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ISSN 1612-7331
04.09.2013 - Nr. 1447
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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Freitag, 6. September 2013.


Guten Tag!

Nr. 1447 - 04. September 2013


"Von München 1938 bis nach Damaskus 2013 hat sich nichts verändert", meint Israels Wirtschaftsminister, "das ist die Lektion, die wir aus den Vorgängen in Syrien lernen." Das politisch rechte Lager in Israel betrachtet den vertagten Militärschlag gegen Syrien als Ausdruck von Obamas Führungsschwäche - und übersieht, dass auch Israel von Obamas Entscheidung profitieren kann, erläutert Peter Münch in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG: "Maulkorb von Netanjahu".
Der Link dazu in der Rubrik  ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

"Im Nahen Osten kämpfen Kulturen nicht nur gegeneinander, sondern auch untereinander. Zwischen Schiiten und Sunniten ist der alte Erbkonflikt um die Nachfolge Mohammeds in den Machtkonflikt zwischen Saudiarabien und Iran übergegangen. In Syrien zerstören ihre Stellvertreter ein vormals multireligiöses Land. Der Westen kann dabei nur zuschauen, da er weder mit der einen noch der anderen Seite gemeinsame Werte teilt." Mit den zunehmenden politischen und kulturellen Verworfenheiten im Nahen Osten setzt sich der Kölner Politikwissenschaftler Heinz Theisen in einem Essay für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG auseinander. Dabei verweist er trotz aller chaotisch anmutenden Verhältnisse im Nahen Osten auf positive Entwicklungen, die wiederum "sehr viel mit dem Westen zu tun" haben: "In Kairo und neuerdings in Istanbul wird ein «Kampf der Paradigmen» ausgetragen. In Ägypten wagen sich die Jugendlichen auf dem Tahrir-Platz immer wieder aus der Deckung. Ihre Wut richtet sich nicht gegen Israel, die USA oder Mohammed-Karikaturisten, sondern gegen die eigenen Herrschenden. In der Türkei ist die autoritäre Islamisierung bei der grossstädtischen Jugend an ihre Grenze gestossen. Der revolutionäre Gestus dieser Generation besteht darin, in einer Welt kollektiver nationaler oder religiöser Identitäten «ich» zu sagen."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Im thüringischen Gotha wurden im 19. Jahrhundert die weltweit besten Karten Palästinas produziert. Dorthin zu reisen und zu kartographieren war nicht nur ein sehr mühsamer, sondern manchmal auch ein lebensgefährlicher Job. Eine faszinierende Ausstellung über die Gothaer Karten vom Heiligen Land ist jetzt zu sehen, berichtet Blanka Weber für DEUTSCHLANDRADIO: "Abenteuerer und Kartographen".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Seit Mitte Juli ist in Israel ein neuer, internationaler Nachrichtensender aktiv: "i24.news". Die dort tätigen Journalisten wollen vor allem der Welt ein anderes Israel-Bild vermitteln, berichtet Gisela Dachs, die den Sender in der schweizer-jüdischen Wochenzeitung TACHLES näher vorstellt: "Israel mit der Welt verbinden".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Einmal mehr spielt die Vergangenheit, die nicht vergehen will, eine unerwartete Rolle. Der SPIEGEL hat herausgefunden, dass auch die Familie des Wella-Unternehmens, mit dessen Geld nun der Suhrkamp-Verlag gerettet werden soll, braunen Dreck am Stecken hat. Die Belege sind erdrückend, meint auch Tilman Krause in seinem Beitrag in der WELT über die Verstrickungen von Wella im Nationalsozialismus: "Die dunkle Vergangenheit der Suhrkamp-Retter".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Mit seinem Buch über Euthanasie im Dritten Reich wurde der kürzlich verstorbene Ernst Klee international bekannt. Zeitlebens hat er akribisch in Archiven recherchiert, Täter enttarnt und Opfern ihre Namen und ihre Geschichten zurückgegeben. Kürzlich ist posthum sein letztes Buch erschienen: "Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon". Anlass für Dörte Hinrichs und Hans Rubinich in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG ein ebenso beeeindruckendes wie berührendes Porträt von Ernst Klee zu schreiben, in dem es u.a. heißt:
"Ernst Klee hat sich nie als Wissenschafter verstanden. Auch wenn er als einer der Ersten aufdeckte, wie im Nationalsozialismus Behinderte gezielt getötet wurden. Klee sah sich eher als investigativer Journalist, einer, der durch halb Europa fährt, um Akten aufzustöbern, der anklagt und dem es immer wieder um die Opfer geht. Er sei wie besessen von seiner Arbeit gewesen, sagt sein langjähriger Lektor Walter Pehle rückblickend. Und einer, der wenig zum Leben brauchte."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Seit Tagen sorgt die Rock-Oper "The Wall" des Pink-Floyd-Gründers Roger Waters für Schlagzeilen der weniger erfreulichen Art. Der Grund: mögliche antisemitische Motive des Spektakels. Der Illustrator des kritisierten Konzeptwerks, Gerald Scarfe, sah sich bereits im Januar dem Vorwurf des Antisemitismus ausgesetzt: wegen einer anstößigen Karikatur des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu in der "Sunday Times". DIE WELT hat ihn in London besucht und zu den Vorwürfen befragt. Und in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG kommt Michael Szentei-Heise von der jüdischen Gemeinde Düsseldorf zu Wort und erläutert seine Haltung zu Roger Waters’ Konzert in Düsseldorf, Schweinen mit Davidstern und einem Boykottaufruf: "Antisemitische Symbolik".
Die Links dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Ob Kopftuchdebatte oder Kreuz im Klassenzimmer: Die Verquickung von Schule und Religion führt immer wieder zu Streitigkeiten. So auch im Fall eines muslimischen Jungen, der eine katholische Bekenntnisschule besuchen, dort aber nicht am Religionsunterricht teilnehmen will. Was es mit der Schulform auf sich hat, und warum verpflichtender Religionsunterricht hier unzulässig ist, erläutert Thomas Langer, Rechtsanwalt und Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Bildungsforschung und Bildungsrecht e.V. (IfBB) der Ruhr-Universität Bochum, in seinem Beitrag für das Rechtsportal LEGAL TRIBUNE: "Religion als Pflichtfach an staatlichen Schulen?".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRLELIGIÖSE WELT.

Papst Franziskus hat am Montag dieser Woche die Führung des Jüdischen Weltkongresses (WJC) zu einer ersten offiziellen Audienz im Vatikan empfangen. Bei der etwa halbstündigen Begegnung ging es um die Fortschritte im jüdisch-katholischen Dialog sowie um die aktuelle Situation im Nahen Osten. Zugleich hat er Glückwünsche zum heute Abend beginnenden jüdischen Neujahrsfest ausgesprochen. Unterdessen ist es in Polen zu heftigen Polemiken über die Audienz gekommen, berichtet Guiseppe Nardi für KATHOLISCHES INFO. Im Gespräch mit den WJC-Vertretern sei es auch um Gesetze zum Schächt- und Beschneidungsverbot gegangen. Der WJC habe dem Papst von einem „neuen Antisemitismus“ berichtet und nannte in diesem Zusammenhang ausdrücklich Polen. Ein Zusammenhang, der offenbar vielen Polen und auch in polnischen Kirchenkreisen auf Kritik stößt.
Links zum Thema in der Rubrik INTERRLELIGIÖSE WELT.

Der Nahe Osten ist in vielerlei Hinsicht in Aufruhr. Ein Heft der schweizer Vontobel-Stiftung greift einen der Konflikte auf: «Schia gegen Sunna. Sunna gegen Schia». Autorin ist die deutsche Islamwissenschafterin Katajun Amirpur. Christian H. Meier hat die Schrift für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG gelesen, empfhielt sie nachdrücklich zur Lektüre und verrät, wo und wie man sie kostenfrei beziehen kann: "Hintergründ eines religiösen Konflikts".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRLELIGIÖSE WELT.

In der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG ist ein weiterer Beitrag aus der Serie über die Geschichte der Juden in Deutschland zu lesen. Der Münchner Historiker Michael Brenner wirft einen Blick auf das Jahr 1989 und danach: "Mauerfall und Zuwanderung".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die für Juden und Judentum anstehenden hohen Feiertage, die heute mit dem jüdischen Neujahrsfest beginnen, sind auch eine Hochsaison für jüdische liturgische Musik. Eine passende Gelegenheit, die Beziehung des Judentums zur Musik zu untersuchen, meint Emanuel Cohn. In der schweizer-jüdischen Wochenzeitung TACHLES erläutert er diesen Zusammenhang in seinem Essay: "Ein harmonisches Auf und Ab".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

"Rosch Haschana" - Das jüdische Neujahrsfest, heute abend beginnt es. In der TACHLES erinnert vor diesem Hintergrund Rabbiner Hermann I. Schmelzer an das Bündnis zwischen Gott und Abraham: "Die Bürde des Bundes". Und in der JÜDISCHEN ALLLGEMEINEN ZEITUNG sind gleich eine ganze Reihe von Beiträgen zum Neujahrsfest zu lesen: Dieter Graumann, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, plädiert in seinem Grußwort für eine selbstbewusste, gut informierte und umfassend vernetzte jüdische Gemeinschaft in Deutschland. Rabbiner Yaacov Zinvirt erklärt, was man vor Rosch Haschana sagt - und was man sich bis Jom Kippur wünscht. Im Interview widerum erklärt der Psychologe, Coach und Stress-Experte Louis Lewitan, wie man den gefürchteten Feiertags-Stress verhindert. Dazu beitragen mag schließlich eine Rosch-Haschana-Geschichte des großartigen jiddischsprachigen Schriftstellers Jizchok Leib Perez, die ebenfalls abgedruckt ist: "Wenn nicht noch höher!".
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Vor über 200 Jahren hat der Staat die christlichen Kirchen enteignet, ein Vorgang, der den Kern des Begriffs "Säkularisation" ausmacht. Dafür zahlt der Staat den Kirchen noch heute Entschädigung - seit Gründung der Bundesrepublik etwa 15 Milliarden Euro. Das Grundgesetz verlangt freilich, damit aufzuhören, meint Christoph Schäfer in einem Beitrag für die FAZ: "Enteignung der Kirchen - Entschädigungen bis in alle Ewigkeit".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Einem guten Streit weicht der Publizist Tilman Jens nicht aus, er sucht ihn sogar, schätzt und fordert ihn. Wenn er das Gefühl hat, Menschen würden mundtot gemacht, kann er zornig werden. In seiner ebenso kurzen wie kurzweiligen "Streitschrift zum neuen Religionskampf" mit dem Titel "Der Sündenfall des Rechtsstaates" hadert er mit den politischen Lösungen im Streit etwa über die religiöse Beschneidung von Jungen - und sieht einen klerikalen Zeitgeist am Werk und spricht von einer "Koalition der Frommen". Tanjev Schultz hat die Streitschrift für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG gelesen und stellt sie näher vor.
Der Link zu seiner Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Ergänzt sei an dieser Stelle, dass unter dem Titel "Koalition der Frommen" heute Abend auch eine Reportage von Tilman Jens im Fernsehen zu sehen ist, in der es ebenfalls um die Frage geht, wieviel Religion die Politik verträgt. Mehr dazu in der Rubrik FERNSEH-TIPPS.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

04. September 2013

 * Maulkorb von Netanjahu ... mehr
 
 * Naher Osten: Kampf der Paradigmen ... mehr
 
 * Abenteuerer und Kartographen: Landkarten Palästinas im 19. Jahrhundert ... mehr
 
 * Neuer internationaler Nachrichtensender in Israel ... mehr
 
 * Die dunkle Vergangenheit der Suhrkamp-Retter ... mehr
  
 * Ernst Klee: Namen für Täter und Opfer ... mehr
 
 * "The Wall": Antisemitische Symbolik ... mehr
 
 * Religion als Pflichtfach an staatlichen Schulen? ... mehr
 
 * Papst Franziskus empfing Jüdischen Weltkongreß ... mehr
 
 * Schia und Sunna: Hintergründ eines religiösen Konflikts ... mehr
 
 * Jüdische Geschichte in Deutschland: 1989, Mauerfall und Zuwanderung ... mehr
 
 * Judentum und Musik: Ein harmonisches Auf und Ab ... mehr
 
 * Rosch Haschana - Jüdisches Neujahrsfest ... mehr
 
 * Enteignung der Kirchen - Entschädigungen für immer? ... mehr
 
 * Buch-Kritik: Tilman Jens - Streitschrift zum neuen Religionskampf ... mehr
 
 * TV-Tipp: "Koalition der Frommen" ... mehr


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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Freitag, 6. September 2013.