Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
11.06.2012 - Nr. 1343
Anmeldung Abonnement Online-Extra Pressestimmen Leserstimmen Über COMPASS Archiv


Editorial
Israel und Nahost
... aktuell
... Hintergrund
... Israel intern
... und die Welt
Vergangenheit ...
Antisemitismus...
Interreligiöse Welt
Jüdische Welt
Christliche Welt
Online-Rezensionen
Fernseh-Tipps



anzeige


Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Deutscher Koordinierungsrat

Über 80 Gesellschaften haben sich im DKR zusammengeschlossen.

Besuchen Sie unsere Homepage:

Koordinierungsrat





ACHTUNG:

Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Mitwoch, 13. Juni 2012.


Guten Tag!

Nr. 1343 - 11. Juni 2012


Sie kamen in der Nacht und verschmutzten die weltgrößte Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem mit antisemitischen Sprüchen. Unter anderem schrieben die Täter: "Hitler, Danke für den Holocaust." Die Empörung über die Graffiti-Schmierereien ist groß: "Diese Tat überschreitet eine rote Linie", sagte der Direktor der Gedenkstätte, Avner Shalev, in einer ersten Stellungnahme, wie FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND und der SPIEGEL berichten: "Zionismus-Hasser schänden Yad Vashem".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST AKTUELL.

Vor 30 Jahren - im Juni 1982 - begann der Erste Libanonkrieg. Es war kein "konventioneller" Krieg zwischen zwei Staaten, sondern einer der ersten "asymmetrischen" Kriege der modernen Zeit, meint Ulrich W. Sahm, der in einem Beitrag für ISRAELNETZ auf den Libanonkrieg zurückblickt.
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Eigentlich versteht sich Israel als Einwanderungsland, aber in jüngster Zeit zeigt sich immer öfter blanker Hass auf illegale Einwanderer, die zumeist aus Afrika kommen. Die Furcht vor dem Verlust der jüdischen Identität des kleinen Staates ist dabei nur eine Ursache für die neuen Fremdenhass, meint Torsten Teichmann in seiner Reportage für DEUTSCHLANDRADIO. Dass auch die Regierung den Flüchtlingen alles andere als freundlich gesinnt ist, beschrbeit Inge Günther in ihrem Bericht für die BADISCHE ZEITUNG. Und Rachel Shabi weist in einem Beitrag für die Wochenzeitung DER FREITAG auf Verbindungen der rechten Szene in Israel zur europäischen Rechten hin und schreibt:
"Die Angriffe auf afrikanische Flüchtlinge, die derzeit in Israel stattfinden, sind schlimm genug. Sollten diese Ausbrüche aber auch nur halbwegs eine verbindende Agenda zwischen europäischen Faschisten und extrem rechten israelischen Nationalisten andeuten, wäre das eine gefährliche Verbindung – und ein Problem für Migranten, Juden und Muslime überall auf der Welt."
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth würde der Lieferung deutscher U-Boote an Israel nur zustimmen, falls diese nicht mit Atomwaffen ausgerüstet werden, so ließ sie kürzlich wissen. Henryk M. Broder nimmt dies in einem Kommentar für die WELT gewohnt bissig ins Visier und schreibt u.a.:
"Nun ist die deutsche Selbstverpflichtung, keine Waffen in Spannungsgebiete zu liefern, eine lustige Idee. Allein die Idee, Medizin sollte nur an Gesunde abgegeben werden oder die Feuerwehr nur ausrücken, wenn es nicht brennt, wäre noch lustiger. Und weil sich Deutschland so konsequent daran hält, keine Waffen in Spannungsgebiete zu liefern, konnte die Bundesrepublik zum drittgrößten Waffenexporteur weltweit, nach den USA und Russland, aufsteigen."
Der Link zu seinem Kommentar in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

In der Nacht vom 9. auf den 10. Juni 1942 löschten deutsche Truppen den mittelböhmischen Ort Lidice vollständig aus - ein grausamer Vergeltungsschlag für das Attentat auf Hitlers Prager Statthalter Reinhard Heydrich. 340 Männer, Frauen und Kinder fielen dem Massaker zum Opfer. So geschehen vor 70 Jahren, woran Doris Liebermann in ihrem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO erinnert. Und in der WELT berichtet Sven Felix Kellerhoff von neuen Erkenntnissen im Blick auf Lidice. Neuere Forschungen zeigen nämlich, dass es nicht SS-Leute oder Angehörige der Sicherheitspolizei waren, die das Verbrechen verübten, sondern ganz normale Schutzpolizisten.
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Peter Staudenmaier ist Juniorprofessor für Neuere deutsche Geschichte an der Marquette University (Milwaukee, Wisconsin). 2010 promovierte er an der Cornell University zum Thema “Between Occultism and Fascism: Anthroposophy and the Politics of Race and Nation in Germany and Italy, 1900-1945.” ("Zwischen Okkultismus und Faschismus: Anthroposophie, Rassenpolitik und Nationalismus in Deutschland und Italien. 1900-1945"). Der HUMANISTISCHE PRESSEDIENST sprach mit ihm über Rudolf Steiners Rassismus und Antisemitismus, die Stellung der Anthroposophie in der damaligen Esoterik und die ideologischen Überschneidungen mit dem Nationalsozialismus: "Ja, gewiss kam es zu Spannungen".
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Götz Alys beeindruckende, durch und durch lesenswerte Dankesrede zur Verleihung des Börne-Preises ist jetzt in der WELT zu lesen. In ihr setzt sich Aly u.a. mit dem unseligen Antisemitismus in den Köpfen und Herzen der Deutschen auseinander und dem (Überlebens-)Kampf jener Juden, die sich nicht minder als Deutsche empfanden. Dabei erinnert er auch daran, dass der Antisemitismus alles andere als "nur" eine Ausgeburt des Prekariats war:
"Wer glaubt, der Antisemitismus habe damals oder später nur in einer besonders übel riechenden Ecke der deutschen Nation genistet, der irrt. Wer behauptet, in der deutschen Geschichte ließen sich gute und böse Traditionen trennen, der versperrt den Weg zur Erkenntnis. Auch unter denjenigen, die wir heute ihres Reformwillens und ihrer künstlerischen Leistungen wegen ehren, finden sich bei näherem Hinsehen viele erklärte Judengegner, zum Beispiel: Karl vom Stein, Achim von Arnim, Caroline von Humboldt, Ernst Moritz Arndt, Jakob Grimm, Joseph Görres, Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Friedrich Ludwig Jahn, Friedrich List, Richard Wagner, Friedrich Paulsen oder Franz Mehring, um nur einige zu nennen."
Der Link zur Rede in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Religiöse Praktiken werden zur Privatsache erklärt. Zumindest in Europa seit den Zeiten der Aufklärung. Insgesamt aber wird die Welt immer religiöser, sagt Hans Joas, der in Regensburg als erster die Papst Benedikt Stiftungsprofessur bestreiten wird. Rudolf Maresch stellt den Denker für TELEPOLIS näher vor. Einem ganz ähnlichen Thema und verwandten Fragestellungen ist auch ein bemerkenswertes Interview mit Monica Toft gewidmet, das in der ZEIT zu lesen ist. Die amerikanische Politikwissenschaftlerin, die in Harvard und Oxford lehrt, prophezeit uns nämlich ebenfalls eine machtvolle Rückkehr der Religion in die Weltpolitik: "Gottes Jahrhundert ist angebrochen".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Bislang waren sich die deutschen Kirchen einig, aufgegebene Gotteshäuser dürften zwar in Museen oder Synagogen, nicht aber in islamische Gotteshäuser umgewandelt werden. Diese Linie vertraten in Deutschland, anders als etwa in Großbritannien, ausnahmslos alle: die evangelische und die katholische Großkirche ebenso wie kleine Freikirchen. Jetzt kündigt die evangelisch-methodistische Kirche und damit die erste Kirche der Republik diesen Konsens auf. So geschehn in Mönchengladbach, wo zum ersten Mal in Deutschland eine Kirche in ein alevitisch-muslimisches Gotteshaus umgewandelt wird, wie Till-R. Stoldt für die WELT berichet. "Das ist schon eine harte Zumutung", meint Bischof Hans-Jochen Jaschke, der für den interreligiösen Dialog zuständig ist, im Interview mit DOMRADIO.
Die Links zu Bericht und Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Das soeben eröffnete Jüdische Filmfestival Berlin & Potsdam zeigt Filme zu Themen des jüdischen Lebens. Zu seiner 18. Ausgabe wirbt das Festival mit dem Slogan "Mehr Juden ins Kino" - provokant in gelben Lettern auf schwarzem Grund gedruckt, wie Igal Avidan für DEUTSCHLANDRADIO berichtet. Zur Eröffnung feierte der Film "Max Raabe in Israel" Premiere. Der Film dokumentiert Max Raabes Israeltour mit Hits der Dreißigerjahre. In Israel kam Raabe gut an – obwohl er in einer Sprache sang, die viele Holocaust-Überlebende nie wieder hören wollten, wie Peter Zander und Caroline Rudelt für die WELT schildern. Und Jens Rosbach widmet sich für DEUTSCHLANDRADIO einem weiteren Schwerpunkt des Filmfestivals: Seit Anfang der Neunzigerjahre sind rund 200.000 jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland gekommen. Doch wer weiß schon, was ihre russisch-jüdisch-deutsche Identität ausmacht? Darum geht es auch beim Jüdischen Filmfestival in Berlin und Potsdam.
Die Links zum Thema in der Rubrik  JÜDISCHE WELT.

Für New Yorker ist Pastrami so spannend wie für Münchner eine Leberkässemmel oder für Berliner einer Currywurst. Hierzulande jedoch ist der jüdisch-amerikanische Sandwich-Klassiker noch weithin unbekannt. Ein Deli in Berlin Mitte serviert die Spezialität jetzt - und das mit Erfolg, wie Antje Wewer in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG erzählt: "Pastrami erobert Berlin Nicht koscher, aber köstlich".
Der Link dazu in der Rubrik  JÜDISCHE WELT.

Tobias Jona Simon, 34, aufgewachsen auf Gran Canaria und in Bielefeld, hat zunächst Linguistik und Spanisch in Bielefeld und Sevilla studiert und später Jüdische Studien in Potsdam, Berlin und Jerusalem. Parallel hat er eine Rabbinats-Ausbildung am Potsdamer Abraham-Geiger-Kolleg absolviert. Im November 2011 wurde er zum Rabbiner ordiniert. Für den Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen betreut er seither die Gemeinden in Hildesheim, Hameln und Göttingen. Er ist verheiratet mit der Rabbinerin Alina Treiger, einer ehemaligen Kommilitonin. Vor wenigen Wochen ist ihr Sohn Refael geboren. Während des Mutterschutzes betreut Simon auch die Gemeinden seiner Frau in Oldenburg und Delmenhorst. Die TAZ sprach mit ihm darüber, wie er als Pastorensohn zum Judentum konvertierte und wie er damit umgeht, als liberaler Rabbiner konservative Gemeinden zu betreuen. Am Anfang des Interviews befragt, ob er fromm sei und jedes Wort der Thora glaube, antwortet Simon:
"Wenn ich jedes Wort glaubte, weil es in der Thora steht, wäre ich nicht fromm, sondern dämlich. Andererseits: Dass diese Dinge in der Thora stehen, brauche ich nicht zu glauben, das sehe ich. Eine andere Frage ist, ob das Ganze eine Bedeutung für mich hat."
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Ob "Dornenvögel" oder Großinquisitor: Pfarrer sind beliebte Figuren in Romanen und Erzählungen. Der hannoversche Pastor Gerhard Isermann hat rund 200 Bücher ausgewertet, in denen Dichter das Leben der Geistlichen in allen Facetten schildern. Zu welchen Ergebnissen er dabei gekommen ist, verrät Michael Grau für DOMRADIO: "Zwischen Held und Versager".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Abdallah Frangi, der langjährige PLO-Vertreter in Deutschland, hat sowohl die bundesrepublikanische Entwicklung als auch die der PLO mehr als ein halbes Jahrhundert von Innen erlebt und mitgestaltet. Nun blickt er in einer Autobiographie zurück auf sein Leben u.a. mit Jassir Arafat, Joschka Fischer und Erich Fried. Der Leser erfährt von den internen Debatten in der PLO-Führung und wie israelische Politik auf palästinensischer Seite wirkte. Damit sind die Memoiren ein außergewöhnlich wertvolles Dokument der Zeitgeschichte, das zum Nachdenken und auch zum Widerspruch anregt, meint Rezensentin Andrea Nüsse im TAGESSPIEGEL: "Der germanisierte Beduine".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



Abo-Hinweis

 Die Information, in welchem externen Medium Sie den vollständigen Text kostenfrei lesen können sowie einen Link dorthin ist angemeldeten Abonnenten vorbehalten!
Sie möchten die Information über die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link zum Artikel sehen und nutzen, um den angegebenen Artikel zu lesen?
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen

Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!

Anmeldung


» Home | » Impressum | » Online-Extra | » Pressestimmen | » Leserstimmen | » COMPASS-Service | » Archiv
   
   

 

 


EDITORIAL HIGHLIGHTS

11. Juni 2012

 * Zionismus-Hasser schänden Yad Vashem ... mehr
 
 * Vor 30 Jahren: Erster Libanonkrieg ... mehr
 
 * Zwischen Einbürgern und Ausweisen: Flüchtlinge in Israel ... mehr
 
 * Auf nach Israel – im Touri-U-Boot "Claudia" ... mehr
 
 * Ein Ort wird zum Schreckenswort: Lidice ... mehr
 
 * Götz Aly: Knechtsinn und Freiheitsangst ... mehr
 
 * Faschismus und Anthroposophie ... mehr
 
 * "Gottes Jahrhundert ist angebrochen" ... mehr
 
 * Wenn das Kreuz verschwindet: Kirche wird zur Moschee ... mehr
 
 * Jüdisches Filmfestival in Berlin ... mehr
 
 * Pastrami erobert Berlin: Nicht koscher, aber köstlich .. mehr
 
 * Rabbiner Tobias Jona Simon im Interview ... mehr
 
 * Geistliche in der Literatur: Zwischen Held und Versager ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Abdallah Frangi - Mein Leben für Palästina ... mehr

weiter zum vollständigen
EDITORIAL

*************


ACHTUNG:
Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Mittwoch, 13. Juni 2012.