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ISSN 1612-7331
18.01.2016 - Nr. 1611
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Die nächste Ausgabe erfolgt am Donnerstag, 21. Januar 2016.



Guten Tag!

Nr. 1611 - 18. Januar 2016



Seit Monaten anhaltende Messer-Attacken meist junger Palästinenser gegen jüdische Israelis, ein nahezu vollständiges Erliegen jeglicher Friedensbemühungen, eine zunehmend verschärfte wirtschaftliche Lage im Westjordanland und im Gazastreifen, wachsende Gewaltbereitschaft auf Seiten jüdischer Extremisten ... wo soll das alles noch hinführen? Über diese Fragen und die Situation im Nahen Osten insgesamt sprach der SPIEGEL mit dem Friedensnobelpreisträger Shimon Peres, der sich in seinen Antworten gleichermaßen nüchtern wie überraschend positiv zeigt. Auf die Frage etwa, ob nicht die Zeit für eine Zwei-Staaten-Lösung davonrenne, antwortete Peres:
"Ich glaube nicht, dass Zeit rennt. Zeit springt. Irgendwann kommt der Punkt, an dem man der Realität begegnen muss. Ich habe in meinem langen Leben viele Dinge gesehen, von denen es hieß, dass sie unmöglich seien. Am Ende waren sie selbstverständlich. Israel baut auf einer moralischen Verpflichtung auf. Diese moralische Verpflichtung lautet, dass wir kein anderes Volk regieren. Wir können uns ja kaum selbst regieren - das sollten wir aber."
Der Link zu dem lesenswerten Interview in der ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Hebron liegt in der Westbank, rund 55 Kilometer südlich der israelischen Hauptstadt Jerusalem. Judäa und Samaria nennen die jüdischen Bewohner diese Region. Von Jerusalem erreicht man Hebron recht bequem im Linienbus. Allerdings ist der Bus in die jüdische Enklave mit Panzerglas gerüstet, um den Fahrgästen etwas Schutz vor möglichen Scharfschützen unterwegs zu bieten. Rund 200.000 Menschen sollen in Hebron selbst und den Vororten leben. Genaue Zahlen sind unbekannt. Hebron ist eine der ältesten Städte der Welt, der Ort, an dem der Überlieferung nach die Urväter Abraham, Isaak sowie Jakob und deren Gattinnen Lea, Rebekka und Sara in der Höhle der Patriarchen begraben sind. Bastian Glumm hat Hebron besucht und schildert in einer umfangreichen Foto-Reportage für den SOLINGER BOTEN seine Eindrücke: "Hebron - Ein Bsuch in einer geteilten Stadt im Nahen Osten".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Die sogenannten "Jakobschafe" gibt es als Zuchttiere seit mindestens 3000 Jahren im Nahen Osten. Die Rasse überlebte und und blieb anders als alle anderen Haus- und Nutztieren praktisch unverändert bis heute erhalten. Nachdem inzwischen weltweit nur noch etwa tausend Tiere vorwiegend in Großbritannien und Kanada leben, sollen die Tiere wieder in Israel heimisch werden - wenn da der Zoll nicht wäre, wie Barbara Kollmann für die WELT berichtet: "Gottes Züchtung".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Die Villa Schöningen bei Potsdam war Donnerstag letzter Woche Schauplatz für große Reden und große Worte: Dort trafen sich EU-Parlamentspräsident Martin Schulz und Israels Knesset-Präsident Yuli-Yoel Edelstein zum Deutsch-Israelischen Dialog. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Vorstandsvorsitzenden des Axel-Springer-Verlags, Mathias Döpfner. U.a. ging es um die umstrittene EU-Kennzeichnungspflicht, an der EU-Präsident Schulz kein gutes Haar ließ, und die Flüchtlingssituation in Europa, wie MÄRKISCHE ALLGEMEINE, ISRAELNETZ und JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichten: "Europäisch-israelischer Dialog".
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Jüngst standen sich im Streit um das Copyright an den Tagebüchern von Anne Frank zwei leitende Institutionen der Verwaltung des Erbes von Anne Frank vor dem Amsterdamer Zivilgericht gegenüber. Einerseits der von Annas Vater einst gegründete Anne-Frank-Fond, und andererseits die Amsterdamer Anne-Frank-Stichting, die 1957 zur Rettung des vom Abbruch bedrohten Hauses an der Prinsengracht 263 gegründet worden war. Andreas Kilcher sieht in diesem Streit um das Erbe Anne Franks ein symptomatisches Beispiel für den Wandel der Erinnerungskultur. Aus dem Holocaust-Opfer wurde eine für viele Zwecke verwendbare Ikone stilisiert, so führt er in seinem Beitrag für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG aus: "Vom Opfer zur Pop-Ikone".
Der Link zum Essay in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Sommer 2014: Drei junge Palästinenser füllen nachts an einer Tankstelle mehrere Glasflaschen mit Dieseltreibstoff, verstopfen sie mit brennenden Stofffetzen und werfen die Brandsätze gegen die Eingangstür des jüdischen Gotteshauses in Wuppertal. Handelt es sich dabei um Antisemitismus? Nein, urteilte das Wuppertaler Amtsgericht im Februar 2015 - zum Entsetzen der jüdischen Gemeinschaft. Jetzt wird der Fall neu verhandelt, wie Bruno Schrep in seinem Beitrag für den SPIEGEL berichtet: "Anschlag auf Synagoge in Wuppertal: Sechs Brandsätze in der Nacht".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Die Übergriffe gegen Juden in Ungarn nehmen schon seit geraumer Zeit zu. In einem Beitrag für BLICKPUNKT.E erläutert Klaus-Peter Lehmann wie in Ungarn ein Weltbild der "nationalen Revolution" die ungarische Gesellschaft zu einem wahnhaften Bild führte, das von einer antisemitischen Hasskultur auf alles Fremde geprägt ist. Und was tut die Regierung Orbán gegen diesen Antisemitismus? Tut sie genug? Geteilte Meinungen in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG: János Martonyi, seit 2010 in zweiter Amtszeit ungarischer Außenminister betont in seinem Beitrag, dass seine Regierung gegen rassistische und antisemitische Tendenzen entschieden vorgehe - während in einem zweiten Beitrag Ronald S. Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ungarn nach wie vor in Punkto Antisemitismus auf einem gefährlichen Weg sieht: "Antisemitismus in Ungarn".
Die Links dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Ein ehemaliger Klostergarten in Köln ist zu einem "Garten der Religionen" geworden. Dort können Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren lernen, was die verschiedenen Glaubensrichtungen der Welt jeweils ausmacht - und was sie verbindet. Eva Wolk ist für DEUTSCHLANDRADIO durch den Garten gegangen: "Entdeckungsreise im Garten der Religionen".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Mit zahlreichen Gedenk- und Bildungsveranstaltungen feierten die Kirchen in Österreich am gestrigen 17. Januar den "Tag des Judentums". Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) hat den Tag im Jahr 2000 als Gedenktag im Kirchenjahr eingeführt. Über das gestrige Gedenken berichtet KATHPRESS: "Kirchen in Österreich gedachten ihrer jüdischen Wurzeln". Ergänzend dazu ist auf den Seiten der Erzdiözese Wien ein Interview mit dem Dechant Ferenc Simon, dem Diözesanbeauftragten für christlich-jüdische Zusammenarbeit in der Erzdiözese Wien, zu lesen: "Erinnerung an die jüdischen Wurzeln". Und ebenfalls berichtet KATHPRESS recht ausführlich von einem Vortrag des deutschen Theologen Prof. Hans Hermann Henrix, den dieser im Vorfeld des "Tag des Judentums" an der Universität Wien hielt: "Theologe sieht große Fortschritte im Dialog Kirche-Judentum".
Die Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Erstmals seit seiner Wahl zum Papst hat Franziskus am Sonntag die Große Synagoge in Rom besucht. Dabei würdigte er die jüdischen Wurzeln des Christentums, den gemeinsam zurückgelegten Weg von Juden und Christen, er erinnerte an das Schicksal der ermordeten Juden während der Shoah und forderte „höchste Wachsamkeit“, um heutigen Attacken auf die menschliche Würde und den Frieden vorzubeugen. Und zum wiederholten Male machte er deutlich, dass Antisemitismus und christliches Bekenntnis unvereinbar miteinander sind, wie JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, RADIO VATIKAN und DOMRADIO berichten: "Papst in Synagoge: Auschwitz muss uns für immer eine Lehre sein".
Die Links dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Am 14. Januar 1866 - fast genau vor 100 Jahren - erhielten die Schweizer Juden endlich ihre Bürgerrechte. Ein Jubiläum, das der Schweizerischer Israelitische Gemeindebund (SIG) mit vielen Feierlichkeiten begeht, die gestern mit einem Kulturfest in Bern ihren Anfang nahmen, Georges Scherrer für KAHTPRESS berichtet. Die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG nimmt das Jubiläumsdatum als Anlaß für einen lesenswerten Schwerpunkt mit mehreren Beiträgen: Simon Hehli blickt auf die Geschichte der Schweizer Juden währnd der letzten 150 Jahre zurück und in weiteren Beiträgen werden die vielfältigen Gesichter des Schweizer Judentums in der Gegenwart portätiert. Ähnlich die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES, die anhand einer Reihe jüdischer Stimmen zu 150 Jahre Schweizer Emanzipation eine Bilanz zu ziehen versucht: "Gesichter des Schweizer Judentums".
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Auf den Seiten von VORARLBERG ONLINE kommt der Leiter des jüdischen Museums Hohenems und ehemalige Gründungsdirektor des Fritz-Bauer-Instituts Hanno Loewy ausführlich zu Wort. Im Interview erzählt er Privates, nimmt zu gesellschaftspolitischen Fragen Stellung und spricht über jüdische Komik. Auf die Frage, ob er in Anbetracht der hohen Flüchtlingszahlen aus Syrien sich um einen importierten Antisemitismus sorge, antworete er:
"Mir ist es komplett egal, ob mich ein Ur-Hohenemser auf der Straße als „Judenschwein“ beschimpft, was mir schon passiert ist, oder ein türkischer Jugendlicher, was mir auch schon passiert ist. Ich möchte weder von einem Ur-arischen Hohenemser, noch von einem türkischen Migranten so beschimpft werden. Ich will beides nicht. Aber Antisemitismus gibt es überall."
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In Szenelokalen speist man seit Neuestem jüdische Gerichte. Die amerikanische Köchin Leah Koenig spricht im Interview mit der FAZ über diesen Trend, sich in Europa der jüdischen Küche wieder anzunähern und über die Balance zwischen Tradition und Moderne: „Jüdische Küche muss nicht koscher sein“
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Der britische Theologe John Milbank ist Gründer und Kopf der Bewegung „Radical Orthodoxy“. Sie ist Verfechter einer dezidiert moderne-kritischen Theologie, die vor allem im angelsächsischen Raum erfolgreich ist. Jüngst war er in der Schweiz an der Universität Fribourg zu Gast, um über seinen Ansatz zu diskutieren. Stefan Orth hat dabei für die HERDER KORRESPONDENZ zugehört und stellt den Mann näher vor: "Radikaler Theologe: John Milbank".
Der Link zum Porträt in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Übertritte zum Judentum haben in Deutschland nach dem Holocaust gewissermaßen Konjunktur. Mit diesem bislang wissenschaftlich nur spärlich aufgearbeiteten Phänomen beschäftigt sich Barbara Steiner in einer aufschlussreichen Untersuchung, die nun als Buch vorliegt. Sie stützt sich dabei auf biografisch-narrative Interviews mit übergetretenen Juden. Ludger Heid das Buch für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG gelesen: "Aus freier Entscheidung".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

18. Januar 2016

 * Shimon Peres im Interview: "Israel sieht nur das Töten" ... mehr
 
 * Hebron - Ein Besuch in einer geteilten Stadt ... mehr
 
 * Jakobschafe: Gottes Züchtung ... mehr
 
 * Europäisch-israelischer Dialog ... mehr
 
 * Anne Frank: Vom Opfer zur Pop-Ikone ... mehr
 
 * Neu verhandelt: Anschlag auf Synagoge in Wuppertal ... mehr
 
 * Antisemitismus in Ungarn ... mehr
 
 * Entdeckungsreise im Garten der Religionen ... mehr
 
 * "Tag des Judentums" in Österreich ... mehr
 
 * Papst in Synagoge: Auschwitz muss uns für immer eine Lehre sein ... mehr
 
 * 150 Jahre Bürgerrechte: Gesichter des Schweizer Judentums ... mehr
 
 * Hanno Loewy: „Als Jude pfeife ich drauf“ ... mehr
 
 * Jüdische Küche muss nicht koscher sein ... mehr
 
 * Radikaler Theologe: John Milbank ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Barbara Steiner - Konversionen von Deutschen zum Judentum nach 1945 ... mehr
 
 
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ACHTUNG:
Die nächste Ausgabe erfolgt am Donnerstag, 21. Januar 2016!