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ISSN 1612-7331
09.03.2015 - Nr. 1557
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Am Donnerstag, 12. März 2015, erscheinen ONLINE-EXTRA Nr. 217 und Nr. 218 mit Texten des katholischen Theologen und frisch gekürtenPreisträgers der Buber-Rosenzweig-Medaille, Hanspeter Heinz, sowie dem evangelischen Theologen Friedhelm Pieper.



Guten Tag!

Nr. 1557 - 09. März 2015



Schabbat-Ende in Tel Aviv, vergangenen Samstag: Etwa 50 000 Menschen demonstrieren für eine neue Politik in Israel - und damit auch gegen die Regierung Netanyahu. Hauptsprecher war pikanterweise der einstige Mossad-Chef Meir Dagan, der nicht der einzige, aber prominenteste einer Reihe von israelischen Generälen und Geheimdienstchefs ist, die bislang nur intern ihre Kritik äußerten. Erst in letzter Zeit dringen die Meinungsverschiedenheiten zwischen Militär, Geheimdiensten und Politik nach draußen - kurz vor der Wahl am 17. März. Über die Hintergründe berichten TAGESSPIEGEL und SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "Der Aufstand von Militärs und Geheimdiensten".
Die Links zu diesen und weiteren Berichten rund um den israelischen Wahlkampf in der Rubrik ISRAEL INTERN.

"Keinen Satz kann Anett Haskia von sich geben, ohne dass sie schreien muss. Es ist nicht Politik, die sie betreibt. Es ist ein persönlicher Kampf, den sie führt. Für sich, ihre Kinder und für ihr ganzes Volk. Haskia, 45 Jahre alt, ist Muslimin, Araberin und stolze Israelin. Und: Sie ist Mitglied der rechten Partei "Jüdisches Heim", die sich für den Ausbau der jüdischen Siedlungen im Westjordanland und gegen eine Zweistaatenlösung einsetzt. Ein Widerspruch? Nicht für Haskia."
Mit diesen Worten beginnt Joëlle Weil ihr Porträt von Anett Haskia in der WELT und versucht das scheinbare Rätsel dieses Aushängeschilds der rechten Siedlerpartei aufzulösen: "Eine muslimische Zionistin".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Als er ein Kind war, wollte er ein Buch werden, um der Vernichtung zu entgehen: Ein Gespräch in der WELT mit Amos Oz – über sein Israel, seine Angst, die Unsterblichkeit der Seele und den Ursprung des Bösen - und natürlich auch über seinen neuen Roman "Judas". Und an gleicher Stelle ist auch eine Rezension dieses neuen Romans zu lesen, die Hannes Stein verfasst hat und für den er voll des Lobes ist:
"Jeder, der sich für Verräter interessiert, sollte dieses Buch lesen. Jeder, der sich für Israel interessiert, sollte dieses Buch lesen. Jeder, der sich für Menschen interessiert, sollte dieses Buch lesen."
Die Links zu Interview und Rezension in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Einen hoch interessanten Vormittag in der Willy-Brandt-Oberschule in Berlin-Wedding hat Gil Shohat für die TAZ verbracht. Er hat eine zehnte Klasse beobachtet, die sich mit einem der brisantesten Themen überhaupt beschäftgit hat: dem Nahostkonflikt zwischen Israel und Palästina. Das Besondere an dieser Klasse: Ein Großteil der SchülerInnen hat Eltern, die aus arabischen Ländern nach Deutschland eingewandert sind. Deshalb hat sich ihre Lehrerin Unterstützung geholt. Drei Tage lang leiten zwei Männer den Unterricht, Shemi Shabat und Mohamed Ibrahim. Die beiden Konfliktpädagogen haben viel Erfahrung im Umgang mit Schulklassen, in denen der Nahostkonflikt ein virulentes Thema darstellt. Ihre Biografien sind Teil des Themas und damit verwoben: Shabat ist Israeli, Ibrahim ist Palästinenser: "Der Nahostkonflikt in Berlin-Wedding".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

"Berlin ist für mich einfach ein großartiger Ort. Es gibt Hoffnung hier, gute Energien, und ich möchte etwas Leichteres schreiben, etwas, das die Zukunft einschließt."
Das sagt die israelische Schriftstellerin Lizzie Doron, die sich derzeit oft in Berlin aufhält. Seit sechs Jahren ist sie mit dem Palästinenser Nadim befreundet - und hat über diese Freundschaft gerade ein Buch geschrieben. Die BERLINER ZEITUNG sprach vor diesem Hintergrund mit ihr über Nähe und Fremdheit, Galgenhumor, deutschen Schnee und die Sehnsucht nach Berlin. Ergänzend dazu stellt Alexandra Senfft in der TAZ Dorons neues Buch näher vor: "Dialog unter Beschuss".
Die Links zu Interview und Rezension in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Im März 1945 wurde Köln als erste deutsche Metropole von den Alliierten Armeen befreit. Ihre Berichterstatter fanden misshandelte Häftlinge, merkwürdige Bewohner und nirgendwo Nationalsozialisten. Ganz anders, als es George Orwell, der mit dabei war, erwartet hatte, denn: "Die Propaganda hat uns glauben gemacht, dass sie alle hochgewachsen, blond und arrogant seien". In der WELT erzählt das Christoph Driessen: "Was George Orwell in den Ruinen von Köln sah".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Im Gespräch mit der schweizer-jüdischen Wochenzeitung TACHLES analysiert Claude Berger, politischer Denker und Autor, einige Wochen nach den mörderischen Attentaten von Paris die Ursprünge des «Faschislamismus», wie er sich ausdrückt, und die Ursachen des Antisemitismus: «Der Faschislamismus entsteht vor unseren Augen».
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Auf ganz eigene und eigenwillige Art setzt sich Gil Bachrach in der ZEIT ebenfalls mit dem Antisemitismus auseinander. Bereits der Beginn seines lesenswerten Beitrags macht bereits deutlich, dass hier eine eher ungewöhnliche Stimme zu hören ist:
"Na klar gibt es Antisemitismus in Deutschland. Auch ist er oft Teil der muslimischen Kultur. Aber ich bin auch sauer auf Philosemiten. Ich brauche sie nicht. Ich mag keine Schlechte-Gewissen-Aktionen. Ich will auch keine jüdischen Würdenträger, die die Gesellschaft ständig an den Horror unserer Geschichte erinnern. Ich brauche auch Herrn Netanjahu nicht, der mich zur Einwanderung nach Israel überreden will, um seine politische Machtposition zu stärken. Meiner Familie und mir geht es gut hier."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Der in Belfast lebende Ire Robin Linstrom hat sich als Christ nicht mehr wohl gefühlt und ist zum Judentum konvertiert. Einer der Gründe war auch, damit an eine alte Familientradition anzuknüpfen. Auch ließ er sich von seinem Schritt nicht von antisemitischen Anwürfe abschrecken, wie Robert Fishman für DEUTSCHLANDRADIO berichtet und einen Einblick in die Welt eines Konvertiten gibt: "Ein Ire wird jüdisch".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Mit einem leidenschaftlichen Apell zum Widerstand gegen Antisemitismus und Fremdenhass wurde am Sonntag, 8. März 2015, die „Woche der Brüderlichkeit“ eröffnet. Im Mittelpunkt der vom Deutschen Koordinierungsrat (DKR) ausgerichteten Eröffnungsfeier im Pfalzbau zu Ludwigshafen stand die Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an Prof. Dr. Hanspeter Heinz und den Gesprächskreis "Juden und Christen" beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken. In Anwesenheit der Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, Maul Dreyer, sprach Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm die Laudatio auf die Preisträger. Tags zuvor war Hanspeter Heinz mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für den christlich-jüdischen Dialog im Wilhelm-Hack-Museum zu hören, gefolgt von der traditionellen Gemeinschaftsfeier, die vom Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann, dem pfälzischen Kirchenpräsidenten Christian Schad und Landesrabbiner Henry G. Brandt gestaltet wurde.
Links zu Berichten und Texten im Wortlaut von der Veranstaltung in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Viele Einwanderer haben verständlicher Weise das Bedürfnis nach speziellen Angeboten wie beispielsweise einer "kultursensiblen Altenpflege". Die Regierung und einige Wohlfahrtsverbände denken daher nun explizit über einen islamischen Wohlfahrtsverband nach. In Niedersachsen beginnt jetzt ein erstes Modellprojekt, das Alina Leimbach in der TAZ näher vorstellt: "Auf dem Weg zu einer muslimischen Caritas".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Auch wenn bereits die alten Römer gern über die Andersartigkeit der Juden klagten, zeigen neuere Funde doch recht klar, dass Juden ausgerechnet im Norden des Imperiums wohlgelitten waren. Dies kann man nun in der Ausstellung "Im Licht der Menora. Jüdisches Leben in der römischen Provinz" eindrucksvoll nachvollziehen, die derzeit in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Archäologischen Institut im Jüdischen Museum in Frankfurt am Main zu sehen ist. Dazu haben 38 Leihgeber aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Ungarn zum Teil entlegene Objekte beigetragen. Berthold Seewald hat sie sich für die WELT bereits angesehen: "So integriert waren die Juden in Germanien".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Vergangenen Sonntag feierte die liberale jüdische Gemeinde in Frankfurt/M., der sogenannte "Egalitäre Minjan", sein 20-jähriges Bestehen. Bei den Festreden im Ignatz-Bubis-Gemeindezentrum stand dabei insbesondere das »Frankfurter Modell« im Vordergrund, das bundesweit in seiner Art einmalig ist und Vorbildcharakter einnimmt, wie auch aus dem Bericht von Martin Steinhagen für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG hervorgeht.
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Der Philosoph Ernst Tugendhat wurde 1930 in Brünn geboren. Seine jüdischen Eltern bewohnten eine der berühmtesten Villen der Neuen Sachlichkeit, die Villa Tugendhat, erbaut von Ludwig Mies van der Rohe in Brünn. Der Vater, Fritz Tugendhat, war ein Textilfabrikant. Die Familie Tugendhat emigrierte 1938 in die Schweiz, 1941 zog sie weiter nach Venezuela. Ernst Tugendhat zog mit 16 Jahren in die USA, um in Stanford Philosophie zu studieren. 1949 ging er nach Deutschland zurück, um Martin Heideggers Vorlesungen zu hören. In Berlin lehrte Ernst Tugendhat an der Freien Universität von 1980 bis 1992. Hier vollzog er seine viel beachtete Hinwendung zur Moralphilosophie. Nun ist er 85 Jahre alt geworden - wozu ihm Michael Hesse in der BERLINER ZEITUNG gratuliert: „Es wird zu viel geschwafelt“.
Der Link zum Geburtstagsgruß in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die neuerdings vor allem auch unter Kleinkindern wieder grassierende Masern-Welle hat zu Diskussionen geführt, ob eine Impfpflicht gesetzlich eingeführt werden soll. In einem gemeinsamen Beitrag des Arztes Eyal Arnon und des Rabbiners Andrew Aryeh Steiman beleuchten die Beiden diese Problematik aus jüdischer Sicht. Der Schutz vor hochansteckenden Krankheiten, so betonen sie dabei, ist nicht nur medizinisch geboten, sondern auch eine religiöse Pflicht: "Impfen als Mizwa".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Franziskus ist schwer zu greifen. Weder links noch rechts: Der Papst ist in erster Linie nur eins – beliebt. Und das genießt er wie kaum je einer. So sieht es Matthias Matussek in seinem Versuch für die WELT, der Wirkung und Ausstrahlung des Papstes auf die Spur zu kommen: "Franziskus, der Charismatiker auf dem Thron Petri".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Im Mai jährt sich zum 50. Mal die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland. Der Historiker Dan Diner, ein international führender Experte für jüdische Geschichte und Kultur, hat die Anfänge der offiziellen Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland in seinem neuen Buch mit mikroskopischer Genauigkeit in Augenschein genommen. Richard Herzinger hat das Buch gelesen und schildert seine Eindrücke in der WELT: "So löste Adenauer den israelischen Bann".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

09. März 2015

 * Israel: Der Aufstand von Militärs und Geheimdiensten ... mehr
 
 * Eine muslimische Zionistin ... mehr
 
 * Amos Oz: "Ich bin Mitglied im Club der Verräter" ... mehr
 
 * Der Nahostkonflikt in Berlin-Wedding ... mehr
 
 * Lizzie Doron in Berlin: Dialog unter Beschuss ... mehr
 
 * Was George Orwell in den Ruinen von Köln sah ... mehr
 
 * Claude Berger: "Faschislamismus" und Antisemitismus ... mehr
 
 * Antisemitismus: Ein Misthaufen aus Vorurteilen ... mehr
 
 * Ein Ire wird jüdisch ... mehr
 
 * "Im Gehen entsteht der Weg": Woche der Brüderlichkeit eröffnet ... mehr
 
 * Auf dem Weg zu einer muslimischen Caritas ... mehr
 
 * So integriert waren die Juden in Germanien ... mehr
 
 * Seit 20 Jahren: "Egalitäre Minjan" in Frankfurt ... mehr
 
 * Zum 85. Geburtstag des Philosophen Ernst Tugendhat ... mehr
 
 * Impfen als Mizwa ... mehr
 
 * Franziskus, der Charismatiker auf dem Thron Petri ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Dan Diner - Rituelle Distanz. Israels deutsche Frage ... mehr


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Am Donnerstag, 12. März 2015, erscheinen ONLINE-EXTRA Nr. 217 und Nr. 218 mit Texten des katholischen Theologen und frisch gekürten Preisträgers der Buber-Rosenzweig-Medaille, Hanspeter Heinz, sowie dem evangelischen Theologen Friedhelm Pieper.