ACHTUNG:

Guten Tag!
Israel plant einen Angriff auf den Iran - melden zumindest amerikanische Medien. Auffallend: US-Verteidigungsminister Panetta dementiert die Berichte nicht. Vor dem Hintergrund dieser aktuellen Meldungen erläutert Susanne Knaul in der TAZ die verschiedenen Szenarien, die man in dieser Hinsicht in Israel diskutiert. U.a. schreibt sie:
"Vor die Alternative Krieg oder Atomstaat Iran gestellt, lassen zwei Gründe einen Israeli eher als einen Europäer die erste Option wählen: die antiisraelische Hetze des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmedinedschad und der Holocaust. Die Frage, ob man vielleicht doch mit einem nuklear bewaffneten Iran leben könnte, stellt sich in Jerusalem viel weniger als die, wie er zu verhindern ist. Ein Atomstaat der Ajatollahs gilt in Israel als unmittelbar die Existenz des Judenstaates bedrohend."
Links zum Thema in den Rubriken ISRAEL AKTUELL und ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Täglich bekommt er Hass- und Drohbriefe, immer wieder klingelte sein Telefon: Unbekannte Anrufer beschimpfen den dreifachen Vater, drohten mit Prügel oder mit dem Tod. „Sie sagten, ich sei ein Kollaborateur und solle auf meine gerechte Strafe warten oder meinen Artikel widerrufen.“ Aber dazu ist der Palästinenser Abu Rahma nicht bereit. Er lebt im Gazastreifen - und versteht sich als Menschenrechtler. Deswegen hat er auch seine Regierung kritisiert - und fast mit dem Leben dafür bezahlt. U.a. hat er auch bestätigt, dass die Zivilbevölkerung im Gazastreifen als Schutzschild missbraucht wird. Michael Borgstede porträtiert den mutigen Mann in der WELT: "Der Palästinenser, der Hamas die Stirn bietet".
Der Link zum Porträt in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Die Medien berichten in den vergangenen Monaten zunehmend von Spannungen zwischen der ultraorthodoxen Minderheit und der Mehrheit der Bevölkerung in Israel. Dass diese Auseinandersetzungen zwischen ultraorthodoxen und gemäßigt religiösen und säkularen Israelis allerdings nichts Neues sind, zeigt der ehemalige israelische Botschafter Israels in Deutschland, Avi Primor, in einem Beitrag für die FRANKFURTER RUNDSCHAU. Aktuell sieht er einen Verteilungskampf um Geld und Privilegien, der die Spannung in der israelischen Gesellschaft schürt: "Ultraorthodoxe und andere Israelis".
Dem gleichen Thema widmet sich auch ein Beitrag des israelischen Historikers Moshe Zimmermann in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG. Er beginnt seinen Beitrag mit einer autobiographischen Note, die die innerisraelischen Fremdheiten zwischen säkularen und traditionellen Juden in Isral unmittelbar anspricht:
"Ich bin gebürtiger Jerusalemer, Jahrgang 1943. Meine Familie war religiös in der Tradition der aufgeklärten deutschen Neoorthodoxie, aber zionistisch. Die Haredim (»Gottesfürchtige«) waren uns fremder als die säkularen Juden, denn sie lehnten Israel als »Ketzerstaat« ab."
Die Links zu den beiden Beiträgen in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Dieser Tage kommt ein israelischer Spielfilm in unsere Kinos - "Ein Sommer in Haifa" -, der zeigt, wie KZ-Überlebende Ende der 60er-Jahre in Israel mit ihrem Trauma umgehen: Sie schweigen über ihre Erinnerungen. Regisseur Avi Nesher erzählt in seinem melancholisch-heiteren Film vom Erwachsenwerden, aber auch von den inneren Widersprüchen in Israel nach dem Sechstagekrieg 1967. Die Schoa ist noch ein Tabu, Überlebenden wird eher misstraut, und der Protagonist Arik versucht, sich über das Thema aus Schmuddelromanen zu »informieren«, in denen es jedoch mehr um Sex als um Völkermord geht. WELT, VORWÄRTS und JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG stellen den Film näher vor: "Ein Sommer in Haifa".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Außenminister Guido Westerwelle besucht im Rahmen seiner Nahostreise auch Israel. Man habe auf beide Seiten eingewirkt, denn gegenwärtig sei entscheidend, dass der Gesprächsfaden zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde nicht abreiße. Ziel sei die Zwei-Staaten-Lösung mit einem existenzfähigen palästinensischen Staat. Ebenfalls teilte der Außenminister mit, dass Deutschland palästinensischen Flüchtlinge in diesem Jahr mit elf Millionen Euro unterstützen will. In diesem Zusammenhang wurde auch bekannt, dass er mit einem symbolischen Akt die Selbstverwaltung Palästinas weiter stärkt: Westerwelle will die diplomatische Vertretung in Berlin aufwerten. Die Bundesrepublik erkennt die Palästinensischen Autonomiegebiete jedoch nicht als eigenständigen Staat an. Zuvor hatte Westerwelle in bereits ein Abkommen unterzeichnet, das der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem weitere zehn Millionen Euro zusichert. Die Summe soll in den nächsten zehn Jahren in pädagogische Projekte und das Archiv der Einrichtung in Jerusalem fließen.
Links zum Thema in der Rubrik VERGANGENHEIT... und vor allem unter ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Außenpolitik ist Machtpolitik – für Moral ist da wenig Platz. Nach dieser Maxime jedenfalls handelte die DDR, insbesondere erkennbar an ihrer Nahostpolitik, die stets am Nutzen für die eigenen Interessen ausgerichtet wurde. Jetzt, rund vier Jahrzehnte nach dem Beginn intensiver Beziehungen zwischen der DDR und der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO unter Jassir Arafat, liegt eine Untersuchung vor, die zum ersten Mal die Umrisse dieses Kalküls genauer erkennbar werden lassen. Sven Felix Kellerhoff stellt in der WELT die wichtigsten Erkenntnisse vor: "Wie die DDR Waffen an Jassir Arafats PLO lieferte".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Während dieser Tage heftig darüber disktutiert wird, ob das Verbot von Hitlers „Mein Kampf“ in Deutschland aufgehoben werden soll, übersehe man, so WELT-Autor Hanns-Georg Rodek, dass es noch einen anderen, weit größeren Tabubereich gibt: Viele Filme aus der NS-Zeit dürfen weiter nicht frei aufgeführt, vervielfältigt und verkauft werden. Rodek berichtet, dass fast sieben Jahrzehnte nach der Befreiung vom Nationalsozialismus das Deutsche Historische Museum in Berlin nun eine Debatte darüber anstoßen möchte, ob dieses Verbot noch notwendig ist: "Wie viel Gift steckt noch in den 'Vorbehaltsfilmen'?"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERANGENHEIT...
Bereits seit Herbst 2011 liegt der Bericht des Expertenkreises Antisemitismus vor. Nachdem das rechte Terrornetzwerk »Nationalsozialistischer Untergrund« aufgeflogen ist, hat der Bericht freilich zusätzlich Brisanz gewonnen und die Bundesregierung will Entschlossenheit demonstrieren. Auch der Bundestag will das Thema weiter behandeln, wie Annette Sach in ihrem Bericht im PARLAMENT beschreibt. Und in der JUNGLE WORLD analysiert André Anchuelo die kürzlich vorgestellte Studie zum Antisemitismus und Deutschland: "Verzwickter Antisemitismus".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Antisemitismus in der Linken? Diese im letzten Jahr vielfach diskutierte Frage ist auch Titel einer Publikation, in der der Kommunikationswissenschaftler Maximilian Elias Imhoff erstmals eine empirische Untersuchung zu den einschlägigen Einstellungen im linkgen politischen Lager vorlegt. Seinen Erkenntnissen zufolge sind es um die 17 Prozent von Personen, die über ein verdichtetes antisemitisches Weltbild im linken Lager verfügen. Armin Pfahl-Traughber hat das Buch gelesen und stellt es für den HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST näher vor.
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Auf der vierten Tagung der Elften Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Ende November vergangenen Jahres nahm dessen Präses, Ulrich Oelschläger, in einem Vortrag zwei Jubiliumsdaten in den Blickpunkt, die über eine große innere Spannung verfügen: 70 Jahre Ausschluss getaufter Juden vom Abendmahl und 20 Jahre Bekenntnis zur bleibenden Erwählung der Juden und Gottes Bund mit ihnen. Auf den Seiten von BLICKPUNKT.E kann man seinen Vortrag nun nachlesen: "Ein ambivalentes und spannungsreiches Jubiläum".
Der Link zum Vortrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Am 13. Oktober des vergangenen Jahres wurde in Wien von den Außenministern Österreichs, Spaniens und Saudi-Arabiens feierlich der Gründungsvertrag für das von Saudi-Arabien finanzierte „King Abdullah Bin Abdulaziz International Center for Interreligious and Intercultural Dialogue“ unterzeichnet. Die Idee für das interreligiöse Zentrum entstand nach einem Treffen Papst Benedikts XVI. mit dem saudischen König Abdullah. Dass ausgerechnet unter der Ägide Saudi-Arabiens, das Religionsfreiheit systematisch einschränkt wie kaum ein anderes Land der Welt, ein Religionsdialog geführt werden soll, verblüfft freilich. Und mittlerweile werden immer mehr kritische Stimmen aus dem politischen wie religiösen Lager laut, die einige Fragezeichen hinter die Arbeit des Zentrum setzen, wie David Rennert in seinem Beitrag für das österreichisch-jüdische Magazin NEWS ÜBER UNS berichtet: "Ein Dialog ganz nach österreichischem Geschmack".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Das Universum jüdischen Wissens wird jetzt radikal demokratisiert, meint Jo Berlien und blickt auf ein neues Internetportal in Frankreich - »Akadem« -, das sich nicht um unterschiedliche Ausrichtungen innerhalb des Judentum schert. "Akadem" lässt sie nämlich einfach alle zu Wort kommen. Im Internet gibt es zwar schon eine Menge Webseiten zur Vielfalt jüdischen Wissens, aber als einzige Plattform versammelt Akadem Informationen aus allen Verästelungen der jüdischen Welt – und das multimedial, aktuell und professionell. So zumindest das Selbstverständnis und der Anspruch von "Akadem". Berlien stellt das Portal in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG näher vor: "Grenzenlos jüdisch"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Der wöchentliche Ruhetag ist ein Geschenk an Menschen jeglichen Glaubens. Davon ist zumindest Joe Lieberman - seines Zeichens US-Senator - überzeugt und erläutert seine Sichtweise in einem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG. Seinen Überlegungen beginnt er mit diesem Abschnitt:
"Von dem genialen hebräischen Schriftsteller und Zionisten Ahad Ha’am stammt die berühmte Bemerkung: Mehr als die Juden den Schabbat gehalten hätten, »hat der Schabbat die Juden gehalten«. Für mein eigenes Leben gilt diese Erkenntnis mit Sicherheit. Häufig werde ich gefragt: »Wie können Sie Ihre Arbeit als US-Senator einfach unterbrechen, um jede Woche die Schabbatvorschriften zu befolgen?« Meine Antwort lautet: 'Wie könnte ich meine Arbeit erledigen, wenn ich sie nicht unterbrechen würde?'"
Der Link zum vollständigen Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Im letzten Jahr erschien das Buch „Der FC Bayern und seine Juden" von Dietrich Schulze-Marmeling, das von der Deutschen Akademie für Fußballkultur zum Buch des Jahres 2011 gewählt wurde. Der Autor schildert in seinem Buch den Gründungsprozess sowie die frühe Entwicklung des FC Bayern bis 1945 und fragt dabei immer wieder nach der Bedeutung jüdischen Engagements im Verein. Pat Borm stellt das Buch bemerkenswerter Weise auf einer Internetseite näher vor, die sich ansonsten einzig und allein dem derzeit größten Konkurrenten des FC Bayern widmet, der Borussia Dortmund: SCHWATZGELB - eine Anspielung auf die schwarz-gelben Vereinsfarben des Vereins.
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag, ein schönes Wochenende und Gut Schabbes
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)

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