ACHTUNG:
ACHTUNG: In der Zeit von Montag, 31. Oktober 2011, bis einschließlich Freitag, 04. November 2011, erscheint KEIN COMPASS!
Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Montag, 07. November 2011.

Guten Tag!
Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) in Ramallah ist durch den Gefangenenaustausch zwischen Israel und Hamas unter Druck gesetzt. Als Ausgleich fordert sie jetzt von Israel die Freilassung von Fatah-treuen Gefangenen. Eine Geste, der im übrigen auch das israelische Militär zustimmt, um die PA zu stärken, sorgt sie doch im Westjordanland einigermaßen für Sicherheit. Aber die israelische Regierung sträubt sich. Will sie Abbas für seinen Antrag um Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen bestrafen? Der österreichische STANDARD sprach u.a. darüber mit Ghassan Khatib, dem Sprecher der Palästinensischen Autonomiebehörde: "Zukunft des Friedensprozesses gefährdet".
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Es gärt in der Westbank..., aber diesmal buchstäblich, denn viel palästinensisches Bier wurde gebraut. In Taybeh fand zum siebten Mal das palästinensische Oktoberfest statt. Das ist kein Witz und hat Tradition. Das Fest zieht Besucher aus der ganzen Region zum Maßkrugstemmen mit frischgezapftem Taybeh-Bier an. Und statt Hendl und Haxen gibt es eben jede Menge Falafel-, Shwarma- und Pizza-Stände, berichten Marc-Oliver Maier und Christoph Schwarz für JUNGLE WORLD in ihrer Reportage.
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Die Freiheit brachte Gilad Schalit erst einmal neue "Gitter": Sicherheitskräfte mussten die Straße vor seinem Elternhaus absperren, um die unzähligen Reporter und Besucher zurückzudrängen. Der israelische Soldat kommt nach seiner Freilassung aus der Geiselhaft kaum zur Ruhe, berichtet Peter Münch in seiner Reportage für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG. Ebenfalls mit den Folgen der Freilassung Shalits beschäftigt sich ein Essay von Fania Oz-Salzberger, Professorin für für Geschichte an der Universität Haifa und älteste Tochter des Schriftstellers Amos Oz. Sie betrachtet die Befreiung Shalits als "schwerste Reifeprüfung, die die israelische Gesellschaft zurzeit zu bestehen hat, schwerer noch als die Zeltproteste. Für beide gibt es noch keine Abschlussnote, doch sie deuten auf einen tiefergehenden Prozess des israelischen Erwachsenwerdens hin", wie es in ihrem Beitrag auf HAGALIL zu lesen ist: "Shalit und die israelische Öffentlichkeit".
Die Links zu beiden Beiträgen in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Rund 3.000 Menschen haben nach Angaben der Veranstalter am Sonntag am Zweiten Deutschen Israelkongress in Frankfurt am Main teilgenommen. Der Kongress soll ein Signal der Solidarität mit dem jüdischen Staat aussenden und die Freunde Israels bundesweit vernetzen. Mit dem erstmals vergebenen Preis „IlI“ wurde der jüdische Schriftsteller Ralph Giordano geehrt. Der 88-Jährige habe sich mit seinem Kampf gegen Antisemitismus und seine Haltung zu Israel verdient gemacht. Der Preis trägt den Namen des kongressausrichtenden Vereins „IlI – I like Israel“. U.a. ISRAELNETZ und die ISRAELISCHE BOTSCHAFT haben ausführliche Berichte von dem Kongreß erstellt: "Dreitausendfache Solidarität".
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Geschichtliche Aufarbeitung liegt im Trend: Die Deutsche Bank, BMW oder der Deutsche Fußballbund (DFB)... beinahe ist irgendwann jeder einmal dran. Der eigenen Geschichte auf den Grund gegangen ist nun auch der Deutsche Behindertensportverband (DBS), der kürzlich in Berlin sein 60jähriges Verbandsjubiläum beging, das mit Bundespräsident und anderer Prominenz viel Beachtung fand. Weit weniger Aufmerksamkeit fand allerdings ein paar Tage zuvor in Berlin die Buchpräsentation »Vom Versehrtenturnen zum Deutschen Behindertensportverband«. Es ist die erste bundesweite kritisch-historische Studie zur Geschichte des Sports für Menschen mit Behinderung. Eine bemerkenswerte Auftragsarbeit, die der Sporthistoriker Bernd Wedemeyer-Kolwe vom Niedersächsischen Institut für Sportgeschichte für den DBS ablieferte und nun pünktlich zum Verbandsjubiläum präsentierte. In ihr weist er nach, wie eng die Entstehungsgeschichte des DBS mit Männern verknüpft war, die eine tragende Rolle im Nationalsozialismus gespielt haben, wie Torsten Haselbauer für JUNGLE WORLD schreibt und die Studie näher vorstellt: "Vom Massenmord zum Sport".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Kürzlich hat der Dirigent Christoph von Dohnanyi seinen Gastauftritt an der Ungarischen Staatsoper abgesagt und wollte damit gegen die Berufung zweier Rechtsradikaler an die Spitze des bislang liberalen „Neuen Theaters“ protestieren. Dohnanyi, dessen familiäre Wurzeln nach Ungarn zurückreichen, kündigte an, er werde nicht in einer Stadt auftreten, „deren Oberbürgermeister die Führung eines Theaters zwei bekannten Antisemiten anvertraut hat“. Einer der künftigen Theaterleiter, zugleich Vorsitzender einer rechtsextremen Partei, hatte der „entarteten, krankhaften liberalen Hegemonie“ den Kampf angesagt. Er wolle – im Theater – das „Ugarntum“ vom sozialliberalen Joch befreien. Und während sich Ungarn immer mehr auf dem Weg zu Nationalismus, Antisemitismus und Entdemokratisierung bewegt, bemerkt die Europäische Union wenig davon, weil sie derzeit völlig gebannt ist von der eigenen finanziellen Misere. Gunter Hofmann schildert in CICERO die besorgniserregende Entwicklung in Ungarn und in der JUNGLE WORLD beschreibt Holger Marcks die bislang lauen internationalen Reaktionen auf die "Faschisierung des Landes": "Die Unschuld aus der Puszta"
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Manche Kinder und Jugendliche haben in Schulmensen immer wieder das gleiche Problem: Typisch deutsches Essen mit Fleisch und anderen tierischen Produkten ist für jüdische und muslimische Schüler mit Rücksicht auf ihren Glauben tabu, sodass sie häufig auf ein warmes Mittagessen verzichten oder auf vegetarische Kost ausweichen, sofern diese angeboten wird. „Wir möchten dieses Defizit mit einem Verpflegungskonzept für alle Religionen beseitigen“, betont Prof. Dr. Elisabeth Leicht-Eckardt. Die wissenschaftliche Leiterin des ökologischen Wabe-Zentrums der Hochschule Osnabrück in Lechtingen koordiniert das Projekt „Inklusion durch Schulverpflegung“. Ziel ist ein Leitfaden für ein gemeinsames Mittagstischangebot für christliche, jüdische und muslimische Schüler, so Leicht-Eckardt: „Wir betreten damit absolutes Neuland.“ Die OSNABRÜCKER ZEITUNG stellt das einmalige Projekt näher vor.
Der Link zur Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Juden, Christen und Muslime beten unter einem Dach: Ein neues Projekt sorgt in Berlin für Aufsehen - und lässt zugleich viele Fragen offen. Doch der evangelische Pfarrer Gregor Hohberg, die treibende Kraft für einen »interreligiösen Sakralraum« im Herzen der Hauptstadt, zeigt sich unbeirrt. Er will den ersten »öffentlich erkennbaren Symbolbau« verwirklichen, der für ein friedliches Zusammenleben der drei prägenden Religionen der Stadt steht. In der Form sei es ein europäisches Modellvorhaben, so der Pfarrer. Jetzt wurde der Trägerverein für das »Bet- und Lehrhaus« am Petriplatz gegründet. Gregor Krumpholz und Birgit Wilke waren für das SONNTAGSBLATT mit dabei und schildern weitere Einzelheiten des Berliner Modellprojekts: "Drei Religionen unter einem Dach".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Am 27. Oktober werden auf Einladung Benedikts XVI. Repräsentanten der Weltreligionen in Assisi zusammentreffen, um für den Frieden zu beten. Vor einem Vierteljahrhundert fand eine solche Zusammenkunft zum ersten Mal statt. Anlass für den katholischen Dogmatiker der Universität Wien, Jan-Heiner Tück, in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG einen Rückblick auf die bisherigen Treffen zu werfen und einige theologische Leitlinien herauszuarbeiten. U.a. meint er:
"Das Gebetstreffen in Assisi nimmt die faktische Koexistenz der Religionen als Zeichen der Zeit ernst und setzt gegen die immer wieder aufflackernden gewaltsamen Religionskonflikte, mithin gegen die perverse Vereinnahmung des Gottesnamens für politische Ziele ein sichtbares Signal für den Frieden in der Welt. Es fördert das freundschaftliche Miteinander zwischen den Religionen und ist – mit Blick auf die katholische Kirche – kein Traditionsbruch, sondern eine kreative Fortschreibung des Zweiten Vatikanischen Konzils."
Der Link zu seiner Analyse sowie zu weiteren Beiträgen im Vorfeld des Treffens in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Es ist eines der erfolgreichsten Museen der Hauptstadt: Mehr als sieben Millionen Besucher waren schon im Jüdischen Museum Berlin. Zum Jubiläum gab es am Montagabend ein Festkonzert mit Daniel Barenboim und eine Preisverleihung an Bundeskanzlerin Angela Merkel, die den "Preis für Verständigung und Toleranz" erhielt. TAGESSPIEGEL, DEUTSCHLANDRADIO und JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichten über den Festakt: "Ein freudvoller Abend".
Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Dass jüdische Museen auch weniger glorios konzipiert sind und entsprechende Popularität genießen zeigt eine Reportage von Ruth Eisenreich, die im österreischisch-jüdischen Magazin NEWS ÜBER UNS das Jewish Museum of Australia in Melbourne vorstellt. Dieses biete hübsch aufbereitete Grundsatzinformationen über das Judentum, aber nicht viel mehr, meint die Autorin: "Mehr Schein als Sein".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
86 Prozent der US-amerikanischen Katholiken halten Zweifel an der Glaubenslehre mit einer grundsätzlichen Loyalität gegenüber der Kirche vereinbar. Für knapp neun von zehn Katholiken ist das konkrete Verhalten einer Person wichtiger als die Frage, ob sie katholisch ist. Das geht aus einer Umfrage unter 1.442 volljährigen Katholiken hervor, die die Zeitschrift „National Catholic Reporter“ am Montag veröffentlicht hat. Das Meinungsbild belegt zugleich eine Verschiebung in der religiösen Praxis, wie einem Bericht im DOMRADIO zu entnehmen ist: "US-Katholiken rücken von Glaubensprinzipien ab".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Über die israelische Armee ranken sich nicht zuletzt hier in Deutschland viele Mythen und Vourteile. Jetzt aber kommen die Soldaten selbst erstmals zu Wort – David Ranan hat es mit seinen Interviews geschafft, eines der momentan spannendesten Bücher über Israel zu veröffentlichen. Ranan stellt die Gretchenfrage: »Ist es noch gut, für unser Land zu sterben?« Freilich stellt er diese Frage nicht abstrakt, präsentiert Statistiken oder kluge Analysen, sondern befragt die Beteiligten selbst: israelische Wehrdienstleistende, Reservisten – und auch diejenigen, die den Dienst an der Waffe verweigert haben. In mehr als zwei Dutzend O-Tönen erfährt der Leser auf diese Weise in Ranans Sammelband, was die jungen Frauen und Männer tatsächlich denken, fühlen, welche Erlebnisse sie in der Armee gemacht haben – und was diese mit ihnen. Dominik Peters stellt den eindrucksvollen Band in ZENITH, der Zeitschrift für den Orient, näher vor: "Israels Gretchenfrage".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)

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