zu arbeiten", heißt es seitens der Initiative, wie Manfred Götzke für DEUTSCHLANDRADIO berichtet: "Unterrichtsmaterial gegen Antisemitismus".
Der Link dazu sowie weitere Infos zu der neuen Onlineplattform für Antisemitismuskritik und Bildungsarbeit in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

50 Jahre nach der 68er Revolution steht die Bundesrepublik vor einer rechten Revolte. Der Historiker Volker Weiß hält wenig von den bisherigen Strategien, wie man mit Rechten umgehen sollte: Mit ihnen reden und gegen sie zu argumentieren bringe nichts. Gerade diese Gesprächsangebote mache sie erst recht zu akzeptablen Gesprächspartnern, kritisiert der Historiker in einem Essay für die jüngste Ausgabe der BLÄTTER FÜR DEUTSCHE UND INTERNATIONALE POLITIK. Rechte Publizisten wie Götz Kubitschek hätten kein wirkliches Interesse an einer Annäherung, sondern wollten nur den Riss in der Gesellschaft vertiefen. In seinem Essay beklagt Weiß, dass es der bürgerlichen Mitte nicht gelungen sei, die Neue Rechte zu durchschauen und fordert eine klare Reaktion auf rechte Provokationen: "Wie weiter gegen rechts?".
Der Link zu seinem Essay in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.

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Von der Bibel über die griechische Tragödie bis zum bürgerlichen Trauerspiel: Familienbande sind konstituierende Elemente von Kultur. Der Volksmund sagt: „Blut ist dicker als Wasser.“ Leibliche Verwandtschaftsverhältnisse erscheinen uns als das Natürlichste der Welt. Das sind sie aber nicht, sagt die Berliner Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun im Interview mit der Wochenzeitung FREITAG. In dem Gespräch erläutert sie, warum sie sich bei ihrer Untersuchung der kulturellen Konstruktion von Familienbanden ausschließlich auf Judentum und Christentum bezogen
hat, warum das Judentum von der Patrilinearität zu Matrilinearität überging und wie sich komplizierte Gemengelage in Familienfragen auf Judentum und Christentum auswirkte: "Sippe, eine Suppe".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Seit Donnerstag findet in Essen eine internationale Konferenz des Programms "Dialogperspektiven. Religionen und Weltanschauungen im Gespräch" statt. Das Programm wurde von der Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienstiftung (ELES) initiiert und will religiöse, politische und gesellschaftliche Pluralität abbilden und zum Dialog zwischen den Stpiendiaten unterschiedlicher religiöser Zugehörigkeiten und zwischen religiösen und nichtreligiösen Stipendiaten anregen, wie der ELES-Geschäftsführer und Projektleiter der "Dialogperspektiven", Jo Frank, im Interview mit DOMRADIO erläutert: "Es gibt einen unglaublichen Gestaltungswillen".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Jüdische Rabbiner und muslimische Imame sind am Wochenende auf Tandems gemeinsam durch Berlin geradelt, um ein Zeichen "für Toleranz und Respekt" zu setzen, wie DEUTSCHE WELLE und ISLAMiq berichten. "Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir gegen jegliche Art der Diskriminierung sind, gegen Antisemitismus, gegen Diskriminierung von Muslimen", sagt der islamische Theologe Ender Cetin. Und Rabbiner Elias Dray ergänzt: "Wir können voneinander lernen und uns austauschen." Die Initiative geht von dem Projekt "meet2respect" aus, das der Berliner Senat seit 2015 fördert. Der eigentliche Kern des Projekts besteht dabei aus Teams mit jeweils einem Imam und einem Rabbiner, die etwa in Schulklassen gehen und für Toleranz zwischen den Religionen werben. Für die TAZ hat sich das Ralf Pauli genauer angesehen: "Ausgrenzung macht das Herz krank".
Die Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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In Zeiten eines zunehmenden Antisemitismus und des wachsenden Einflusses rechtspopulistischer Parteien stellt sich erneut auf bedrückende Weise die Frage nach einem gefahrlosen Leben als Jude und Jüdin in Deutschland. Wie erlebt dies insbesondere die junge Generation von Jüdinnen und Juden in Deutschland? Wie gehen sie mit Vorurteilen um? Wie beeinflusst das ihre jüdische Identität? Das wollte der WIESBADENER KURIER genauer wissen und hat vier junge Jüdinnen und Juden im Alter zwischen 17 und 28 Jahren befragt: "Jung und jüdisch". Ergänzend und dazu passend ist im CICERO zur gleichen Problematik ein Interview mit Dalia Grinfeld zu lesen, der Vorsitzenden der Jüdischen Studierendenunion Duetschlands: „Es fällt vielen Leuten schwer, das Wort Jude auszusprechen“.
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

»Russisch ist das Jiddisch von heute, die Sprache der jüdischen Diaspora«, sagte der Historiker David Shneer, Inhaber des Louis-P.-Singer-Lehrstuhls für jüdische Geschichte und Professor für Geschichte und Religion an der Universität von Colorado Boulder kürzlich in einem Interview mit der israelischen Tageszeitung Haaretz. Vor dem Hintergrund, dass rund ein Viertel der Juden weltweit aus Ländern der ehemaligen Sowjetrepublik stammen, spricht vieles für diese These, wie Tal Leder in seiner Reportage für die JUNGLE WORLD beschreibt: "Das Jiddisch von heute".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In einem langen, präzise: sehr langen Text in der WELT reflektiert der Schriftsteller Maxim Biller über sein Selbstverständnis als jüdischer Autor, präzise: als jüdischer Autor in Deutschland - und lässt in seinen biographischen Erinnerungen deutlich werden, wie sehr das Ringen um die spezifische Jüdischkeit seiner Literatur zugleich immer wieder zur Trennlinie zu seinem deutschen Publikum wird. Bei dem Text handelt es sich um Billers erste Heidelberger Poetikvorlesungen, die er am 18. Juni 2018 gehalten hat. Zu der Frage, was genau denn das Jüdische seiner Literatur ausmache, sagt er u.a.:
"Jüdisch sind aber auch die immer grundsätzlich, fast schamlos gestellten Fragen, die ich mit meinen literarischen Texten aufwerfe und auf die ich – als extrem auktorialer, oft hinter mehreren, scheinbar postmodernen Ebenen und Spiegelungen verborgener, quasi eingottgleich abwesender Erzähler – nie Antworten gebe, sondern nur mit Gegenfragen antworte, die sich der Leser am Besten dann auch noch selbst stellen sollte. Und das ist natürlich erst recht gute, alte, halb vergessene Thoragelehrtenschule."

Der Link zum Essay in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Sprachgesteuerte Assistenten im Haus wie Alexa werden immer populärer - auch in jüdischen Kreisen. Wie ist das aus halachischer Sicht zu beurteilen? Dürfen diese Geräte grundsätzlich benutzt werden? Ist Alexa eine Frau, und kann es daher ein Problem mit «kol ischa» («der Stimmer der Frau») geben? Dürfen sie am Schabbat benutzt werden oder wenigstens angeschaltet bleiben? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Rabbiner Jehoshua Ahrens in einem Beitrag für die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES: "Alexa, Siri und die Halacha".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Isaac Breuer (1883–1946) war ein Enkel des Rabbiners Samson Raphael Hirsch, der im 19. Jahrhundert zu den führenden Vertretern der Orthodoxie in Mitteleuropa zählte. Gegen die Liberalisierungs- und Säkularisierungstendenzen des deutsch-jüdischen Mainstreams in der sog. Einheitsgemeinde hatte dieser eine neo-orthodoxe Bewegung initiiert, um mit der Gründung unabhängiger „Austrittsgemeinden“ nach einem dritten Weg zwischen Assimilation und fundamentalistischer Versektung zu suchen: Bei aller Offenheit für Wissenschaft, Literatur und Musik hielt Hirsch am in der Thora verankerten Gottesgesetz als Grundlage der jüdischen Religion und Nation fest. Enkelsohn Isaac Breuer hatte es als studierter Anwalt, Philosoph und Kant-Kenner zeitlebens als seine Aufgabe angesehen, das geistige Erbe seines Großvaters weiterzuführen und die Orthodoxie mit den Anforderungen der Moderne zu versöhnen. Die bislang teils versprengten, teils vergriffenen oder gar nicht erschienenen Schriften des im westungarischen Pápa geborenen orthodox-jüdischen Religionsphilosophen Isaac Breuer werden demnächst in einer dreibändigen Werkausgabe (IBWA) versammelt sein. Der zweite Band "Schriften zum Zionismus und Agudismus", herausgegeben von Matthias Morgenstern und Meir Hildesheimer, ist soeben erschienen. Martin Kloke hat ihn für COMPASS gelesen: "Schriften zum Zionismus und Agudismus".
Die Ergebnisse seiner Lektüre finden sich in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Sie pilgern, sie verehren, sie singen und hoffen: Fußballfans lassen sich fast so beschreiben wie gläubige Menschen. "Ist Fußball Religion?" Über diese Frage debattierte am Montagabend der Präsident des 1. FC Union, Dirk Zingler, mit Wissenschaftlern und Religionsvertretern: dem Berliner Psychologie-Professor Peter A. Frensch, mit Erzbischof Heiner Koch - und mit Christoph Markschies. Der evangelische Theologe ist Professor für Antikes Christentum an der Humboldt-Universität. Vor der Veranstaltung sprach er im RBB über das Thema: "Fußball ist eine Teilzeit-Religion".
Der Link zum Interview in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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1978 legte Will Eisner mit "Ein Vertrag mit Gott" die erste erfolgreiche Graphic Novel vor und begründete damit ein neues literarisches Genre. Dass "Ein Vertrag mit Gott", die Geschichte eines jüdischen Migranten in New York, zu einem Klassiker wurde, liegt an der Zeitlosigkeit ihres Themas, der Authentizität der Geschichte und an der noch immer selten erreichten Qualität seiner grafischen Erzählkunst, meint Georg Patzer, der das Buch, das nun in einer preiswerten Taschenbuchausgabe vorliegt, für HAGALIL gelesen hat: "Die Welt der armen jüdischen Emigranten".
Der Link zu Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

26. Juni 2018

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Am Freitag, 29. Juni 2018, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 271 mit einer Buchvorstellung und Rezension zu "Martin Luther und die Kabbala".