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ISSN 1612-7331
22.10.2013 - Nr. 1456
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Die nächste Tagesausgabe erscheint am Donnerstag, 24. Oktober 2013.


Guten Tag!

Nr. 1456 - 22. Oktober 2013


Seitdem das ägyptische Militär in Kairo die Macht übernommen hat, steckt die Hamas im Gazastreifen in einer der tiefsten Krisen ihrer Geschichte. Jetzt steht sie zwei Mächten gegenüber, von denen sie bekämpft wird: Agypten und Israel. Verzweifelt sucht sie nach neuen Verbündeten und neuen Wegen, um sich wirtschaftlich und politisch über Wasser zu halten. Die ersten Leidtragenden dabei sind die Bewohner des Gazastreifens, berichtet Gil Yaron für den TAGESSPIEGEL. Und Susanne Knaul schreibt in der TAZ, dass die Hamas gar zu einem neuen bewaffneten Aufstand aufruft - und gar zum gemeinsamen Kampf mit der ungeliebten Fatah von Mahmud Abbas: "Hamas will neue Intifada gegen Israel".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Im Interview mit dem TAGESSPIEGEL spricht der palästinensische Außenminister Riyad al Malki über die schwierigen Verhandlungen zum Nahostkonflikt und die Rolle Deutschlands dabei. Auf die Eingangsfrage warum es noch immer keinen Frieden zwischen Palästinensern und Israelis gebe, hat er eine einfache Antwort zur Hand:
"Eine gute Frage. Nach all den Jahren und zahllosen Anläufen muss man wohl sagen: Die Israelis sind noch nicht bereit für den Frieden. Sie wollen ihn offenkundig nicht."
Der Link zum vollständigen Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Bei den heutigen Kommunalwahlen in Israel werben im liberalen Tel Aviv viele Bürgermeisterkandidaten ganz offensiv um Homosexuelle - etwas, das in Jerusalem undenkbar wäre. So stehen auf der einen Seite zur Wahl der Amtsinhaber Ron Huldai, ein säkularer Linker, der die Mittelmeermetropole seit seinem Amtsantritt vor 15 Jahren zu Schwulenhauptstadt des Nahen Ostens gemacht und öffentliche Mietfahrräder in der ganzen Stadt verteilt hat. Und dann ist da sein Herausforderer, der offen homosexuelle Knesset-Abgeordnete Nitzan Horowitz, eine der eloquenteren Stimmen der linksliberalen Meretz-Partei, wie Michael Borgstede für die WELT berichtet. Aber nicht nur in Tel Aviv wird gewählt. Insgesamt sind es 191 Städte und Gemeinden, in denen heute die Bürgermeister und Kommunalparlamente zur Wahl stehen. Anders als bei Parlamentswahlen sind alle ständigen Einwohner des Landes wahlberechtigt. Dies hat vor allem in Ost-Jerusalem eine Bedeutung, wo der überwiegende Teil der arabischen Bevölkerung nicht die israelische Staatsbürgerschaft hat. Welche Folgen das haben könnte, schildert Oliver Eberhardt in seiner Reportage für NEUES DEUTSCHLAND: "Erstmals arabische Kandidatin".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Das Jerusalemer Viertel Musrara wurde im israelischen Unabhängigkeitskrieg zweigeteilt. Von dort ging später die Revolte von Juden arabischer Herkunft gegen ihre Diskriminierung aus. Heute wehren sich Säkularisten gegen den Zuzug von Ultraorthodoxen, wie Monika Bolliger in ihrem Porträt des Viertels für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG berichtet: "Göttliche Intervention und Sperrzäune".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Barbara Möller berichtet in der WELT über einen Kongress, bei dem eine bedenkliche Leerstelle in ost-deutschen Museen beleuchtet wurde: In Museen in den Neuen Ländern gibt es so gut wie keine Ausstellungen über die Nazizeit, so der Befund: "Es ist noch kein Neonazi vom Himmel gefallen".
Der Link zu ihrem Tagungsbericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...

In der TAZ schildert Rudolf Walther einen Streit im renommierten C.H. Beck Verlag zu München, der ausgerechnet bei der Feier zum 250. Geburtstag des Verlags in Frankfurt offen ausbrach: Die beiden Brüder Beck hatten jeder einen Historiker beauftragt, eine Geschichte des Beck Verlags im Nationalsozialismus zu schreiben: "Zentral geht es bei dem Historikerstreit im Hause Beck um 'die Arisierung' (Rebenich) des Verlags von Otto Liebmann 1933. Dessen Einverleibung in das Beck-Universum hält Wesel für einen eher normalen Geschäftsvorgang. Wesel watschte in Frankfurt von daher den Kollegen Rebenich ab, dieser sei als 1961 Geborener zu jung, um mit ihm und anderen älteren Menschen wie Hans Dieter Beck über die Vorgänge im Nationalsozialismus zu reden. Ein Fall von Demenz, Altersstarrsinn, oder verbirgt sich dahinter ein ernst zu nehmender Methodenstreit?"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Fast ein Viertel aller Juden in verschiedenen Ländern Europas vermeiden es laut einer neuen Studie aus Furcht vor Antisemitismus, sich öffentlich als Juden zu erkennen zu geben oder jüdische Stätten zu besuchen. Das geht aus einer Umfrage der EU-Grundrechteagentur (FRA) in neun europäischen Ländern hervor, über die die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichet: "Die Angst wächst".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Seit 20 Jahren widmet sich eine Veranstaltungsreihe des Vereins »Progressive Volkseinheit der Türkei in Berlin« (HDB) Problemen wie Rassismus und Diskriminierung. Jetzt diskutierte eine Expertenrunde zum Thema »Antisemitismus unter muslimischen Jugendlichen« und über die Effektivität des Bildungssystems gegen Vorurteile und Stereotypen. Die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, die BERLINER ZEITUNG und die BERLINER MORGENPOST berichten über den Verlauf der Diskussionen: "Kampf gegen Vorurteile".
Die Links dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Er war einer der schlimmsten Scharfmacher in Ungarns rechtsextremer Jobbik-Partei, erging sich in antisemitischen Tiraden und hetzte gegen die „Zigeunerkriminalität“. Doch als im Vorjahr plötzlich bekannt wurde, dass der junge Vizechef der Jobbik – Spitzname „die Faust“ – eine jüdische Großmutter hat, war der politische Aufstieg für Csanad Szegedi blitzartig vorbei. Die perönlichen Konsequenzen, die der Judenhasser jedoch zog, sind allerdings mehr als bemerkenswert: Er trat aus der Partei aus, zog sich aus der Öffentlichkeit zurück - und lebt heute sein Judentum! Boris Kalnoky erzählt in der WELT die ungewöhnliche Geschichte von Szegedi und sprach mit ihm. U.a. erzählt Szegedi, dass Jobbik-Chef Gabor Vona sogar zunächst vorgehabt hatte, ihn in der Partei zu halten, weil er gedacht habe, dass Kritiker die Partei nun nicht mehr antisemitisch nennen könnten. Dann sei er aber in der Partei so starken antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt gewesen, dass er lieber ausgetreten sei. Er wurde demnach intern aufgefordert, Reue zu bekunden. "Da dachte ich, Moment, ich soll mich dafür entschuldigen, dass die Hälfte meiner Familie in Auschwitz starb?", sagte Szegedi.
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Schule geht nur ohne Schleier: Eine neue Charta erinnert Frankreichs Schüler daran, dass Unterricht frei von Religion sein soll. Viele Eltern finden das gut, Muslime sehen sich stigmatisiert - und die Jugendlichen zucken nur mit den Schultern. Stefan Simons gibt in seiner Reportage im SPIEGEL einen Einblick in den verschärften Laizismus der französischen Republik: "Die 15 Gebote für Schüler".
Der Link zur Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Am letzten Donnerstag endete die erste internationale Konferenz eines gemischten katholisch-jüdischen Gremiums im Pontifikat des neuen Papstes Franziskus: In Madrid tagte das Internationale katholisch-jüdische Verbindungskomitee, das offizielle Forum für die fortlaufenden Gespräche zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Judentum. Mit dabei waren von vatikanischer Seite Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, und Salesianerpater Norbert Hofmann, der dort für die Kontakte zum Judentum zuständig ist. Im Mittelpunkt stand erneut ein leidenschaftlicher Apell gegen den Antisemitismus, so berichten RADIO VATIKAN und die schweizer-katholische Nachrichtenagentur KIPA.
Mehr dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Für den Frieden zwischen den Religionen wollte der walisische Komponist Karl Jenkins werben, als er "The Armed Man – a Mass for Peace" (Der bewaffnete Mann – eine Messe für den Frieden) komponierte. Das im Jahr 2000 in London uraufgeführte Oratorium nutzt die christliche Liturgie als Gerüst für eine Collage von religiösen und säkularen Texten, darunter auch hinduistische und hebräische Elemente. Ein Chor in Konstanz wollte nun in einer Kirche dieses Oratorium aufführen. Das Prolbem: Darin kommt eben auch der Ruf eines Muezzins vor - und den wollen wohl viele nicht hören, berichet Miriam Hollstein für die WELT: "Muezzin-Ruf in der Kirche löst Religionsstreit aus".
Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Im neuen Studiengang Jüdische Theologie an der Universität Potsdam lernen zukünftige Rabbiner und Konfessionslose mehr über das Judentum. Wie sehr dies für einige allerdings auch eine Suche nach persönlicher Wahrheit ist, schildert an einem Beispiel Katharaina Ludwig in den POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN: "Innere Wahrheiten".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Wie wenig die oben erwähnte Geschichte von Csanad Szegedi, der sich vom Judenhasser zum bekennenden Juden wandelte, eine Ausnahmegeschichte im gegenwärtigen Ungarn ist, beschreibt Boris Kalnoky eindrücklich in der WELT. In Ungarn, so berichet er, erfuhren nämlich viele Juden erst als Erwachsene von ihrer Identität – die Eltern wollten ihnen im Kommunismus Probleme ersparen: "Viele entdeckten erst spät ihre jüdischen Wurzeln".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

"Der erste Jude Deutschlands" – so nannte sich selbst einmal der 1992 verstorbene Heinz Galinski, langjähriger Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und Präsident des Zentralrats der Juden. Heinz Galinski war eine feste Größe in der Bonner Republik, in seinem Büro in der Berliner Fasanenstraße empfing er Ministerpräsidenten, gelegentlich stimmte die Bundesregierung außenpolitische Fragen mit ihm ab. Nun liegt die erste Biographie über ihn vor, die von Juliane Berndt verfasst und kürzlich im Jüdischen Museum in Berlin vorgestellt wurde. Philipp Fritz war für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG mit dabei: "Unbequemer Mahner".
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die nach ihrem Gründer Jakob Hutter benannten Anhänger der Täuferbewegung der Hutterer waren im 16. Jahrhundert aus Tirol vor der Verfolgung geflohen, erst nach Mähren, dann in die Ukraine des Zarenreiches, um 1870 schliesslich nach Amerika. Heute leben rund 50 000 Hutterer in 500 Gemeinden in Kanada und den US-Gliedstaaten Montana und South Dakota. Rudolf Stumberger hat für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG eine Kolonie der Hutterer in Montana besucht und beschreibt, wie sie sich ihre ganz eigene Welt aufrechterhalten, umgeben von den Anfechtungen des Konsums, der Technik und des Liberalismus: "Die 'Darius-Leut' von North Harlem".
Der Link zur Reportage in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

"Zu den Reizen der israelischen Literatur gehört es, dass schon die Realität dieses Landes mythische Qualitäten aufweist. Sie erwachsen aus heiligen und säkularen Texten, aus der Bibel nicht weniger als aus der Fantasie des Wiener Journalisten Theodor Herzl. Kurz vor seinem Tod – 1902, fünf Jahre, nachdem er die zionistische Bewegung gegründet hatte – schrieb er in seinem Roman „Altneuland“ die optimistische Utopie des von ihm erdachten Judenstaates nieder. Aber es ist anders gekommen, und aus der Diskrepanz zwischen Traum und Wirklichkeit gewinnen viele israelische Autoren den Stoff für ihre Werke." Und so auch Eshkol Nevo in seinem neuen Roman "Neuland", der mit diesen Eingangsworten von Jakob Hessing in der WELT näher vorgestellt wird: "Mensch, du bist mein Bruder".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

22. Oktober 2013

 * Hamas will neue Intifada gegen Israel ... mehr
 
 * Der palästinensische Außenminister Riyad al Malki im Interview ... mehr
 
 * Kommunalwahlen in Israel ... mehr
 
 * Das Jerusalemer Viertel Musrara ... mehr
 
 * Leerstelle in ostdeutschen Museen: NS-Zeit ... mehr
 
 * Streit um die Geschichte des Beck-Verlags in der NS-Zeit ... mehr
 
 * Juden in Europa: Die Angst wächst ... mehr
  
 * Expertenrunde: »Antisemitismus unter muslimischen Jugendlichen« ... mehr
 
 * Ungarn: Warum ein Judenhasser zum Judentum konvertiert ... mehr
 
 * Laizismus in Frankreich: Die 15 Gebote für Schüler ... mehr
 
 * Katholisch-jüdisches Komitee: Antisemitismus bekämpfen  ... mehr
 
 * Muezzin-Ruf in der Kirche löst Religionsstreit aus ... mehr
 
 * Studiengang Jüdische Theologie in Potsdam: "Innere Wahrheiten"  ... mehr
 
 * Ungarn: Viele entdeckten erst spät ihre jüdischen Wurzeln ... mehr
 
 * Unbequemer Mahner: Erste Biographie über Heinz Galinski ... mehr
 
 * Zu Besuch bei den Hutterern in North Harlem ... mehr
 
 * Buch-Kritik: Eshkol Nevo - Neuland ... mehr 


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