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ISSN 1612-7331
12.10.2015 - Nr. 1602
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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Freitag, 16. Oktober 2015.



Guten Tag!

Nr. 1602 - 12. Oktober 2015



Nachdem es am Wochenende nun auch in Gaza zu blutigen Zusammenstössen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee kam, wächst die Sorge um eine Eskalation der Lage, berichtet Ulrich Schmid in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG. Susanne Knaul weist dabei in der TAZ u.a. darauf hin, dass im Zuge der jüngsten Gewaltwelle Palästinenser Messer und kaum Schusswaffen einsetzten und die Attentäter oft unorganisierte Amateure sind. Hans-Christian Rössler hingegen sieht in seinem Beitrag für die FAZ klare Verantwortlichkeiten der jüngsten Gewaltwelle:
"Hinter den jüngsten Angriffen und Protesten im Gazastreifen steckten bisher Salafisten und die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS). Im Westjordanland und in Ostjerusalem hingegen schürt die Hamas zusammen mit anderen Islamisten die Unruhen."
U.a. Gil Yaron und Lissy Kaufmann wiederum schildern in ihren Reportagen für die WELT und den TAGESSPIEGEL den beinahe aussichtslosen Kampf der Sicherheitskräfte, die Gewalt einzudämmen, die Ministerpräsident Netanjahu nun sogar veranlasst hat, die lange geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen in dieser Woche in Berlin abzusagen: "Land in Aufruhr"
Links zum Thema in den Rubrik ISRAEL UND NAHOST AKTUELL sowie ISRAEL INTERN.

Vor dem Hintergrund dieser jüngsten Entwicklungen reflektiert der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolffsohn in einem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, wohin der palästinensische Terror führt und wie das Blutvergießen beendet werden könnte. U.a. bemerkt er:
"Juden wollen ihren jüdischen Staat eigentlich nur für sich. Umgekehrt und spiegelbildlich wollen Palästinenser ihren Staat auch nur für sich. Der Wunsch ist verständlich, aber unrealistisch und ersetzt keine Strategie. Frieden durch Föderalismus. Das ist die Strategie, das ist der Weg."
Der Link zu seinen Ausführungen in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Trotz all dieser immer wieder depremierenden Nachrichten aus dem Nahen Osten gibt es erstaunlicher Weise doch immer wieder auch ermutigende Beispiele des israelisch-palästinensischen Miteinanders. Es lassen sich doch nicht alle von den Aggressionen und Emotionen mitreißen - und so wagen etwa jüdische und arabische Sportler in Israel ein Rennen für das Miteinander und gründeten einen jüdisch-muslimischen Laufclub, wie die DEUTSCH-TÜRKISCHEN NACHRICHTEN berichten.
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Trauer, Einsamkeit, Angst, aber auch Freude und Liebe: Die Fotografin Helena Schätzle hat mit ihrer Kamera den Alltag von Überlebenden der Schoah dokumentiert. Solche Bilder gebe es bislang nicht, sagt Schätzle. Sie habe versucht, auch die Traumata abzubilden. Lioba Keuck stellt die Fotografin und ihre Bilder in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRARIO näher vor: "Das Leben nach dem Überleben".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

In einem sind sich die Kritiker alle einig: Dieses Buch über den Holocaust wird für Furore und Debatten sorgen. Die Rede ist von dem neuen Buch des britischen Historikers Timothy Snyder "Black Earth: Der Holocaust und warum er sich wiederholen kann". Snyder widerspricht in seinem Buch der Vorstellung vom Holocaust als einer mechanisch-geplanten Mordmaschine und stellt stattdessen den Verfall staatlicher Strukturen in den Mittelpunkt seiner Analyse, um am Ende seines Buches hochaktuell Parallelen etwa zu Putin oder dem Klimawandel zu ziehen. In den Worten etwa des Rezensenten Dirk Pilz in der FRANKFURTER RUNDSCHA:
"Das will Snyder als Mahnung verstanden wissen. Sie mündet in ein Schlusskapitel, das streitbarste überhaupt. Denn Snyder tut hier etwas höchst Ungewöhnliches: Er skizziert Szenarien, die einen Holocaust zukünftig wieder möglich machen könnten. Zunächst argumentiert er auf anthropologischer Ebene, indem er behauptet, nur die wenigsten von uns würden sich anständig verhalten, wenn Staaten zerstört, lokale Institutionen korrumpiert und Marktanreize auf Mord ausgerichtet wären. Er plädiert deshalb, sehr zu recht, für einen starken demokratischen Staat. Dann aber schildert er mit Blick auf China, die USA, den Klimawandel gegenwärtige politische Zusammenhänge, die die Wiederholung eines Holocaust als reale Gefahr erscheinen lassen. Selten liest man derart Beunruhigendes, zumal dieses Buch jetzt in einem Europa erscheint, das seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr so verunsichert und herausgefordert ist."
Links zu Rezensionen sowie zwei Interviews mit Timothy Snyder in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Rechtsanwalt Achim Doerfer, zugleich Mitglied im Vorstand der Jüdischen Gemeinde Göttingen, vertritt einen Publizisten, der von dem »Welt«-Kolumnisten Mattias Matussek als Antisemit bezeichnet wurde. Am vergangenen Freitag gab das LG Hamburg dem Kläger weitgehend recht. In einem anderen Verfahren klagt der Publizist Jürgen Elsässer gegen die Journalistin Jutta Ditfurth, die ihn in einem TV-Interview einen »glühenden Antisemiten« genannt hatte. Ein Urteil des OLG München wird bald erwartet. Vor diesem Hintergrund sprach die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG mit Doerfer über die Problematik, den Antisemitismusvorwurf zunehmend vor Gericht auszutragen: "So ahnungslos".
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Wer die Kippa trägt, weiß, dass er sich zur potenziellen Zielscheibe für antisemitische Angriffe macht. Der in München lebende US-Amerikaner Terry Swartzberg trägt sie trotzdem. Seit knapp drei Jahren ist der extrovertierte Journalist täglich damit unterwegs – egal ob in Zwickau, Berlin-Neukölln oder im Schwarzwald. "Ich wollte wissen, wie sicher Juden in Deutschland sind", erklärt der 62-Jährige. In einem Interview mit der WELT AM SONNTAG gibt er Auskunft über seinen Selbstversuch und sein überraschendes Fazit: "Ich lebe im richtigen Land".
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Der TAGESSPIEGEL und NEUES DEUTSCHLAND stellen eine Reportage über Fremdenfeindlichkeit in Deutschland vor, die heute Abend im Fernsehen zu sehen ist: »Dunkles Deutschland - Die Front der Fremdenfeinde«. Im Mittelpunkt die Pegida-Bewegung, welche die Atmosphäre im Land nachhaltig verändert hat und den »Extremismus der Mitte« begünstigte. Die Reportage zeichnet die Entwicklung beispielhaft an vier Orten näher nach und entdeckt Erstaunlisches, in fast allen Bundesländern.
Die Links zu den Artikeln in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS und weitere Infos zur Ausstrahlung in den FERNSEH-TIPPS.

Der islamistische Terror und der zunehmende Antisemitismus auch unter muslimischen Jugendlichen zeigen, dass der Dialog zwischen Juden und Muslimen heute wichtiger denn je ist. In Niedersachsen beweisen zwei Männer seit Jahren, dass der Austausch möglich ist. Ita Niehaus schildert das ermutigende Beispiel eines jüdisch-muslimischen Dialogs in einer Reportage für DEUTSCHLANDRADIO: "Eine interreligiöse Freundschaft in Niedersachsen".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

In den aktuellen Debatten um Zuwanderung und Integration tauchen beinahe täglich Begriffe aus dem Islam auf. Kaum verwunderlich, selbst unter Muslimen herrschen gleichwohl unterschiedliche Definitionen dieser Begriffe. Die Bundeszentrale für politische Bildung lässt nun in einem Projekt YouTuber zu Wort kommen, die sich um Klärung bemühen. Kemal Hür stellt das Projekt im DEUTSCHLANDRADIO näher vor: "YouTube-Stars erklären Islambegriffe".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

In der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG berichtet Peter Bollag über das drohende Aus der jüdischen Gemeinde im schweizerischen Luzern. Vor allem liege das daran, dass die Zukunft der in einem Luzerner Vorort gelegenen Jeschiwa Kriens, der praktisch letzten jüdischen Talmudhochschule der Schweiz, mehr als ungewiss sei. Auch andere Kleingemeinden im Land seien von der Entwicklung bedroht: "Vor dem Aus?"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Wie unter dem Eindruck des Antisemitismus in Deutschland der Physiker Albert Einstein nicht nur seine jüdische Identität wiederentdeckte, sondern auch die noch junge zionistische Bewegung unterstützte, schildert David Rennert in einem Hintergrundartikel im österreischischen STANDARD: "Wie Einstein Zionist wurde".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Kat Kaufmann und Mirna Funk gehören zu den interessantesten jüdischen Schriftstellerinnen der jungen Generation. Beide fragen in ihren Debütromanen nach der Identität einer neuen jüdischen Generation in Deutschland. Ihre Positionen sind dabei ebenso mutig wie streitbar, meint Björn Hayer, der in der ZEIT die beiden Autorinnen und ihr Denken und Werk näher vorstellt: "Spagat zwischen Geschichte und Zukunft".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Der deutsche Theologe Paul Tillich (1886-1965) war nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA zur Kultfigur geworden. Ihm war es sehr wirksam gelungen, aktuelle Fragen seiner Zeit aufzugreifen und die christliche Botschaft als Antwort darauf zu formulieren. Im SONNTAGSBLATT erinnert Helmut Frank an den Theologen, der vor 50 Jahren gestorben ist: "Was uns unbedingt angeht".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Viele kennen ihn und seine Methode im Kampf etwa gegen Nacken- oder Rückenschmerzen: Moshe Feldenkrais. Nun endlich liegt eine Biographie über ihn vor, die aufzeigt, wie sehr antisemitische Vorfälle in seiner Kindheit und Jugend zum wichtigen Antrieb für seine Arbeit wurden, die ihn zunächst dazu führte, eine Kampfmethode zu entwickeln, die er sogar den Mitgliedern der jüdischen Bürgerwehr "Hagana" beibrachte. Eine Knieverletzung gab schließlich den Anstoß, die sogenannte "Feldenkrais-Methode" zu entwickeln, die ihn berühmt machte und die die Lebensqualität Tausender Menschen weltweit verbesserte. Igal Avidan hat die Biographie für die WELT gelesen und stellt sie näher vor: "Immer in Bewegung bleiben".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

12. Oktober 2015

 * Wochenende der Gewalt in Israel ... mehr
 
 * Land in Aufruhr ... mehr
 
 * Intifada, die dritte ... mehr
 
 * Jüdisch-muslimischer Laufclub in Israel ... mehr
 
 * Das Leben nach dem Überleben ... mehr
 
 * Black Earth: Der Holocaust und warum er sich wiederholen kann ... mehr
 
 * Antisemitismus vor Gericht ... mehr
 
 * Mit der Kippa unterwegs: Antisemitismus im Alltag ... mehr
 
 * Dunkles Deutschland - Die Front der Fremdenfeinde ... mehr
 
 * Eine interreligiöse Freundschaft in Niedersachsen ... mehr
 
 * YouTube-Stars erklären Islambegriffe ... mehr
 
 * Jüdische Gemeinde Luzern vor dem Aus? ... mehr
 
 * Wie Einstein Zionist wurde ... mehr
 
 * Jüdische Identität und junge Literatur ... mehr
 
 * Erinnerung an den Theologen Paul Tillich ... mehr
 
 * Buch-Kritik: Christian Buckard - Moshé Feldenkrais ... mehr


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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Freitag, 16. Oktober 2015.