Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
17.07.2017 - Nr. 1731
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ACHTUNG

Am Donnerstag, 20 Juli 2017, verabschiedet sich COMPASS in die Sommerpause mit ONLINE-EXTRA Nr. 259, einem Text des evangelischen Theologen Hans Maaß: "'Ewige Hauptstadt Israels' - Jerusalem in Geschichte, Theologie und Ideologie".

In der Zeit von Montag, 24. Juli 2017, bis einschließlich Freitag, 1. September 2017, erscheint dann KEIN COMPASS.


Guten Tag!

Nr. 1731 - 17. Juli 2017



Mit großer Erleichterung und hoffnungsfroh hieß man in Israel Donald Trump als neuen Präsident der USA willkommen. Nun aber hat der Optimismus Schlagseite erhalten, denn der Waffenstillstand, den die USA und Russland in Südsyrien aushandelten, enttäuscht bitter, wie die WELT und die schweizer TACHLES berichten. Mit dem Abkommen, so die Befürchtung, werde nunmehr mit amerikanischer und russischer Duldung die Präsenz des Irans – Israels Erzfeind – in Syrien, und zwar in unmittelbarer Nähe der israelischen Grenze, geduldet: "Dieses Abkommen lässt 'Israels größte Albträume' wahr werden.
Die Links zu den Berichten in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Eine vom "Britain Israel Communications Research Centre" (BICOM) beauftragte neue Studie hat herausgefunden, dass israelisch-palästinensische Grassroots-Projekte zur Friedensstiftung funktionieren und ein wichtiger fehlender Bestandteil im israelisch-palästinischen Friedensprozess sind. Autor der Studie ist Ned Lazarus, Professor an der George Washington Universität und Experte in Friedensstiftung in Israel und im Westjordanland. Nach der umfassendsten Untersuchung, die je in diesem Bereich durchgeführt wurde und die auf den Auswertungsdaten von 20 Jahren und ausführlicher Feldarbeit basiert, beweist der Bericht, dass Programme zur Friedensstiftung funktionieren. Das schweizer Portal AUDIATUR stellt die wichtigsten Erkenntnisse der Studie vor: "Eine Zukunft für die israelisch-palästinensische Friedensförderung".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Am Nachmittag des 17. Juli 1937, heute vor genau 80 Jahren, sollte Amin el-Husseini, der Mufti von Jerusalem, von britischen Stellen verhaftet und auf die Seychellen deportiert werden; in Haifa stand der Schlachtkreuzer, der ihn dorthin bringen sollte, bereit. Wäre die Deportation des Mufti im Juli 1937 geglückt, hätte der Nahost-Konflikt einen anderen Verlauf genommen und die Welt sähe heute anders aus, meint der Politikwissenschaftler Matthias Küntzel. In seinem aktuellen Beitrag für das Nahost-Portal MENA-WATCH erläutert er basierend auf bislang unveröffentlichten Dokumenten aus dem Londoner Nationalarchiv, warum London den Mufti im Juli 1937 ausschalten wollte, warum dieses Vorhaben scheiterte und was dieses Scheitern für die Gegenwart bedeutet: "Terror und Verrat: Wie der Mufti von Jerusalem seiner Verhaftung entging".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Die Drusen sind sind in Israel eine religiöse Minderheit. Viele Drusen, die auf den von Israel kontrollierten Golanhöhen leben, betrachten sich als Syrer, obwohl sie einen israelischen Pass haben. Besonders junge Leute fragen sich aber angesichts des Krieges in Syrien: Ist dieses Land noch mein Zuhause? Markus Dichmann beschreibt für DEUTSCHLANDRADIO, wie der Syrien-Krieg u.a. das Verhältnis der Drusen zu Israel verändert und in eine Identitätskrise gestürzt hat: "Wo gehören wir hin?"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Rund drei Dutzend Jugendliche aus Israel – sowohl jüdische als auch arabische -, aus Ungarn und Österreich - einschließlich hier lebender Jugendlicher aus Gambia und Somalia -, sangen, tanzten, musizierten und sprachen zum Abschluss des 15. PeaceCamps in Wien. Zehn Tage lang hatten sie miteinander Zeit verbracht, in Workshops gemeinsam gearbeitet, Diskussionen geführt, sind offen aufeinander zugegangen, konnten Vorurteile überwinden und hatten miteinander viel Spaß gehabt. Heinz Wagner war für den österreichischen KURIER mit dabei: "Glauben an die Friedens-Chance".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Nach seinem Studium in Freiberg wanderte Moritz Hochschild nach Südamerika aus und wurde dort einer der reichsten Minenbesitzer. Als die Nazis an die Macht kamen, sorgte er dafür, dass tausende Juden aus Deutschland flüchten konnten. Jüngst aufgetauchte Dokumente gelten als Sensation, wie Georg Ismar und Oliver Hach für die FREIE PRESSE berichten: "Der Oskar Schindler Boliviens".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Das bayrische Walchensee war für viele deutsche Juden ein Sommerparadies - bis sie von den Nazis vertrieben wurden. So auch für die Familie des Londoner Geigers Tom Eisner, der von der Ermordung seiner jüdischen Großeltern im KZ lange nichts gewußt hatte. Als die Mutter nach vielen Jahrzehnten ihr Schweigen bricht, beginnt für den Londoner die Suche nach seinen deutschen Wurzeln. Am Walchensee in Bayern entdeckt er ein altes Familienparadies. Julia Smilga hat ihn bei seiner Spurensuche für DEUTSCHLANDRADIO begleitet: "Das verlorene Paradies am Walchensee".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Was ist Antisemitismus und inwieweit geht es dabei um eine Einstellung gegenüber Israel? Diese Frage wird immer wieder heftig diskutiert. Als Antwort kursiert seit Jahren die EUMC-Arbeitsdefinition. Gemeint ist damit eine von dem damaligen European Monitoring Center on Racism and Xenophobia (EUMC) – heute die Fundamental Rights Agency (FRA) – verabschiedete "Working Definition of Antisemitism". Diese Arbeitsdefinition wurde in den folgenden Jahren von vielen Behörden, Einrichtungen, Gremien und Wissenschaftlern in vielen Ländern übernommen und erfährt insgesamt einen kontinuierlichen Anstieg der Akzeptanz. Dennoch fehlt es ihr aber an Trennschärfe und Vollständigkeit, wie Armin Pfahl-Traughber, Politikwissenschaftler und Soziologe, in einem Beitrag auf HAGALIL erläutert: "Die EUMC-Arbeitsdefinition Antisemitismus in der Kritik".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

»Ich bin überzeugt, dass aufgrund der Shoah gerade in Deutschland und Österreich eine besondere Verantwortung und Sensibilität gegenüber dem Staat Israel notwendig ist.« Unter anderem mit diesen Worten begründete der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer Ende Juni seinen Rücktritt als Präsident der österreichischen Sektion von Pax Christi. Die Differenzen hätten sich »bei der Kritik an der Politik Israels beziehungsweise bei der Einschätzung dieser Kritik als antisemitisch« gezeigt, sagte Scheuer der Nachrichtenagentur Kathpress. Anlass für Frederik Schindler einen genaueren Blick auf die Vorgänge zu werfen. Neben den Antisemitismusvorwürfen steht es zudem auch schlecht um die finanzielle Zukunft der katholischen Organisation, wie er für JUNGLE WORLD berichtet: "Ein Fall zum Kaputtsparen".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS

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Ali Gümüsay berät Führungskräfte in der Wirtschaft. Ein Punkt ist ihm wichtig: die Religion. Er hat für das, noch recht junge, gemeinnützige Unternehmen "Lead" aus Berlin eine Studie angefertigt. "Lead" steht, so heißt es auf der Webseite, für ein anderes, modernes Führungsverständnis. Mit Spaß und auf Augenhöhe. Ali Gümüsay ist Wirtschaftswissenschaftler, hat in Hamburg und Oxford studiert und hat für die Studie "Religion und Führung - alte Weisheit für eine neue Welt?" Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft  befragt. Dabei waren mittelständische Familienunternehmer genauso wie Vorstände von DAX-Unternehmen. Almuth Knigge berichtet für DEUTSCHLANDRADIO über die wichtigsten Erkenntnisse: "Religion bleibt ein Tabu-Thema".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Kathy Ehrensperger, Professorin für Neues Testament in jüdischer Perspektive am Berliner Abraham-Geiger-Kolleg, ist eine der verantwortlichen Herausgeber einer auf vier Bände angelegten "Enzyklopädie der jüdisch-christlichen Beziehungen" (siehe dazu den nächsten Abschnitt). DEUTSCHLANDRADIO führte mit ihr ein längeres Gespräch über den Stand des jüdisch-christlichen Verhältnisses, dessen Integration in Ausbildung und Studium der christlichen Theologen, die Aufarbeitung des Antijudaismus und das derzeit umstrittene Thema der "Judensau" am Dom zu Wittenberg. Christlicherseits, so die Theologin, sei die Tradition des Antijudaismus nach wie vor nicht völlig aufgearbeitet: "Jetzt müssen wir in die Tiefe gehen".
Der Link zum Gespräch in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Der Lehrstuhl an der School of Jewish Theology im Rahmen des Forums Religionen im Kontext der Universität Potsdam wird gemeinsam mit dem Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg in den kommenden fünf Jahren eine vierbändige "Encyplopedia of Jewish-Christian Relations" erarbeiten. Das Projekt ist mit der Akademie der Wissenschaften Berlin-Brandenburg assoziiert und wird vom Bundesforschungsministerium wesentlich mitfinanziert. Damit verbunden sind internationale Tagungen zu Schwerpunktthemen. Das Herausgeberteam setzt sich zusammen aus Walter Homolka, Amy-Jill Levine, Rainer Kampling, Christoph Markschies, Peter Schäfer und Martin Thurner. Ziel der "Encyklopedia" ist die Aufarbeitung von nunmehr 2000 Jahren christlich-jüdischer Beziehungsgeschichte mit all seinen Tiefen und Höhen. Ende 2021, Anfang 2022 soll es dann soweit sein und die vier Bände auf einmal erscheinen, wie Carsten Dippel in seinem Bericht für DEUTSCHLANDRADIO über das einzigartige Projekt erläutert: "Reif für neue Perspektiven".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

"Letztlich vermögen Anhänger einer Religion nur friedlich und konstruktiv in einer freien und offenen Gesellschaft zu leben, wenn ihre Religion aus den eigenen Ressourcen diese Gesellschaftsform legitimiert. Judentum und Christentum gelingt dies, weil die Aufklärung ihr Kind ist, auch wenn sie dieses Kind lange als illegitim betrachtet haben mögen."
Aber wird und kann das auch dem Islam gelingen? Über diese Frage reflektiert in einem Essay für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG der Generalvikar des schweizer Bistums Chur Martin Grichting. Im Mittelpunkt seiner Überlegungen stehen dabei schöpfungstheologische Aspekte, die er als Hauptgrund für die positive Entwicklung von Christentum und Judentum in der Moderne einerseits und als Haupthindernis für die bislang ausbleibende Versöhnung mit der Moderne im Islam andererseits betrachtet: "Was es braucht, den Islam mit der säkularen freien Gesellschaft kompatibel zu machen".
Der Link zum Essay in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Eine neue Synagoge entsteht in einer ehemaligen evangelischen Kirche: Vor gut zwei Jahren zog die jüdische Gemeinde Cottbus in ein nicht mehr genutztes Kirchengebäude um. Ein Vorzeigeprojekt für jüdische Kultur in Brandenburg. Allerdings gibt es auch Probleme, mit denen freilich nicht nur die jüdische Gemeinde in Cottbus zu kämpfen hat, wie Klaus-Martin Höfer für DEUTSCHLANDRADIO berichtet: "Synagoge vorhanden, Nachwuchs kaum".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Streit zwischen orthodoxen und liberalen Juden in Israel um die Gebetsordnung an der Klagemauer, schwarze Listen, von der israelischen Orthodoxie erstellte schwarze Listen, in denen liberale Rabbiner in der Diaspora angeschwärzt werden. Vor diesem Hintergrund beklagt der Kölner Publizist Günter Bernd Ginzel einen "dramatischen" Machtkampf zwischen liberalen und orthodoxen Juden. Noch nie habe es "so heftige liberale Opposition gegen das orthodoxe Oberrabbinat in Israel" gegeben, sagte er in einem längeren Gespräch mit DEUTSCHLANDRADIO. In allen Religionen, so zeigt sich Ginzel überzeugt, brauche es stärkere liberale Strömungen. Auf die Frage, was an liberalen Strömungen so attraktiv sei, sagt er:
"Weil sie dialogbereit sind. ... Oder sagen wir so: Für fast alle Reformgemeinden ist Teil ihrer Gemeindesatzung der Dialog mit Andersgläubigen. Das Bekenntnis zur Mehrheitsgesellschaft, die Aufgabe, das Judentum einerseits zu bewahren, aber gleichzeitig Teil dieser Mehrheitsgesellschaft zu sein und sich in ihr zu engagieren – und nicht nur, wenn es um Probleme gibt, die Juden haben, sondern ganz generell. Diese Offenheit ist ein Markenzeichen von allen Reform- und liberalen Bewegungen."
Und zum Kampf der Orthodoxie - Hand in Hand mit dem Staat Israel - gegen liberale Juden hält er u.a. fest:
"Ich will noch mal ganz schnell sagen, worum geht es liberalen Juden jetzt, besonders in Israel. Es geht ihnen nicht einfach nur darum, dass sie selbst Recht bekommen. Sie sind Patrioten! Sie lieben dieses Land! Sie wollen dieses Land bewahren! Und sie sehen die Angriffe auf den Rechtsstaat, sie sehen die Angriffe auf die unabhängige Justiz, die nicht mehr von der Politik genügend ernstgenommen wird. Sie sehen einen Angriff auf die Ethik des Judentums. Und zur Ethik des Judentums gehört, dass der Nachbar, dass es auch ihm gut geht. Frieden ist das höchste jüdische Gebot!"
Der Link zum lesenswerten Gespräch mit Ginzel in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Der Talmudforscher Lazar Gulkowitsch, 1899 in Weißrussland geboren, besuchte die Talmudschule in Minsk. In Königsberg studierte er Altes Testament, Philosophie und Medizin. Nach einer philosophischen Promotion zur Kabbala lehrte er seit 1924 an der Theologischen Fakultät Leipzig. Seine Stelle verdankte sich dem Freistaat Sachsen, der, besorgt um den Gegensatz zwischen zugewanderten, meist chassidischen Ostjuden und liberalen Juden, Untersuchungen zum Judentum förderte. 1925 habilitierte er sich für die Wissenschaft des späten Judentums. Als deutscher Staatsbürger und außerordentlicher Professor ist Gulkowitsch ein seltener Fall: In nur neun Jahren erlangte ein ostjüdischer Talmudschüler die beinahe höchsten Weihen einer deutschen Universität. Den Nazis war das naturgemäß egal - 1941 wurde er wie Millionen anderer Jüdinnen und Juden ermordet. Seine größte wissenschaftliche Leistung besteht in der Wiederentdeckung der Begriffsgeschichte für das Verständnis der jüdischen Geschichte, wie Ernst Müller in seinem Essay für die FAZ erläutert: "Die Sprache ist immer die letzte Zuflucht".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In den letzten 25 Jahren ist in Deutschland eine neue jüdische Gemeinschaft entstanden, die Ausdruck und Ergebnis diverser mentaler, kultureller, religiöser und geografischer Veränderungen ist. Die Einwanderung von knapp einer Viertelmillion Jüdinnen und Juden aus der Ex-UdSSR seit den 1990er Jahren und Tausenden Israelis in den letzten Jahren transformiert das Judentum in Deutschland fundamental. Dies hat direkte Auswirkungen auf Themen wie „Erinnerung an die Schoa“ und „jüdisches Erinnern heute“ wie auch auf jüdische Identität in Deutschland insgesamt. Diese Änderungen auszuloten hat sich eine Anthologie zur Aufgabe gemacht, die dieser Tage erschienen ist. Der BAYRISCHE RUNDFUNK stellt das Buch vor und im TAGESSPIEGEL ist eine Leseprobe der beiden Mitherausgeber Dmitrij Belkin und Eva Lezzi zu lesen: "Neues Judentum – altes Erinnern? Zeiträume des Gedenkens".
Die Links dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Während Martin Luther für viele der "good guy" der Reformationsgeschichte ist, gilt Johann Tetzel als Prototyp des marktschreierischen Ablasspredigers. Doch wer war Tetzel? Eine Antwort auf diese Frage erscheint nicht schwer. Tetzel war Dominikanermönch und Ablassprediger im 16. Jahrhundert. Er soll es so doll getrieben haben, dass sich Martin Luther mit 95 Thesen an die Öffentlichkeit wandte, um diesem unverschämten Treiben ein Ende zu setzen. Die bekannte Tetzel-Darstellung eines fetten Mönches bestätigt nur dieses Urteil. Dichtung oder Wahrheit? Christiane Laudage versucht für KATHOLISCH.de eine Antwort zu geben: "Johann Tetzel - Bad Boy oder unverstandenes Genie?"
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Sie wollen über ihre Fachgrenzen hinaus wirken und gesellschaftliche Diskussionen anstoßen: theologische Online-Feuilletons. Felilx Neumann stellt für KATHOLISCH.de drei Internetseiten vor, die unterschiedliche Ansätze für ihre "öffentliche Theologie" verfolgen: "Feinschwarz", das Texte von akademischen Theologen zu aktuellen Themen der Gesellschaft veröffentlicht, "y-nachten.de", ein "junges" Portal mit hippem Ansatz sowie "Dei Verbum", wo jede Woche ein neuer Beitrag abwechselnd aus der Perspektive des Alten und des Neuen Testaments erscheint: "'Öffentliche Theologie' im Internet"
Der Link zur Vorstellungsrunde in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Die Briefwechsel Rudolf Bultmanns mit dem Praktischen Theologen Götz Harbsmeier sowie dem Kirchenhistoriker und späteren Systematiker Ernst Wolf liegen seit kurzem in einer gemeinsamen Edition vor. Damit wird eine facettenreiche und differenzierte Wahrnehmung der verhandelten Themen möglich, denen nicht nur eine theologiegeschichtliche Bedeutung, sondern auch eine hohe Relevanz für Theologie und Kirche in der Gegenwart zukommt. Die Themenpalette reicht dabei von der Entmythologisierungsdebatte, über die Schuldfrage und den Neuanfang in Kirche und Gesellschaft nach 1945, die Verhältnisbestimmung von Bekennender Kirche und liberalem Protestantismus, bis hin zum Problem der politischen Aktivität innerhalb der Kirche. Die Briefwechsel sind eindrucksvolle Zeugnisse theologischer und persönlicher Weggenossenschaft. Vor allem aber, so Reinhard Bingener in der FAZ, lass sich in der Korrespondenz der drei Professoren beobachten, "wie der deutsche Protestantismus nach 1945 auf jene Gleise gesetzt wurde, auf denen er sich mehr oder minder bis heute bewegt. Die Politisierung der Kirche oder den andauernden Streit über die Bekenntnisfrage – vieles versteht man nach der Lektüre genauer."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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In den 1970er und 1980er Jahren hielten palästinensische Terroristen die westliche Welt in Atem. Die DDR-Führung distanzierte sich stets vom Terrorismus, unterhielt aber scheinbar enge Beziehungen zur PLO und anderen palästinensischen Organisationen. Erich Honecker und Jassir Arafat schien eine feste Männerfreundschaft zu verbinden. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund wird schon seit einiger Zeit die These vertreten, dass die DDR, entgegen ihren öffentlichen Bekundungen, den palästinensischen Terrorismus unterstützt habe. Doch die Geschichte ist komplizierter, als sie auf den ersten Blick erscheint, wie eine nun vorliegende Studie von Matthias Bengtson-Krallert nahelegt, die Hermann Wentker für die FAZ gelesen hat: "Eher gefördert als bekämpft".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

17. Juli 2017

 * Dieses Abkommen lässt 'Israels größte Albträume' wahr werden ... mehr
 
 * Eine Zukunft für die israelisch-palästinensische Friedensförderung ... mehr
 
 * Wie der Mufti von Jerusalem seiner Verhaftung entging ... mehr
 
 * Drusen auf dem Golan: Wo gehören wir hin? ... mehr
 
 * PeaceCamps in Wien: Glauben an die Friedens-Chance  ... mehr
 
 * Der Oskar Schindler Boliviens ... mehr
 
 * Das verlorene Paradies am Walchensee ... mehr
 
 * Die EUMC-Arbeitsdefinition Antisemitismus in der Kritik ... mehr
 
 * Pax-Christi und der Antisemitismus ... mehr
 
 * Führungskräfte in der Wirtschaft: Religion bleibt ein Tabu-Thema ... mehr
 
 * Christlich-jüdischer Dialog: "Jetzt müssen wir in die Tiefe gehen" ... mehr
 
 * "Encyplopedia of Jewish-Christian Relations" ... mehr
 
 * Was es braucht, den Islam mit der säkularen freien Gesellschaft kompatibel zu machen ... mehr
 
 * Synagoge vorhanden, Nachwuchs kaum ... mehr
 
 * Machtkampf zwischen liberalen und orthodoxen Juden ... mehr
 
 * Der Talmudforscher Lazar Gulkowitsch ... mehr
 
 * Neues Judentum – altes Erinnern? Zeiträume des Gedenkens ... mehr
 
 * Johann Tetzel - Bad Boy oder unverstandenes Genie? ... mehr
 
 * "Öffentliche Theologie" im Internet ... mehr
 
 * Wie viel Politik verträgt die Theologie? ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Matthias Bengtson-Krallert - Die DDR und der internationale Terrorismus ... mehr
 
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EDITORIAL
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ACHTUNG:
Am Donnerstag, 20 Juli 2017, verabschiedet sich COMPASS in die Sommerpause mit ONLINE-EXTRA Nr. 259, einem Text des evangelischen Theologen Hans Maaß: "'Ewige Hauptstadt Israels' - Jerusalem in Geschichte, Theologie und Ideologie".