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ISSN 1612-7331
29.05.2013 - Nr. 1427
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Am morgigen Donnerstag, Fronleichnam, und am Freitag, 31. Mai 2013, erscheint KEIN COMPASS.

Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Montag, 3. Juni 2013


Guten Tag!

Nr. 1427 - 29. Mai 2013


Der Konflikt um die Stadt Hebron tobt bis heute - und wird unversöhnlich wie kompromisslos geführt. Rund 700 nationalistisch gesinnte israelische Siedler leben in Hebron – zum großen Teil hermetisch abgeschottet von ihrer Umgebung. Ihre Häuser werden rund um die Uhr bewacht. Die dort lebenden Palästinenser sind die Leidtragenden, berichtet Christian Böhme, der für den TAGESSPIEGEL vor Ort war: "Mauern der Macht".
Der Link zu seinen Reiseeindrücken in der RubrikISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Im Westjordanland werden Ehrenmorde als Teil der Kultur geduldet. Doch viele Palästinenser wollen das nicht mehr akzeptieren, berichtet Gil Yaron für die FAZ. Wer das Problem jedoch öffentlich anspricht, begibt sich weiterhin selbst in Gefahr. Leidtragende sind vor allem die Frauen. Beispielhaft zitiert Yaron aus dem zuständigen Strafgesetzbuch den Paragraphen 340, in dem es heißt:
"'Wer seine Frau oder eine heiratsfähige Frau beim Ehebruch oder Betrug ertappt und sie ermordet, hat Anrecht auf mildernde Umstände.' Paragraph 98 bestimmt, dass „denjenigen, die ihre Straftat in einem Zustand tiefer Empörung begehen, weil das Opfer sie beleidigt hat“, ebenfalls ein milderes Strafmaß zusteht. „Selten sitzen Mörder, die sich darauf berufen, dass sie die Familienehre bewahren wollten, mehr als sechs Monate in Haft“, sagt Imtiyas Mughrabi", die seit Jahren in der Frauenbeilage der wichtigsten arabischen Tageszeitung „Al Hayat“ über Frauenrechte schreibt: "Und alle sehen weg".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Frische Luft trotz überfüllter Straßen wird es in Israel auf absehbare Zeit nicht geben. Den Traum vom Elektroauto träumt hier kaum noch jemand. Kaum 2.000 der ohren- und umweltschonenden Fahrzeuge fanden seit Gründung des Unternehmens "Better Place" vor fünf Jahren einen Käufer. Nicht genug, um den Partner Renault bei der Stange zu halten. Am Sonntag musste "Better Place" Zahlungsunfähigkeit anmelden. Damit ging einer der wichtigsten E-Pioniere weltweit in die Pleite. Susanne Knaul beschreibt für die TAZ eine grandios gescheiterte Geschichte: "Keiner will das E-Mobil".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Im Jahr 2003 wurden auf dem Boden des biblischen Sees Genezareth die Reste eines Tausende Jahre alten Gebäudes entdeckt. Viele Fragen sind ungeklärt: Entstand es zur Zeit Jesu? War er ein Kultbau? Die WELT versucht einige Antworten zu geben: "Jesus und das rätselhafte Haus am See Genezareth".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Neun Israelis haben sich an einem Tag im vergangenen Sommer mit insgesamt 100 Berliner SchülerInnen des Stadtteils Schöneberg getroffen haben. Die Jugendlichen hatten zuvor im Unterricht Informationen über Israel gesammelt und dann selbst Fragen formuliert zu dem, was sie wissen wollten. Alles war erlaubt, kein Thema von vornherein ausgeschlossen. Was sie besonders beeindruckt hat, kann man jetzt bis Ende August im Jugend Museum in Schöneberg besichtigen, berichtet Christian Ott für die TAZ: "Ein Bild aus Puzzleteilen".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Im Interview mit dem österreichischen STANDARD kritisiert der Politologe Gilbert Achcar die "Nazifizierung" der Araber und sieht Holocaust-Leugnung auch als eine Reaktion auf Unterdrückung. So gingen zwar die desaströsen Darstellungen über den Holocaust in arabischen Schulbüchern auf die Initiativen der Regime zurück, die allerdings auf diese Weise versuchten, islamistische Strömungen einzuhegen, meint Achcar. Gilbert Achcar (61), libanesischer Politologe und Soziologe, ist Autor und Herausgeber mehrerer Bücher zu Nahost, darunter "Die Araber und der Holocaust", ein Buch, das sich vor allem mit der arabischen Rezeption des Holocaust befasst: "Mehrheit der Araber war kritisch gegenüber Nazis".
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT ...

In einem bewegenden Brief hat die jüdische Turnerin Meta Fuß-Opet am 11. Mai 1933 im "Israelitischen Familienblatt' beschrieben, was dieser Ausschluss für die Betroffenen bedeutete. Dieser Brief hätte an nahezu jedem Ort in Deutschland geschrieben werden können, denn der Ausschluss von Meta Fuß-Opet war kein Einzelschicksal! Überall in Deutschland waren Juden vor 1933 Mitglied in deutschen paritätischen Turn- und Sportvereinen. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden deutsche Turn- und Sportvereine zu Vorreitern eines nationalen Arierungsprozesses. Lorenz Pfeiffer erinnert für DEUTSCHLANDRADIO an einen Vorgang, der heute nur noch wenigen Menschen bekannt ist - und gibt den bewegenden Brief von Meta Fuß-Opet im Wortlaut wieder: "Abschied vom Turnverein".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT ...

Ein Buch erweckt die erloschene Welt des Judentums in Osteuropa zurück zum Leben. Das Werk des Holocaust-Forschers Yehuda Bauer verbindet historische Analyse und Zeitzeugenbericht - und versucht die Frage zu beantworten, warum einige Juden sich gegen die Nazis wehrten, aber in anderen Schtetln nicht aufbegehrten. Otto Langels stellt das Buch für DEUTSCHLANDRADIO näher vor: "Flucht in die Wälder, Untergang in der Stadt".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT ....

Dass in bestimmten Kreisen judenfeindliche Witze erzählt, rechtsradikale Musik abgespielt und dazu auch der Hitlergruß gezeigt wird, ist gleichermaßen empörend wie alt bekannt. Das sich solches aber kürzlich in einem Würzburger Priesterseminar zugetragen haben soll, berichtet jetzt DOMRADIO. Nach diesen antisemitischen und rechtsgerichteten Zwischenfällen im Priesterseminar will dessen Leitung nun erste Konsequenzen ziehen, heißt es.
Der Link zum Bericht in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

"Die kontrovers geführten Debatten um die anti-israelischen Texte von Günter Grass und Jacob Augstein haben gezeigt, wie schwierig der Umgang mit dem Phänomen des aktuellen Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft ist. Es gehört mittlerweile zu den festen Diskursritualen, dass bei nahezu jeder öffentlich kommunizierten Israelfeindschaft aufs Neue die Frage gestellt wird, wann es sich denn nun bei einer sprachlichen Äußerung tatsächlich um Antisemitismus und nicht um „legitime Kritik“ an israelischer Politik handele. Aus Sicht der interdisziplinären Antisemitismusforschung verwundert dies. Denn es ist keineswegs schwierig anzugeben, ob eine Äußerung antisemitisch ist. Die textorientierte Wissenschaft jedenfalls gibt präzise Klassifikationskriterien, die solche Debatten überflüssig machen sollten."
So heißt es am Beginn eines Beitrages von Monika Schwarz-Friesel, ihres Zeichens Professorin für Allgemeine Linguistik an der TU Berlin und Leiterin der Forschergruppe „Aktueller Antisemitismus in Deutschland“. Im TAGESSPIEGEL versucht sie aufzuzeigen: "Wann ist es Antisemitismus?"
Der Link zu ihrem Essay in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Wie konnte eigentlich einer der bedeutendsten Philosophen der Aufklärung zugleich Antisemit sein? Und Juden als "Vampyre der Gesellschaft" bezeichnen? Über den antisemitischen Immanuel Kant hat der Jenaer Student Markus Voss-Göschel geforscht - und für seine 43 Seiten starke Arbeit jüngst den Franz-Delitzsch-Förderpreis für christlich-jüdische Verständigung erhalten. Die Auszeichnung wird von der Freien Theologischen Hochschule Gießen vergeben. Die THÜRINGISCHE LANDESZEITUNG stellt den jungen Mann und seine Forschugnsergebnisse näher vor: "Warum hatte Immanuel Kant Vorurteile gegenüber Juden?"
Der Link zum Bericht in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Das Zerrbild vom reichen Juden, der mit dem Verleihen von Geld sein Vermögen vergrößert, zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Judentums - und ebenso durch die Geschichte des Antisemitismus. Eine Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt fragt nun nach den Wurzeln und den Folgen dieses antisemitischen Klischees. Bettina Köster hat die Ausstellung für DEUTSCHLANDRADIO besucht: "Geld und Judentum - Vorurteile und ihre historischen Wurzeln".
Der Link zu ihren Eindrücken in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Sie sind Juden und glauben trotzdem an Jesus als Messias. Religiös stehen diese sogenannten "messianischen Juden" den evangelikalen Christen nahe. Auch in Israel gibt es Gemeinden messianischer Juden, allerdings kommt es hier auch immer wieder zu Konflikten, insbesondere weil sie auch unter orthodoxen Juden missionieren. Wolfram Nagel schildert für DEUTSCHLANDRADIO das Agieren der messianischen Juden in Israel und die Reaktionen darauf: "Christ sein und gleichzeitig Jude".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Eschatologische Fragen sind ein zentraler Punkt in wohl allen Religionen. So fragen sich auch Juden, Christen und Muslime, wie sich ihr Leben nach dem Tod gestalten wird, aber auch, wie die Welt lange danach aussehen wird. Wird es einen Weltuntergang geben? Was wird nach dem Weltuntergang geschehen? Gibt es einen Tag des Jüngsten Gerichts? All diese Fragen beschäftigen gläubige Menschen, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise. Im islamischen Zusammenhang sind diese Fragen vor allem mit der Rolle des "Mahdi" verbunden. Damit werden automatisch die Schiiten assoziiert, obwohl die Mahdi-Figur auch in der sunnitischen Theologie existiert. Najla al-Amin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Islamische Theologie an der Universität Osnabrück, stellt in ihrem Beitrag für QANTARA die Vorstellungen der Mahdi-Figur aus der schiitischen und sunnitischen Sichtweise dar und vergleicht sie miteinander: "Die Mahdi-Vorstellung – Ein schiitisch-sunnitischer Vergleich".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Miten in Berlin, in der Heimat der Haskala, also der jüdischen Aufklärung des 18. und 19. Jahrhunderts, soll ein neuer Ort für jüdisches Leben entstehen. Jüdisches Leben, das weniger durch Religionsausübung als durch kulturelle Gemeinsamkeiten bestimmt ist. Fernab von etablierten jüdischen Institutionen wollen drei Frauen - Aya Noah, Yaël Schlesinger und Raphaëlle Oskar - Veranstaltungen für Menschen arrangieren, die mit Gemeinde-Events nicht viel anfangen können. Miron Tenenberg stellt die Initiative im DEUTSCHLANDRADIO näher vor: "Jüdisch anders".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Er machte Fußball zum Feuilleton und gründete das wohl legendärste Sportmagazin, das insbesondere jeder Fußballfreund kennt: "Kicker". Die Rede ist von Walther Bensemann (1873 bis 1934), der früh erkannte, dass auch ein Sportmedium mehr liefern musste als bloße Ergebnisse und Spielberichte. Als die Nazis 1933 die Macht übernahmen, musste er den von ihm selbst gegründeten "Kicker" verlassen, denn Bensemann war jüdischer Abstammung. Marc Reichwein erinnert in der WELT an ihn: "Der jüdische Journalist, der den 'Kicker' erfand".
Der Link zum Porträt in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten die Bürger all die zerstörten Kirchen in Deutschland wieder auf. Besonders an Rhein und Ruhr wurden viele Gotteshäuser benötigt. Doch heute werden sie nicht mehr gebraucht - und so werden viele von ihnen umgewidmet. Adolf Stock nimmt in DEUTSCHLANDRADIO eine Bestandsaufnahme vor: "Kirchen im Dornröschenschlaf".
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Was kochte die deutsch-jüdische Hausfrau in Palästina in den Dreißigerjahren? Wie waren die Bibliotheken der deutschen Juden bestückt, die sie mit nach Palästina nahmen, und was wurde aus ihren bibliophilen, stockfleckigen Büchern? Welche Nachlässe prominenter deutscher Juden gelangten in die Bestände der dortigen Archive? Und welche Eindrücke haben Pilger, Sportler, Touristen, Zivildienstleistende, Kibbuzvolontäre und Schüler, die im Rahmen von Jugendaustauschabkommen nach Israel kamen, mit nach Haue genommen? Im Mittelpunkt des jüngsten "Tel Aviver Jahrbuches für deutsche Geschichte" stehen die aus Deutschland stammenden Jüdinnen und Juden, die sogenannten Jeckes, die ab 1933 in das britische Mandatsgebiet Palästina einwanderten und ihre Lebensart und ihre manchmal schrulligen Gewohnheiten mitbrachten. L. Jospeh Heid stellt den Band in der WELT näher vor: "Die Jeckes fahren Omnibus".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

29. Mai 2013

 * Hebron: Mauern der Macht ... mehr
 
 * Ehrenmorde im Westjordanland: Und alle sehen weg ... mehr
 
 * Israel: Aus für das E-Mobil ... mehr
 
 * Jesus und das rätselhafte Haus am See Genezareth ... mehr
 
 * Projekt Berliner Jugendlicher und Israelis ... mehr
 
 * "Mehrheit der Araber war kritisch gegenüber Nazis" ... mehr
 
 * 1933: Abschied vom Turnverein - Ein bewegendes Dokument ... mehr
 
 * Yehuda Bauer: Der Tod es Schtetls ... mehr
 
 * Antisemitismus an Würzburger Priesterseminar ... mehr
 
 * Wann ist es Antisemitismus? ... mehr
 
 * Geld und Judentum - Vorurteile und historische Folgen ... mehr
 
 * Christ sein und gleichzeitig Jude ... mehr
 
 * Die Mahdi-Vorstellung – Ein schiitisch-sunnitischer Vergleich ... mehr
 
 * Jüdisch anders: Säkulares Judentum ... mehr
 
 * Der jüdische Journalist, der den "Kicker" erfand ... mehr
 
 * Kirchen im Dornröschenschlaft ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Deutsche(s) in Palästina und Israel ... mehr


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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Montag, 3. Juni 2013