Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331

ONLINE-EXTRA Nr. 132

Dezember 2010

Templer und Templerschatz? Eine neuer Dan Brown in sachlichem Gewand? Noch eine irre Verschwörungstheorie? Assoziationen wie diese mögen einem durch den Kopf gehen, wenn man das neue Buch des Journalisten und Publizisten Tobias Daniel Wabbel auf den ersten Blick sieht: "Der Templerschatz. Eine Spurensuche". Der zweite Blick auf das Buch irritiert jedoch bereits wohltuend und korrigiert die eigenen Vorurteile: Wabbels Buch, so kann man schnell feststellen, ist nicht in einem zwielichtigen Esoterikverlag erschienen, sondern im renommierten Gütersloher Verlagshaus, das für hohe Qualität theologischer Schriften und seriöse Behandlung religiöser Themen Rang und Namen hat. Dieser Qualitätseindruck bestätigt sich schnell, wenn man in dem sehr aufwendig und ansprechend gestalteten Buch zu lesen beginnt.

Nach einer kurzen Einführung in die Entstehungsgeschichte des Templerordens, legt Wabbel seine Überlegungen dar, was der Schatz eigentlich gewesen sein könnte. Er interpretiert hierfür zahlreiche Stellen des Alten Testaments, zieht rabbinische Quellen hinzu und untersucht die mittelalterlichen Gralsepen des Chrétien de Toyes („Perceval“) und des Wolfram von Eschenbach („Parzival“). Schlußendlich ist Wabbel überzeugt, dass der Templerschatz die religionsgeschichtlich wohl spektakulärste Reliquie darstellt, nämlich die Bundeslade der Israeliten mit den Tafeln der 10 Gebote. Diese sei von den Israeliten nach der Ankunft im Heiligen Land, aus Angst vor Überfällen, in den Höhlen unter dem Tempel Salomons versteckt worden. Im Umfeld der Kathedrale von Laon schließlich glaubt Wabbel die Gralsburg zu erkennen, die beide Autoren in ihren Romanen beschreiben. Und nebenbei wartet der Autor mit durchaus plausiblen Details auf, wie etwa der These, dass die Templer im Laufe der Jahrzehnte zum jüdischen Glauben übergegangen seien und ihre katholische Herkunft ablegten. Als „Beweis“ führt er dazu Verhörprotokolle an, die nach der Verhaftung zahlreicher Templer nach der Zerschlagung des Ordens durch den französischen König Philipp IV. im Jahr 1307 aufgezeichnet wurden.

Zehn Jahre lang hat Wabbel an seinem Buch gearbeitet, zahllose Reisen zu historischen Stätten unternommen und letztendlich nun ein lesenswertes Buch vorgelegt, das unterhaltsam und lehrreich zugleich ist, in dem man viel über die mittelalterliche Welt der Ritter wie auch über das Leben und Denken der Ordensleute erfährt, ein Buch, das nicht zuletzt in religionsgeschichtlicher Hinsicht für Juden und Christen gleichermaßen von Interesse ist.

Von alldem können Sie sich nun anhand einer in zwei Teilen erscheinenden Doppelausgabe von ONLINE-EXTRA einen recht umfangreichen, ersten Eindruck selbst verschaffen. Neben der Einführung des Autors und dem Inhaltsverzeichnes des Buches finden Sie nachfolgend das vollständige, in vier Unterkapitel aufgeteilte erste Kapitel des Buches ("Die Armee Gottes"). Das heutige ONLINE-EXTRA Nr. 132 präsentiert Ihnen zunächst den Prolog ("Jungfrau und Drache") sowie das erste Unterkapitel "Die Gründung des Templerordens". Am kommenden Dienstag folgen in ONLINE-EXTRA Nr. 133 die drei weiteren Unterkapitel "Das Konzil von Troyes", "Der heilige Bernhard von Clairvaux" und "Die Lobrede auf die neue Ritterschaft".

COMPASS dankt Autor und Verlag für die Genehmigung zur Wiedergabe des Textes an dieser Stelle!

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Online-Extra Nr. 132


Der Templerschatz. Eine Spurensuche
Teil 1

TOBIAS DANIEL WABBEL


Prolog: Jungfrau und Drache

und

Kapitel I. Die Armee Gottes

1. Die Gründung des Templerordens
2. Das Konzil von Troyes
3. Der heilige Bernhard von Clairvaux
4. Die Lobrede auf die neue Ritterschaft


******************************


[Teil 2 finden Sie hier:
Online-Extra Nr. 133]


Prolog: Jungfrau und Drache


»Wir folgen keinen alten Karten, entdecken
keine vermissten Schätze und noch nie hat
ein X irgendwann irgendwo einen bedeutenden
Punkt markiert.«
Dr. Henry Jones jr.



Freitag, 13. Oktober 1307
Die Truppen des französischen Königs Philipp IV. stürmen im Morgengrauen das Hauptquartier des Templerordens. Der Überraschungsangriff auf die kleine befestigte Stadt innerhalb von Paris, die als Temple bezeichnet wird, gelingt erschreckend reibungslos. Der Widerstand der Tempelritter wird sehr schnell gebrochen. Zur gleichen Zeit werden im ganzen Land weitere Verhaftungsaktionen durchgeführt.

Zunächst scheint sich der Großmeister der Tempelritter, Jakob von Molay, der ausweglosen Lage nicht bewusst zu sein. Er wähnt sich und seine Brüder durch den Segen von Papst Klemens V., dem sie als einzige Instanz unterstehen, in trügerischer Sicherheit. Jakob von Molay ist Patenonkel einer der Töchter des französischen Königs, der dem Großmeister der Templer erst im Jahre 1303 seinen Schutz garantiert hatte, weil sie – mit Unterbrechung – sein Vermögen verwalteten. Wie konnte der König also so skrupellos handeln? Ein wütender Brief des Papstes wird von Philipp IV, genannt der Schöne, einfach ignoriert.

Als die Milizen von König Philipp IV in den Temple eindringen, um die Kammern zu plündern, in denen das Gold der Templer lagert, werden sie enttäuscht. Nur ein winziger Bruchteil des unermesslichen Reichtums ist noch vorhanden. Offenbar hatten die Templer vorher das Gold entfernt, wohlwissend, dass die Verzweiflung des Königs ihn dazu verleiten würde, gewaltsam seine leere Staatsschatulle wieder mit frischem Gold aufzufüllen.

Jakob von Molay weiß nun, dass es dem König um das Geld geht, das die Templer seit ihrer Gründung im Jahr 1129 durch großzügige Schenkungen erhielten, aber auch für europäische Adlige und Könige verwalteten und durch Kredite und Darlehen in ganz Europa zu exorbitanten Summen anhäuften – die Templer sind die Erfinder des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. 1307 ist Philipp IV. in akuter Geldnot. Doch die Templer sind reich – das jedenfalls glaubt Philipp der Schöne. Der König hat also keine andere Wahl, als gegen die Templer vorzugehen. Philipp IV. braucht das Geld der Templer. Er selbst hatte in der Vergangenheit vergeblich versucht, ein Ordensbruder der Tempelritter zu werden, um so an die Reichtümer des Ordens zu gelangen. Jakob von Molay hatte Philipps Pläne bislang durchschaut. Doch mit einem solchen perfekt organisierten Schlag wie der Verhaftungswelle vom 13. Oktober 1307 hatte er nicht gerechnet. Bevor Jakob von Molay protestieren kann, werden ihm und 546 weiteren Templern in ganz Frankreich Ketten angelegt.

Nach der Gefangennahme der Templer in Frankreich gibt Papst Klemens V. dem Druck des Königs und dessen listigen Kanzler Wilhelm von Nogaret nach. Er veröffentlicht am 22. November 1307 seine Bulle Pastoralis praeeminentiae. Niemand dürfe sich über die Kirche erheben, auch nicht die Templer. Kein Wort des Papstes über die Unschuld des Mönchsritterordens. Stattdessen befiehlt Klemens V. nun auch die Verhaftung der Templer in ganz Europa und die Enteignung ihrer Besitztümer. Ein überraschender Sinneswandel. Bald darauf werden Templer in England, Irland, Wales, Italien, Deutschland und Spanien verhaftet und der Ketzerei angeklagt.

Der Verhaftungswelle waren entscheidende politische Ereignisse vorausgegangen. Jakob von Molay hatte Philipp IV. im Jahre 1306 im Temple Unterschlupf gewährt, als das hungernde Volk den König durch die Straßen von Paris jagte, nachdem er die Währung abgewertet hatte. Philipp der Schöne muss bei dieser Gelegenheit die Schätze der Templer gesehen haben. Am 8. April 1307 schlug Jakob von Molay trotzig ein Angebot von Papst Klemens V. aus, die Tempelritter mit dem Orden der Johanniter zu vereinigen. Hinter diesem Vorschlag verbarg sich eine hinterlistige Strategie Philipps des Schönen, der die politische Schwäche von Papst Klemens V. ausnutzte. Die Ritter vom Hospital des heiligen Johannes zu Jerusalem – kurz Johanniter – unterlagen dem direkten Befehl des Königs, der Templerorden nicht. Von Molay wusste, dass eine Vereinigung der Templer mit den Johannitern das Ende aller Privilegien bedeutete. Dazu zählte etwa die Befreiung von allen Steuern, das Recht, eigene Kirchen zu bauen oder der unbedingte Gehorsam einzig gegenüber dem Papst. Jakob von Molay wusste, dass die Templer im Falle einer Zusage ihre Identität verlieren und zum Spielball des Königs werden würden.1 Also lehnte er das Angebot von Papst Klemens V. ab. Der König schäumte vor Wut, als er von Molays Antwort las, dass ein vereinigter Orden so stark und mächtig sei, dass er seine Rechte gegen jeden, auch den König, verteidigen könne. Eine geschickte Manipulation des Königs.

Als diese List Philipps scheiterte, blieb ihm nur noch ein einziges Mittel, um den Templerorden gewaltsam zu vernichten: die im Mittelalter sehr beliebte Anschuldigung der Ketzerei. Zuvor hatte Philipp IV. mit den Mitteln der Verleumdung und Denunziation gearbeitet, um Papst Bonifatius VIII. zu entmachten, der 1302 forderte, dass die Kirche über jeder weltlichen – und daher auch königlichen – Macht stünde. Philipp IV. ließ Bonifatius kurzerhand verhaften, der einige Wochen darauf schockiert und gebrochen starb.

Philipps Pläne zur Vernichtung der Templer waren bereits so weit gediehen, dass Papst Klemens V. am 24. August 1307 dem Drängen des Königs nachgab, die Vergehen der Templer durch den Großinquisitor Wilhelm Imbert untersuchen zu lassen. Bereits am 14. September 1307 erging der geheime Befehl des durch Kriege hoch verschuldeten Philipp IV. an die Seneschalle und Milizen des Königs im ganzen Land, am 13. Oktober alle Templer im Land zu verhaften.2 

Die Anklage besteht aus sieben Hauptpunkten und enthält 127 Unterparagrafen. Die schlimmsten Anschuldigungen lauten: Verleugnung Jesu Christi, der heiligen Jungfrau und der Heiligen durch Spucken oder Urinieren auf das Kreuz; Anbetung eines Götzenbildes; die Ablehnung der Sakramente – und nicht zuletzt homosexuelle Handlungen während des Aufnahmerituals. Man bezichtigt die Templer mithin der schlimmsten Ketzereien, derer man sich im Mittelalter schuldig machen kann. Jakob von Molay ist sich nun schmerzlich bewusst, dass er den König unterschätzt hat.

Der Prozess gegen die Tempelritter zieht sich bis 1312 hin. Die Verhörmethoden sind, gelinde gesagt, fantasievoll: Die Beschuldigten werden an Händen gefesselt, mit Seilen hochgezogen und dann wieder fallen gelassen, sodass die Knochen brechen und Sehnen reißen. Aber auch glühende Eisen, zerquetschte Finger und Füße, herausgerissene Zähne und Haare, Verbrennen der Füße durch glühende Kohlen und Feuer sind im virtuosen Folterrepertoire enthalten. Unter diesen Qualen gestehen die Templer alles. Oftmals genügt die Androhung der Folter, um einzelne Templer gesprächig zu machen oder die bloße Anwesenheit bei der Folterung eines anderen Templers, um jeden Widerstand zu brechen. Was immer auch ausgesagt wurde, die Angeklagten waren bereits verurteilt, bevor sie sich überhaupt verteidigen konnten.3 

Doch auch Klemens V. und einige seiner Kardinäle befragen in Poitiers zweiundsiebzig Templer höchstpersönlich – darunter den Großmeister Jakob von Molay. Papst Klemens V. beschließt nach diesen Verhören, den Orden aufzulösen – womöglich, um unangenehmen Enthüllungen über die Kirche zuvorzukommen. Auf einem Konzil im burgundischen Vienne besiegelt er mit den Bullen Vox excelso und Vox clamatis am 22. März 1312 das Ende des Templerordens. Am 2. Mai 1312 übereignet Klemens V. den Johannitern die Besitztümer der Templer mit seiner Bulle Ad povidendam.

Knapp zwei Jahre darauf wird Jakob von Molay am 18. März 1314 zusammen mit dem Provinzmeister der Normandie, Gottfried von Charney, auf dem Scheiterhaufen in Paris verbrannt – nachdem sie ihre Geständnisse von Poitiers widerriefen. Eine Legende berichtet, dass Jakob von Molay durch die mörderischen Flammen heraus den Tod von König Philipp IV. und Papst Klemens V. binnen Jahresfrist prophezeit habe.

Am 20. April 1314 stirbt Papst Klemens V. qualvoll. Historiker vermuten ein Dahinsiechen an einer Form der Ruhr. Am 29. November 1314 verunglückt Philipp IV. tödlich bei einem Jagdunfall. Zufall? Wir werden es nie erfahren. Im Jahre 2001 entdeckte die italienische Historikerin Barbara Frale in den Dokumenten des vatikanischen Geheimarchivs ein seit neunzig Jahren verschollenes Dokument wieder, das seitdem als so genanntes Chinon-Pergament für Aufsehen sorgt. Darin teilt Papst Klemens V. mit, dass er die Templer für unschuldig hält.4
 

Gab es also nie einen Schatz? In einer Aussage vor der päpstlichen Untersuchungskommission sagte der Templer Johann von Châlon im Jahr 1308 als 46. Zeuge Folgendes aus: Der Schatz des Großvisitators von Frankreich, Hugo von Pairaud,  sei in der Nacht vor der Verhaftungswelle durch Hugo von Châlon und Gerhard von Villers auf drei Karren und mit fünfzig Pferden aus dem Temple zum Templerhafen von La Rochelle gebracht worden. Anschließend seien achtzehn Schiffe mit unbekanntem Ziel ausgelaufen. Im Übrigen verfüge er über Wissen darüber, dass hochrangige Templerbrüder von der bevorstehenden Verhaftung Kenntnis gehabt hätten.5

Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass Hugo von Châlon und Gerhard von Villers mit ihren Pferdekarren die Straßensperren bis zur Küste umfahren konnten, die Philipp IV. zuvor in der Nacht hatte postieren lassen. Auslaufende Schiffe wären aufgefallen und mit Sicherheit geentert worden. Gewiss ist nur, dass Johann von Châlon einer von dreißig Templern war, die von der Verhaftungswelle wussten und die Flucht ergreifen konnten. Fünfzehn von den dreißig Geflohenen wurden verhaftet und der Inquisition vorgeführt. Zwölf Flüchtlinge wurden in einer Liste aufgeführt, von denen zwei, Hugo von Châlon und Gerhard von Villers, das Weite suchen konnten.6 Somit ist gewiss, dass der Schatz aus dem Temple durch Johann von Châlon und Gerhard von Villers fortgeschafft wurde und mit unbekanntem Ziel verschwand.

Doch wo blieb das Gold? Dass Hugo von Pairaud von der geplanten Verhaftung wusste, legt nahe, dass er von der Anweisung, die Philipp IV. zur Verhaftung der Templer verfasste, bereits vorher wusste. Hugo von Pairaud erschien am 1. Oktober vor dem Papst, meldete Protest an und verkündete, dass er sein Leben sowie die Leben seiner Mitbrüder retten wolle.7 Doch wenn also Hugo von Pairaud seinen Großmeister von der geplanten Verhaftung durch die Milizen vor dem 13. Oktober 1307 informierte, warum ließ sich dann Jakob von Molay ohne Gegenwehr gefangen nehmen? Jakob von Molay ist niemals gefoltert worden.8 Warum gestand er dann die Anschuldigungen der Verleumdung Jesu Christi, die gegen den Orden hervorgebracht wurden? Warum gestand der Templer Petrus Brocart des Pariser Temple vor dem Papst in Poitiers ohne Folter, dass er auf das Kreuz gespien und Jesu Christi abgeschworen habe? Diese Berichte finden wir allenthalben in den Prozessakten. Die Templer verleugneten Jesus Christus und gaben diesen Frevel unverhohlen zu. Von 138 befragten Templern beharrten nur vier auf ihrer Unschuld.9 Warum?

Die südfranzösischen Akten des Templerprozesses erwähnen Aussagen über ein von den Templern angebetetes Idol, das manche von ihnen als Baphomet oder Bahumet10 bezeichneten. Es sei golden, mit zwei Köpfen, sogar vier Füßen, wie der Großvisitator der Templer, Hugo von Pairaud, während des Prozesses aussagte.11

Jakob von Molay wurde wenige Monate vor seinem Tod in der normannischen Burg von Gisors inhaftiert. Er hinterließ dort kurz vor seinem Tod in die Wände des Gefangenenturms geritzte Graffiti: unter anderem Zeichnungen von einem Drachen und einer Jungfrau. Noch heute sind diese rätselhaften Bilder zu bewundern. Was haben sie zu bedeuten? Sind sie ein Hinweis auf das Versteck des eigentlichen Templerschatzes: des Bahumet? Was war dieser Bahumet? Wohin verschwand der Templerschatz? Und die wichtigste Frage: Harrt der Schatz noch heute seiner Entdeckung?



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TOBIAS DANIEL WABBEL:
Der Templerschatz.
Eine Spurensuche


Gütersloher Verlagshaus
Gütersloh 2010
256 Seiten
ISBN: 978-3-579-06547-2


19,99 € [D] | 20,60 € [A] | 33,90 CHF


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Vollständiges Inhaltsverzeichnis



Nicht erst seit Dan Browns Weltbestseller »Sakrileg« sind der Orden der Tempelritter und sein sagenumwobener Schatz fester Bestandteil der Populärkultur. Und auch nicht erst seit Umberto Ecos »Das Foucaultsche Pendel« ist bekannt, dass die Templer immer »ihre Finger im Spiel« haben, wenn es um verstaubte mittelalterliche Geheimnisse und vatikanische Verschwörungen geht. Bis heute hat eine Flut von Thrillern, in denen es um mysteriöse Templergeheimnisse geht, den Buchmarkt überschwemmt, ohne dass ein Ende abzusehen ist. Ein ernsthaftes, wissenschaftlich fundiertes Buch zum Thema sucht man jedoch vergeblich.

Mit hervorragender Sachkenntnis legt Tobias Daniel Wabbel in seinem Werk erstmals plausible Antworten auf eine der großen Fragen der Geschichtsschreibung vor. Auf spannende Weise lässt er die geheimnisvolle Welt der Templer lebendig werden.



"In diesem Buch zeichnet Wabbel seine außergewöhnliche, über zehn Jahre dauernde Reise nach, während der er mehr als 80.000 Kilometer zurückgelegt und die Zehntausende Euro gekostet hat. ... Der Templerschatz ist ein ungemein faszinierendes Buch, eine fesselnde Lektüre, die Sie die ganze Nacht wach halten wird, da Wabbel die verschiedenen Hinweise zusammensetzt, die zusammen das bis heute ungelöste Rätsel des Templerschatzes lüften.“
Douglas Preston (Autor von "Das Relikt", "Der Codex")

„Spannend, schlüssig und hochinteressant – für mich das beste Sachbuch, das je über die Templer und ihre geheimnisvollen Schätze geschrieben wurde.“
Martina André (Autorin von "Das Rätsel der Templer")

"Wabbel versteht es, den Leser ebenso spannend wie mit leichter Hand durch die Jahrhunderte zu führen - mit ihm selbst als Protagonisten, der sich mit Touristengruppen um die Sicht auf alte Säulen drängelt und mit klopfendem Herzen wegen neuer Erkenntnisse von Kathedrale zu Kathedrale rast."
T. Stachelhaus, DER WESTEN



I. Die Armee Gottes



»Wir können es uns einfach nicht leisten,
Mythologie kritiklos hinzunehmen.«
Dr. Henry Jones jr.



1. Die Gründung des Templerordens

Meine Suche nach dem Schatz der Tempelritter beginnt in der französischen Champagne. Wer die Nationalstraße 19 nimmt, die von Troyes nordöstlich Richtung Provins führt, passiert nach etwa zehn Kilometern die Ortschaft Payns, eine verschlafene Gemeinde, die auf der linken Uferseite der Seine inmitten von schier endlosen, kalkig-weißen Äckern liegt. Als ich die Ortseinfahrt passiere, erblicke ich auf der linken Straßenseite einen hellgelb gestrichenen Wasserturm, auf dem werbewirksam ein überdimensionaler Tempelritter gemalt wurde.

Nach zwei Minuten biege ich in die Voie Riot 10 ein. Das Musée Hugue de Payns ist in einem bescheidenen Reihenhaus mit angrenzendem Schotterparkplatz untergebracht. Lange waren die Öffnungszeiten des Museums auf wenige Sonntage im Jahr beschränkt. Jetzt, nach aufkommender Hysterie um verschollene Templerschätze, ist es beinahe täglich geöffnet und wird von zwei jungen Damen ehrenamtlich im Auftrag von Dr. Thierry LeRoy geleitet, dem Gründer der Fondation Hugue de Payns. Neben Merchandising-Artikeln wie T-Shirts, Tassen, Stiften und Aufklebern mit roten Templerkreuzen kann der Interessierte auch diverse Lektüren zum Thema erwerben. Schautafeln und Vitrinen mit mittelalterlichen Münzen, Tonscherben oder abgebrochenen Speerspitzen dokumentieren die dramatische Geschichte des Templerordens, der hier mit dem Ritter Hugo von Payns seine Anfänge hatte.

Die mannshohe, schildbewehrte Puppe eines bewaffneten Tempelritters starrt mich mit leblosen Augen an. Leider kann diese Attrappe von Hugo von Payns nicht sprechen und mir die Geheimnisse über die Entstehung des Templerordens verraten.12 Einige Aspekte werden jedoch nach eingehender Recherche immer klarer ...



Es begann in Payns bei Troyes in der Champagne.


Hugo wird 1080 in Payns geboren, ist Herr von Montigny-Lagesse und besitzt ausgedehnte Ländereien im burgundischen Tonnerre. Er wird früh zum Ritter geschlagen. Wahrscheinlich dient er während des ersten Kreuzzugs zwischen 1095 und 1099 im Heer des Grafen von Blois und der Champagne und kehrt um 1100 nach Frankreich zurück. Hugo von Payns hat zwei Brüder, Balduin und Eustache von Boulogne. Sein Vetter, Balduin von Bourg, ist Graf von Edessa und wird unter dem Namen Balduin II. der König von Jerusalem werden.13  Hugos Frau Katharina schenkt ihm einen Sohn, Theobald, der Abt des Klosters St. Colombe unweit von Sens wird14  – und bei den Mönchen des Klosters dafür in Ungnade fällt, weil er den Klosterschatz verpfändet, um seine Teilnahme am zweiten Kreuzzug zu finanzieren.15 Hugo von Payns ist durch seine Heirat mit Katharina mit der Linie Montbard verwandt, jener Familie des Abtes Bernhard von Clairvaux mütterlicherseits. 16

Hugo verfügt über beste Kontakte zum Zisterzienserorden und zum Grafen Hugo I. von Champagne, dessen Ländereien größer sind als die des französischen Königs. Er wird zum Offizier des Grafen. Eine enge freundschaftliche Beziehung oder gar Verwandtschaft zur Adelsfamilie der Champagne wird von den meisten Historikern angenommen, denn Hugo von Payns ist im Jahr 1100 urkundlich mehrere Male im Zusammenhang mit ihnen erwähnt, unter anderem mit den Grafen von Bar und Ramerupt.17 Er ist also ein bedeutender Adliger, der in den höchsten Kreisen verkehrt und über einen nicht geringen politischen Einfluss verfügt.

Die Jahre 1100 bis 1103 liegen im Leben des Hugo von Payns wieder im Dunkeln. Anno 1104 ist dokumentiert, dass er zusammen mit seinem Bruder Stephan und mit dem Grafen von Champagne nach Jerusalem zu einer Pilgerreise aufbricht. Von wem die Initiative ausgeht, ist nicht bekannt. Vermutlich ist jedoch der tiefgläubige Graf Hugo I. von Champagne, ein bedeutender Förderer des Zisterzienserordens und Freund des Abtes Bernhard von Clairvaux, der Impulsgeber.

Danach wird es erstmals mysteriös. Nach ihrer Rückkehr in Frankreich im Jahre 1108, sucht Graf Hugo I. von Champagne unmittelbar darauf den Zisterzienserabt Stephan Harding auf. Harding ist nach dem Gründer Robert von Molesme und dem zweiten Abt Alberich von 1109 bis 1134 der dritte Vorsteher des Zisterzienserklosters Cîteaux. Hier entsteht in den Jahren 1109 bis 1134 ein Schreibsaal, in dem Harding häufig anzutreffen ist. Harding ist berühmt für seine Überarbeitung der fehlerhaft übersetzten und seit der Spätantike verwendeten lateinischen Bibel – der so genannten Vulgata und insbesondere der Texte des Alten Testaments –, um sie anhand von werkgetreuen Übersetzungen aus dem Hebräischen zu korrigieren.18  Harding selbst gibt in seinen Aufzeichnungen an, dass er mit den Rabbinern des Burgunds in französischer Sprache über die problematischen alttestamentlichen Bibelstellen debattierte und diese dann im Lateinischen abänderte. Er beschreibt den Vorgang folgendermaßen:


»Wir waren erstaunt über die Diskrepanzen in unseren Büchern. Da sie alle von einem einzigen Übersetzer stammten, konsultierten wir bestimmte jüdische Schriftgelehrte. Wir befragten sie vorsichtig auf Französisch nach all diesen Bibelstellen und Zeilen, die wir in den Büchern gefunden hatten, die wir gerade übertrugen und bislang immer in unsere eigenen Bücher übernommen hatten und in vielen anderen lateinischen Bibeln nicht finden konnten. Die Juden entfalteten vor unseren Augen ihre vielen Schriftrollen und erklärten uns, was da auf Hebräisch und Aramäisch stand. Die Rabbis fanden keine Spur der Textstellen und -zeilen, die uns so viel Kopfzerbrechen bereiteten. Wir vertrauten auf die Wahrhaftigkeit der hebräischen und aramäischen Versionen und in die vielen lateinischen Bücher und tilgten die unnötigen Zusätze.« 19


Der maßgebliche Biograf des heiligen Bernhard von Clairvaux, Elphège Vacandard, schreibt über Stephan Harding: »Für das Alte Testament, von dem man in Ermangelung des Originals einen überlieferten hebräischen oder chaldäischen Text wiederfinden konnte, trug er kein Bedenken, die jüdischen Rabbiner der Nachbarschaft um Rath zu fragen.«20 

Das Resultat war die berühmte Harding-Bibel und ein Kontakt zwischen Harding und den jüdischen Rabbis, die ihn über unbekannte, nicht kanonisierte Bibelpassagen und den Talmud aufklärten. Somit wurde Harding in taldmudische Geheimnisse eingeweiht, die kein christlicher Kleriker vor ihm erfuhr. Zisterzienser und jüdische Bibel- und Talmudexperten der Region arbeiteten demnach zusammen.21 Zu einer Zeit, in der Juden häufig Opfer von Übergriffen und Diskriminierungen waren, ist dies bemerkenswert.

Nachdem Graf Hugo I. von Champagne seinen Freund Abt Stephan Harding aufsucht, veranlasst dieser genauere Bibelstudien des Alten Testaments.22 Möglicherweise war der größte Bibel- und Talmudgelehrte seiner Zeit, Rabbi Salomo bar Isaac, genannt Raschi, in Troyes an diesen Studien beteiligt. Raschi war der führende jüdische Experte auf dem Gebiet der Torah, der fünf Bücher Mose.23 Hinzu kommt die Tatsache, dass sich Raschi in Troyes in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kloster Cîteaux befand und sehr gute Beziehungen zu Christen und insbesondere zum Grafen von Champagne nicht nur durch seinen Weinanbau unterhielt, mit dem er seine Bibelstudien finanzierte.24

Warum Hugo von Payns und Graf Hugo I. von Champagne zusammen mit Stephan Harding und jüdischen Rabbinern hebräische Texte der fünf Bücher Mose und des Talmud – des jüdischen Kommentars des Alten Testaments – untersuchten, ist zunächst unklar. Die Texte scheinen jedoch offensichtlich interessant genug zu sein, um eine weitere Reise nach Jerusalem zu rechtfertigen. Diese Tatsache erlaubt eine zwingende Schlussfolgerung, auf die wir noch zurückkommen werden.



Die Synagoge von Rabbi Raschi existiert noch heute.


Doch zurück zu Hugo von Payns. 1113 kann er urkundlich in Payns als Grundherr nachgewiesen werden.25 1114 brechen er und Hugo I. von Champagne erneut nach Jerusalem auf. Jetzt bleibt Hugo von Payns dort. Sein Freund, der mächtige und reiche Graf hingegen, kehrt nach Frankreich zurück. Etwa sechs Jahre danach ereignet sich etwas Erstaunliches.

1120 kommt es in Jerusalem zu einer geheimnisvollen Zusammenkunft. Die Hintergründe sind bis heute nebulös.26 Hugo von Payns und sein Stellvertreter, der Ritter Gottfried von St. Omer, sprechen am Hofe von König Balduin II. und Garimond, dem Patriarchen von Jerusalem, vor. Später gesellen sich die Ritter Andreas von Montbard, Payen von Montdidier, Archambaud von St. Amand, Gottfried Bisol sowie drei weitere Zeitgenossen zu ihnen, von denen man nicht weiß, ob sie Ritter oder Mönche waren: Roral, Gundemar und Gottfried.27

Andreas von Montbard ist der Onkel des heiligen Bernhard von Clairvaux, dem geistigen Vater des Ordens, auf den wir noch ausführlich zu sprechen kommen werden. Andreas ist verwandt mit dem Grafen von Burgund, seine Schwester ist die Frau von Tescelin le Roux, dem Vater des heiligen Bernhard von Clairvaux. Gottfried von St. Omer, Payen von Montdidier und Archambaud von St. Amand sind Ritter mittleren Adels aus der Picardie, der Kornkammer im Nordosten Frankreichs, auf deren Boden die schönsten gotischen Kathedralen entstehen werden. Von Gottfried Bisol, Roral und Gottfried ist nur bekannt, dass sie 1128 am Konzil von Troyes teilnehmen werden. Über Gundemar hüllen sich die Geschichtsschreiber in Schweigen.

König Balduin II. debattiert über den Vorschlag mit dem Patriarchen von Jerusalem und gewährt ihnen anschließend einen Teil seines Palastes in der ehemaligen Al-Aqsa-Moschee.28 Auch dies ist sehr bemerkenswert. Ein König räumt nicht ohne Weiteres sein Quartier für einen versprengten Trupp von Rittern. Doch der König überlässt den neun Rittern ausgerechnet die Al-Aqsa-Moschee, die auf dem Areal des ehemaligen Salomonischen Tempels errichtet wurde – und nicht irgendein anderes Gebäude in der heiligen Stadt. Mit Sicherheit bitten Hugo von Payns und Gottfried von St. Omer um dieses Quartier – nicht umgekehrt. Von nun an werden die acht Pilger als Arme Bruderschaft Christi vom Salomonischen Tempel zu Jerusalem29, kurz Templer, in die Geschichtsbücher eingehen. Die Chronik des Wilhelm von Tyrus berichtet weiter, dass Hugo und seine Männer fortan Keuschheit, Armut und Gehorsam gelobt hätten, gemäß der Ordensregel der Benediktiner und Augustiner.

Im Jahre 1120 stößt der einflussreiche und sehr wohlhabende Graf Fulko V. von Anjou, der künftige König von Jerusalem und Nachfolger Balduins II., zu den Templern. Er unterstützt sie finanziell, denn der offiziellen Geschichtsschreibung zufolge leben die Templer von Spenden und Almosen. Fulko V. bleibt bis 1121 ein inoffizielles Mitglied des Ordens und unterstützt ihn fortan mit dreißig angevinischen Silberstücken.30 Hugo und seine Freunde dürften wohl kaum gehungert haben. Es ist auch unwahrscheinlich, dass sie in Armut lebten, denn ihre adlige Abstammung wirkte ihrem Vorhaben entgegen, wie enthaltsame Mönche zu darben. Selbst wenn sie es gewollt hätten, freiwillig ergaben sie sich nicht diesem asketischen Schicksal. Hugos von Payns Verwandtschaft zu König Balduin II. legt auch den Schluss nahe, dass eine finanzielle Unterstützung durch den König und die Barone stattfand.31



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1125 geschieht etwas noch Mysteriöseres: Nun schließt sich den acht Bewohnern des Tempelberges auch Graf Hugo I. von Champagne an.32 Zuvor überträgt er seinen Besitz an seinen Neffen Theobald II., trennt sich von seiner Frau und verleugnet sein Kind. Der Graf wirft seiner hochschwangeren Frau Elizabeth von Varais plötzlich an den Kopf, dass er eigentlich unfruchtbar sei – demzufolge könne er auch kein Kind von ihr haben. Sein Kind sei vielmehr das Resultat eines Seitensprungs von Elizabeth.33 Eine krasse Anschuldigung.



Nachbildung Hugos von Payns


Überhaupt ist der Graf ein merkwürdiger Zeitgenosse. Um 1074 als dritter Sohn des Theobald I. geboren, ist er der erste, der den Titel »Graf von Champagne« trägt. Er nimmt nicht am ersten Kreuzzug teil, lässt sich in Troyes nieder und treibt regen Handel mit jüdischen Kaufleuten. Seine Beziehung zu den Juden der Region ist also ausgezeichnet. Als Graf von Champagne unterhält er Verbindungen zu Rabbi Raschi und seiner Talmud-Schule. 1104 wird Graf Hugo das Opfer eines Attentats, das er jedoch überlebt. Die Hintergründe sind unklar. Belegt ist ebenso, dass er den Templern ein riesiges Grundstück schenkt. Noch heute sind ein Wald und ein See nach den Templern benannt: der Forêt de Temple sowie der Lac du Temple, südöstlich von Troyes. Graf Hugo I. von Champagne ist zu seiner Zeit einer der mächtigsten Männer Frankreichs. Umso erstaunlicher und unerklärlicher ist sein Schritt, sich einem Ritterorden anzuschließen. Ein Brief an Graf Hugo I. von Champagne aus dem Jahre 1125 dokumentiert die Gedanken des heiligen Bernhard von Clairvaux über den Eintritt des Grafen in den Templerorden:


»Wenn Du um Gottes Willen vom Grafen zum Ritter und von einem Reichen zu einem Armen geworden bist, so beglückwünschen wir Dich natürlich dazu, wie es recht ist, und geben Gott in Dir die Ehre. [...] Dass uns aber in dieser Weise Deine teure Gegenwart durch einen Ratschluss Gottes, den ich nicht kenne, entzogen wurde, sodass wir Dich nicht einmal von Zeit zu Zeit sehen können, wo wir doch möglichst nie ohne Dich sein wollten, das können wir, zugegeben, nicht gleichmütig ertragen. Wieso? Können wir etwa die frühere Liebe vergessen und all die Wohltaten, die Du unserem Hause so großzügig erwiesen hast?« 34


Wir lesen hier große Verwunderung, aber auch Bedauern aus Bernhards Worten heraus. Der Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux, der in jener Epoche des 12. Jahrhunderts mächtiger werden wird als der Papst, äußert sein Trübsal darüber, dass Graf Hugo I. von Champagne nicht dem Zisterzienserorden beitritt, sondern nach Jerusalem eilt, um sich auf dem Tempelberg niederzulassen. Wir hören hier heraus, dass der Graf vorher intensive Beziehungen zu Bernhard und dem Zisterzienserorden unterhält – sehr wahrscheinlich ist er ein häufiger Besucher des Klosters Cîteaux. Bernhard spielt in seinem Brief auch auf die großzügige Schenkung des Grundstücks im Wald von Bar-sur-Aube durch den Grafen von Champagne an, auf dem er im Jahre 1115 seine Abtei errichten ließ: das weltberühmte Kloster Clairvaux. Bernhard ist dank der Schenkungen und der großen Freundschaft des Grafen Hugo I. von Champagne von nun an ein glühender Anhänger des Templerordens.

Doch was treiben Hugo von Payns und seine Freunde in Jerusalem? Nachdem sich also Graf Hugo I. von Champagne den Templern anschließt, beteiligen sich weder er noch Hugo von Payns und seine sieben Gefolgsleute an Kämpfen, obwohl es zu dieser Zeit genug Anlässe gibt, um an kriegerischen Auseinandersetzungen teilzunehmen. 1119 greifen Armeen der Seldschuken aus dem heutigen Syrien und Heere der Fatimiden aus Ägypten das Königreich Jerusalem an. Balduin II. gelingt es, beide Armeen zurückzudrängen – die Templer um Hugo von Payns kämpfen jedoch nicht mit. 1123 wird Balduin II. von Seldschuken gefangen genommen und erst 1124 wieder frei gelassen – die Templer eilen auch hier nicht zu Hilfe. Im gleichen Jahr noch belagert Balduin II. die syrische Stadt Aleppo – doch erneut ohne jegliche Templerunterstützung. 1125 schlägt er die Armee der Seldschuken in der Schlacht von Azaz – ohne die Teilnahme der Templer. Tatsächlich scheint es so, als ob die Templer an Kämpfen nicht im Geringsten interessiert sind, sondern andere Ziele verfolgen.

Aber nicht nur kriegerische Auseinandersetzungen bedrohen das Königreich. Jerusalem ist im Jahr 1125 nach der Eroberung durch die Kreuzritter (1095-1099) mit seinen biblischen Stätten ein beliebtes Ziel für christliche Gläubige aus ganz Europa. Insbesondere die Grabeskirche. Doch viele Pilger werden durch den Mangel an Milizen regelmäßig überfallen, ausgeraubt, entführt oder gar getötet. So beschreibt der Kreuzzugschronist Wilhelm von Tyrus die Aufgabe der Tempelritter um Hugo von Payns mit der Bewachung der Pilgerwege. Seitdem ist diese Erklärung für die Gründung des Templerordens unhinterfragt von den meisten Historikern übernommen worden.35

Mehrere Fakten sprechen eindeutig gegen diese Erklärung. Zunächst einmal wurde Wilhelm von Tyrus erst 1130 geboren. Daher war keine direkte Berichterstattung von der Gründung des Templerordens möglich. Seine Chronik der Kreuzfahrerstaaten verfasste Wilhelm von Tyrus erst 1170. Wilhelm griff dafür auf erhaltene und ihm zugängliche Dokumente und Zeugenaussagen von anderen Chronisten und Überlebenden zurück – Jahrzehnte nachdem sich der Templerorden in Jerusalem gegründet hatte.

So ist es zwar denkbar, dass Hugo von Payns und seine Gefolgsleute an eine Sicherung der Pilgerwege zwischen Jaffa und Jerusalem als mögliche zukünftige Aufgabe dachten. Ganz gewiss jedoch waren sie nicht in der Lage, mit neun und zeitweilig zehn Männern gegen Zehntausende von gewaltbereiten Wegelagerern zu kämpfen, die vor Mord nicht zurückschreckten. Dieser Gedanke ist geradezu absurd. Ganz im Gegenteil gesteht der englische Historiker Malcolm Barber von der Universität Reading, dass die Templer zunächst im Sinne einer Laienbruderschaft handelten und sich auch weltlich kleideten und eher zurückgezogen in den Gemäuern der Al-Aqsa-Moschee lebten. Sie kämpften nicht. Dabei scheint es so zu sein, dass die Gemeinschaft der Templer vor der offiziellen Gründung schon bestand. Der deutsche Biograf des Bernhard von Clairvaux, August Neander, schreibt über die Gründung des Templerordens im Jahre 1120: »Schon zehn Jahre bestand die Verbindung und noch hatten sie keine bestimmte Regel, ihr Ruf hatte sich noch nicht weit verbreitet und ihre Zahl sich nicht vermehrt.«36  Die Verbindung Hugos von Payns zu seinen acht Mitstreitern bestand also viel länger, nämlich mindestens zehn Jahre – von Hugos Bekanntschaft zum Grafen von Champagne ganz zu schweigen.

1137 berichtet ein gewisser Wilhelm, Burgkastellan von St. Omer, in einem Dokument, dass der »Patriarch Garimond und die Barone« den Templern geraten hätten, Jerusalem zu verteidigen.37 Hieraus geht hervor, dass König Balduin II., der Patriarch und die Barone des Königs die Templer um die Sicherung der Pilgerwege baten – Jahre, nachdem sie sich auf dem Tempelberg niedergelassen hatten. Es war also eindeutig nicht die ursprüngliche Idee Hugo von Payns und seiner Männer. Diese Aufgabe wurde erst an sie herangetragen, als sie bereits auf dem Tempelberg residierten.

Ein weiteres Argument gegen die Theorie der Pilgerwegesicherung ist auch die logistisch wie strategisch unsinnige Vorgehensweise Hugos von Payns und Gottfrieds von St. Omer: Sie wären gut beraten gewesen, vorher die finanziellen Mittel von Grafen und Fürsten in Frankreich für die Gründung eines Ritterordens zu sichern – nicht erst, wenn sie in Jerusalem ankommen, dort acht Jahre lang von milden Spenden leben und mitansehen müssen, wie Gebäude auf dem Tempelberg durch mangelnde finanzielle Mittel immer weiter verfallen. Die Mission der Templer um Hugo von Payns war also eine andere, als sie nach Jerusalem gingen. Ihre ursprüngliche Absicht war es nicht, die Pilgerwege zu sichern – diese Erklärung tauchte erst anschließend auf. Daran gibt es nunmehr keinen Zweifel.

Geradezu seltsam ist die Tatsache, dass König Balduin II. ihnen einen Teil seines Palastes in der ehemaligen Al-Aqsa-Moschee ohne Umschweife räumte und zur Verfügung stellte. Anscheinend war es für Hugo von Payns sehr hilfreich, dass er mit König Balduin II. verwandt war. Umso merkwürdiger ist es, dass Hugo von Payns und Gottfried von St. Omer ihren Plan nicht vorher mit Adeligen absprachen, um die Finanzierung zu sichern – ein weiterer Beleg dafür, dass die Idee der Pilgerwegesicherung nicht von Hugo von Payns und den acht Templern stammt.

Ebenfalls geradezu seltsam ist die Tatsache, dass Graf Hugo I. von Champagne zu drei Pilgerreisen nach Jerusalem aufbrach. Sein Verhalten zeugte von großer Eile und Besessenheit. Er schien ein konstantes Ziel und eine äußerst wichtige Mission vor Augen zu haben, denn die großen Gefahren, die solche Reisen für Leib und Leben mit sich brachten, schreckten ihn offensichtlich nicht ab. Was immer in Jerusalem vor sich ging, war weitaus bedeutender als die Sicherung der Pilgerwege. Doch wenn die Mission der Templer eine andere war, was unternahmen die Templer um Hugo von Payns in diesen acht Jahren auf dem Jerusalemer Tempelberg? Was war so wichtig, dass Graf Hugo I. von Champagne und Hugo von Payns 1108 sofort Stephan Harding aufsuchten, um biblische Studien zu betreiben? Und was war so wichtig, dass Graf Hugo I. von Champagne 1125 seine Familie regelrecht verstieß und auf seinen Besitz in Frankreich verzichtete – nur um auf dem Tempelberg zurückgezogen zu leben und Kämpfe zu scheuen?

Sie gruben. Der Kreuzzugschronist Fulcher von Chartres berichtet, dass die Templer in den 1120er-Jahren einen großen Bereich des westlichen Tempelbezirks umgestalteten und die so genannten Ställe Salomos unterhalb der Al-Aqsa-Moschee freilegten, die den Aussagen des Pilgers Theoderich zufolge etwa 10.000 Pferde mit Stallknechten aufnehmen konnten. Die Dimensionen der Gewölbe seien so groß, dass ein einziger Schuss mit einem Langbogen kaum von einem Ende zum anderen des Bauwerks reichte, weder in der Länge noch in der Breite. Außerdem seien in und westlich an der Al-Aqsa-Moschee Umgestaltungen der Gebäude durchgeführt worden, so Theoderich.38

Der israelische Archäologe Meir Ben-Dov erforschte in den 1980er-Jahren unterhalb des Tempelberges einen Tunnel, dessen Alter er auf das 12. Jahrhundert zurückdatieren konnte. Dieser Tunnel war zuvor durch Archäologen des Palestine Exploration Funds in den 1860er-Jahren unter der Leitung des Archäologen Charles Warren entdeckt worden. Der Gang befindet sich dreißig Meter von der Südmauer des Tempelberges unterhalb der Ställe Salomos entfernt – und somit direkt unter dem ehemaligen Hauptquartier der Templer. Der Schacht wurde offensichtlich angelegt, um in die weiter unten liegenden Gänge und Höhlen des Tempelberges von Jerusalem eindringen zu können. Auf einer Karte aus dem zwölften Jahrhundert – als Cambria-Manuskript bekannt – ist eine Nebentür eingetragen mit der Bezeichnung Poterna. Meir Ben-Dov benennt diesen Schacht als Geheimtunnel, weil er unterhalb der Ställe Salomos verläuft. Er schreibt ihn zweifelsfrei den Templern zu.39

Um 1120 zieht König Balduin II. aus der Al-Aqsa-Moschee in den neuen Königspalast am Jaffa-Tor im Westen Jerusalems. Die Templer haben nun freie Hand. Um 1128 ist die Al-Aqsa-Moschee und das gesamte Areal zum Hauptquartier der Templer umgebaut. Hugo von Payns und seine Männer sind fleißig. Sehr wahrscheinlich sind noch mehr Männer bei der Umstrukturierung des Tempelberges behilflich. Historisch verbürgt ist diese Vermutung zwar nicht. Doch ebenso wenig wie neun Männer die Pilgerwege sichern konnten, war es unmöglich, derartig große bautechnische Aktivitäten ohne die Hilfe zusätzlicher Arbeitskräfte zu bewerkstelligen.

Die Frage muss daher lauten: Warum versammelten sich neun Männer, viele von ihnen adelig, auf den Grundmauern des ehemaligen Salomonischen Tempels, um unter dem Deckmantel eines neu gegründeten Ritterordens jahrelang zurückgezogen zu leben und unterhalb des Tempelberges zu graben und das Areal zu erforschen? Wonach suchten sie?



ANMERKUNGEN



1 Demurger, Alain, Der letzte Templer, München: C.H. Beck, 2004, S. 207
2 Barber, Malcolm, Der Templerprozess, Düsseldorf: Patmos Verlag, 2008, S. 232f.
3 Finke, Heinrich, Papsttum und Templerorden, Vol. I, Münster i.W.: Verlag Aschendorff, 1907, S. 151
4 Frale, Barbara, La storia dei Templari e l’apporto delle nuove scoperte, Il Papato e il processo ai Templari. L’inedita assoluzione di Chinon alla luce della diplomatica pontificia, Roma, 2003, S. 9-48
5 Finke, Heinrich, Papsttum und Templerorden, Vol. II, Münster i.W.: Verlag Aschendorff, 1907, S. 339
6 Ebd., S. 74
7 Schottmüller, Konrad, Untergang des Templerordens, Vol. I, Berlin: Ernst S. Mittler & Sohn, 1887, S. 128; vgl. auch Michelet, Michel, Procès des templiers, Imprimerie Royale, Paris, 1841, Vol. II, S. 373
8 Finke, Heinrich, Papsttum und Templerorden, Vol. II, Münster i.W.: Verlag Aschendorff, 1907, S. 143
9 Finke, Heinrich, Papsttum und Templerorden, Vol. I, Münster i.W.: Verlag Aschendorff, 1907, S. 164
10 Charpentier, John, Die Templer, Frankfurt am Main: Klett-Cotta, 1981, S. 159
11 Krüger, Anke, Das Baphomet-Idol, in: Historisches Jahrbuch 119, 1999, S. 132
12 Die maßgeblichen – jedoch nicht fehlerfreien – Experten auf dem Gebiet der Tempelritter sind Alain Demurger von der Universität Sorbonne in Paris sowie Malcolm Barber von der Universität Reading in England.
13 Charpentier, Louis, Macht und Geheimnis der Templer, Herrsching: Pawlak Verlagsgesellschaft, 1986, S. 23
14 Demurger, Alain, Die Templer, München: C.H. Beck, 2000, S. 22
15 Demurger irrt hier: Das Kloster St. Colombe lag am Rande der Stadt Sens und nicht in Troyes. Ein Irrtum, der von anderen Autoren häufig übernommen wurde. Vgl. Wilcke, Ferdinand, Die Geschichte des Ordens der Tempelherren, Wiesbaden: Marix Verlag, 2005, S. 51. Vgl. auch Charpentier, Louis, Macht und Geheimnis der Templer, Herrsching: Pawlak Verlagsgesellschaft, 1986, S. 23
16 Demurger, Alain, Die Templer, München: C.H. Beck, 2000, S. 22
17 Ebd., S. 22
18 Dinzelbacher, Peter, Bernhard von Clairvaux, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1998, S. 22; vgl. Auberger, Jean-Baptiste, L’Unanimité Cistercienne Primitive – Mythe Ou Réalité, Achel, Belgium, 1986, S. 327; Zaluska, Yolanta, L’Enluminure et le Scriptorium De Cîteaux au XIIe Siècle, Cîteaux, 1989, S. 274f.
19 Stephen Harding, The Admonition of Stephen Harding, in: The Cistercian World: Monastic Writings of the Twelfth Century, übersetzt und herausgegeben von Pauline Matarasso, London: Penguin Books, 1993, S. 11f.
20 Vacandard, Elphège, Das Leben des Heiligen Bernard von Clairvaux, Mainz: Verlag Franz Kirchheim, 1897-1898, Band 1, S. 110-112
21 David Kaufman, Les Juifs et la bible de l’abbé Etienne Harding de Citeaux, Revue des etudes juives XVIII, 1889, S. 131-133; vgl. Smalley, Beryl, The Study of the Bible in the Middle Ages, University of Notre Dame, New York, 1964, S. 79; vgl. Auberger, Jean-Baptiste, L’Unanimité Cistercienne Primitive – Mythe Ou Réalité, Achel, Belgium, 1986, S. 21-22
22 Charpentier, Louis, Macht und Geheimnis der Templer, Herrsching: Pawlak Verlagsgesellschaft, 1986, S. 26
23 Clayton-Emmerson, Sandra, Key Figures in Medieval Europe, CRC Press, 2006, S. 557-558.
24 Die Vermutung mancher Autoren, dass Raschi und Harding kooperierten, ist reine Spekulation, wie der französische Historiker Gilbert Dahan zu bedenken gibt. Dahan hält es für sehr wahrscheinlich, dass seine Söhne, ebenfalls Bibelgelehrte, mit Abt Stephan Harding kooperierten, da Raschi bereits 1105 starb. Persönliche Korrespondenz des Autors mit Gilbert Dahan vom 26. Oktober 2008. Noch heute existiert das Institut Raschi in der Rue Brunneval 2 gegenüber der Synagoge von Troyes.
25 Oliel-Grausz, Évelyne, Raschi von Troyes, in: Raschi 1105-2005, Worms: Worms-Verlag, 2005, S. 13
26 Barber, Malcom, Die Templer, Düsseldorf: Patmos Verlag, 2005, S. 18
27 Hiestand, Rudolf, Kardinalbischof Matthäus von Albano, das Konzil von Troyes und die Entstehung des Templerordens, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 99, 1988, S. 295ff. Zwar glaubt Hiestand nachgewiesen zu haben, dass der Templerorden sich den historischen Aufzeichnungen zufolge im Jahr 1120 formiert haben soll, doch viel wahrscheinlicher ist, dass er bereits um 1114 herum entstand, als Hugo von Payns und Graf Hugo I. von Champagne nach Jerusalem gingen. Ein Dokument erwähnt bereits im Jahr 1114 die »Militia Christi«.
28 Die Schreibweise der Namen der Templergründer wird von Historikern oft verschiedenartig wiedergegeben. So bezeichnet John Charpentier Archambaud von St. Amand in seinem Werk »Die Templer« als Archambaud von St. Agnan. Der Publizist Manfred Barthel bezeichnete Gottfried Bisol in seinem Werk »Die Templer« als Gottfried Bisot. In der Templerregel von 1128 werden jedoch die Namen Gottfried Bisol und Archambaud von St. Amand genannt. Daran halte ich mich.
29 Bulst-Thiele, Marie-Louise, The Influence of St. Bernard of Clairvaux on the Formation of the Order of the Knights Templar, in: The Second Crusade and the Cistercians, New York: St. Martin’s Press, 1992, S. 57
30 Die lateinische Bezeichnung lautet: Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis
31 Wilcke, Ferdinand, Die Geschichte des Ordens der Tempelherren, Wiesbaden: Marix Verlag, 2005, S. 44
32 Ebd., S. 43
33 Barber, Malcom, Die Templer, Düsseldorf: Patmos Verlag, 2005, S. 18
34 Wilcke, Ferdinand, Die Geschichte des Ordens der Tempelherren, Wiesbaden: Marix Verlag, 2005, S. 44
35 Bernhard von Clairvaux, Sämtliche Werke, Band II, Innsbruck: Tyrolia-Verlag, 1995, Brief 31
36 Allein die Tatsache, dass sowohl die Templerregeln, die auf dem Konzil von Troyes 1129 festgelegt wurden, als auch die Propagandaschrift De laude novae militiae von Bernhard von Clairvaux aus dem gleichen Jahr die Sicherung der Pilgerwege mit keinem Wort erwähnen, spricht u.a. dagegen.
37 Neander, August, Der Heilige Bernhard und sein Zeitalter, Gotha: Verlag Friedrich Andreas von Perthes, 1865, S. 26
38 Dokument CG, Nr. 141, S. 99, genannt in Barber, Malcolm, Die Templer, Düsseldorf: Patmos Verlag, 2005
39 Fulcher von Chartres, Historia, 1. 26, S. 291


Der Autor

TOBIAS DANIEL WABBEL

Jahrgang 1973, ist Schriftsteller und Publizist. Seine Themenschwerpunkte sind die Rätsel der Menschheitsgeschichte und theologisch-philosophische Grenzfragen.

Zuletzt erschienen: "Das Heilige Nichts. Gott nach dem Holocaust" (Patmos, 2007; siehe ONLINE-EXTRA Nr. 59) sowie u.a. das vielbeachtete Buch "Im Anfang war (k)ein Gott - Naturwissenschaftliche und theologische Perspekiven" (Patmos, 2004).

Zusammenarbeit mit ARTE TV, WDR sowie MDR.




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www.tobiasdanielwabbel.com