Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
13.06.2012 - Nr. 1344
Anmeldung Abonnement Online-Extra Pressestimmen Leserstimmen Über COMPASS Archiv


Editorial
Israel und Nahost
... aktuell
... Hintergrund
... Israel intern
... und die Welt
Vergangenheit ...
Antisemitismus...
Interreligiöse Welt
Jüdische Welt
Christliche Welt
Online-Rezensionen
Fernseh-Tipps



anzeige


Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Deutscher Koordinierungsrat

Über 80 Gesellschaften haben sich im DKR zusammengeschlossen.

Besuchen Sie unsere Homepage:

Koordinierungsrat





ACHTUNG:

Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am nächsten Montag, 18. Juni 2012.


Guten Tag!

Nr. 1344 - 13. Juni 2012


Die schon an manchen Orten für Streit sorgende, höchst umstrittene Wanderausstellung "Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948" stößt auch am neuen Ausstellungsort in Köln auf massive Kritik. So haben beispielsweise Mitglieder des Kölner Arbeitskreises Israel-Palästina, dem neben Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) auch Vertreter von Kirchen und Religionen angehören, die inhaltliche Aufbereitung der Ausstellung als problematisch und lückenhaft bezeichnet, berichtet die WELT. Auch der Vorstand der Jüdischen Liberalen Gemeinde in Köln hat sich in einem Offenen Brief gegen die Ausstellung ausgesprochen. Dort heißt es u.a.
"Wir meinen auch, dass es durchaus legitim ist, das palästinensische Leid beim Namen zu nennen. Es ist natürlich auch legitim, Israels Anteil daran nicht zu verschweigen. Das wird auch nicht getan, weder in Deutschland noch in Israel. Wer aber nur diese eine Seite zeigt und alles andere unterschlägt, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er mit diesem Ansatz, der Israel eine eindeutige Täterrolle zuweist, vorhandene antisemitische Vorurteile bedient und bestätigt, vielleicht sogar verstärkt."
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Die Großeltern wurden in Deutschland verfolgt und gequält, ihre Enkel haben in Berlin ihren Sehnsuchtsort gefunden: Kaum eine europäische Metropole zieht junge Israelis so an wie Berlin. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl israelischer Touristen verdreifacht, die Deutschkurse in den Goethe-Instituten in Tel Aviv und Jerusalem sind ausgebucht, mehrmals am Tag gehen Direktflüge in die Hauptstadt. Die meisten kommen, um zu bleiben. 18.000 Israelis leben mittlerweile in Berlin, viele sind Künstler. Wie erleben die jungen Kreativen die deutsche Gegenwart, wie den Blick auf Israel? Die WELT hat die Musikerin Ofri Brin, den Choreografen Nir de Volff und den Tenorsänger Assaf Kacholi im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg getroffen und mit ihnen gesprochen: "Die deutsche Hymne würde ich nie singen"
Der Link zum Gespräch in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Arnon Goldfinger hat über das Unsagbare einen Film gemacht, er ist seine zweite Regiearbeit und sie heißt „Hadira“, zu Deutsch: „Die Wohnung“. Im September 2011 lief er in Israel an und hat sich seitdem zu einem der erfolgreichsten israelischen Dokumentarfilme überhaupt entwickelt. Morgen kommt er in die deutschen Kinos – und ist untrennbar verbunden mit diesem Land. „Die Wohnung“ erzählt eine allgemein menschliche, aber auch eine deutsch-israelische Geschichte. Es geht um Schweigen, Schuld und Schmerz, um Täter und Opfer und deren Angehörige, und wie ihr Leben immer wieder von der Vergangenheit verdunkelt wird. Verena Hasel stellt den Filmemacher und sein Werk im TAGESSPIEGEL näher vor. Ergänzend dazu kann man im DEUTSCHLANDRADIO ein Interview mit Arnon Goldfinder lesen: "Scham und Schweigen".
Die Links dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Sie spielten Fußball: Es trafen die Mannschaft der Jugendfürsorge auf die der Gärtner, die Elektriker spielten gegen die besonders gefürchteten Fleischer. Andere Mannschaften nannten sich „Sparta Prag“, „Arsenal“ und „Fortuna Köln“. Manchmal kamen mehr als 3000 Menschen zu den Spielen, um sie anzufeuern. Wo? Im Konzentrationslager Theresienstadt! Auch in anderen Lagern wurde als Teil der von der SS verordneten „Freizeitgestaltung“ Fußball gespielt. Aber einen ähnlich großen Spielbetrieb mit mehreren Divisionen gab es nur in Theresienstadt. In einer „Fachgruppe Fußball“ stellten die Insassen eigene Regeln auf. So spielten sieben Spieler zweimal 35 Minuten gegeneinander. Kinder gaben heimlich ihre Sportzeitungen heraus, in der sie genau Spiele und Ergebnisse beschrieben. Hans-Christian Rössler erzählt in der FAZ vom "Fußball im Konzentrationslager Liga Theresienstadt".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Heinrich Himmler, Hermann Göring, Amon Göth - diese Namen erinnern ewig an die menschenverachtenden Verbrechen der Nazizeit. Eine Last, die ihre Nachfahren noch heute tragen. Wie leben die Kinder und Enkelkinder von Hitlers engsten Vertrauten heute mit ihrem Erbe? Vor der Kamera des israelischen Filmemachers Ze'evi öffnen sie sich und erzählen ihre persönliche Familiengeschichte: "Meine Familie, die Nazis und ich!". Die Dokumentation ist heute abend im Fernsehen zu sehen - und im TAGESSPIEGEL erzählt Thomas Gehringer einiges vorab: "Kinder der Bösen".
Die Links dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT und bei den FERNSEH-TIPPS.

Als vor zwei Monaten Günter Grass Gedicht "Was gesagt werden muss" erschien, wurde ein Aufschrei der Empörung laut: Der Dichter bediene antisemitische Klischees, hieß es, andere nannten ihn direkt einen Antisemiten. Vor diesem Hintergrund fand nun eine Podiumsdiskussion in der Katholischen Akademie in Hamburg statt, an der der israelische Historiker Moshe Zimmermann, der PEN-Präsidenten Johanno Strasser sowie Pastor Ulrich Hentschel teilnahmen. Verena Herb berichtet im DEUTSCHLANDRADIO von der Diskussion - und der Politikwissenschaftler Matthias Küntzel war ebenfalls da schildert auf seiner Homepage seine Eindrücke: "Über den Antisemitismus bei Günter Grass"
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Christliche Symbole in der Schweiz werden auch künftig nicht bevorzugt behandelt. Der Ständerat spricht sich damit gegen die parlamentarische Initiative der Nationalrätin Ida Glanzmann aus. Diese wollte die Bundesverfassung mit folgendem Passus ergänzen: «Symbole der christlich-abendländischen Kultur sind im öffentlichen Raum zugelassen». Das Nachrichtenportal "20min", die Schweizer Agentur KIPA und RADIO VATIKAN berichten über die Entscheidung: "Kein Verfassungsschutz für christliche Symbole".
Die Links dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Kaum ein Psychoanalytiker hat sich so aggressiv persönlich mit der Religion auseinandergesetzt wie Tilmann Moser. Sein 1976 erschienenes Buch »Gottesvergiftung« ist bis heute ein Klassiker und gehört in vielen Schulen zur Pflichtlektüre im Religionsunterricht. Inzwischen hat er allerdings seine Kritik relativiert und spricht von einem »erträglichen Gott«. Jetzt, 30 Jahre später, schreibt der 73-Jährige in seinem neuen Buch »Gott auf der Couch« sogar über die heilsame Ressource der Religion bei vielen Menschen. SONNTAGSBLATT hat mit dem Analytiker gesprochen: "Man kann Gott auch vergeben".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Gestern kam die bilaterale Arbeitsgruppe des Vatikan und Israels zu neuen Beratungen über offene Rechts- und Eigentumsfragen der Kirche im Heiligen Land zusammen. Dazu gehört auch die Steuerbefreiung für kirchliche Krankenhäuser, Hospize und Schulen, die Israel beenden will. Die Beratungen darüber ziehen sich bereits seit über zehn Jahren hin. Im Vorfeld der Verhandlungen rief Fatah-Kommissar Nabil Schaath den Heiligen Stuhl dazu auf, "seine historische Position zugunsten der Rechte der Palästinenser" zu bestätigen und das Heilige Land gegen eine "aggressive israelische Politik" zu verteidigen. DOMRADIO und KATHWEB berichten: "Gespräche vor dem Durchbruch?"
Die Links dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Einen aufgemalten Davidstern und einen siebenarmigen jüdischen Leuchter, eine Menora, haben Arbeiter bei Renovierungsarbeiten im Wirtshaus Jakobmayer im bayrischen Dorfen entdeckt. Gemalt wurden sie von jüdischen "Displaced Persons" im Kibbuz von Dorfen. Ein Kibbuz in Bayern? Der BAYRISCHE RUNDFUNK erzählt die Geschichte dazu.
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Zwei Schachspieler sitzen in einem Park. Auf den Unterarm des einen ist eine Nummer eintätowiert, der andere trägt - wie einst alle SS-Männer - das Zeichen seiner Blutgruppe in den Oberarm geschrieben. Diese gespenstische Szene setzt der amerikanische Regisseur Jordan Bahat als Sinnbild für eine Grundfrage, die im Mittelpunkt seines Films steht : Warum blieben seine Großeltern nach dem Holocaust in Deutschland? Antonia Mauersberg stellt den Regisseur und seinen Film in der FAZ näher vor: "Ein gepackter Koffer stand stets parat."
Der Link zur Geschichte in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Irgendwo zwischen koscher und meschugge - so könnte man das Gesicht der deutschen Hauptstadt Berlin beschreiben. Aber wie jüdisch ist Berlin eigentlich tatsächlich? Ricarda Otte wollte es genau wissen und hat für die DEUTSCHE WELLE eine Einschätzung vorgenommen. In einem zweiten Beitrag - ebenfalls für die DEUTSCHE WELLE - schildert sie ihre Suche nach Orten in Berlin, die für das jüdische Leben eine Rolle spielten und die sie bislang allenfalls vom Vorbeigehen kannte: "Unterwegs im jüdischen Berlin".
Die Links zu den beiden Beiträgen in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Der ungarische Schrifsteller Gábor Németh hat mit "Bist du Jude?" einen in jeder Silbe schmerzvollen Roman über die Kindheit geschrieben, meint Martin Becker in seiner Rezension für DEUTSCHLANDRADIO. Der Roman handelt von den alltäglichen Grausamkeiten eines unerbittlichen Systems und erzählt von den tiefen Wunden in der Seele eines sensiblen Jungen, die auch nach vielen Jahrzehnten nicht verheilen wollen: "Fremd, allein, gedemütigt".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



Abo-Hinweis

 Die Information, in welchem externen Medium Sie den vollständigen Text kostenfrei lesen können sowie einen Link dorthin ist angemeldeten Abonnenten vorbehalten!
Sie möchten die Information über die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link zum Artikel sehen und nutzen, um den angegebenen Artikel zu lesen?
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen

Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!

Anmeldung


» Home | » Impressum | » Online-Extra | » Pressestimmen | » Leserstimmen | » COMPASS-Service | » Archiv
   
   

 

 


EDITORIAL HIGHLIGHTS

13. Juni 2012

 * Umstrittene Nakba-Ausstellung in Köln ... mehr
 
 * Israelis in Berlin ... mehr
 
 * Scham und Schweigen - Ein aufrüttelnder Dokumentarfilm bewegt Israel ... mehr
 
 * Fußball: Liga Theresienstadt ... mehr
 
 * Dokumentarfilm: Kinder der Bösen ... mehr
 
 * Über den Antisemitismus bei Günter Grass ... mehr
 
 * Schweiz: Kein Verfassungsschutz für christliche Symbole ... mehr
 
 * Tilman Moser: "Man kann Gott auch vergeben" ... mehr
 
 * Arbeitsgruppe Vatikan und Israel: Vor dem Durchbruch? ... mehr
 
 * Ein Kibbuz in Bayern ... mehr
 
 * Juden in Deutschland nach dem Krieg: Auf gepackten Koffern .. mehr
 
 * Jüdisches Berlin: Alles ist möglich ... mehr
 
 * Unterwegs im jüdischen Berlin ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Gábor Németh - Bist du Jude? ... mehr

weiter zum vollständigen
EDITORIAL

*************


ACHTUNG:
Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Montag, 18. Juni 2012.